Renaults Kleinwagen ZOE ist eines der beliebtesten Elektroautos in Europa, auch und vor allem in Deutschland verkauft sich das Modell sehr gut. Zu Beginn hat der französische Hersteller beim Vertrieb Angebote mit Miet- statt Kauf-Batterie in den Fokus gerückt, das ändert sich nun aber.
Die Batterie ist die teuerste Komponente von Elektroautos. Wird sie gemietet, fällt der Kaufpreis deutlich niedriger aus, wodurch sich mehr Kunden von der Anschaffung eines Stromers überzeugen lassen. Das Risiko eines kostspieligen Batterie-Schadens oder gar -Ausfalls liegt zudem bei Hersteller. Allerdings summieren sich die monatlichen Zahlungen von derzeit ab rund 70 Euro mit der Zeit, außerdem gestaltet sich der Verkauf gebrauchter Fahrzeuge mit Miet-Batterie schwieriger.
Bei Renault war die Batterie-Miete bisher nach Informationen des Magazins Edison europaweit sehr beliebt: Aus dem Handel sei zu hören, dass sich bis zu 70 Prozent der ZOE-Kunden dafür entschieden haben. Trotzdem sei das Miet- ein Auslaufmodell und in Großbritannien sowie Spanien bereits nicht mehr verfügbar. Der Grund dafür sei der bürokratische Aufwand mit der Renault Bank statt der jeweiligen regionalen Niederlassung als Vertragspartner.
Der Handel mit gebrauchten ZOEs sei zudem schwerer, da ein mit Miet-Batterie gekaufter Wagen später auch nur mit einer Batterie zur Miete angeboten werden kann. Das Akkupaket könne zwar nachträglich erworben werden, dafür müsse der Händler aber zunächst den Zustand der Batterie ermitteln und ein individuelles Kaufangebot erarbeiten. Das mache das Ganze aus Sicht des Importeurs sowie des Händlers nicht einfach, so Edison.
Renault Deutschland werde nun verstärkt für das Kauf-Modell werben, sagte Kommunikationschef und Renault-Vorstand Martin Zimmermann dem Magazin. Abgeschafft würde die Batterie-Miete vorerst nicht, das Modell habe sich aber überholt. Denn die Akkus in Elektroautos seien weniger fehleranfällig als anfangs befürchtet, außerdem sei das Marktumfeld mit immer mehr zum Festpreis angebotenen Elektroautos der Wettbewerber heute ein anderes.
Ein weiterer Faktor dürfte die in Deutschland hohe Förderung für Elektroautos wie den ZOE sein: Aktuell gibt es beim Kauf 9000 Euro „Umweltbonus“ als Nettozuschuss – 6000 Euro davon übernimmt der Staat, den Rest der Hersteller. Renault hat die Prämie im Rahmen seiner „Elektrobonus“-Aktion sogar auf insgesamt 10.000 Euro aufgestockt. Regulär kostet der ZOE inklusive Batterie derzeit 29.233,95 Euro (ohne Batterie: 21.347,90 Euro), nach Abzug von Umweltbonus und Renault-Elektrobonus sinkt der Preis auf unter 20.000 Euro.
Swissli meint
Weil es immer mehr BEV Modelle gibt, wurde dieses fragwürdige Mietpreismodell wohl vergleichbarer. Ob man die Batterie mietet oder über einen höheren monatl. Leasingbetrag bezahlt, ist finanziell kein grosser Unterschied. Das ganze Mietmodell war reines Marketing, wurde deshalb auch nie von einem anderen Hersteller kopiert.
Übrigens wird die Zoe in der Schweiz momentan auch mit einem Fr. 10’000 Bonus beworben, obwohl es in der Schweiz keine staatliche Förderung beim Kauf gibt.
Marc Gutt meint
Jetzt passiert das selbe wie damals mit dem Renault Fluence. Die Mietverträge werden gekündigt, sobald der Kunde die Batterie bemängelt. Beim Fluence haben sie zu Anfang die Batterien für ein paar tausend Euro an den Kunden verkauft. Später als die ersten Defekte auftraten, wurden sie sogar kostenlos übertragen. Jede Wette, dass sich das nun beim Zoe genauso wiederholt. Maximale Marge für die Renault Bank.
