Auch Toyota will zukünftig auf Elektroautos setzen. Die Japaner haben bei reiner E-Mobilität lange gezögert – insbesondere, weil der Konzern seit vielen Jahren im großen Stil auf Hybridfahrzeuge setzt. Mit der alternativen Antriebsart wurde nun ein weiterer Meilenstein erreicht: Toyota verkündete Mitte Juli, das dreimillionste Hybridfahrzeug in Europa abgesetzt zu haben.
Bei dem in Spanien übergebenen Jubiläumsmodell handelt es sich um einen Corolla GR Sport. Das erste Hybridmodell auf dem europäischen Markt war der Prius vor über 20 Jahren. Toyota hat das Angebot seitdem stetig ausgebaut, auch die Nachfrage nimmt seit Jahren zu. Mittlerweile verfügt laut dem Unternehmen mehr als jedes zweite in Europa verkaufte Fahrzeug der Marken Toyota und Lexus (52 %) über ein Elektro-Verbrenner-System. In Westeuropa liege der Anteil der Hybriden sogar bei 63 Prozent.
Toyota und Lexus bieten heute in jeder Kernbaureihe mindestens ein Hybridsystem an. „Drei Millionen verkaufte Hybridfahrzeuge sind ein wichtiger Meilenstein und ein Beleg für deren große Beliebtheit. Gleichzeitig ist Toyota dadurch auf einem guten Weg, dass von der EU-Kommission gesetzte CO2-Ziel von 95 g/km in Europa zu erreichen“, so Matt Harrison von Toyota Motor Europe.
Weltweit hat der japanische Autoriese eigenen Angaben nach schon mehr als 15 Millionen Hybridfahrzeuge verkauft und dadurch über 120 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Neben den weiter im Fokus stehenden Vollhybriden und ersten Elektroautos will Toyota künftig auch verstärkt Plug-in-Hybridmodelle mit extern aufladbarer Batterie sowie mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Stromer einführen.
In Europa stehen laut Aussagen eines Toyota-Managers von Anfang des Jahres bis auf Weiteres teilelektrische Autos im Mittelpunkt. Die angesichts der Transformation der Branche hin zu vollelektrischen Fahrzeugen angekündigte Elektroauto-Offensive konzentriert sich zu Beginn auf Asien. Einen Ausblick auf die geplante Elektroauto-Palette gab es Mitte letzten Jahres. Der erste Voll-Stromer hierzulande des Toyota-Konzerns wird das Ende 2020 startende Batterie-SUV Lexus UX 300e.
Wasco meint
In China sind vor allem BEV gefragt. Der Juni war der zweitbeste Monat seit 12 Monaten, mit 91.000 E-Autos. Marktanteil von 5,5% (4,1% BEV).
Meistverkauft wurde das Model 3 mit 15k Einheiten. Das M3 wurde auch im ersten Halbjahr Nr. 1 mit fast 48k. Gefolgt von BYD Qin Pro EV mit 21k und GAC Aion S mit ca. 18k.
Thomas Wagner meint
Sie sollen doch auch noch ausrechnen wieviel millionen Liter Benzin in ihren „Hybriden“
jährlich unwiederbringlich verbrannt werden !
Als Toyotas Beitrag zur Ressourcenschonung und CO2 Minderung :-)
NiLa meint
Tja, ohne Hybridtechnik wäre es deutlich mehr. Aber für manche BEV-Anhänger gilt wohl „du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Albert Deutschmann meint
@Thomas Wagner: Solang der Anteil an EE Strom weltweit bei ca. 14% liegt sollten Sie so eine Frage nicht stellen!
Hätte Toyota als einer der großen Hersteller lieber wie VW nur Diesel & Benziner verkaufen sollen? Bereits über 15 Millionen verkaufte Toyota Hybride weltweite bedeuten eine Reduzierung von min. 30% der CO2 Menge die diese 15 Millionen Fahrzeuge als reiner Verbrenner emittiert hätten.
IsoOktan meint
Toyota hat die höchste Rückrufquote aller Hersteller. Dieses Jahr mussten schon 3,95 Mio Toyota wegen Sicherheitsmängel in die Werkstatt, da ist dann nicht viel mit CO2 wenn die Autos ungenutzt rumstehen.
Albert Deutschmann meint
@IsoOktan: Da sollten man aber über freiwillige und angeordnete Rückrufaktionen unterscheiden können. Toyota macht freiwillig auch Rückrufaktion an Fahrzeugen die schon über 15 Jahre sind. Da sind Fahrzeuge von manchen Hersteller schon Längst verschrottet.
