Tesla baut seit wenigen Monaten sein neues, zweites Elektroauto für Massenmarkt in Serie. Das Mittelklasse-SUV Model Y wird zunächst in den USA ausgeliefert, später dann in China und Europa – jeweils aus lokaler Produktion. Wie der Wettbewerb musste Tesla wegen dem Coronavirus zwischenzeitlich viele Tätigkeiten pausieren. Der mittlerweile wieder vorangetriebene Hochlauf der Fertigung im Stammwerk in Fremont, Kalifornien läuft noch nicht reibungslos.
Wie US-Medien berichten, hat Firmenchef Elon Musk in einer internen E-Mail an Tesla-Mitarbeiter „Herausforderungen“ bei der Anlaufphase des Model Y angesprochen. „Es ist äußerst wichtig für uns, die Produktion des Model Y hochzufahren und den Bedarf an Korrekturen auf ein Minimum zu bringen“, zitiert unter anderem BusinessInsider aus dem Schreiben.
Die Montage des Model Y habe „oberste Priorität“, es gebe hier noch Verbesserungspotential, so Musk. Er räumte in seiner E-Mail „schwierige Umstände“ an einer Fertigungslinie ein, versprach den dortigen Teams jedoch schnelle Besserung und erklärte, sich regelmäßig persönlich für Ort von der Situation ein Bild zu machen. Bei der Premium-Limousine Model S, dem großen SUV Model X und dem Mittelklassewagen Model 3 sei Tesla „halbwegs gut“ aufgestellt, schrieb Musk abschließend. Probleme mache derzeit hauptsächlich der Hochlauf der Produktion und Lieferkette des Model Y – das sei bei neuen Produkten allerdings immer der Fall.
Trotz den jetzt eingeräumten Schwierigkeiten mit seinem neuesten Elektroauto kommt Tesla bisher vergleichsweise gut durch die Coronavirus-Krise. Mit der Produktion des Model Y konnte der US-Hersteller für viele überraschend deutlich früher als ursprünglich vorgesehen starten. Wohl auch, weil Musk für diese Baureihe keine allzu ehrgeizigen Ankündigungen gemacht hatte. Anders sah es beim Model 3 aus, dass dem Tesla-Chef zufolge lange Zeit in der „Produktionshölle“ steckte.
Wie sich die Herausforderungen bei der Fertigung des Model Y und die Coronavirus-Pandemie auf die Expansion in andere Märkte auswirken, bleibt abzuwarten. Bisher hieß es, dass das SUV im nächsten Jahr in Europa und China an Kunden ausgeliefert wird. In beiden Ländern soll das Model Y aus regionaler Fertigung auf die Straßen kommen. Hierzulande muss dazu anders als in China noch die neueste Tesla-Fabrik in Brandenburg nahe Berlin errichtet werden.
Chip meint
Tesla hat ganz andere Sorgen.
Deutschland
https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/2020/Mai/
Norwegen
https://ofv.no/registreringsstatistikk
Hans meint
Ich weis nicht wo sie die letzten zwei Monate waren, aber haben sie schon mal etwas von Corona gehoert oder gelesen? Wer nicht auf Halde produziert, weil einem die Kunden gleich jedes Fahrzeug aus den Haenden reissen, der kann auch nicht liefern, wenn die Baender still stehen. Aber ok es sei ihnen gegoennt, musstet ihr doch das ganze letzte Jahr unten durch, weil Tesla immer noch nicht pleite ging.
alupo meint
Ja, der Aktienkurs ist wieder zu hoch aufgrund der hohen M3 Verkaufszahlen in China (sie liegen im 5-stelligen Bereich, nur für die MIC M3).
Ein nettes Luxusproblem ;-).
Gunnar meint
Schön wie du dir zwei Märkte rauspickst. Tesla verkauft ja sonst nirgendwo anders. Und dann noch ein Mid-Quartalmonat in Europa kombiniert mit einer coronabedingten sechswöchigen Produktionspause.
Du hast Teslas Produktions Zyklus einfach nicht verstanden. Es waren schlicht keine Modelle produziert für Europa.
Wessi meint
und wieder alte Bekannte mit neuem Nick.
Wenn ich nicht so anständig wäre würde ich
armseelig verwenden, aber sowas mache ich nicht.
Stattdessen freue ich mich darüber,
dass bei Tesla mehr echte Probleme schnell angegangen werden und
Wert auf Qualitätssteigerung und Verbesserung der Produktionsprozesse gelegt wird.
