Die EnBW-Tochter Netze BW, der größte Verteilnetzbetreiber Baden-Württembergs, arbeitet im Rahmen einer Reihe von Feldtests an Lösungen für die möglichst effiziente und reibungslose Integration privater Elektroauto-Ladeinfrastruktur. Dies kann laut einer Studie insbesondere durch sogenanntes netzdienliches Lastmanagement erreicht werden.
Mit einer Deckelung der Ladeleistung in privaten Haushalten auf 5,5 kW „während der vier kritischen Stunden ab 19 Uhr“ ließen sich zukünftige Lastspitzen entscheidend glätten. Im Schnitt könnten dadurch pro Stromkreis zehn bis zwanzig zusätzliche E-Fahrzeuge angeschlossen werden. „Ein einfaches, aber wirksames Konzept, Laden zu ermöglichen ohne dass das Stromnetz überlastet wird“, so der Technische Geschäftsführer der Netze BW Martin Konermann. In über drei Viertel der Ortsnetze sollte damit selbst bei starkem Hochlauf der privaten Ladeinfrastruktur eine aufwändige Verstärkung zumindest mittelfristig vermeidbar sein. Zudem ließe sich mit einem zusätzlichen, intelligenten Lastmanagement der bedarfsgerechte Netzausbau in stark belasteten Strängen effizienter gestalten.
Die zusammen mit der RWTH Aachen erstellte Studie legt ein Änderung des regulatorischen Rahmens nahe: Die zukünftige Ausgestaltung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) könnte „perspektivisch eine verpflichtende Steuerung privater Ladeinfrastruktur durch den Netzbetreiber“ vorsehen, glaubt Konermann. Erfahrungsgemäß seien viele Fahrer eines Elektroautos zu netzdienlichem Laden bereit. Für andere, die sich auf Spitzenglättung nicht einlassen wollen und mehr gesicherte Leistung brauchen, müssten dann abweichende Regelungen gefunden werden.
Im Mittelpunkt der Analyse des Instituts für Elektrische Anlagen und Netze, Digitalisierung und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen stand der für Verteilnetzbetreiber am wenigsten planbare Bereich der privaten Haushalte. Um den Bedarf in den maximal 100.000 in Frage kommenden Ortsnetzsträngen abzuschätzen, wählte die Netze BW fünfzig als repräsentativ für die meisten denkbaren Konstellationen geltende aus. Angenommen wurde ein Ausbau bis zu je einer 11 kW Wallbox und einem E-Fahrzeug pro Hausanschluss. Auf Basis auf Untersuchungen zur Mobilität in Deutschland geht die Auswertung beim Ladeverhalten von einer „natürlichen Gleichzeitigkeit“ aus. Sollte es marktgetrieben jedoch künstlich zu gleichzeitigem Laden kommen, „wäre viel früher ein deutlich umfangreicherer Netzausbau nötig“, heißt es.
An den technischen Lösungen arbeitet die Netze BW in ihren „NETZlaboren“, darunter dem „E-Mobility-Carré“ in Tamm im Kreis Ludwigsburg oder dem in mehreren Kommunen vorgesehenen „Intelligenten Heimladen“. Das erste Pilotprojekt, die „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern nahe Stuttgart, wurde bereits abgeschlossen.
Strauss meint
Ueber Laststeuerung zu Reden ist unnötig solange die Ladeinfrastruktur auswärts nicht steht. Gemeinsame Anschlüsse für alle E Autos, Abrechnungsmodus vereinheitlichen etc….
Da fehlt s noch weit… 22 KW Anschuss zu Hause kann gemacht werden. Der wird abgesichert. 11 KW für das Auto und dann kann zusätzlich noch ein 15 PS E Motor eine Kreissäge antreiben. Bei Nacht kannst Du nicht fräsen wegen dem Lärm. Also hau die ganzen 22 KW ins Auto rein. Bei Renault geht das. Ihr Angstmacherheinis, gebt dem Elektriker den Auftrag und der macht dies, und fertig ist s.
