Toyota führt im nächsten Jahr in Europa ein erstes Batterie-Fahrzeug für den Personentransport ein. Der Proace Verso Electric entsteht im Rahmen einer Technik-Kooperation mit der französischen PSA-Gruppe. Mittlerweile steht fest, wann das Modell hierzulande eingeführt wird. Auch die wichtigsten Daten sind bekannt.
Der Proace Verso Electric wird ab Februar 2021 in Europa verkauft, teilte Toyota mit. Bestellungen sind in einzelnen Märkten bereits möglich, die Auslieferungen sollen im März 2021 starten. Mit ihrem neuen E-Transporter haben die Japaner vor allem Firmen und Fottenbetreiber im Visier, die ein flexibles, hochwertiges und umweltfreundliches Fahrzeug suchen, das sich auch für den Betrieb in Null-Emissions-Zonen von Städten eignet. Die wesentlichen Details zur Technik hat der Hersteller schon veröffentlicht, die Preise und vollständigen Spezifikationen werden später nachgereicht.
Der Proace Verso Electric wird in drei Längen und mehreren Modellversionen für bis zu neun Passagiere angeboten. Ebenfalls zur Wahl stehen zwei Batteriegrößen: 50 kWh für 230 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm sowie 75 kWh für 330 Kilometer. Der serienmäßige Bordlader erlaubt einphasiges Strom zapfen mit 7,4 kW. Schneller geht es mit einem optional erhältlichen 11-kW-Bordlader. Im Idealfall lässt sich an einer öffentlichen Schnellladestation mit 100 kW Leistung die 50-kWh-Batterie in um die 30 Minuten auffrischen, die 75-kWh-Variante ist in 45 Minuten voll. Auf die Batterien gibt es eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer.
Der Antrieb des Proace Verso Electric kommt auf 100 kW (136 PS) Leistung und 260 Nm Drehmoment, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 km/h begrenzt. Das Akkupaket ist unter dem Fahrzeugboden montiert, der Platz in der Kabine und der Gepäckraum werden dadurch nicht beeinflusst. Das Ladevolumen mit aufrechten Sitzen liegt je nach gewählter Fahrzeuglänge bei 280, 640 oder 1060 Liter. In Abhängigkeit der Fahrzeuglänge sowie der Modellversion finden neben dem Fahrer fünf bis acht Personen Platz. Die maximale Nutzlast lässt sich zusammen mit der 50-kWh-Batterie von 1 auf 1,2 Tonnen vergrößern. Die maximale gebremste Anhängelast beträgt 1 Tonne.
In den Niederlanden, Norwegen und weiteren ausgewählten europäischen Märkten kann Toyotas elektrisches Nutzfahrzeug schon als Kastenwagen bestellt werden. Der Proace Electric soll später auch hierzulande sowie in Pritschen- sowie Kipper-Ausführungen erhältlich sein.
Michael_O meint
100kW E-Antrieb reichen locker um 200PS Verbrenner an jeder Kreuzung zu Wanderdünen zu mutieren. Ein von 0-100km/h anstehendes Drehmoment mit einem Verbrenner mit 0-X Nm zu vergleichen ist lächerlich. Selbst die 44kW meines Kangoo ZE reichen bei 600kg im Fahrzeug für mehr als ausreichende Beschleunigung.
MfG
Michael
Thomas meint
Da einige sich ja bzgl. Wasserstoff nicht von rationalen Argumenten beeinflussen lassen, hilft ein Blick auf die Marktentwicklung: die Anzahl der Förderanträge von H2-Fahrzeugen sind von ggü. dem letzten Jahr um 3% gesunken.
Von 73 auf 71 Fahrzeuge. :-D
Andreas Flocken 1888 meint
Die Batterie reicht nicht für das große Geschoss ,
das sah bei dem Sternauto schon gar nicht gut aus,
und der kommt mit 100 kWh daher,
als Taxi ist es sicher okay,
und
das es überhaupt BEV’s bei Toyota gibt,
ist eine große Sache.
Noch kommt nichts über
S 85 bzw. i3.
