Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat bei seiner Jahrespressekonferenz ein Update zu den weiteren Plänen veröffentlicht: Man treibe im Rahmen der Strategie GRIP2025+ die Transformation des Unternehmens voran und wolle mittelfristig wieder deutlich wachsen. Analog zur Pkw-Sparte elektrifiziert Volkswagen seine Nutzfahrzeuge. Teil der GRIP-Strategie sind auch Aktivitäten rund um zukünftige Mobilitätsdienste und die Entwicklung des autonomen Fahrens.
Bei der Entwicklung des autonomen Fahrens übernimmt VWN im Volkswagen-Konzern in Kooperation mit dem US-Startup Argo AI die Führungsrolle. „Unsere Fahrzeuge sind der logische erste Einsatzort für autonome Systeme. Wir gehen davon aus, ab 2025 autonome Systeme von Volkswagen Nutzfahrzeuge im kommerziellen Einsatz zu sehen“, sagte VWN-Chef Carsten Intra. Neue Mobilitätsdienste entwickele man ebenfalls mit Hochdruck. Ein Beispiel sei der in Hamburg und Hannover etablierte Ridepooling-Anbieter MOIA. Als Beispiel für künftige Angebote stellte Intra das Startup Cito vor, das im Sommer 2021 seinen Service starten werde. Cito ist eine digitale Vermittlungsplattform für Kurierdienste.
Die Unternehmensführung hat in der Strategie für die nächsten Jahre Nachhaltigkeitsziele verankert: Man lege dabei einerseits den Fokus auf die Elektrifizierung der Flotte, unter anderem in diesem Jahr mit dem neuen Multivan als Plug-in-Hybrid und ab dem kommenden Jahr mit dem vollelektrischen Kleinbus ID. BUZZ (Titelbild). Andererseits arbeite man an der Reduzierung der Umweltauswirkungen in der Produktion. Hierzu würden unter anderem ein geringerer Energie-, Wasser- oder Lösungsmitteleinsatz sowie die Reduzierung von Abfall und CO2-Emissionen zählen. Bis zum Jahr 2025 werde VWN diese um insgesamt 50 Prozent im Vergleich zu 2010 reduzieren.

Den neuen Multivan will VWN in wenigen Wochen vorstellen, er wird von Beginn an auch in einer teilektrischen Variante angeboten. Er erweitert das Angebot im Van-Segment, der aktuelle T6.1 wird weiterhin als robustes Nutzfahrzeug und Allradler im Programm bleiben. „Das ist ein Paradigmenwechsel in unserer Bulli-Welt. Wir haben ein beliebtes Grundkonzept bedingungslos weiterentwickelt: Komfort und Dimensionen eines Pkw plus Raumangebot und Variabilität eines Vans“, so Intra. 2022 folge dann der ID. BUZZ, als „People Mover“ für den Personentransport und in einer Cargo-Version.
VWN hat 2017 einen ersten Ausblick auf den ID. BUZZ gegeben. Das Konzeptfahrzeug in T6-Größe mit Platz für bis zu acht Personen bezieht seine Energie von einer 111-kWh-Batterie, gemäß der auslaufenden NEFZ-Norm ermöglicht das 600 Kilometer. Für Vortrieb sorgen ein Elektromotor in der Front und einer im Heck. Mit einer Systemleistung von 275 kW (374 PS) geht es in um die fünf Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 160 km/h. Die technische Basis stellt wie bei allen Modellen der ID.-Familie der E-Auto-Baukasten MEB.
kritGeist meint
Also ich finde das Ding immernoch klasse, erinnert mich an meine Jugendtage mit dem alten Bully, herrlich :-)
Die gezeigte Version dürfte die First-Buyer oder die Premium-Version sein, ich persönlich brauche noch keine E-Spiegel.
LED & Matrix nimmt immer weiter Form an, auch im normal teuren E-Segment, siehe Mazda E oder nun Hyundai Ioniq 5, ID 5.
Als Mietauto fürs Wochenende oder als teures Zweitauto wäre das Ding echt super, beeilt Euch mal VW :-)
Timo meint
„…gemäß der auslaufenden NEFZ-Norm ermöglicht das 600 Kilometer. “
2021 sollte die Augenwischerei mit der “ NEFZ-Norm“ schon längst vorbei sein .
Detty meint
Etwas Ähnlichkeit mit dem legendären VW-Fridolin hat er ja schon (das prophezeite mir mal ein VWN-Mitarbeiter bei einem VW-Bus Oldtimer-Treffen vor einigen Jahren in Hannover.