Tim Wolf meint
Mode Maßnahme kann nur folgende sein: Erzeuger von Energie (PV) und E-Auto Besitzer werden aus dem Standard-Lastprofil herausgedrängt.
Dann öffnet sich der Weg zur 1/4-Stunden Messung und mithin zu Leistungspreisen für diese Gruppe von Netznutzern.
Und dann wird eben die bezogene Spitzenleistung bzw. die gelieferte Spitzenleistung bepreist. Ein tolles Geschäft für Netzbetreiber und Versorger. Protest wird als unsolidarisch abgetan.
Traurig…
eFahrer meint
Die TAB/TAR des BDEW sind seit 4/2018 veröffentlicht und geben genau diese Bedingungen vor.
Die Studie kommt zu spät bzw. soll nur bekräftigen, dass diese Regeln eingefordert, auch juristisch bestand haben.
Zudem erhält der Netzbetreiber eine gesetzliche gesicherte Rendite von 6,91 % auf sein Eigenkapital, für jeden nachweislich notwendigen Netzausbau.
Die Studie dient auch dazu um der BNetzA aufzuzeigen, was rechtmässig an Netzausbau eingefordert werden kann.
Dann waren noch die 4 HGÜ-Strommtrassen durch D für 91 Mrd. € – Auch hier helfen diese Studien diesen überdimensionierten Netzausbau zu begründen.
Ja, blöde eMobilität – Wie hält man denn die Bürger weiterhin in der Abhängigkeit, was doch beim Verbrenner so einfach ist / war. Wer bezahlt die Straßen, Brücken, Parkplätze und die Zuschüsse für die Renten? So lange diese Antwort fehlt, läuft der Umstieg auf CO2-freie Mobilität schleppend.
TwizyundZoefahrer meint
Was für ein hausgemachtes Problem. Jedes vernünftige E Auto hat doch eine Ladesteuerung, da gebe ich ein wenn ich laden will. Zweiteinfachster Weg, Steuerung über Tarife. Ich habe mir in meine Garage einen eigenen Hausanschluss gelegt um immer auch mindestens 2 x 22kW zu haben und da wird nichts angemeldet, obwohl der Netzbetreiber ein nettes Fanggeld bietet. So lässt sich auch der optimale Versorger mit wenig Grundgebühr flexibel wählen. Wenn ein Verteiler in der Nähe ist bis ca. 10m ist das ganze nicht teurer (ca.1200€) wie ein dickes Kabel vom Haus zur Garage. Und wenn der Netzbetreiber fragt wozu, dann einfach Säge für Brennholz angeben.
Jörg Hielscher meint
Wenn es in der Gegend einen Brand oder Netzausfall gibt und sie als Verursacher ermittelt werden, was übrigens kein Problem ist, wenn die Ermittler ihr Handwerk verstehen, dann können sie Privatinsolvenz anmelden, denn das zahlt keine Versicherung. Bei Personenschäden wandern sie in den Knast. Ich bin auch gegen unnötige Gängelung, aber was sie da tun ist strafbar und sie sollten nicht versuchen, andere Leute diesen Quatsch zu empfehlen.
elmoby meint
Vielen Dank Herr Hielscher. Ich gebe Ihnen vollkommen Recht.
Sepp meint
Da machen sie aber jetzt unnötig Panik. Wenn der Anschluss der Ladestation im Hausanschluss dimensioniert ist – und das sollte er ja sein, wenn sie Absicherung nicht manipuliert haben, ist es völlig egal, ob da eine Kreissäge oder ein Auto dran hängt.
Das Brand und Pleiteszenario, das sie hier bemühen ist absurd und dient üblicherweise zur Disziplinierung von Abweichlern mit Hilfe von Existenzangst.
Einfach cool bleiben und weiterhin zivilen Ungehorsam leben – das war noch nie so wichtig, wie heute!