Peter W meint
Mir hat das Miet-Modell nie gefallen. Ich gehöre aber zu den Langzeit-Autobesitzern. Mit dem Miet-Modell hat man nach spätestens10 Jahren den Aufpreis zum Akkukauf übeschritten. Wer also die Zoe für eine lange Zeit besitzen will, ist beim Kauf preiswerter dran. Und Renault hat jetzt selbst erkannt, dass die Miete beim Gebrauchtwagen ein echtes Problem wird.
Chris meint
Also wenn die Batterie das teuerste war… Warum hat eine Zoé dann immernoch so viel gekostet? Der Wagen ohne Batterie hätte eigentlich nicht mehr als 10 max 15 tausend Euro kosten dürfen. Den e Motor und das bisschen Elektronik sind um Welten günstiger als ein Verbrenner(und das nötige drum herum)… Dazu kommt die sehr billig gehaltene Ausführung des Chamäleon Ladegerätes der mehr „Probleme“ macht und sehr ineffizient ist… Also wirklich überzeugt hatte die Zoé nicht weder mit noch ohne eigenen Akku.
Anti-Brumm meint
Ganz genau. Zoe ohne Batterie ist im Endeffekt ein Clio, und der startet ab ca. 14.000€. Selbst wenn man für die Batteriemiete eine Art „Anzahlung“ drauflegt und einen ausstattungsmäßig vergleichbaren Clio heranzieht, müsste der Kaufpreis deutlich unter 20.000 liegen.
Aber gut, hat sich wohl bald selbst erledigt und zukünftige Modelle werden inkl. Batterie verkauft.
TwizyundZoefahrer meint
@Chris, warum kostet ein ID3 mit einer bisschen besseren Ausstattung 50k, ist doch nur ein bisschen schlecht funktionierende Elektronik mit mäßig verarbeitetem Blech aussenrum? In Deutschland werden aktuell 95% aller Zoe mit Batteriemiete verkauft. Ein Gebrauchtverkauf macht keine Extraprobleme, im Gegenteil, die Garantie besagt auch eine gute Batterie nach 8 Jahren. Wer kauft ein Auto nach 8 Jahren mit der Hälfte der Reichweite? Und vor allem wer bestimmt die Leistungsfähigkeit der Batterie? Die 100kw Schnelllader werden große Augen machen wenn sie ihre abgenudelten Akkus verkaufen wollen. Was passiert mit einem Akku im 9. Jahr der kaputt ist? Wer zahlt dann für die Entsorgung? Fragen über Fragen.
Egon Meier II meint
@twizzyandzoefahrer:
Nicht aufregen, ist nur dummes blabla. Kommt immer von den gleichen Leuten nur mit unterschiedlichen Nicknames.
hu.ms meint
Und wieder mal eine der üblichen falschangaben vom Twizzy:
Die preise für den ID.3 beginnen derzeit bei unter 38.000 € vor kompletter förderung.
TwizyundZoefahrer meint
Hallo hu.ms, jetzt muss ich dich mal zitieren. Den Beitrag richtig lesen!
Habe nicht gibt es ab geschrieben, sondern mit Mehrausstattung!
Also, immer bei der Wahrheit bleiben.
hu.ms meint
Ja, zusatzausstattung von der man als zoe-fahrer nur träumen kann…
Deshalb ist beim vergleich die basisaustattung entscheidend.
Egon Meier II meint
Oha, habe ich befürchtet. Schade fand dieses Mietmodell sehr gut. Es war aber eine Frage der Zeit, da je mehr Zoès verkauft werden umso höher wird der Verwaltungsaufwand.
Bernd meint
Die Argumentation mit dem Verwaltungsaufwand eher vorgeschoben. Ich zahle 720 Euro Miete im Jahr. Dass es Verwaltungskosten gibt kann ich nicht erkennen. Den monatlichen Brief mit der Rechnung finde ich in der heutigen Zeit eher verwunderlich. Den könnte man sich sicher auch sparen.
Twizy80 meint
Die monatliche Rechnung habe ich abbestellt – war kein Problem ????