Aral, eigener Aussage nach Marktführer im deutschen Tankstellengeschäft, hatte Ende letzten Jahres seine erste „ultraschnelle“ Ladesäule unterm Tankstellendach in Betrieb genommen. Im neuen Jahr gab das Unternehmen die weiteren Pläne für die deutsche Ladeinfrastruktur bekannt.
Man werde das Netz mit ultraschnellen E-Auto-Ladesäulen unter dem neuen Namen „Aral pulse“ deutlich schneller als geplant ausbauen. Bis zum Jahresende sollen hierzulande 500 Ladepunkte mit bis zu 350 Kilowatt Ladeleistung an über 120 Aral-Tankstellen in Betrieb sein. „Unser E-Angebot nimmt Fahrt auf. Wir werden die Anzahl unserer Ladepunkte in diesem Jahr verfünffachen“, sagt Aral-Vorstand Patrick Wendeler. „Angesichts der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist die Zeit reif, auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen.“
Aral vereint künftig alle Aktivitäten im Bereich E-Mobilität unter Aral pulse. Die Einführung der neuen Marke unterstreiche die Bedeutung der Elektroauto-Ladung für das zukünftige Geschäft des Tankstellenbetreibers. „Wir möchten unseren Kunden mit E-Fahrzeug das schnellste und gemessen an ihren hohen Ansprüchen beste Netz an Ultraschnellladesäulen in Deutschland offerieren. Kombiniert mit unseren weiteren verlässlichen Services an unseren Tankstellen sorgen wir für ein rundum gelungenes Kundenerlebnis“, wirbt Wendeler.
Die Marke Aral pulse stehe für das Engagement des Unternehmens, die Elektrifizierung im Verkehr mitzugestalten und voranzutreiben. Mit einfacher, ausgereifter und zuverlässiger Technologie wolle man E-Auto-Fahrern das Leben erleichtern. Das Herzstück des neuen Aral-pulse-Logos ist ein Elektron in Bewegung, die Ladesäulen erhalten dieses neue Design und heben sich optisch von den Tanksäulen ab. Bereits installierte Schnelllader sollen in den nächsten Wochen auf das neue Erscheinungsbild umgestaltet werden.
Bis Ende Februar will Aral in einem ersten Schritt rund 100 Ökostrom spendende Ladepunkte an 25 Tankstellen in Eigenregie in Betrieb haben. Sie verfügen je nach Standort über eine Ladeleistung von bis zu 300 oder 350 Kilowatt. Damit sollen kompatible Elektroautos in Zukunft innerhalb von zehn Minuten Strom für eine Reichweite von 350 Kilometern laden können.
C-Zero meint
Positiv finde ich, dass neben CCS auch CHAdeMO unterstützt wird, und dass man während des Ladens auch einen Kaffee trinken oder Shoppen kann.
Negativ ist der zu hohe Preis von 69 Cent / kWh.
Ron meint
Ich hoffe das etwas gebaut wird entlang der A61.
Bedburgerland?
Michael meint
Ladesäule allein reicht nicht! Ich will auch den Reifendruck prüfen, das Auto waschen, und möglichst noch was zum Essen wenn ich beim Laden warten muss. Eine Tankstelle hat durchaus noch ihre Berechtigung. Von da her, gute Idee.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das E-Auto laden und es dabei auch noch waschen, ist eine für mich neue Kombination beider Aktivitäten; warum nicht, neue Ideen bringen uns voran.
Horst meint
Waschen bei angestecktem Ladekabel ist nicht zulässig, aus Sicherheitsgründen.
Duesendaniel meint
Gleichzeitig? ;-)
MaHa meint
Bei 120 Standorten kriegen gerade einmal 5% der Aral-Tankstellen Ladesäulen.
Klingt nicht sonderlich beeindruckend.
eBiker meint
Da steht: bis zum Jahresende. und 120 HPC Stationen in einem Land in einem Jahr ist aber schon beeindruckend. Da bin ich ehrlich gespannt ob die das schaffen.
Ist ja nicht so, dass Tiefbauer gerade Däumchendrückend nur daruaf warten, dass irgendwer einen Auftrag erteilt.
Und nur mal um die Größenordnung zu verdeutlichen: aktuell gibt es in Deutschland rund 900 Standorte ab 100 kW Ladeleistung. Da sind 120 zusätzliche in nur einem Jahr nun wirklich nicht zu verachten.
Tesla-Z meint
Ich nehme an, Aral ist Großkunde bei Energieabnahme, zahlt also weniger als 20ct/kWh.
Marktwirtschaftlich gesehen, will Aral die Kosten schnell reinfahren, anders kann ich mir eine 350% Preissteigerung nicht erklären. Ein Beitrag zur schnelleren Verbreitung der E-Mobilität ist es nicht.
Ich hoffe, in den Markt kommt schnell Bewegung und Konkurenz.