TwizyundZoefahrer meint
@jörg h, der superdeutsche Angstmacher. Der Anschluss wird ihnen vom Netzbetreiber bis 10m zum Festpreis verlegt. Ein Hausanschluss beginnt ab 35kW, die jeweils nächst höhere Ausbaustufe ist jeweils nur eine andere Sicherung die 500€ Aufpreis kostet. Ein solcher Anschluss ist völlig legal und nach mir hat sich jeder in der Straße einen solchen Anschluss legen lassen. Der Netzbetreiber bietet einen Lastzähler auf Wunsch an, man bekommt dafür einen besseren Nachttarif und 200€ einmalig, der Betreiber kann aber dafür die Last drosseln wann er will. Das Einzige was angemeldet werden muss sind deutsche Schieflastlader wegen der Phasenverteilung, weil es sonst zu Ausfällen und Bränden kommen kann. Informieren Sie sich bevor sie hier schreiben und kaufen sie ein 3 phasiges Auto und keinen überteuerten deutschen Billigschrott. Wenigstens etwas Ahnung vom Thema würde einigen hier beim Schreiben helfen. Ihr Netzbetreiber gibt ihnen hierüber übrigens gerne Auskunft.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Netzbetreiber machen es sich einfach: Sie wollen den Gewinn von Aral, Shell, Esso etc. abschöpfen, aber am besten nichts in den Netzausbau stecken. So einfach geht es aber auch nicht – obwohl: beim Kohleausstieg hat das unberechtigte Abschöpfung von Milliarden auch geklappt. Ja mit unseren Politikern funktioniert so etwas. Werden in unserer Republik eigentlich auch Bananen angebaut? Man könnte es meinen.
maikel meint
Wenn man keine Ahnung von Netzausbau und der gesetzlichen Verpflichtung des Netzbetreibers zu Netzstabilität hatte sollte man sich erst informieren und dann äußern.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Eine gesetzliche Verpflichtung ist kein Freibrief für einen unbeschränkten Griff in die Taschen der Bundesbürger. Auch bisher geht es den Netzbetreibern wettbewerbsfreien Raum finanziell gut bis sehr gut.
leotronik meint
Ein Smartphone verbraucht 10-20Wh pro Tag. Ein DurchnittsEV mit 40km/Tag verbraucht ca 6-8kWh. Angenommen 15Wh Smartphone und 7000Wh EV. Das ist Faktor 466. In DE gibt es lt. statista ca. 58 Millionen Handys. Das entspricht dem Ladebedarf von >124.000 EV. Und es gibt sehr viel mehr Akkugeräte. Droht da auch ein Blackout? Werden die auch alle überwacht?
HanneP meint
Na da bin ich ja mal gespannt wie die Regelung aussehen soll, weil wenn ich aus meinem eigenen Batteriespeicher oder von der eigenen PV Lade hat der Netzbetreiber sich schon mal gar nicht rein zu hängen. Ansonsten lasse ich mir die entstanden Mehrkosten, weil ich später mit Netzstrom laden muss erstatten. Da kenne ich mittlerweile nichts mehr, nachdem mein Netzbetreiber meine PV mal 1 Woche lang vom Netz genommen hat wegen Netzarbeiten und meinten sie kommen da ohne Entschädigung durch.
Erik Stulemeijer meint
Ich würde ja liebend gerne über Nacht laden, aber der Gesetzgeber hat es ja so eingerichtet dass ich meinen PV-Strom selber verbrauchen soll. Also jetzt lade ich tagsüber weil es für mich preiswerter ist. Bieten sie mir einen Nachttarif für den gleichen Preis, wäre ich eindeutig dafür.
EV1 meint
Dann war die letzte Studie der Netze BW wohl doch nicht so erfolgreich wie suggeriert wurde:
https://ecomento.de/2019/10/28/modellversuch-e-mobility-allee-netze-bw-zieht-positive-bilanz/
Dort steht: „Die oft geäußerte Befürchtung, wonach alle E-Autos nach Feierabend gleichzeitig laden und dadurch das Netz überlasten, scheint nach dieser Erfahrung nicht realistisch zu sein“, folgert Projektleiterin Selma Lossau.