Toyota hat nach dem so genannten Gaspedal Skandal in den USA verkündet, bei der kleinste Qualitätsauffälligkeit eine Rückrufaktion einzuleiten. Ist wurde aber auch von der NASA nachgewiesen das das Gaspedal Thema nicht am Produkt lag.
IsoOktan meint
Die 4Mio waren ausschließlich angeordnete Rückrufe wegen Sicherheitsmängel wie zb. nicht funktionierende Airbags etc. Die anderen Rückrufe wurden nicht erfasst.
Albert Deutschmann meint
@IsoOktan: Dann liefern Sie doch bitte noch eine Quelle, das die Rückrufaktionen behördlich angeordnet wurden? Ansonsten werte ich das als Meinung.
IsoOktan meint
Googeln sie nach “ Mängel – Die Flop Ten“, Artikel vom 15.7.20
Albert Deutschmann meint
@IsoOktan: Du weichst meiner Frage aus, ob die Rückrufaktionen behördlich angeordnet waren oder nicht?
Wie schon bereits geschrieben, Toyota ist mit freiwilligen Rückrufen schnell dabei. Die Zahlen in dem Bericht sind auch nichts sagend wenn man die „Units in Operation“ nicht in Relation setzt. Nach Einzelmarke ist Toyota nun mal der größte Automobilhersteller und wer sich mit der Marke mal befasst hat, weiß auch dass die Fahrzeuge länger als der Durchschnitt halten. Somit ist die Chance immer sehr groß dass die quantitative Anzahl Der zurückgerufenen Fahrzeuge hoch ist. Ich für mein Teil fühle mich bei solch einer Marke besser aufgehoben als bei diversen europäischen Herstellern die so etwas verschleppen.
simon meint
Gratuliere zum Verkauf von drei Millionen Verbrennern. Der zweit größte Autobauer verkauft gerade die ersten Elektroautos auf einer modularen Plattform.
NiLa meint
Und der zweitgrößte schafft die CO2-Grenzwerte eventuell trotzdem nicht. Toyota schon.
MichaelEV meint
Dem muss ich zustimmen. Toyota hat als einziger der etablierten in den letzten zwei Jahrzehnten einen anständigen Job gemacht. Mit der regulären Flotte ohne Tricksereien die Ziele zu erreichen, schafft sonst keiner.
Der nächste Schritt fällt Toyota dafür aber anscheinend umso schwerer.
simon meint
Sie haben mit Hybriden und Wasserstoff aufs falsche Pferd gesetzt. Ich sehe den ID.3 um 10 Jahre vorraus im Vergleich zum selbstaufladenen Hybrid von Toyota.
MichaelEV meint
Bzgl. Wasserstoff: stimmt
Bei Hybrid bin ich aber überhaupt nicht ihrer Meinung. Toyota hat ein perfektes System entwickelt und vermeidet damit effektiv CO2 und Schadstoffe seit zwei Jahrzehnten, während bei allen anderen alles nur höchstens auf dem Papier steht aber in der Realität null erreicht wurde.
Hybrid ist mittlerweile wieder überholt und Toyota scheint den Absprung nicht zu schaffen. Hier gebe ich ihnen Recht.
Priusfahrer meint
Toyotas Hybrid-Technik ist ein guter Weg um zaghafte Umsteiger auf den Weg
zur E-Mobilitat zu f[hren. Nicht nur in Amerika fahren viele ehemalige Besitzer eines
Prius jetzt Teslas und andere BEVs.
Thrawn meint
Vor allem ist mMn Toyota mit seiner Hybrid Technik der einziger Hersteller, der die Technik tatsächlich Richtung Verbrauchsreduzierung optimiert, statt Richtung Leistungssteigerung und Boost für das Gesamtsystem, wie allesamt unsere „Premiumhersteller“.
NiLa meint
Oder für die Leute, die auch langfristig weiter Verbrenner fahren möchten, aber mit einem möglichst geringen Verbrauch.
BeatthePete meint
Man wird „langfristig“ nicht Verbrenner fahren. ( wollen/können)
NiLa meint
Kommt auf die Definition von langfristig an. Die nächsten paar Jahrzehnte ganz bestimmt.
Oldtimer verschwinden auch nicht so einfach. Und das ist gut so. ;)
EVrules meint
Renaults E-Tech Antrieb wird, anzunehmender Weise, in ähnlicher Richtung wirken. Auch Mercedes Plug-Ins wie bei der A250e scheinen nach ersten Erfahrungsberichten, wirklich sehr sparsam zu sein.
