Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Wissenschaftlern aus den Niederlanden betont das Umweltpotential von Elektroautos. Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess sieht sich durch das Ergebnis in seiner weltweiten E-Mobilitäts-Offensive bekräftigt.
„Elektrifizierung ist die Lösung, um die Klimaziele zu erreichen und trotzdem mobil zu bleiben. Eine neue Studie bestätigt den Vorteil von E-Autos gegenüber Verbrennern – lesenswert!“, teilte Diess auf dem Online-Karrierenetzwerk LinkedIn mit. Der Vergleich würde noch viel eindeutiger ausfallen, „wenn man nicht nur Deutschland zum Maßstab macht, sondern z.B. Frankreich, Skandinavien, Österreich, die Schweiz mit einbezieht (Strommix)…und wenn man die kleineren Batterien ansetzt: ID.3 Einstiegsreichweite & E-up statt Tesla“.
Das Elektroauto werde sich durchsetzen – „trotz einer starken Verbrenner-Lobby, historisch niedriger Dieselpreise und gerade in Deutschland viel zu geringer CO2-Besteuerung“, schreibt Diess weiter. Steigende Zulassungszahlen und das bereits große Interesse am neuen Batterie-VW ID.3 würden das bestätigen. Der Konzernchef stellte in Aussicht, dass die Transformation hin zu E-Autos neben mehr Umweltfreundlichkeit auch sinkende Unfallzahlen und Versicherungsprämien bringt. Er begründete dies damit, dass mit Stromern gelassener und vorausschauender gefahren werde. „Wahrscheinlich sinken auch die Stände der Punktekonten in Flensburg. Good News für das Klima, die Mobilität und für Volkswagen AG“, so Diess.
Volkswagen soll zum führenden Massenmarkt-Hersteller von E-Fahrzeugen werden, dazu investiert der Konzern in den nächsten Jahren rund 33 Milliarden Euro. Nach der von Diess angesprochenen Studie aus den Niederlanden verursachen Elektroautos einen geringeren CO2-Ausstoß als bisher angenommen. Ermittelt hat das die Technische Universität Eindhoven im Auftrag der Grünen Bundestagsfraktion. Laut der Analyse verantworten aktuelle E-Autos im Vergleich zu Verbrennern auch bei Berücksichtigung der Produktion der Batterie und des Stromverbrauchs deutlich weniger Treibhausgase.
Das bessere Ergebnis im Vergleich zu älteren Studien erklären die Autoren durch mehrere Unterschiede zu bisherigen Auswertungen. So seien viele Studien bei der Produktion einer Kilowattstunde Batteriekapazität von 175 Kilogramm CO2-Äquivalent ausgegangen. Dieser Wert einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2017 sei jedoch umstritten und gelte als veraltet. Mittlerweile könne man von 75 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde Batteriekapazität ausgehen.
StromSchleuder meint
Deswegen haben wir unser 1. Auto aus dem VW-Konzern gekauft, den eUP.
Skodafahrer meint
Skoda baut in Mlada Boleslav Meb und Mqb Fahrzeuge auf einer Fertigungslinie.
Der Skoda Enyaq ist das erste Fahrzeug das auf dem Meb aufbaut und ausserhalb Deutschland produziert wird.
Bislang bauen die anderen Hersteller entweder Mischplattformen oder Elektroplattformen und Verbrenner auf getrennten Fertigungslinien.
Diese neuen Fertigungsmöglichkeiten könnten den Umbau zu Elektrofahrzeugen weiter beschleunigen.
Sean Wagner meint
Interessant, danke.
Alupo meint
Mein Kommentar erscheint nicht und ich lande automatisch oben im Berichtsbereich.
Frage an Ecomento.de: Ist er/ich unerwünscht?
Redaktion meint
Um welchen Kommentar geht es?
VG | ecomento.de
Alupo meint
Kann ich leider nicht mehr sagen, ist verschwunden.
Ok, wenn es nicht von euch war ist es vielleicht mein Handy. Und dann bin ich ja nicht unerwünscht und kann weiter schreiben :-).
Gerd meint
Ich habe nach dem Abgasskandal ja laut gebrüllt, nie wieder VW zu kaufen.
Was Diess da aber jetzt abliefert (ID.3 und auch der Enyaq), verdient Anerkennung und ein Überdenken meiner Abneigung ;-)
EVrules meint
Danke für den Kommentar, das meine ich nicht in der Hinsicht, VW zu unterstützen aber die eigene Haltung zu revidieren, wenn man besseres Wissen erlangt.
Das zeugt von ner aufgeklärten Haltung, die ich mir bei einigen Hardcore-„Fans“ eher wünschen würde.
Mir lag der Diesel-Skandal auch schwer im Magen aber ich will allen die Chance geben, durch bessere, sparsamere und zukunftträchtige Fahrzeuge, sich der Verantwortung (zumindest der zukünftigen) zu stellen.
Sepp meint
geht mir genauso
LMausB meint
Herr Diess muss NUR die internen Alt-Lobbyisten, von denen er bis vor kurzem ja selbst noch einer war (und zu gewissem Teil bestimmt auch noch ist), überzeugen.
Die Konkurrenz dreht im Hintergrund auch schon gewaltig das E-Auto Rad, auch wenn sie nach aussen, weniger werdend, noch Statements wie „… Verbrenner werden selbst in 30 Jahren noch eine Rolle spielen …“ Fragt sich nur welche!