Mir scheint die neue Studie hat eher einen politischen, denn einen technischen Hintergrund.
alupo meint
Ok, wenn das geregelt werden muss, dann aber bitteschön auch für andere Geräte mit vergleichbarer Leistung wie z.B. der häusliche Küchenherd.
11kW eAuto ist gleich 11kW Küchenherd, aus Sicht des Stromverkäufers gesehen. Und zeitlich ist der Küchenherd auch noch deutlich unflexibler.
Damit ist dann der abendliche Strompeak vielleicht sogar verschwunden.
Thomas Claus meint
Sorry aber der Vergleich hinkt meiner Meinung nach. Die Wallbox mit 11KW wird in der Regel auch bei voller Leistung genutzt. Der Herd mit 11 KW wird nicht voll genutzt. Dazu müssten nämlich alle 4 Platten gleichzeitig an sein und das auch noch auf der höchsten Stufe. Dazu müsste auch noch der Backofen an sein. Das passiert aber nicht.
TwizyundZoefahrer meint
Wo liegt das Problem, Normal Hausanschluss 35kw, bleiben nach 11kW Abzug wieviel übrig. Ein völlige Schmarn was hier erzählt wird, wobei die Leistung ja maximal nur 4 Stunden gezogen wird. Wo soll es hier eine Überlast geben?
Tommi meint
Der Unterschied ist, dass ich dann den Herd an mache, wenn ich was essen will. Das sollte jederzeit funktionieren. Aber das Auto kann irgendwann im Laufe der Nacht geladen werden. Da ist eine Verzögerung in aller Regel schmerzfrei.
Ganz abgesehen davon, dass die Wahrscheinlichkeit, dass alle in Deiner Straße gleichzeitig ihre Herde mit voller Leistung an machen wesentlich geringer ist, als dass alle gleichzeitig ihr Auto laden. Zumal das Kochen in aller Regel nach einer halben Stunde erledigt ist, das Auto aber länger braucht und dadurch die Überlappung mit den Nachbarn wahrscheinlicher ist.
Futureman meint
Was ist wahrscheinlicher: Es wird um 12Uhr/18Uhr zeitgleich gekocht, aufgewärmt usw oder alle Autos sind zufällig gleichzeitig komplett leer und müssen nach 2 Stunden wieder los?
In der Regel wird eher zu Hause mit 2-3 kW (7 von 10 E-Fahrern die ich kenne) bis 7kW (der Rest) geladen. Alle PV-Anlagen-Besitzer zusätzlich noch hauptsächlich während die Anlage Strom erzeugt. Dann haben einige schon schlaue Tarife, bei denen das Auto lädt, wenn der Strom billig ist (ja, so etwas gibt es schon!).
Für Schnellladung stehen bis zu 250kW unterwegs zur Verfügung. Komischerweise kam hier noch nicht einmal zur Sprache, das hierdurch das Netz zusammenbricht.
Wie in der Kombination das alles nicht funktionieren soll, erschließt sich mir nicht.
Am Stammtisch kommt es aber einfacher, mit Angst noch mehr Angst zu erzeugen (bei welchen Thema auch immer) als sich mit Fakten zu beschäftigen.
Jörg Hielscher meint
Das Verrückte ist ja, dass sie eine wallbox immer anmelden müssen, selbst wenn sie nur mit 500 Watt laden. Das man keine Bagatellgrenze im Gesetz eingearbeitet hat, zeigt mir einmal mehr, dass man die Elektromobilität im Grunde weiter abwürgen will, notfalls mit Hilfe bürokratischer Gängelung, so wie das ja auch bei der PV passiert.
TwizyundZoefahrer meint
Nein Jörg, informieren Sie sich, eine Wallbox muss nur angemeldet werden wenn sie mehr als 11kW Laden wollen und diese an ihrem Hausanschluss hängt, und das nur, wenn er bis 35kW abgesichert ist, darüber braucht man keine Anmeldung. Informieren sie sich bei ihrem Netzbetreiber und schreiben sie hier nicht immer Unfug. Glauben und Hörensagen ersetzt kein Wissen und keine Tatsachen.
badsoden meint
Übrigens, die Lösung wird auch schon angeboten: aWATTar aus Berlin. Strompreisen nach aktueller Stromangebot. Alless chon da, aber die Stromfirmen öchten gerne abschotten und abhängig machen. Deren eigen Ladeboxen verkaufen, Lizenzgebühren und Steuerungsentgeld kassieren, etc.
