Bentley Motors will im Rahmen seiner „Beyond100“-Strategie eine Führungsrolle bei nachhaltiger Luxus-Mobilität übernehmen. Dazu leite man ein Transformationsprogramm ein, das den gesamten Geschäftsbetrieb und alle Produkte umfasst, erklärte die zum Volkswagen-Konzern gehörende britische Marke. Das Ziel sei, zu Beginn des zweiten Jahrhunderts der Firmengeschichte eine komplett klimaneutrale Organisation zu werden.
Im Zentrum der Umstellung steht die Modellpalette: Ab 2026 sollen ausschließlich Plug-in-Hybrid- oder batterieelektrische Fahrzeuge und ab 2030 nur noch vollelektrische Fahrzeuge angeboten werden. Die Ankündigung unterstreiche Bentleys Pläne, „außergewöhnliche Mobilität für das nächste Jahrhundert“ zu bieten und sich innerhalb eines Jahrzehnts vom weltgrößten Hersteller von Zwölfzylinder-Benzinmotoren zu einem Hersteller von Fahrzeugen ganz ohne Verbrennungsmotoren zu wandeln.
„Seit 1919 definiert Bentley luxuriöses Grand Touring. Vorreiter in punkto Fortschritt zu sein, liegt in unseren Genen – schon die ersten Bentley Boys waren Pioniere und Anführer“, so Bentley-Chef Adrian Hallmark. „Nun, da wir mit unserer Strategie Beyond100 in das zweite Jahrhundert unserer Firmengeschichte blicken, werden wir weiter als Speerspitze fungieren und das Unternehmen neu erfinden, um weiterhin den weltweiten Maßstab im Segment der Luxusfahrzeuge zu setzen.“
Bentleys Neuausrichtung beinhaltet die Entwicklung elektrifizierter Modelle über das gesamte Programm hinweg. Das soll durch weitere Optimierungen der Umweltverträglichkeit der eigenen Geschäftstätigkeit, der Lieferkette sowie der Zusammenarbeit mit dem Vertragspartnernetzwerk flankiert werden. Bis 2023 soll zunächst für jede Modelllinie der Marke eine optionale Hybrid-Variante verfügbar sein, für 2025 ist dann der Start des ersten vollelektrischen Bentleys vorgesehen. Ab 2030 sollen nur noch reine Stromer angeboten werden.
Der für Mitte des Jahrzehnts angekündigte Batterie-Wagen soll auch das erste über den gesamten Nutzungszyklus vollständig klimaneutrale Fahrzeug von Bentley werden. Einen Ausblick auf die künftige Elektrifizierung gibt die im letzten Jahr enthüllte Elektroauto-Studie EXP 100 GT. Bei der Neudefinition der Marke setzt Bentley auch verstärkt auf Digitalisierung: Man arbeite an einem umfassenden System von Vernetzungsdiensten, die für jeden Kunden maßgeschneidert bereitgestellt werden, heißt es. Erreicht werde das durch Produktvisualisierung, Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Fahrzeuggestaltung und eine „digitale Reise“.
Aktuell bietet Bentley das SUV Bentayga bereits in einer Plug-in-Hybrid-Version an. Für 2021 kündigten die Briten jetzt die Vorstellung von zwei neuen Teilzeit-Stromern an. Noch unklar ist, wie die E-Mobilitäts-Offensive technisch gelöst wird. Zuletzt gab es Berichte, dass Bentley in Zukunft von der Konzernschwester Audi gesteuert wird. Dort hat seit diesem Jahr der für die Konzernforschung- und Entwicklung zuständige Volkswagen-Vorstand Markus Duesmann das Sagen. Es wird erwartet, dass Bentley bei seinen Elektroautos auf neue Technik von Audi sowie von Porsche setzt.
MiguelS NL meint
„außergewöhnliche Mobilität für das nächste Jahrhundert“
Wie das immer so verpackt wird.
Aber gut das Bentley sich vorbereitet. Und sie lassen ja wissen dass es 2026 so weit sein wird, ich mein „könnte“ :-)
DerMond meint
Der Auspuff wird in einigen Märkten schon in wenigen Jahren das Merkmal eines Arme-Leute-Autos sein. Das dürfte die Haupttriebfeder sein.
MiguelS NL meint
Ich denke Oldtimer in Zukunft werden umgebaut. Vorteile : sie werden haltbar, keine Wartung, günstig, viel bessere Fahrleistung, mehr Komfort, behalten für die neuen Generationen Ihren Wert…
Eugen P. meint
Damit verlieren sie aber ihren historischen Wert und ihre Seele als Oldtimer, es würde auch niemand auf die Idee kommen in eine Dampflok einen Elektromotor einzubauen.
NiLa meint
Ein paar werden sicherlich umgebaut, die Mehrheit nicht.
Beim Oldtimer geht es gerade um die alte Technik, die Geräusche, den Geruch.
Zum Thema neue Generationen: sind Sie jemals auf einem Oldtimertreffen gewesen, das sich nicht um teure Oberklassemodelle drehte? Scheinbar nicht, sonst wüssten Sie, dass dort überwiegend junge Leute zwischen 20-30 herumlaufen. Das deckt sich mit diversen aktuellen Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Millenials noch Oldtimer interessierter sind als Boomer.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wer so denkt hat keine Seele. Bei Oldtimern geht es um die alte Technik und den möglichst originalen Zustand. Wer so was auf Elektro umbaut dem gehören die Hände abge****. Man stelle sich mal eine alte Dampflok vor, umgerüstet auf Diesel.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Der Auspuff wird in einigen Märkten schon in wenigen Jahren das Merkmal eines Arme-Leute-Autos sein. Das dürfte die Haupttriebfeder sein.“
Das mag vielleicht für gebrauchte bestimmter Marken gelten, aber was Neuwagen angeht, so wird es in wenigen Jahren nur noch limitierte Auflagen für Liebhaber und Sammler geben. Eine ordentliche mechanische Uhr kostet heutzutage auch deutlich mehr als eine smarte Version, die in 10 Jahren auf der Elektroschrotthalde landet.
NiLa meint
Ganz so schnell wird es nicht gehen mit dem Abschied vom Verbrenner. Gerade bei den Japanern und Amis nicht. :)