Mit der Tochter Polestar konzentriert sich Volvo künftig auf reine Elektroautos. Die hochwertig und sportlich positionierte Marke verkauft ihr Fahrzeuge exklusiv direkt und online. Für die Beratung der Kunden und die Besichtigung des Angebots vor Ort sowie Probefahrten sind „Polestar Spaces“ in Metropolen geplant. Der erste deutsche Showroom steht in Nordrhein-Westfalen.
Polestar eröffne am 20. August in Düsseldorf die erste Niederlassung hierzulande, berichtet die Automobilwoche. Der Investor sei die lokale Autohaus-Gruppe Adelbert Moll GmbH & Co. KG, die an ihrem Stammsitz eine exklusive Ausstellung für die schwedische Marke starte. Zu den weiteren Standorten für Deutschland sagte Polestars Regionalchef Alexander Lutz der Branchenzeitung, dass die ersten sieben Partner feststünden. Eine weitere Expansion sei möglich, vorerst jedoch nicht geplant.
„Unsere neuen Partner haben erkannt, dass Polestar von Anfang an ein Top-Image hat. Deshalb war es nicht schwer, sieben hervorragende Autohäuser für unsere Marke begeistern zu können“, so Lutz. Die weiteren Standorte in Deutschland würden in den kommenden Monaten eröffnet, auf Düsseldorf sollen Köln, Hamburg, Berlin, Stuttgart, München und Frankfurt/Main folgen. Im Osten fehle vorerst eine Repräsentanz, räumte der Deutschland-Chef ein. Mit den ersten sieben Ausstellungsflächen sei Polestar aber „in genau denjenigen Regionen vor Ort, in denen die Elektro-Mobilität den größten Zuspruch erfährt“. Wie Polestar Spaces aussehen, zeigt der Ende 2019 in Norwegens Hauptstadt Oslo eröffnete erste europäische Standort.
Polestar gehört wie Volvo zum chinesischen Geely-Konzern. Die sich dadurch ergebenen Synergien und die Fertigung in der Volksrepublik erlauben es dem Unternehmen, seine Elektroautos trotz Coronavirus-Pandemie wie vorgesehen bald auch in Deutschland auszuliefern. Der erste reine Stromer ist die hochbeinige Mittelklasse-Limousine Polestar 2, die auf das teilelektrisch fahrende 2+2-Coupé Polestar 1 folgt. Künftige Baureihen soll nur noch mit Batterie-Antrieb ausgestattet werden.
Kürzlich wurde der erste Polestar 2 in Europa an einen Kunden in Schweden übergeben. In Deutschland soll das Elektroauto ab August ausgeliefert werden. Für den hiesigen Markt gebe es mittlerweile feste Kundenbestellungen im vierstelligen Bereich, sagte Lutz. „Diese Autos wurden geordert, obwohl sie noch nicht gefahren werden konnten und noch nicht im Handel zu erleben waren“, unterstrich der Deutschland-Chef. Die Nachfrage sei größer als gedacht – in Norwegen und in den Niederlanden habe man das diesjährige Kontingent bereits ausverkauft, in Deutschland stehe man „kurz davor“.
leotronik meint
Die Heckklappe ist schon gut. Die hat TM3 leider nicht.
Eugen meint
Wäre es nicht klüger, den Vertrieb in das bestehende Volvo-Händlernetz zu integrieren, Volvo Autohäuser sind ja auch eher rar gesät und zu Premium gehört auch der Service vor Ort. Ohne flächendeckendes Händler- und Servicenetz wird der Erfolg überschaubar bleiben.
Bernhard meint
Ich hatte als Interessent für den Polestar 2 schon mal telefonischen Kontakt mit der Marketingabteilung von Polestar. Das sind nur Showrooms, die jetzt zur Präsentation aufgebaut werden. Verkauft werden die Autos nur über das Internet. Genau wie bei Tesla. Da gibt es dann keine Rabattschlachten, wie man sie jetzt beim Audi E-tron schon sieht.
30-40 Volvo Händler sollen dann vorerst mal gleichmäßig über Deutschland verteilt die Betreuung der Fahrzeuge übernehmen. Jeder Volvo-Händler konnte sich theoretisch bewerben.
Marcel meint
30-40 Volvo Händler ist leider auch nicht so viel – weißt du wann da genauere Informationen kommen sollen bzgl.Händler/Werkstattnetz?
Bernhard meint
Den Kontakt hatte ich im Januar. Da war mehr konkreteres noch nicht möglich. Ich habe aber damals mitbekommen, dass nur sehr wenige Volvo-Händler begeistert waren. Diese ablehnende Haltung wird sich wohl nach Corona gedreht haben.
Und wenn der Polestar 2 einschlägt und sie auch liefern können, wird es wohl kein Problem sein das Servicenetz zu erweitern.
Jean meint
Wieviel „Händler“ hat Tesla denn?
Frank meint
Das neue Premium beim Service hat wohl nichts mehr zu tun mit Händleranruf, Hinbringen zur Diagnose, Terminvereinbarung, Hinbringen zur Reparatur einschließlich etlicher Formalitäten, Abholung wieder mit Formalitäten.
Ich hoffe, Sie organisieren den Service wie Tesla: Problem per App beschreiben und wenn möglich mit Fotos oder Video dokumentieren, sofortige kurzfristige Terminvereinbarung per App – wenn möglich als Hausbesuch, Terminbestätigung per App und Mail, Terminerinnerung per App, Durchführung mit Statusmeldungen per App, Zahlung ohne weitere Formalitäten per App oder Karte.
Das habe ich jüngst so erlebt und angenehmer geht es kaum. Vielleicht ein Hol- und Bringedienst, wenn der Mobilservice mal nicht reicht, wäre nett.