Franz Bauer meint
Natürlich braucht dann der Ladenschluss auch ein eigener Stromzähler. Da schlagen wir dann noch gleich die Mineralölsteuer drauf!
Franz Bauer meint
Ja Genau, anstatt notwendige Investitionen in ein zukünftiges Stromnetz zu tätigen, werden Netzeingriffe notwendig die in das Hausnetz greifen. Ich frage mich ob die immer beliebteren Wärmepumpenheizungen auch im Winter abgeschalten werden, so ab 17 Uhr. Hier reden wir dann von Dauerleistungen schnell im Bereich >5kW.
Erik Stulemeijer meint
Im Wärmepumpentarif wird 2 mal pro Tag für einige Stunden die Leistung ausgesetzt (falls erforderlich) im Gegenzug erhält man einen günstigeren Preis. Aber man kann auch kein Sondertarif nehmen und dann läuft sie immer.
Übrigens meine WP braucht nur 2kW, inklusive alle Pumpen, für 320m² Haus
McGybrush meint
Wo kommen denn die 5.5kW her? Ein Zahl die es in der Weltweiten E Mobilität so gar nicht gibt. Kann man sich nicht an Werte herantasten die sowieso üblich sind? 3.6kW, 7.2kW oder 11kW.
Zumal das in keinem Verhältnis steht wenn im Ladepark mit 40 Superchargern auch 40 Autos mit 200kW laden können. Aber der eine Haushalt reisst das mit den 11kW zu Grunde?
Futureman meint
An der Leistungshöhe erkennt man, das bei der Festlegung willkürliche Werte genommen wurden. 4,6kW hätte auch noch gepasst wegen der Schieflast.
Schlimm wäre auch, wenn bei mir im Garten jemand baut und einen üblichen 30kW Hausanschluss plant, oder noch schlimmer ein 10-Familienhaus mit 300kW-Anschluß. Dann bricht endgültig das Stromnetz zusammen…
Futureman meint
Wieder wird die Angst des Blackout geschürt…
Wieso sollte das Netz zusammen brechen, wenn sich der Stromverbrauch in Deutschland um 10% erhöht? Das Stromnetz ist so gestaltet, das Angebot und Nachfrage immer zusammen passen muss. Bedeutet, auch 10% weniger hat ähnliche Konsequenzen. Allerdings ist durch Corona der Strombedarf noch mehr gesunken. Und? Nix mit Blackout.
Hier wird nur versucht Regeln zu schaffen, die keiner braucht. Denn bis das durch ist, ist VtG schon längst normal. Schon jetzt sind Wallboxen mit Last-Management Standard und steuern entweder die PV-Ladung oder verhindert Überlasten.
Peter meint
Die Versorger wollen alles in eigener Hand behalten. Deswegen wird VtG nicht normal werden.
150kW meint
Es geht nicht nur um die Regelung, sondern wie im Text ja auch steht, um die Auslegung der Leitungen. Die können halt nur einen Maximalstrom.
Jörg2 meint
@150kW
Aber dafür sind doch Sicherungen erfunden worden. Je näher diese am auslösenden Verbraucher sind, umso weniger sind andere Verbraucher durch die Notunterbrechung belästigt.
O.K., das löst das Gleichzeitigkeitsproblem nicht so wirklich. Um das zu lösen, reicht eine entsprechende Preisgestaltung über den Tagesverlauf.
Futureman meint
Genau, mindestens die 1,5 Millionen Solaranlagenbesitzer (zumeist aufgeschlossen bei E-Autos) werden schon drauf achten, ihr Auto möglichst mit eigenem Strom zu laden und dadurch keine Netzbelastung zu erzeugen.