Wessi meint
Nachtrag: und über den soeben gesehen Kurs der Aktien
:-)
Stefan meint
(Sorry, Antwort-Button unten funktioniert bei mir nicht)
@Daniel S:
Bzgl. Geschwindigkeit hört man verschiedenes, so von Clean Technica:
CleanTechnica contributor Paul Fosse says there is a joke circulating on the internet that goes like this: One German citizen asks, “Do you think Tesla can build Giga Berlin as fast as they did Giga Shanghai?” The second German citizen replies, “I guess they could if they slow down!”
Link: https://cleantechnica.com/2020/06/08/rumor-tesla-berlin-factory-may-open-for-business-this-year/
We will see at the end of the year…
Steff meint
Antwortest vom Handy? Stell mal auf „Desktopversion um“ im Browser.
Dann geht’s bei mir. Die Software ist…naja.
Egon Meier meint
Das ist alles völlig normal. Wie bei VW und anderen.
Was mich nur wundert sind 2 Dinge ..
– das MY ist weitgehend vom M3 abgeleitet und Tesla hat da erhebliche Erfahrungen. Anderen Konzerne haben insolchen Situationen (Varianten von Bestehendem) kaum Probleme. Was ist da los? Zuviel Fluktuation im Personalbereich?
– das bei VW solche Dingen – auch wenn es nur Gerüchte sind – viel dramatischer sein sollen. Dabei ist es eine ganz andere Hausnummer: Ein wirklich neues Produkt mit völlig neuen Anforderungen.
Na ja .. warten wir mal ab ..wahrscheinlich sind die Produktionsstörungen bei Tesla ein Geniestreich von Elon Musk.
JayP meint
Das andere beim Hochlauf von Plattformderivaten haben, bekommst Du nur nicht mit.
Ich kann Dir da Sachen erzählen (darf aber nicht) ;).
Ich gebe Dir Recht, wahrscheinlich spielt Elon wieder mit dem Aktienkurs :)
Jörg2 meint
@Egon Meier
Bitte die sehr aufschlussreichen Videos von der MY-Zerlegung ansehen. Da wird deutlich, wie stark sich das MY vom M3 unterscheidet.
Allein das ungewöhnlich große Gussteil im Heck (z.Z. noch aus zwei Teilen zusammengesetzt, zukünftig wohl ein Teil) ist eine radikale Veränderung gegenüber der Heck-Zusammenstückelung beim M3.
Aber Du hast recht: Es wäre schöner, wenn es besser flutschen würde und die Produktionsmenge es hergeben könnte, die aktuellen nationalen Förderungen in der EU zu nutzen und MY (entgegen den eigentlichen Plänen) nach Europa zu verschiffen.
Herbs meint
Die Aussage 70% Gleichteile kommt aber doch von Tesla selbst, oder?
volsor meint
Ja , das stimmt.
Gilt aber nicht zwangsläufig für sie verbauten Karosserieteile.
Jörg2 meint
@Herbs
Ja, die 70%-Aussage kommt von TESLA.
Wenn man jede Aderendhülse zählt, dann bleibt bei den verbleibenden 30% viel Raum um ein völlig anderes Auto zu bauen.
Alex meint
Im Grunde wie bei allen anderen auch und nicht wirklich ne Meldung wert
Jack Terok meint
Korrekt. Jeder Porduktionsanlauf hat seine eigenen Herausforderungen und Probleme. Das ist bei Tesla nicht anders als bei jedem anderen Hersteller. Nicht wirklich eine News weswegen man einen ganzen Artikel schreiben muss.
Daniel S meint
Auch in China wird die Giga Shanghai weiter ausgebaut. Sie wird in etwa verdoppelt und das eher noch schneller als dies bei der ersten Etappe der Fall war. Der Bau von Giga Berlin läuft viel langsamer. Leider.
Freddy K meint
Liegt aber nicht an irgendwelchen Behörden.
Man hätte seine Pläne vorher überprüfen sollen wie die Lasten auf den Boden verteilt werden soll. Die geologischen Gutachten gabs ja. Man kann nicht einfach die Fabrik kopieren und hinstellen. Das drumherum ja. Aber die Fundamente nein. Dann wirds halt ein paar Monate später. Auch kein Beinbruch.
hu.ms meint
Beim M Y zählt jedes monat für tesa in europa.