Aber bei Hybriden (gleich welcher Anordnung) beweißt sich vorallem eines: das Fahrzeug kann nur so intelligent sein, wie der Fahrer, der es nutzt.
NiLa meint
Der letzte Satz trifft völlig zu. Hybrid muss man können/wollen.
Mike meint
Ja, HSD-Fahren macht Lust auf mehr elektrisch. Das Dumme ist nur, dass Toyota diesen HSD-Fahrern aktuell kein Angebot machen kann und sie deshalb zu anderen Anbietern wechseln.
Albert Deutschmann meint
Im Spätherbst gibt es schon mal den Lexus UX300e. Ist doch schon mal ein Anfang, oder?
Peter W meint
Das sind weniger als ich gedacht habe. Wenn man bedenkt, dass alleine in De 45 Millionen PKW herumfahren sind die 3 Millionen in Europa in 20!!! Jahren ein Tropfen auf den heißen Stein. Das eingesparte CO2 wurde vom Trend zu immer größeren und leistungsfähigeren Autos locker übetroffen. Wie wir alle wissen werden auch Wasserstofffahrzeuge an der CO2-Bilanz nichts verbessern, denn es gibt so gut wie keinen grünen Wasserstoff. Darüber wird nur geredet.
Schade! Deshalb ist ein radikales umschwenken auf BEV unerlässlich.
DerMond meint
„Das sind weniger als ich gedacht habe.“ Nicht zuletzt wenn man bedenkt wievielen Autofahrern der Schadstoffausstoß ihres Fahrzeuges angeblich so wichtig wäre. (siehe jammernde Dieselfahrer).
NiLa meint
Könnte daran liegen, dass Hybride lange eine Nische waren und es abgesehen vom Prius keine Massenmodelle gab. Mittlerweile entfällt aber mehr als 50% des Absatzes von Toyota auf Hybride. Die Zahlen dürften also schnell steigen.
Mike meint
Seit wann gab es den Auris als Hybrid, seit wann den Yaris als Hybrid?
NiLa meint
Wahrscheinlich in beiden Fällen um 2010, vielleicht etwas später. Die Hälfte der Zeit gab es also nur den Prius.
Ecoment meint
Radikal ist immer falsch ein langsamer ausgewogener Wandel der Marktwirtschaftlich ohne neue abgaben und steuern geschieht.Wo der Kunde frei entscheiden kann ob er einen verbrenner oder einen hybride oder ein reines EAuto fährt das hat Zukunft.Der Markt wird es richten nicht der Staat.Zudem laut miguel haben wir 80 Prozent eAutos im Jahr 2025 wofür braucht es dann noch den Staat.
NiLa meint
Laut Miguel werden noch in diesem Jahrzehnt auch 50% der Fahrten durch Robotaxis absolviert. :D
Ecoment meint
Der Wandel muss mit so wenig Staat und Steuern geschiehen wie möglich wenn das bedeutet 10 Jahre länger Verbrenner okay aber schlimmer wäre mehr Staat und Steuern der Markt wird es Regeln.
MichaelEV meint
An ihrem langsamen ausgewogenen Wandel ist nichts marktwirtschaftlich und dieser Weg wird DE bald viele Arbeitskräfte und Wirtschaftskraft kosten. Von Wirtschaft scheinen sie keinen blaßen Schimmer zu haben.
Ecoment meint
Ich sage ja nicht das es keine 100 Prozent Erneuerbare geben soll und 100 Prozent E Autos nur es soll nicht durch Zwang sondern durch Technologischen Fortschritt geschehen .
Gunnar meint
„nur es soll nicht durch Zwang sondern durch Technologischen Fortschritt geschehen .“
Och bist du süß. In diesem Fall geht der technologische Fortschritt nur durch Zwang. Würde man z.B. keine strengen CO2-Grenzwerte festlegen, würden wir von den etablierten Herstellern keinen einzigen BEV bzw PEV auf den Straßen sehen. Jetzt nicht und auch nicht in zehn Jahren. Wenn man die Hersteller frei walten lässt, machen sie so weiter wie sonst immer. Ohne technologischen Fortschritt. Das Klima wird es uns danken.
Ecoment meint
Nein sobald die Technik günstiger ist setzt sie sich durch ich finde billige Preise wichtiger als Klimaschutz .Zudem macht Deutschland mehr als genug für den Klimaschutz mit den Kohleaustieg.
one.second meint
Der Markt alleine richtet gar nichts, außer den Menschen hin. Ohne sinnvolle Regulierung ist Kapitalismus die Hölle auf Erden.
Gunnar meint
Korrekt. Will Ecoment aber nicht verstehen.