Jörg2 meint
Deutschlands große Netzbetreiber brauchen langsam gesetzliche Regularien um sich gegen aufkommende Konkurenz im Bereich „Ladestrom“ zu wappnen (sprich: den Markteintritt für neue zu erschweren).
Man stelle sich vor, die Netzbetreiber werden nur noch als Infrastruktur (die Leitung) gebraucht und jeder Ladestrombezieher holt sich den Strom sonstwo her…..
Mein Orakel: Es wird ein Ziel angestrebt, was so ungefähr lautet „Staat, wir haben hier eine unbedingt notwendige technische Lösung zum Schutz der Netze die gleichzeitig sicherstellt, dass Du zukünftig Ladestromsteuer erheben kannst. Das wir damit unsere Monopolstellung festigen ist als Kollateralschaden hinnehmbar….“
Bisher sind die Netze am 25.12., ab 10:00, wenn der Braten in Röhre kommt, auch nicht zusammengebrochen. Die Testreihen, in denen ganze Strassenzüge mit BEV ausgerüstet wurden um zu sehen, wie denn nun das Ladeverhalten ist, hatten auch recht unspektakuläre Ergebnisse.
Ich glaube daher an eine andere Zielstellung (s. oben) mit vorgeschobener Begründung.
Tom meint
+1
Sehe ich genauso…
Ebi meint
Irgendwas verstehe ich da nicht: Was hat eine Deckelung der Ladeleistung auf 5.5kW mit intelligentem Lastmanagement zu tun ?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass es den Netzbetreibern nicht nur um zielführende Lösungen geht, sondern auch um den Zugriff und Durchgriff beim Kunden.
Ein wirklich intelligentes Management kennt die max. Strombelastbarkeit eines Segments, den angeforderten Strombedarf über der Zeit und stellt je nach Anforderung einen mehr oder weniger günstigen Tarif zur Verfügung.
Das ganze Thema würde vermutlich nur halb so heiß gegessen, wenn die e-Autos auch ins Netz einspeisen könnten bzw. dürften.
Bin gespannt, wie lange es dauert, bis die Kalifornier auch in D als Netzbetreiber auftreten und den Markt mal etwas aufmischen, Zeit wär’s dafür.
Georg meint
@ Ebi „Ich werde das Gefühl nicht los, dass es den Netzbetreibern nicht nur um zielführende Lösungen geht, sondern auch um den Zugriff und Durchgriff beim Kunden.“
Das war leider auch mein erster Gedanke, denn es kann doch wirklich nicht so schwer sein, flexible Preismodelle, sowie neue Dienste zu etablieren und den wachsenden Pool an e-Auto-Akkus zur Stabilisierung der Netze zu nutzen.
Vielleicht sollte sich da Elli von VW etwas stärker in diese Richtung positionieren und damit entsprechenden „Zugzwang“ für die Etablierten erzeugen.
Guido meint
Ich denke, dass eine Regulierung primär indirekt über einen dynamischen Preis erfolgen wird und sich die dynamische Bepreisung letztlich auch bei öffentlichen Schnellladesäulen durchsetzen wird. Eine zeitlich fixierte Deckelung der Ladeleistung z.B. „während der vier kritischen Stunden ab 19 Uhr“ ist letztlich viel zu unflexibel und zu wenig marktgerecht – sowohl für die Angebots- und Nachfrageseite.
Wer unbedingt zur Spitzenlastzeit nachladen will, kann das dann tun, zahlt dann aber vielleicht 1 EUR/KWh oder mehr. Zu dem Preis wird kaum jemand wollen. Wir haben aber heute auch Zeiten, in den wir Übertragungskapazitäten in den Netzen und ein Überangebot z.b. an regenerativ erzeugtem Strom haben. 2019 wurden beispielsweise 6,5 TWh Ökostrom weggeregelt, weil es dafür keine Nachfrage gab. Tendenz seit Jahren steigend. Wenn man für eine überschlägige, vereinfachte Rechnung unter Einbeziehung gängiger Verluste mal 20 KWh pro 100km unterstellt, entspricht das einer jährlichen Elektroauto-Fahrleistung von 32,5 Milliarden Kilometern, bzw. der Jahresfahrleistung von rund 2,5 Millionen E-Autos. Ddiesen für 0,10 EUR/KWh anzubieten, ist ökologisch sinnvoll und für alle Seiten wirtschaftlich sinnvoll.