2023 werden es dann auch ne Million sein und besser / effizienter sollten die meisten dann davon auch sein. Wir hoffen auf den technischen Fortschritt .
Jürgen W. meint
Schon wieder die olle Wasserstoff Kamelle ausgepackt. Never Ending Story. Ständiges wiederholen macht die Sache auch nicht effizienter. Für PKW ungeeignet. Aber das wurde an dieser Stelle schon so oft eindrucksvoll und sachlich erklärt, dass man über solche Posts nur noch den Kopf schütteln kann.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Genau, gähn.
Marc Mertens meint
Es ist eine gute Übergangslösung, dass sich hier einige Auto-OEMs die Plattform teilen und damit im Van-Bereich auch rein akku-elektrische Lösungen anbieten. Die Betonung lag bei Toyota (wie z.B. auch beim Plugin-/Vollhybrid) aber im Wort „Übergangslösung“. Ich vermute, dass sie bereits bei Markteinführung des FCEV Mirai in 2013 längst das Systempotential der Brennstoffzellen erkannt hatten. Im Gegensatz zu Daimler & Co. stehen nachher deren Autos aber nicht in den Museen als Technologieträger, sondern vor meiner Haustür mit einem echten Kennzeichen dran. ;-))
Die wahre Revolution liegt aber im Austausch des Energieträgers für elektrische Mobilität zum Wasserstoff. Es dürfte nämlich für Toyota als Industriekonzern (Autos sind nur EINE Abteilung des Familienkonzern) und mit massig Erfahrung in Vollhybriden keine Mühe sein, ein rein akku-elektrisches Auto auf den Markt zu bringen. Die Koreaner und Japaner scheinen aber die ganzen Ladekabel, Wallboxen und Ladestationen irgendwie als „muda“ zu sehen, was sie auch sind. Denn der Strom muss physikalisch immer adhoc bei Anschluss fließen und oftmals auch erzeugt werden. Wasserstoff kann ich aber vor Monaten erzeugt haben und einfach speichern in zig verschiedenen Trägern unter Umständen. Oder man nutzt einfach das bestehende Erdgasnetz und kann relativ schnell in die Fläche gehen.
Wenn ich aber sehe, dass ich meinen MIRAI als FCEV in nur 5-6 Minuten mit Wasserstoff betanke und trotzdem 370-425 km rein elektrisch und mit dem Mirai 2021 sogar 650km und luftreinigend fahren kann, ist dies wohl der nachhaltigere Lösung für alle Anrainer. Dabei muss ich auch nicht die wesentlich mehr Kilogramm an Batterietechnik rumschleppen, keine Ladekabel, keine Strom-Kundenkarten und muss mir auch keine Gedanken machen, ob ich z. B. exorbitante 79 Cent pro KW im Schnellladezyklus zahlen will – sofern es überhaupt an der Ladesäule preislich korrekt angezeigt wird oder nicht wegen „Anschluss-Überfüllung“ heruntergeregelt werden muss.
Prinzipiell müssen wir gesättigte Westeuropäer uns nur darüber Gedanken machen, ob wir den Wasserstoff einfach an einem anderen Ort auf diesem Planten effizient und nachhaltig (übrigens auch für die Anrainer-/Erzeugerstaaten!) erzeugen lassen wollen. Globale Lieferketten und die H2-Technik beherrschen wir schon seit Jahrzehnten! Es geht prinzipiell nur um ein Umdenken und eine ökologisch-ökonomische Neuausrichtung auf die Zeit ab ca. 2050 für unsere Nachfolgegenerationen.
Toyota oder Hyundai sind beide übrigens voll ausgebildete Industriekonzerne. Und die Zulieferer können eventuell fehlende Kompetenzen und Zwischentechnik problemlos anliefern. Es wäre also so, als ob hier Siemens oder Continental selbst Autos herstellen würden. Das wird aber in den deutschen Medien gerne vergessen und sich nur auf die „Motor Corporations“ konzentriert. Wir sehen die Asiaten trotz Seidenstraße 2.0 und Chinas enormer Militärmacht anscheinend immer noch nicht auf Augenhöhe. Das Zeitalter des Kopieren ist längst vorbei und wir dürfen froh sein, wenn wir noch als Gast in deren Wirtschaftsraum „einliefern“ dürfen.