((M)eine subjective Meinung)
simon meint
Wo ist den der Diess ein früherer Alt Lobbyist? Er hat sich für den i3 bei BMW eingesetzt und findet eine eigene Batteriezell Fertigung sehr wichtig.
VW sehe ich bei Elektroautos weiter vorne als viele Konkurrenten.
eUp für 22k€ vor Förderung mit 35kWh Batterie, Porsche baut 150 Taycans am Tag, Audi Marktfüher in Norwegen, Elektroauto Plattform fertig und ID.3 kurz vor Auslieferung und neue Fahrzeuge werden vorgestellt-
Alupo meint
Gutes Beispiel da Norwegen das wohl bevölkerungsreichste Land der Welt ist, oder verwechsle ich was???
;-)
simon meint
Aber mit 50% Elektroauto Neuzulassungen und auch in DE läuft es für den e-Tron nicht schlecht.
eBiker meint
Norwegen ist immer noch Platz 4 weltweit bei den e-Auto Zulassungen.
Kurz hinter Deutschland.
Ja du verwechselst Anzahl der Bevölkerung und Anzahl verkaufter Autos.
Aber zum e-Tron. Davon wurden weltweit im ersten Halbjahr mehr verkauft als zB vom Model X.
Wenn dir das besser gefällt.
Alupo meint
Das Model 3 ist mit weitem Abstand die Nummer 1. Ungefähr 3 mal soviele Verkäufe wie der Zweitplazierte, siehe bv-blogspot.com o. so ä.
Das MX wird vermutlich nach dem Battery Day sehr interessante Daten zeigen. Aber mehr kann ich dazu nicht schreiben ohne meine Quelle zu riskieren. Da kommen dann die oft genannten 5 Jahre Tesla Vorsprung wieder gut sichtbar für alle zu Tage.
eBiker meint
Ja schauen wir mal was kommt. Interessanterweise interessieren sich immer weniger Leute für die 5 Jahre Vorsprung – sonst würden sie ein MX kaufen und keinen e-Tron – oder um mal wieder nach Norwegen zu schauen – einen EQC oder i-Pace – die da alle deutlich dieses Jahr vor dem MX liegen.
Das Model 3 ist bis jetzt noch konkurrenzlos in seiner Klasse – interessant wird es aber mit dem MY. Das wird der erste Tesla der sich in Europa einer bereits existierenden Konkurrenz stellen muss.
Rolf Reinhart meint
Der eUp ist derzeit nicht mehr bestellbar. Das gilt auch für die kleinen Brüder von Skoda und Seat aus dem Konzern. Man fragt sich schon, was die ganze Förderei bringt, wenn die Konzerne den Markt nicht bedienen können oder wollen. Auch bei Mercedes und Smart sind derzeit keine Elektroautos und auch keine Plugins bestellbar.
Nicolai Schödel meint
Natürlich fährt man gelassener. Schon allein das Bewußtsein, sich von A nach B zu bewegen ohne 100e Kilogramm Status-Denken mitzuschleppen… Rücksichtsvoll = Rekuperation. Nachsichtig = nachhaltig. Vorausschauend = versicherungsvorteilig. Und umweltbewußt = ultimate-understatement.
Gunnar meint
“ ohne 100e Kilogramm Status-Denken mitzuschleppen“
Hm, das war eher ein klassisches Eigentor.
Ein BEV ist mit der aktuellen Akku-Technologie leider noch schwerer als ein vergleichbarer Verbrenner.
Thrawn meint
Umso erstaunlicher, wie wenig Energie so ein „schweres“ E Auto für 100 Km real tatsächlich nur braucht, gell? Da sieht so ein „leichter“ Verbrenner ganz schön alt aus… Da stimmen Sie mir doch sicher zu, oder?
R. D. meint
„Das E-Auto setzt sich durch – trotz einer starken Verbrenner-Lobby“, Herbert Diess nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund. Erstaunlich ist diese Aussage umso mehr, da gerade die alten Autobauer noch vorwiegend im Verbrennergeschäft Geld verdienen. Es zeigt sich die Stärke und Unverfrorenheit von Herer Diess diesen Weg zu gehen, auch wenn bestimmt einige Mitarbeiter im Konzern zu den benannten Verbrenner-Lobbyisten gehören. Weiter so Herr Diess!
bensch meint
In der Tat erstaunlich. Wahrscheinlich musste es einfach so kommen, seit dem Dieselskandal. Dazu noch Elon Musks Erfolg. Ich bin froh, dass Diess diesen Kraftakt bei VW angegangen ist und so endlich die alten, verknöcherten Strukturen im ach so erfolgsverwöhnten Autoland aufbricht. Auch wenn er dabei natürlich vor allem eigene Interessen verfolgt, treibt er so den Rest der Branche vor sich her. Gut so.
senrim meint
Ich kann mir sicherlich nicht vorstellen welchen Druck dieser Mann ausgesetzt ist, aber ich habe großen Respekt vor seinen Mut.
OpaTesla meint
1+
Nachdem er schon mal abgestraft worden ist, lehnt er sich ganz weit aus dem Fenster.
Respekt. So deutlich kann man das von einem Konzernchef sonst nirgends erwarten.
Jürgen V meint
Genauso sehe ich das auch