badsoden meint
Soso, immer der letzter Verbraucher der alles verchlechtert? Wegen dem zusäzliche ePKW wird mehr strom gefeuert und jetzt soll er auch wieder die Strmnetze schaden.
Wie oben erwähnt, die Lösung ists chon längst vorhanden. Intelligente Strompreisen, abhängig vom Strom- und Windangebot, eventuell nach aktueller Last oder Tageszeiten. Damit regelt es sich von selber und hilft auch die Wind- und Solarstrom dann abzurufen wenn verfügbar. Keine Strom mehr ins Ausland verschenken.
Wie kommen diese Dinosäurer doch immer wieder auf diese abartige Gedanken.Ich bin schon gespannt welche ahnunglose Poliker in diese Idee mitmacht. Ich tippe erst mal Wagenknecht, die ist ja richtig Kompetent in solche Sachen. :-)
WischiWaschi meint
und wie wollen sie die Ladepunkte steuern? SMGW, OCPP, Rundsteuerempfänger was denn nu? Wir brachen jetzt eine Antwort und kein wischi waschi bla bla
xordinary meint
Das ist ganz genau das, was ich mich auch die ganze Zeit frage! Jetzt sind wir schon schön mit smartmeter ausgestattet, aber es gibt im Prinzip noch keine einzige Anwendung dafür! Wo bleiben die smarten Stromtarife? Wo die Geräte, die sich nach Bedarf ein und ausschalten? Irgendwie kommt mir das alles noch recht merkwürdig vor!
Axel P. meint
@WischiWaschi Ich konnte meine Wallbox (im Main-Taunus-Kreis) nur mit der Auflage in Betrieb nehmen, nachdem ein Rundsteuergerät montiert war.
leotronik meint
Ich habe meinen Tesla 3 zuhause auf eine Ladestromstärke von 10A begrenzt. Egal ob bei 1phasen oder 3phasen Ladung. Das reicht mir vollkommen und der Hausanschluss mit 3x25A wird nicht überlastet und Kochen und Waschen ist auch noch möglich. Bin aber kein km Fresser und lade auch nicht jeden Tag. Von meiner Seite sehe ich keine Probleme mit Netzüberlastung.
Peter W meint
Ich lade meinen einphasigen Ioniq ab Mittags mit 16 bis 25 Ampere je nachdem wie gut die auf der selben Phase einspeisende PV gerade läuft. So geht der Strom nur einmal durch die Zähler ohne das Netz zu belasten. Mit PV kann man das Netz mit dem E-Auto sogar entlasten, es muss den Sonnenstrom beim Laden erst gar nicht aufnehmen.
Leider haben nur Wenige diese Möglichkeit.
leotronik meint
Mein Solarstrom benutze ich auch zur Hauseinspeisung aber habe keine Leistungsregelung eingebaut. Deshalb habe ich 10A eingestellt und das hat sich bewährt. Im Haus wird auch was von der Sonne verbraucht. Sonne und Strom ist natürlich 1. Wahl für EV.
Peter W meint
Selbstverständlich müssen die Netzbetreiber regulierend eingreifen um die Netze in Spitzenlastzeiten zu schützen. Stromausfälle will keiner!
Leider schafft es unsere Regierung nicht mal ein vernünftiges Gesetz für private Ladestationen in Miet- und Eigentumswohnungen zu verabschieden. Der derzeitige Entwurf hat noch viel zu viele Unklarheiten. Ob es da den Netzbetreibern gelingt im Privatbereich entsprechende Strukturen durchzusetzen bezweifle ich derzeit. Die zu erwartende Flut an E-Autos kommt bestimmt überraschend und die passenden Maßnahmen brauchen noch Jahre. Zum Glück gibt es vernünftige Menschen, die freiwillig zu Zeiten laden in denen das Netz nicht ausgelastet ist. Entweder Nachts, oder Nachmittags an der eigenen PV-Anlage.
