Renault hat Ende 2019 die Elektro-Transporter Kangoo Z.E. und Master Z.E. mit zusätzlicher Brennstoffzellen-Technik für mehr Reichweite durch Wasserstoff vorgestellt. Anfang 2021 gaben die Franzosen weitere Schritte mit der alternativen Antriebsart im Nutzfahrzeug-Segment bekannt.
Der Autobauer teilte mit, ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem US-Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power zu planen. Das Joint Venture soll den Partnern jeweils zu 50 Prozent gehören und Ende des ersten Halbjahres in Frankreich starten. Das Ziel sei, einer der führenden Akteure in Europa im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie der Produktion und dem Vertrieb von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen zu werden, heißt es.
Der Fokus des Joint Ventures liegt auf leichten Nutzfahrzeugen, Taxis und gewerblich eingesetzten Personentransportern. Die Technik dazu wird entsprechend der Schwerpunkte der Unternehmen eingebracht: Renault stellt seine als Pionier bei Elektroautos und elektrischen Nutzfahrzeugen gesammelte Erfahrung zur Verfügung. Plug Power steuert die seit der Gründung vor 20 Jahren angeeignete Kompetenz bei Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Lösungen bei.
Die geplanten Fahrzeuge sollen auf bestehenden und neuen Plattformen der Renault Gruppe aufbauen. In einem ersten Schritt sind Wasserstoff-Modelle auf Basis des als Kleinbus und Kleintransporter gebauten Renault Trafic sowie des mittelgroßen Transporters Renault Master vorgesehen. Für die Ausrüstung der von Renault produzierten Fahrzeuge mit der Wasserstoff-Technik von Plug Power ist in Frankreich ein vertikal integriertes Fertigungszentrum geplant. Dort sollen auch Tanksysteme für Wasserstoff entstehen.
Ein weiterer Bestandteil der Partnerschaft ist ein Ökosystem rund um wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mit unter anderem Wasserstoff-Stationen, Wasserstoff und Servicedienstleistungen für Kunden. „Diese umfassende Herangehensweise wird die Akzeptanz durch gewerbliche Flotten beschleunigen“, glaubt Renault. Die ersten Serienfahrzeuge des Joint Ventures sollen in diesem Jahr in Pilotprojekten zum Einsatz kommen. Details zur Technik und den Leistungsdaten gibt es noch nicht.
Für den 2019 vorgestellten Master Z.E. Hydrogen mit Wasserstoff-Technik hatte Renault eine Reichweite von 350 Kilometer im WLTP-Prüfzyklus genannt, die Batterie-Ausführung schaffte damals nur 120 Kilometer nach der auslaufenden NEFZ-Norm (heute: 200 km). Die Brennstoffzellen-Technik tritt beim Master Z.E. Hydrogen automatisch in Aktion, um die Batterie wieder aufzuladen oder deren Ladeniveau zu halten, sobald der Ladezustand bei 80 Prozent liegt. Auch bei kalter Witterung verringert sich die Reichweite laut den Entwicklern nur unwesentlich, da die Außentemperatur keinen Einfluss auf die Reaktion in der Brennstoffzelle habe.
alupo meint
Schade für Renault. Das wird zu derem Untergang führen.
Echt traurig, waren doch meine ersten 3 Autos alle R4, zu 2/3 beim Schrotthändler gekauft und wieder fit repariert, zumindest für 2 zusätzliche Jahre (für mehr hat es damals nicht gereicht).
EVrules meint
Mal abwarten, Luca de Meo hat einen ausgesprochen interessanten Werdegang und brachte bspw. Fiat oder Seat“auf Spur“.
Ein Blick in den geplanten Product-launch tut auch nicht weh, denn dann würde deutlich werden, dass bis 2025 drei neue, batterie-elektrische Kleintransporter (LCV) geplant sind.
FCEV wird es bei Renault lediglich in der LCV angeboten, wo es ja nach geforderter Leistugnsfähigkeit sinnvoll sein kann, eine Lösung mit H2 zu bieten. Das kann sich sicherlich auch ändern, je nach dem wie sich die Zellen, Lademöglichkeiten entwickeln.
Also einfach mal geduldig sein, anstatt „den Untergang“ zu prophezeien, das war schon bei einer anderen Marke ein Schuss ins blaue.
Wambo13 meint
Naja ich sehe weder Seat noch Fiat „auf Spur“
Fiat hat bis auf den Tipo eigentlich nichts halbwegs sinnvolles auf dem Markt.
Und Seat ist halt ein etwas günstiger VW Ableger.
Da ist Skoda schon besser aufgestellt, vor allem mit 1-2 Gimmicks die anderen nicht so haben.(alleine das Platzangebot im Octavia)
Jeru meint
Das ist natürlich Quatsch und das wissen Sie auch.
Raphael meint
Da müsste Renault ja kurz vor dem Konkurs stehen, wenn diese Pläne gleich zum Untergang führen sollten … das Risiko verteilt sich hälftig auf zwei Firmen, die BZ-Technologie wird von Plug Power eingebracht.
Der Einstieg bei Nissan war ein sehr viel grösseres Risiko, sicher auch die Entwicklung exzentrischer Modelle wie z.B. des Vel Satis.