Mäx meint
Ich kenn mich da nicht mit wirklichen Großabnehmern beim Strom aus.
Aber es handelt sich ja nicht um einen Abnahmepunkt an dem dann das ganze Kontingent abgenommen wird.
Das vereinbarte Kontingent für die Ladesäulen ist ja über Deutschland verteilt, und daher wird der Preis den Aral bezahlen muss vermutlich auch nicht so niedrig sein, wie für das gleiche Stromkontingent an einem Abnahmepunkt.
Dennoch halte ich auch einen niedrigeren Preis für tragfähig.
Ist aber wahrscheinlich wieder Henne/Ei Problematik.
Ein niedrigerer Preis rechnet sich nur bei mehr Auslastung, die es aber noch nicht gibt, da nicht genügend E-Autos auf Fernverkehrsstraßen unterwegs sind und nun verhindert man das auch wieder mit zu hohen Preisen…
Thomas meint
So unschön der Preis auch ist, für die Verbreitung der E-Mobilität ist der Haushaltsstrompreis deutlich relevanter als der DC Schnelladepreis. Wir haben in Deutschland 15 Millionen Ein-oder Zweifamilienhäuser. Dazu gehören mal locker 20 Millionen Autos, die zu 95% Zuhause geladen werden. Mieter die keine Lademöglichkeit direkt vor dem Haus haben, können beim Baumarkt oder Lebensmittelgeschäft kostenlos oder deutlich günstiger AC laden.
Vielfahrer die öfter an Schnelladern laden müssen, werden sich einen Tarif mit monatlicher Grundgebühr und kWh Preise um die 30-35Cent holen. (siehe OEM Tarife).
eBiker meint
„Mieter die keine Lademöglichkeit direkt vor dem Haus haben, können beim Baumarkt oder Lebensmittelgeschäft kostenlos oder deutlich günstiger AC laden.“
Das kannst du aber in absehbarer Zeit vergessen. Alle Lebensmittelgeschäfte entwickeln gerade ihre eigenen Ladetarife. Ausser Rewe – die haben das gleich an Fastned abgegeben. AC wird auch DC weichen.
Baumärkte: noch so ein Beispiel. Gab hier ja schon den Bericht dazu, dass EnbW an Baumärkten HPC Lader aufbaut. Wird also das gleiche kosten wie auch sonstwo bei EnBW.
Weiterhin ist AC auch nur für Leute wirklich praktikabel die entweder sehr wenig fahren, oder eben täglich zum Einkaufen gehen.
Thomas meint
Hallo ebiker,
wie kommst du darauf das es bald kein AC Laden mehr gibt? Das kann ich nicht nachvollziehen. Woher kommen die Infos?
„Weiterhin ist AC auch nur für Leute wirklich praktikabel die entweder sehr wenig fahren, oder eben täglich zum Einkaufen gehen.“
Dann kann er ja DC laden mit entsprechendem Ladetarif. Muss ja nicht den Ad hoc Tarif nehmen. Und wem das auch nicht passt muss eben einen Verbrenner weiter fahren. Das sind alles so Theorien die sich Menschen ausdenken, die noch nie ein BEV gefahren sind. Wer einmal elektrisch gefahren ist, denkt drüber nach wie er es irgendwie ermöglicht ein BEV zu nutzen.
Tommi meint
Ich weiß nicht, wie Du auf 350% Preissteigerung kommst. Ich lade bei Aral für 39 ct/kWh mit meiner ADAC-Karte. Das finde ich sehr günstig.
Eine Ladesäule kostet Geld. Und zwar recht viel. Die muss vom Verbraucher bezahlt werden. Und zwar zusätzlich zu den 20ct/kWh. Bei 50.000€ Anschaffungskosten und einer Betriebszeit von 8 Jahren macht das 17 €/Tag. Da kommt es darauf an, wie die Auslastung ist, aber es sollte klar sein, dass es mit dem Strompreis nicht getan ist. Es kommt noch die Miete für die Stellfläche und ein wenig Wartungskosten hinzu.
Wenn Aral 20ct/kWh bezahlt und für den doppelten Preis verkauft, ist das noch lange kein Gewinn. Und eine Preissteigerung schon gar nicht.
ID.alist meint
Selbst für den Anschluss bezahlt man Monatlich eine „Anschlussgebühr“, und die ist nicht gerade niedrig, d.h. der Strom kostet immer mehr als der kWh-Preis.
Olli meint
Warum redet hier jeder über den Preis? Ich kann in dem Bericht keinen Preis entdecken.
ID.alist meint
Wenn Du nach ARAL PULSE suchst wirdst Du den Ad-Hoc Preis finden, und auch die Liste der vielen EMP-Karten die man bei ARAL wird nutzen können.