Selnim meint
Meine Idee: Wenn jeder Anschluss einen Smart Meter hat, kann der Netzbetreiber die Leistung an jedem Knoten berechnen. Er kann ja sein Netz als digitales Modell darstellen und dann alle Ströme und Leistungen berechnen. Die Ladepunkte kommunizieren ebenfalls mit dem Netzbetreiber. Ich behaupte mal, das ein Aufrüsten des Netzes alleine aufgrund der E-Mobilität nur bei Schnelladestationen und in Ausnahmefällen nötig ist. Viel zielführender wäre es grossflächig Ladepunkte auszurollen, damit auch Laternenparker über Nacht Laden können.
Selnim meint
Der Netzbetreiber sollte die Ladeleistung stufenlos anpassen können. Der Kunde kann dann vor jedem Ladevorgang wählen, zu welcher Zeit sein Akku einen gewissen mindest Ladestand haben muss. Zusätzlich kann er noch wählen: so schnell als möglich Laden. Selbstverständlich wird Rücksicht auf das Stromnetz honoriert.
TwizyundZoefahrer meint
@selnim, das kann dein Netzbetreiber bereits, wenn du ein solches Gerät installieren lassen möchtest, informiere deinen Netzbetreiber, du bekommst dafür je nach Betreiber ca.200€ und günstigen Nachtstrom zum laden, allerdings wird dann in Spitzenlastzeiten beliebig geregelt.
Peter W meint
Ich verstehe die Netzbetreiber. Mit einem E-Auto verdoppelt sich der Stromverbrauch eines Haushalts, und wenn dann um 18:00 das Fzg eingesteckt und gleichzeitig Herd oder Backofen, Licht und Fernsehen eingeschaltet werden kann das schon eng werden.
Jürgen V meint
„Ich verstehe die Netzbetreiber. Mit einem E-Auto verdoppelt sich der Stromverbrauch eines Haushalts, und wenn dann um 18:00 das Fzg eingesteckt und gleichzeitig Herd oder Backofen, Licht und Fernsehen eingeschaltet werden kann das schon eng werden.“
Wenn das so ist, müsste man verdammt viel fahren, oder man hat einen sehr geringen Hausstromverbrauch.
Also ich stecke meinen Wagen vielleicht gegen 18 Uhr an, aber er lädt nicht einfach sofort los. Vielmehr stelle ich die nächste Abfahrtzeit ein. Das ist in der Regel der nächste Morgen. Also fängt der Wagen nachts so an zu laden, das er morgens den gewünschten Ladestand hat. Da ist also nichts mit „alle nutzen alles gleichzeitig“
Das ganze Theater hat nur den Zweck abzuzocken, oder besser, E-Mobilität zu verhindern. Siehe dazu auch die unsäglichen Vorschläge der Bundesnetzagentur zur Neuregelung von PV Anlagen.
Hans Meier meint
Und im nächsten Schritt gibts „Autostrom“ für Alle :) Und wer an einer normalen Steckdose läd begeht eine Straftat. Zeit autark zu werden, wenn man kann.
Christian meint
Genau meine Meinung. Ans Einschränken wird ziemlich schnell gedacht. Wie netzdienlich wäre denn, Überschussstrom vergünstigt in den Akku zu packen? dazu braucht es nur eine push Nachricht über die mobility+ App und schon sind die Autos schnell ans Netz gehängt und abends schon vollgeladen und das Netz entlastet.
Mal drüber nachdenken EnBW – entdecke die verbraucherfreundlichen Möglichkeiten. Alles andere ist für mich vorgeschoben, sobald es hier „Autostrom“ mit Sondersteuer gibt, wird es auch von meiner Seite Gegenmaßnahmen geben.