EVUM Motors hat trotz der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr frisches Kapital für sein Elektro-Nutzfahrzeug aCar einsammeln können. Seit März haben sich weitere Investoren mit insgesamt 12 Millionen Euro an dem Projekt beteiligt, gab das Startup bekannt. Mit den frischen Mitteln will das Münchner Unternehmen nun den Serienanlauf und Markteinstieg sowie den Aufbau des Händler- und Servicenetzes in Deutschland vorantreiben.
„Wir freuen uns sehr, dass ein weiterer institutioneller Investor aus Bayern den Wert unserer jungen Firma und unseres Fahrzeugkonzepts erkannt hat. Der Venture-Capital-Investor Bayern Kapital ist im September neu eingestiegen und wird einen großen Teil zu unserer Erfolgsgeschichte beitragen“, teilte Martin Šoltés, einer der beiden Gründer und Geschäftsführer der EVUM Motors GmbH, mit.
Bayern Kapital ist eine Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats, die jungen Technologieunternehmen in dem Bundesland Beteiligungskapital zur Verfügung stellt. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Das aCar von EVUM Motors deckt mit seinen individuellen Aufbauten eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten ab und leistet mit seinem emissionsfreien Elektroantrieb einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung des Transportverkehrs. Deshalb begleiten wir das junge Unternehmen gerne auf seinem Weg zur Serienproduktion.“
Auch ein mittelständisches Familienunternehmen aus Baden-Württemberg habe sich in einer Investitionsrunde in diesem Jahr beteiligt, so EVUM Motors. Es handele sich dabei um einen Hersteller von Antriebskomponenten für Fahrzeuge, der Name wurde nicht verraten. Weitere Firmen, darunter zwei Automobilzulieferer, seien schon seit 2018 Investoren.
EVUM Motors wurde 2017 als Ausgründung eines Forschungsprojektes der Technischen Universität München ins Leben gerufen. Die Grundidee war ein einfaches, robustes, vollelektrisches Nutzfahrzeug für Afrika und andere Schwellenländer. Aktuell konzentriert sich das Unternehmen allerdings auf Deutschland und den europäischen Markt. Dazu habe man mittlerweile ein Team aus über 50 Mitarbeitern aufgebaut, heißt es.
Das aCar kann seit Mitte des Jahres bestellt werden, zum Start kostet es ab 34.490 Euro (19 % MwSt.). EVUM Motors bewirbt es als vielseitigen Elektro-Transporter mit Allradantrieb, der dank seiner kompakten Abmessungen ein ideales Fahrzeug für kommunale Aufgaben auf Gehwegen und in Parks sei. Das Fahrzeug könne aber auch im Intralogistikbereich oder im Forst- und Agrarbereich vielfältig verwendet werden. Die 16,5-kWh-Batterie ist den angedachten Einsatzzwecken entsprechend klein dimensioniert, sie ermöglicht eine Reichweite von 100 Kilometern.
„Wir verstehen uns als mittelständischer Fahrzeughersteller“, sagt Sascha Koberstaedt, Mitgründer und Geschäftsführer der EVUM Motors GmbH. „Wir produzieren in Deutschland und werden von hieraus ein gesundes und nachhaltiges Wachstum realisieren.“ Der Produktionsstart im Werk in Bayerbach bei Ergoldsbach ist für Q4 2020 geplant, die Auslieferung soll im ersten Quartal 2021 beginnen.
alupo meint
Gut dass jemand etwas in diesem Bereich anbieteen wird. Die städtischen Mitarbeiter sind ja die Hauptgeschädigten die bis heute 8 h/Tag den Lärm und die giftigen Abgase ertragen müssen.