ID.alist meint
Klingt gut, 2 Alpiq Ladesäulen pro Standort mit jeweils 2 Ladeports. Bezahlbar mit Kreditkarte, an städtische Standorte sowie an den Autobahnen. Der Ad-hoc Preis ist aber ernüchternd (0,69€/kWh), aber man kann mit den üblichen Ladekarten bezahlen, und somit wird es ein willkommenes Angebot werden.
ID.alist meint
Fehler: Ich meinte 2 Ladesäulen von Alpitronic, nicht Alpiq.
Swissli meint
Es bräuchte mal einen innovativen, finanziell gut ausgestatteten und branchenfremden Gigant, der ins Ladebusiness mit der grossen Kelle einsteigt, z.B. eine Amazon. Die würden dann für die ersten Jahre Marktanteile anstreben, und nicht quasi Profitabilität ab Tag 1 mit überrissenen kwh Preisen anstreben, wie jetzt Aral u.v.a.
ID.alist meint
Und dann hätten die einen großen Marktanteil und könnten die Preise so gestalten wie sie wollen.
Wichtiger sind besseren gesetzlichen Rahmenbedingungen, den Strom ist momentan in D die meist besteuerte Energieform.
Die EEG-Umlagen und ähnlichen sollten eher von fossilen Energieträger getragen werden und nicht vom Ökostrom.
eBiker meint
Thema Steuern Abgaben.
Mal eine Rechnung;
Sagen wir das Elektroauto braucht 20 kw/h auf 100 kM, der Diesel 6 Liter und der Benziner 7 Liter. Wie man sieht habe ich fürs eAuto einen sehr hohen Verbrauch und für die Verbrenner einen sehr niedrigenen genommen.
So nun Steuern und Abgaben jeweils:
EAuto: 2 Euro + MwSt
Diesel: 3,48 Euro +MwSt
Benziner: 4,65 Euro +MwSt
Wie man sieht ist selbst bei dieser Rechnung, das eAuto bzw. der Strom der Kraftstoff wo am wenigsten eingenommen wird.
Nimmt man nur die Steuern und lässt die Umlagen weg – dann sind in unseren 20 kWH Strom nur noch 1,71 Euro Steuern enthalten.
Swissli meint
Konkurrenz belebt das Geschäft. Amazon hätte noch genug Konkurrenz in Form von BP, Shell usw.
Jedenfalls würde Amazon (oder ein anderer branchenfremder Gigant) die oben genannten Ölmultis wachrütteln und antreiben, ihr Stammgeschäft (Energie für Mobilität) nicht zu verlieren.
Amazon hat trotz seiner Grösse immer noch genug Konkurrenz bei Büchern, Online Shopping, Cloudbusiness (MS, Google) usw.
Aber richtig: die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen so sein, dass der Wettbewerb voll spielen kann.
ID.alist meint
Aber das liegt nur an der Effektivität de E-Maschine. 1Liter Diesel oder Benzin haben in etwa 9kWh Energiegehalt, d.h. Diesel bezahlst Du für 6 l 3,48€ +MwSt an Steuern und abgaben, laut deine Daten, für dieselbe Energiemenge in Strom bezahlst Du 5,4 € + MwSt.
Kann sein, dass der Staat mit Fahrstrom am wenigsten Geld einnimmt, aber das ändert nicht die Tatsache, dass Strom pro Energieeinheit die meisten Abgaben hat, egal ob Du einen Bugatti Veyron mit 100l/100km bei Nennleistung mit einem Sono Sion vergleichst oder eine e-tron mit einem 3L-Lupo.
eBiker meint
Sorry ID.Alist – aber diese Rechnung ist schlicht sinnlos.
Weder dem Staat , noch meinem Geldbeutel interessiert der Energiegehalt.
Es geht darum was am Ende im Staatssäckel ist – und was bei mir aus dem Geldbeutel raus ist. Denn damit wird am Ende alles bezahlt.
ID.alist meint
@eBiker
D.h. Strom genauso wie der Einkommen wird progressiv besteuert, je mehr dein Auto verbraucht, desto höher ist der Besteuerungssatz, da Du mehr Steuern und gebühren bezahlst.
Ich weiß es nicht wie Vater Staat es machen sollte, aber es klingt kompliziert.
Ich gebe zu, dass Vater Staat weniger Steuern bekommen würde wenn wir alle elektrisch fahren würden. Aber es würde auch dasselbe passieren wenn wir alle kleinere Autos fahren würden, oder wenn alle max. 120/130 auf der Autobahn und 80 auf der Landstraße fahren würden.
Ich habe über den Besteuerungssatz gesprochen, Du über die Gesamtsumme der durch Personalverkehr eingenommene Steuern. Wir haben beide Recht, weil jeder von uns über was anderes spricht. Meins war nur eine Bemerkung auf deinen richtigen aber mMn irreführenden Rechenbeispiel.