Maserati hat kürzlich den Supersportwagen MC20 vorgestellt, den es auch in einer reinen Batterie-Ausführung geben soll. Die neue Baureihe und ähnliche Modelle dienen bei den Italienern künftig laut einem Bericht vor allem der Imagepflege. Im Fokus stehen demnach jetzt hochwertige Fahrzeuge für größere Stückzahlen, vor allem im SUV-Format.
Der zum Fiat-Chrysler-Konzern gehörende Premium-Anbieter wolle seinen Absatz in den nächsten fünf Jahren von unter 20.000 auf 75.000 Einheiten steigern, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Den Ertrag wolle CEO Davide Grasso von minus 40 Prozent im ersten Halbjahr 2020 auf 15 Prozent ins Plus bringen. Dazu konzentriere sich das Unternehmen auf drei Säulen: Portfolio-Bereinigung, Elektrifizierung und Kostensenkung.
Die Limousine Ghibli werde spätestens 2024 auslaufen, heißt es. Größere Stückzahlen soll unter anderem der ab Ende 2021 verfügbare Crossover Grecale ermöglichen. Für dieses Modell sei 2023 auch eine rein elektrische Version geplant. Im Jahr darauf folge der Nachfolger des eine Nummer größeren Levante – ob auch als Voll-Stromer, bleibt abzuwarten.
FCA-Chef Mike Manley geht dem Bericht zufolge davon aus, dass der SUV-Anteil bei Maserati zeitnah auf 70 Prozent steigen wird. Limousinen dürften Prognosen nach nur noch 25 Prozent am Geschäft ausmachen, Sportwagen gerade einmal fünf Prozent. Um die strengeren CO₂-Vorgaben in der EU und anderen Ländern zu erfüllen, sollen jährlich bis zu 20.000 E-Maseratis vom Band laufen. Dazu soll bis 2025 die gesamte Modellpalette mit teil- und vollelektrischen Modellen elektrifiziert werden.
Neuer Verbrenner, Plug-in-Hybrid-Technik & E-Autos
Durch Reduzierung, Vereinheitlichung und Standardisierung wolle Firmenchef Grasso Maserati auf mehr Effizienz trimmen, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Dazu verzichte die Marke in Zukunft nicht nur auf den Ghibli, sondern auch auf bei Ferrari gebaute und entsprechend teuer zugekaufte V8-Motoren. Bei Verbrennern beschränke man sich stattdessen auf zwei kleinere Aggregate. Dazu gehöre ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 333 PS, der auch für Plug-in-Hybrid-Antrieb (PHEV) taugt. In teilelektrischer Ausführung mit „Boost-Funktion“ soll die Systemleistung bei 415 PS liegen. Für die in das 48-Volt-Bordnetz integrierte PHEV-Batterie sei eine Kapazität von 16 kWh vorgesehen.
Bei reinen Elektroautos setze Maserati wie Porsche auf 800-Volt-Systemspannung. Für Vortrieb sollen drei identische E-Maschinen – zwei davon hinten – mit jeweils 150 kW sorgen. Die Batteriekapazität werde bei 100 kWh liegen. Durch Aufladen mit bis zu 300 kW lasse sich in unter einer halben Stunde Strom für mehrere Hundert Kilometer Reichweite in die Akkus pressen.
Noch vor Corona hatte Maserati seine Elektrifizierung bekräftigt, los gehe es mit Hybridtechnik. Erste Elektroautos wurden für 2021 auf Basis des Verbrenner-Coupés GranTurismo sowie dessen Derivat GranCabrio angekündigt. Laut dem aktuellen Bericht kommt die Batterie-Version des Coupés nun aber erst Anfang 2022 zu den Kunden, das Cabrio starte im Jahr darauf. Ob auch, wie ursprünglich geplant, die Serienversion der 2014 gezeigten Studie Alfieri realisiert wird, ist weiter offen.
Daniel S meint
Orientierungslos dem Markt hinterher hächeln…
LiPo meint
Warum? SUV sind gefragter denn je.