Beim Erwerb eines Elektroautos oder Plug-in-Hybriden können bald wieder neben der Kaufprämie des Bundes andere Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Kommunen in Anspruch genommen werden. Das im August beschlossene „Kumulationsverbot“ wird die Bundesregierung wieder aufheben, bestätigte das Bundeswirtschaftsministerium dem Handelsblatt.
„In Kürze werden wir die neue Richtlinie veröffentlichen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums und nannte auf Nachfrage Anfang dieser Woche als Termin. „Die Kumulation wird im Grundsatz möglich sein“, merkte er an.
Im Rahmen des im Juni 2020 auf den Weg gebrachten Coronavirus-Konjunkturpaketes hatte die Bundesregierung ihren Anteil an der deutschen Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ erhöht. Zuvor wurde der Zuschuss jeweils zur Hälfte vom Staat und den Herstellern finanziert. Reine Stromer werden nun mit bis zu 9000 Euro netto gefördert, 6000 Euro übernimmt der Bund. Für Plug-in-Hybride gibt es bis zu 6750 Euro, 4500 Euro davon steuert der Staat bei.
Nach dem vor wenigen Monaten in Kraft getretenen Kumulationsverbots konnten Käufer keine anderweitige E-Auto-Förderung mehr zusätzlich in Anspruch nehmen. Dies sorgte für breite Kritik – insbesondere von Kunden bereits bestellter, aber noch nicht gelieferter Fahrzeuge, die aufgrund der teils mehrere Monate späteren Zulassung eine geringere Förderung als erwartet erhalten.
„Dadurch soll eine Überförderung vermieden werden“, hatte das Wirtschaftsministerium die Kappung der Prämie begründet. Angesichts der teils heftigen Kritik an der Maßnahme deutete sich bereits im Monat nach dem Bekanntwerden eine Kehrtwende an. Um der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen, denke man noch einmal über die Möglichkeit einer Kumulation verschiedener Förderprogramme nach, so das Wirtschaftsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen.
Nun wird das Kumulationsverbot also wieder aufgehoben. Wie genau die neuen Regelungen aussehen, bleibt abzuwarten. Im September hieß es aus Regierungskreisen, dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier ein Kompromissvorschlag verschiedener Ressorts einschließlich seines eigenen vorliege. Damit könnten die Programme wieder kombiniert, gleichzeitig aber zu hohe Förderungen vermieden werden.
Peter W meint
Grundsätzlich ist dieses Auf und Ab eine Zumutung für uns Bürger. Gibt es für den VW eUp, der in 16 Monaten geliefert wird noch die Förderung von rund 9500 Euro? Was passiert, wenn er doch erst im Januar 2022 geliefert wird? Hat der Kunde dann Pech gehabt, und muss zahlen?
Warum gibt es jetzt 900 Euro Förderung für eine private Wallbox, die aber mindestens 900 Euro kosten muss? Wallboxen die nur 500 oder 750 Euro kosten werden nicht gefördert. Man kann den Antrag ab 24.11. stellen, und kann erst danach eine kaufen. Wieviel Wallboxen wurde da wohl storniert, um sie im Dezember wieder zu bestellen? Will der Staat unbedingt betrogen werden? Welcher Idi… ist wohl auf diese bescheuerte Idee gekommen, einen Mindestpreis für eine förderfähige Wallbox anzusetzen?
Das ganze System ist sowas von hohl und unprofessionell, dass sich jeder fragen muss welches Kraut unsere Politiker rauchen.
Michse meint
„Welcher Idi… ist wohl auf diese bescheuerte Idee gekommen, einen Mindestpreis für eine förderfähige Wallbox anzusetzen?“
Das war der Diess. Die billige VW-Wallbox wird ja schon ausgeliefert.
nun rate mal, ab welchem Datum die teureren VW-Wallboxen erhältlich sind?
Stefan meint
Förderungen sind für relativ teure Dinge gedacht, die sich nicht jeder leisten kann. Es soll eben nicht jedem eine Wallbox geschenkt werden. Sondern diejenigen unterstützen, die sich sonst keine Kabelverlegung mit Wallbox leisten können/möchten. Wenn mehrere Mauerdurchbrüche und Fußweg-Aufbrechen/Neu-Verlegen notwendig ist, dann ist Verlegung der Kabel teurer als die Wallbox selbst.
Wolfbrecht Gösebert meint
DerMond meinte:
„Vielleicht sollte man sich eher um ein gangbares Ausstiegsszenario bezüglich der Förderung kümmern. Gibt es dazu schon Gedanken?
Klar – also zuerst die milliardenschwere „Diesel-Förderung“ einstellen und dann die »Öko-Betrüger« = Plug-in-Hybride baldmöglich aus der Förderung rauswerfen!
Freddy K meint
Dann kann die Stadt Berlin ja wieder dem Gewerbe zusätzlich zuschießen. Die haben ja genug Geld….nicht.
DerMond meint
Vielleicht sollte man sich eher um ein gangbares Ausstiegsszenario bezüglich der Förderung kümmern. Gibt es dazu schon Gedanken?