Die konkurrenz kommt die nächsten 12 monate mit vielen BEV-modellen in gleicher reichweiten und preisklasse (EQA, Xi3, 3008, ID.4, Q4 u.a.).
Wenn tesla den derzeit noch bestehenden vorteil der lieferfähigkeit von reichweitenstarken BEV verliert verschwinden sie wie andere US-autos in der unbedeutenheit.
Swissli meint
Naja, viele andere Hersteller (oder alle?) „glänzen“ ja auch bzgl. E-Auto mit Ankündigungen, Terminverschiebungen, schwierigee Lieferbarkeit usw.
Bin auch mal gespannt, wie es bei den Kunden ankommt, dass der BMW iX3 in China, und das Model Y in Deutschland produziert wird.
GeHa meint
Soweit simma also schon, das der hums Tesla Vorteile bei deren Lieferfähigkeit attestiert!
Das ich das noch erleben darf… ;-P
hu.ms meint
ja GeHa, das schreibe ich aber schon lange, dass die fehlende lieferfähigkeit der konkurrenz der grund ist warum sie derzeit noch so viele in europa verkaufen.
Wenn die konkurrenz lieferfähig wird ist es vorbei mit den hohen zuwachsraten. Denn in persönliche verbindungen und den örtlichen service der etablierten, der reperaturdauer können sie nicht gegenhalten.
Und nicht zu vergessen: es ist ein US-auto, konzipiert für US-kunden. Die anforderungen in europa sind andere.
Jörg2 meint
@hu.ms
Es gibt aber auch die Auffassung, dass der (europäische) BEV-Markt nach oben offen ist und die Konkurrenzsituation nicht zwischen den BEV, sondern zwischen Verbrenner und BEV stattfindet.
Insofern ist Platz für BEVs mit eignem Ladenetzwerk UND für angekündigte BEVs mit schwacher IT-Hardware. Es wird für alle die passenden Käufer geben.
(Bei VW sehe ich übrigends langsam schwarz. Ich befürchte, wir werden demnächst ein rollback erleben und eine Reihe von Hybriden werden uns als der Stein der Weisen präsentiert. Diess als Zugpferd der VW-BEV-Entwicklung ist an den Rand geschoben. Die in den letzten Monaten von ihm düpierten Unter-Fürsten werden aus ihren Deckungen kommen. Ich vermute, dass Diess demnächst VW verlässt. Laut Presselage ist der ID.3 intern bereits abgewertet. Was das für die Entwicklung des ID.4ff bedeutet, wird sich zeigen.)
hu.ms meint
Das mit dem eigenen ladenetzwerk halte ich inzwischen für unwichtig.
Ich bin schon zweimal mit dem e-golf meines bruders an neue schnellader (mind. 100 kwh) anderer anbieter gekommen und da waren dann M3 angestöpselt und ich konnte nicht mit 40 kwh laden, obwohl ein paar meter weiter tesla-SC frei waren.
hu.ms meint
Und keine angst, die ID.3, ID.4, Q4, el born und seat kommen.
Der vorlauf für die zulieferer und die umrüstung der produktionsbänder hat schon länger eingesetzt und wird sicher nicht gestoppt.
Kritisch wird es möglicherweise mit der vorgesehenen Emden-umrüstung 2022 für den großen kombi und das ID.2-SUV.
Jörg2 meint
@Freddy K
Geologische Gutachten in allen Ehren.
Bevor man schwere Produktionstechnik mit hohem Wert einbaut, prüft man dann doch nochmal selbst, ob es klappt.
Pfahlbauer Sepp meint
Die geologischen Gutachten sind wohl im Besitz von BMW (dem ursprünglichen Besitzer des Geländes) und die werden die Gutachten nicht für einen Händedruck herausrücken.
Als Tesla würde ich auch nicht bei BMW dafür anklopfen ;-)
Aber richtig, hätte man vorher machen können, was allerdings wieder mit massiven Eingriffen in die „Baumplantage“ einher gegangen wäre und die Sache gegenüber den „Umweltschützern“ nicht einfacher gemacht hätte.
Man muss: Bäume fällen, Wege für Schwerlastverkehr schütten, Bohrungen an mindestens jeder Gebäudeecke und in der Mitte machen, an den kritischen Stellen einige Bohr-oder-Rammpfähle setzen und darauf Probebelastungen mit mehreren hundert Tonnen machen.
Das geht jetzt (auf der gemähten Wiese) vieeeel einfacher!