Jaguar hat Kunden in den USA im Dezember in einer E-Mail mitgeteilt, dass für ihr Elektroauto I-Pace ein Software-Update verfügbar ist. Die Aktualisierung bringt diverse Verbesserungen, die dem britischen Crossover eine größere Reichweite ermöglichen. Der Hersteller bestätigte nun, dass auch deutsche Käufer von den Optimierungen profitieren.
Mit Hilfe von bei der I-Pace eTrophy gemachten Erkenntnissen habe man das Management der Batterie, die thermischen Systeme und den elektrischen Allradantrieb verbessert und effizienter gemacht, so Jaguar. Bei der unternehmenseigenen Elektroauto-Rennserie lerne man viel über die Haltbarkeit und die thermische Steuerung der Batterie sowie die Regelstrategien des variablen Antriebs. Zusätzlich flössen Daten von Feldversuchen und Flottenpartnern – beispielsweise I-Pace-Taxis in München oder eine Chauffeurs-Flotte in Berlin – in die Weiterentwicklung ein.
Der 2018 eingeführte I-Pace ist das erste reine Elektroauto von Jaguar. Mit einer vollen Ladung seiner 90-kWh-Batterie kann er gemäß WLTP-Norm bis zu 470 Kilometer weit fahren. Das neue Software-Update ändert zwar nichts an der offiziell zertifizierten Reichweitenangabe, die Kunden könnten dank der jüngsten Feinjustierungen aber „je nach Einsatzprofil“ eine bis zu 20 Kilometer höhere Reichweite erzielen, heißt es.
Die aus der eTrophy abgeleiteten Änderungen am System des I-Pace beinhalten laut Jaguar:
- Allradantrieb: Änderungen in der Drehmoment-Verteilung zwischen den vorderen und hinteren E-Motoren erhöhen die Effizienz bei Fahrten im ECO-Modus – bei unverändert abrufbarer AWD-Traktion.
- Temperaturkontrolle: Verbesserungen im Thermo-Management führen zu einem häufigeren Einsatz der aktiven Kühlerlamellen – sie schließen öfter und verbessern so die aerodynamische Effizienz.
- Batteriekapazität: Updates machen es möglich, dass die Batterie ein noch niedrigeres Ladelevel erreichen kann und somit die Batteriekapazität noch weiter ausgeschöpft wird. Das funktioniert dank ausgeklügelter Software, ohne dass dadurch die Fahrbarkeit, die Langzeithaltbarkeit und die Performance geschmälert werden.
Weitere Änderungen ergaben sich aus der Auswertung von Feldversuchen und der von Flottenpartnern zurückgelegten Kilometer auf öffentlichen Straßen – dazu Jaguar:
- Regeneratives Bremsen: Die Bremsen rekuperieren bei einem hohen Ladezustand der Batterie Energie effizienter; ebenso wird bei langsamer Fahrt die in den Akku zurückgespeiste Energiemenge gesteigert.
- Reichweitenkalkulation: Durch Änderungen des Algorithmus für die Berechnung der verbleibenden Reichweite wird eine genauere und gleichmäßigere Vorhersage erreicht und zugleich der individuelle Fahrstil stärker berücksichtigt.
Das Software-Update für I-Pace-Kunden kann kostenlos bei Jaguar-Händlern durchgeführt werden, Anpassungen an der Hardware sind nicht erforderlich. Das elektronische Upgrade beinhaltet eine verbesserte „Over-The-Air“-Funktion, durch die künftige weitere Updates auch aus der Ferne möglich sein sollen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
In der Mitteilung am 06.12. waren es noch bis zu 8% Verbesserung, jetzt sind es nur noch 4%; pro Tag 1% weniger, mal sehen wie das weiter geht …
Redlin, Stefan meint
Britischen Jaguar-Ingenieuren ist es gelungen nach langen Experimenten mit der Raumzeit-Maschine den Kilometer zu verkürzen. Das daraus resultierende Ergebnis sind 20 Kilometer mehr Reichweite. Phantastisch.
Martin meint
Ganz bequem fürs Software-Update einfach zum nächsten Jaguar händler fahren und mal fragen ob er Lust hat ein Kabel anzuschliessen. 2009 ääh 19.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Für ein Upgrade, das Over-The-Air Funktionalität mit sich bringt doch ein lohnenswerter Besuch. Wenn man es denn mag. Es soll ja auch Leute geben, die den Over The Air Kram nicht wollen/mögen.
alupo meint
Das finde ich auch ok.
Ich habe auch noch alte Vinyl-Platten und dazu einen passenden Plattenspieler zu hause. Und es soll sogar Leute geben, die schwören auf ihr Grammophon, nicht aus optisch-sentimentalen Gründen, sondern wegen des unverwechselbaren Sounds.
Andere wiederum stehen bei Autos auf Knöpfchen-Barock. Wenn man auf die Sixties steht, dann gehört das eben dazu ;-).