Das Ziel des Wandels zum Wasserstoff als effizienten Energieträges, -speichermediums und nachhaltiger Energieerzeugung liegt bei den Japanern/Koreanern/Chinesen in den Jahren ab 2030-2050 ff. Und alleine die ca. 2,2 Mrd. Bürger in den heimischen Regionen werden für genug Absatzchancen und Anwendungsfällen sorgen. Deshalb hat Akio Toyoda auch vor dem überstürzten Abgesang auf die Verbrenner oder das Hohelied auf die BEVs gewarnt. Er hat deutlich mehr Kunden vor der eigenen Haustür sitzen, als die paar Millionen an Einheiten in Europas Märkten. ;-))
Franz mueller meint
Sind sie ein H2 Bot? Jedenfalls immer die gleiche Leier unter jedem Artikel. Die Realität ist nicht annähernd so wie sie es beschreiben. Bis auf Hyundai und Toyota verfolgt keine weitere namenhafte Firma Wasserstoff. China hat gar kein Interesse.
Sobald es einen Führungswechsel bei Hyundai und Toyota gibt wird sofort die ganze FCEV Strategie aufgegeben und man wird – wie alle anderen halt auch – auf die Zukunft 100% BEVs hin entwickeln.
Es ist einfach nur unvernünftig eine hochgradig ineffiziente Technik überhaupt in Betracht zu ziehen.
Zum Glück haben sie ihren Mirai nur geleast, bevor er abbezahlt wäre gibt es keine Tankstellen mehr dafür.
Gunnar meint
„Dabei muss ich auch nicht die wesentlich mehr Kilogramm an Batterietechnik rumschleppen, keine Ladekabel, keine Strom-Kundenkarten und muss mir auch keine Gedanken machen, ob ich z. B. exorbitante 79 Cent pro KW im Schnellladezyklus zahlen will “
So viele Eigentore in einem Satz. Herrlich!
Gewicht Toyota Mirai: 1975 kg
Gewicht Tesla Model 3 LR: 1850 kg
Mit Plug&Charge braucht man keine Ladekarte mehr.
79ct? Ok bei Ionity für Nicht-Kunden. Extrem viele Tarife und z.B. an den Superchargern bieten für 35 Cent an.
Und wie teuer ist dein Wasserstoff?
Was zahlst du auf 100 km?
q.e.d.
Peter W meint
Unglaublich, dass man von so vielen Fehleinschätzungen überzeugt sein kann. Wasserstoff scheint irgendwie eine neue Religion zu werden. Religionen haben mit Wasserstoff etwas gemeinsam; man muss daran glauben. Und glauben heißt nichts wissen.
alupo meint
Wasserstoff ist eben gerade nicht einfach zu speichern.
Ein Blick auf die Periodentabelle (Wikipedia bildet fort) sollte einem normalen Menschen genügen.
Und effizient war weder die Wasserstoffherstellung,, die Lagerung (deshalb hat BASF sein einziges H2 Lager auch verschrottet), der Transport und schon gar nicht die Umwandlung in Strom noch nie. Zum Trost mzss ich sagen, dass mir das auch erst nach einigen Jahren in der Gaseindustrie so glasklar wurde (ich hab das nicht weiter hinterfragt weil die ganzen worldscale Anlagen an nur einem Standort einfach gebraucht wurden und werden, jetzt natürlich aber ganz ohne H2-Lager).
Seltsam, dass nicht irgendwann die physikalischen H2-Tatsachen etwas bekannter werden und die H2-Träume und H2-Wünsche endlich dorthin verschwinden, wo sie hingehören, ins Reich der Phantasie (was die wirtschaftliche, effiziente und ökologische Verwendbarkeit betrifft).
Duesendaniel meint
Ich empfehle Ihnen ‚Warten auf das Wasserstoff-Auto‘ von Josef Reitberger, das wird Ihre Euphorie hoffentlich etwas dämpfen.
