Für den Heimatmarkt hat Amazon bei einem Startup 100.000 Elektrofahrzeuge bestellt, hierzulande geht der US-amerikanische Onlineversandhändler bei der Elektrifizierung seiner Transporte zurückhaltender vor. Ende Juli gab das Unternehmen den „bisher größten Einsatz von Elektromobilität in Deutschland“ bekannt.
Das Verteilzentrum in Essen sei mit 340 Ladestationen ausgestattet worden und betreibe täglich 150 elektrische Lieferfahrzeuge, um Amazon-Pakete an Kunden im Ruhrgebiet auszuliefern. Die Installation der Ladesäulen sei der bisher umfangreichste kommerzielle Einsatz von Strom-Tankstellen an einem europäischen Standort, so der E-Commerce-Riese. Derzeit hätten acht von elf Lieferpartnern in Essen Elektro-Lieferfahrzeuge in ihre Flotte integriert. Zudem würden weitere Lieferpartner 40 Strom-Transporter im Verteilzentrum Bochum betreiben. Die „letzte Meile“ der Zulieferung durch Amazon werde in Essen und Umgebung damit derzeit mit insgesamt rund 150 E-Vans gefahren.
„Amazon hat sich im Rahmen des Climate Pledge verpflichtet, alle Amazon Sendungen bis 2040 CO2-neutral zu liefern. Zusätzlich zu den 100.000 Elektrolieferfahrzeugen, die wir bereits beim US-Hersteller Rivian bestellt haben, nutzen wir auch lokale Partnerschaften, um weitere emissionsfreie Fahrzeuge schneller auf die Straße zu bringen“, sagt Robert Viegers von Amazon Logistics in Deutschland.
Amazon erklärte, weitere Ladestationen einzurichten und neue Flotten von Elektro-Lieferwagen an bestehenden und zukünftigen Verteilzentren im Land zu integrieren. Dazu gehören auch neue Fahrzeuge im Amazon-Look: Das Verteilzentrum in Essen habe kürzlich ein Startup als Lieferpartner an Bord genommen, der Partner „Direct Customer Delivery“ (DCD) nutze eine Flotte von 20 Elektro-Lieferfahrzeugen mit Amazon-Logo.
Im Januar hatte Amazon verkündet, für sein Verteilzentrum in München-Daglfing 50 E-Transporter der deutschen Hersteller Mercedes-Benz und StreetScooter einzuflotten. Die dazugehörige Ladeinfrastruktur stammt ebenfalls von StreetScooter. Auf welche Fabrikate in Essen gesetzt wird, teilte der Online-Versender nicht mit.
Michael S. meint
Wenn Amazon es macht, dürfte auch so langsam der letzte mitbekommen, dass E-Lieferwagen einfach billiger sind als Verbrenner.
Till meint
…was für eine „aufregende“ Meldung. Etliche Paket-Zustellbasen der Post, haben an jedem Ladetor eine Ladestation. Derer Tore gibt es so zwischen 50 und 150 pro Halle. Auch viele Zustellstützpunkte haben wegen der Street Scooter, mehrere Ladestationen.
Andreas_Nün meint
Es gibt keine einzige Zustellbasis der Post mit 340 Ladestationen. Ist einfach so.
Till meint
…es gibt also eine!! Zustellbasis von Amazon mit sensationellen 340 Ladepunkten.
Da kann die Post mit ihren knapp 14.000 !! Ladepunkten natürlich nicht gegen an kommen.
Jensen meint
Man kann ja vom System Amazon halten was man will. Wenn aber durch dieses Unternehmen Themen angegangen werden, dann kriegt es auch jeder mit.
340 Ladestationen an einem Logistikstandort sind mehr als ein Anfang und bedeuten für viele Beteiligte Umsatz und Aufträge.
andi_nün meint
Tja, bei Amazon kann man scheinbar rechnen.
Wolfbrecht Gösebert meint
@andi_nün: „Tja, bei Amazon kann man scheinbar rechnen.“
Richtig ist: _Anscheinend_ kann Amazon rechnen!
Nur: Rechtschreiben können sie nicht: »100 % _e_lektrisch« wäre richtig!