Renaults Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz hat sich für eine Fertigung von Elektroauto-Batterien in Europa ausgesprochen. In den vergangenen Jahrzehnten habe man immer mehr Teile fremd eingekauft. „Das hat dazu geführt, dass unsere Autos qualitativ besser geworden sind und in der Herstellung günstiger“, sagte Hochgeschurtz dem Kölner Stadt-Anzeiger. Aber es gebe eben auch strategische Teile wie etwa die Batterie.
„Es wäre besser, wenn wir langfristig bei der Batteriefertigung auch in Europa Kapazitäten hätten. Denn erstens würde es Arbeitsplätze erhalten. Zweitens würde es helfen, die Technologien weiterzuentwickeln und drittens würde es uns natürlich wirtschaftlich weniger abhängig machen“, so Hochgeschurtz. Der Automanager sprach sich für eine europäische Koordination nach dem Vorbild des Luftfahrtunternehmens Airbus aus. Aber es gebe in Europa auch Zulieferer, die kapitalstark genug seien, um das selbst in die Hand zu nehmen.
„Auch wenn die Asiaten einen Vorsprung haben, ist die Batterietechnik längst nicht ausgereizt“, glaubt der Renault-Manager. „In zehn Jahren werden wir nicht mehr die gleichen Lithium-Ionen-Batterien nutzen. Es wird neue Technologien geben, für die wir vielleicht so gut wie keine seltenen Erden mehr brauchen.“ Man könne den Forschungsrückstand überwinden und die nächste Generation Batterien in Europa produzieren.
Renault und die anderen etablierten europäischen Hersteller beziehen die Akkus für ihre Elektroautos derzeit von Zulieferern aus Asien und beschränken sich auf den Zusammenbau von Batteriepaketen. Die Bundesregierung will die Abhängigkeit der hiesigen Autobauer von ausländischen Firmen verringern, dazu arbeitet sie eng mit Frankreich und der EU-Kommission zusammen. Ein erstes mit staatlichem Geld forciertes Projekt zur Großserienfertigung von E-Auto-Akkus soll an zwei Standorten in Frankreich und Deutschland entstehen, ein weiteres ist in Vorbereitung.
An dem ersten europäischen Batterie-Projekt ist Renaults französischer Konkurrent PSA mit der deutschen Marke Opel beteiligt, davon dürften auch die Konzernschwestern Citroën, DS Automobiles und Peugeot profitieren. Konkrete Pläne in diese Richtung von Renault und seinen Partnern in der französisch-japanischen Auto-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi sind bislang nicht bekannt.
Wolfbrecht Gösebert meint
Der Artikel-Autor zitiert Uwe Hochgeschurtz u.a. mit dem Satz:
„Es wird neue Technologien geben, für die wir vielleicht so gut wie keine seltenen Erden mehr brauchen.“
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Nur weil da schon wieder dieser Stuß mit den »seltenen Erden« steht:
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In den bekannten Lithium-Batterie-Varianten werden seltenen Erden *) ja eben NICHT verwendet!
Wenn aber Kobalt gemeint war, hätte er ja Kobalt nennen können!
*)
Scandium, Yttrium, Lanthan, Gadolinium, Cer, Terbium, Praseodym, Dysprosium, Neodym, Holmium, Promethium, Erbium, Samarium, Thulium, Europium, Ytterbium oder Lutetium.
Richard Terwolbeck meint
Besser spät als nie!
Und dass deutsche Ingenieure mit zu den besten auf der Welt zählen, können sie bei derartigen Projekten erneut unter Beweis stellen.
Mit den Schwerpunkten Effizienz und Umweltverträglichkeit.
Hans Meier meint
Träumen darf man…
Hans Meier meint
Too late :) und das ist gut so. Batteriefirmen haben auf Risiko gesetzt und werden jetzt belohnt. Nachzügler braucht niemand. Ausserdem besser starke Firmen wie LG statt VWAG oder Andere. LG macht vorwärts, andere verhindern oder haben verhindert solange es ging, die sollen langfristig alle weg.
Egon Meier II meint
Na, da wird schon noch Renault mit seinen Partnern ein Batteriewerk bauen. Weiß nicht, warum man da jetzt seine „diebische Freude“ äußern muss.
R. D. meint
Habe auch meine Mühe mit Ihrer Aussage. Wenn die Europäische Autoindustrie ihren Fehler nun mehrheitlich einsieht und handeln will, was ist daran falsch und wieso machen Sie sich darüber lustig? Es geht auch um Arbeitsplätze in Europa und um den fortbestand einer Industrie, oder soll Ihre Ansicht nach alles nach Asien?