Nichts gegen einen Mirai, ist ein interessanter Technologieträger, aber für die Masse taugt er aus oben genannten Gründen nun mal nicht.
Das Erste, was ich als Ingenieur im Bereich Innovation und Vorentwicklung lernen musste ist, loszulassen von Entwicklungen, die nirgendwo mehr hinführen oder einfach nicht bezahlbar sind. Und die Brennstoffzelle im PKW ist so ein totes Pferd, von dem man endlich absteigen sollte und auch Toyota wird das irgenwann begreifen müssen.
Gerry meint
…auch der 100kW Antriebsstrang wurde jetzt wohl von PSA übernommen. Wobei es ja grds. gut ist mit einer Kooperation Entwicklungskosten zu sparen.
Toyota bleibt aber auch nichts anderes übrig, nachdem man die Entwicklung komplett verschlafen hat.
Mike meint
Warum gibt es den Proace-Electric in den Niederlanden mit 15 Jahren/1.000.000km Garantie (bei jaehrlicher Wartung*), aber deutsche Kunden muessen sich mit 8 Jahren/160.000 km zufrieden geben?
*) siehe https://data.toyota.nl/home/data/ToyotaV8/prijslijsten/pdf_prijslijsten/proace-electric.pdf
Peter W meint
Wirklich seltsam. Toyota braucht die Hilfe von PSA?
Nun denn, ein Hingucker ist es nicht geworden, und 100 kW bei bis zu 9 Passagieren erscheint mir schon etwas dürftig.
eBiker meint
Auch der Peter W mal wieder. Immer nur meckern.
Wie ich schon geschrieben habe, Renault, Opel und Toyota teilen sich die Basis schon ewig. Und er sieht einfach aus wie ein Kleinbus.
Und 100kW Elektroanhieb sind sowas von ausreichend für das Auto, aber das wissen Sie natürlich selber, aber über irgendwas muss man ja meckern, richtig?
Übrigens der kleinste Motor der VW T6 hat gerade mal 81 Diesel kW – da meckert auch keiner.
Egon Meier meint
„Wie ich schon geschrieben habe, Renault, Opel und Toyota teilen sich die Basis schon ewig. Und er sieht einfach aus wie ein Kleinbus.“
Das solch ein Badge-Engineering unter Kleinkonzernen wie Renault/Mercedes üblich ist wissen wir. Aber dass selbst Weltkonzerne wie Toyota keine eigenen Entwicklungskapazitäten haben ist komisch.
Na ja .. Toyota ist auch nicht mehr das, was es einmal war.
Hat mit dem Aygo schon angefallen, dass denen selbst nichts mehr einfiel.
Peter W meint
eBiker, bist wohl Toyota-Fan. Meckern ist was anderes. Aber wenn man mal jemandem auf dem Schirm hat …
eBiker meint
Ne bin überhaupt kein Toyota Fan – aber wenn jemand bei so einen Fahrzeug an den 100kW rummosert, dann ist das keine Kritik, das ist schlicht rumgemosere weil einem nichts Besseres eingefallen ist.
Anti-Brumm meint
Badge Engineering ist vorallem bei Fahrzeugen üblich, die keine großen Stückzahlen aufweisen. Kleinstwagen eie der Aygo sind (leider) out, und Vans wie dieser hier ebenso. Vorallem werfen sie relativ wenig Marge ab, wenn man bedenkt wie viel Auto man für diesen Preis bekommt.
Gerry meint
Der erste elektrische Toyota ????????. Eine intensive Toyota-Marktanalyse hat wohl ergeben dass die Emobilität nicht mehr zu verhindern ist.????
Für Toyota ein echtes Armutszeugnis dass sie dabei auch noch auf PSA-Technik angewiesen sind. Ja wer zu spät kommt…
eBiker meint
Ist nichts neues. Renault Traffic, Opel Vivaro und der Toyota teilen sich schon ewig die selbe Plattform. Jetzt schiebt man halt den Elektrischen hinterher.