ShullBit meint
Zunächst mal ist glaube ich die Frage, wie viel von der coolen Optik am Ende wirklich in die Serie hinüber gerettet wird und wie viel mal wieder dem Rotstift der Controller zum Opfer fällt. Sollte der so kommen und keinen völlig absurden Preis haben, würde ich erwarten, dass der auch Leute anspricht, die sich bislang nie für ultrabiedere Familienkutschen (aka Mini-Vans) wie Touran/Sharan interessiert haben. Mich zum Beispiel.
Es sind halt viele kleine Details, die diese Optik auf dem Bild ausmachen: Aufwändige Matrixscheinwerfer, Kameras statt Außenspiegel, „Matrix“-Nebelscheinwerfer, beleuchtetes Logo, an der Front nach unten gezogene Zweifarblackierung, versteckte Türgriffe, Radgröße und -design, usw. Es braucht nicht so viele Änderungen und aus dem coolen Äußeren wird ein dröger Elektro-Touran.
Duesendaniel meint
Es sind nicht immer nur die Kosten, die die Showcars auf dem Weg zur Serie entzaubern, sondern gesetzliche oder firmeneigenen Anforderungen. Das beleuchtete Logo z.B. wird in Europa ganz sicher nicht kommen, weil es gesetzlich nicht erlaubt ist.
Sebastian meint
laut Info von inside ev soll der Basispreis bei 40.000 Euro liegen, mit einem 60 kWh Akku.
wow!
hu.ms meint
Und für welches modell ?
Für den cargo ohne fenster in grau, basisausstattung und dem 58kwh akku und 150kw an der hinterachse wie beim ID.3 ? Und die 40.000 € natürlich ohne mwst.
Jakob Sperling meint
275 kW und 5 Sekunden für 0 auf 100 sind absurd und widersprechen der Grundidee eines solchen Gefährts – und der Ökologie. Schade.
Jürgen V meint
Das sehe ich auch so. Warum wird auch in diesem Segment diese Leistungsprotzerei betrieben. Wenn das so weitergeht sehen wir bald elektrische 40tonner die von 0 auf 100 in 5 sec beschleunigen und mindestens 180 Sachen rennen. So ein Wahnsinn. Das ist doch nicht der eigentliche Sinn der Elektromobilität.
Karl meint
23,3 ist aber mehr als optimistisch, allein schon aufgrund der Stirnfläche.
Alles unter 26kWh wäre schon sehr gut.
Sebastian meint
guck mal das nextmove Video zum EQV… der VW ist viel schnittiger im Wind. Wenn man nicht gerade volles Rohr fährt, sollte man den im Alltag schon im tiefen 20er Verbrauch bekommen.
Man muss aber dabei bedenken, das der ID Buzz selbst mit hässlich teurem Strom dabei immer noch weit unter 9 Euro / 100 KM bewegt wird… ein T6 braucht mit Automatik locker 13 Liter Diesel * 1,35 Euro… Thema wäre damit schon ab Kauf erledigt was günstiger ist.
Sebastian meint
selbst mit hässlich teurem deutschen Strom
EdgarW meint
Stimmt wohl, aber zumindest der Buzz mit kurzem Radstand (angeblich 470cm Außenlänge statt 500 beim großen) rangiert ohnehin eher in der Sharan-Liga [3 Sitzreihen dann 2-3-2-Config], dürfte innen aber mehr Platz bieten.
Mäx meint
Also den Firmen T5 bei uns mit dem 2,0BiTdi und 7 Gang DSG kannst ganz bequem unter 10l/100km bewegen, auch mit 6 Personen an Bord.
In der Stadt ist es natürlich etwas mehr; aber Landstraße und Autobahn mit 130km/h sind auch mal 8-9l/100km drin.
13l/100km ist dann schon eher Dauervollgas auf der Autobahn mit ständigem Beschleunigen auf >160km/h.
Shue meint
So viel braucht der ???? hab nen custom mit knapp 180 Pferdchen. Der braucht auch 10liter . Zumindest wenn nen 2t Anhänger dran ist bei Tempo 100????
Solo ist der bei 6,5l -8 bei spritziger Fahrweise ;)
Bei 130mit Hänger ( ja in manchen Ländern darf man das) ist er aber auch bei 13litr.
So nen e Teil schaffe dann wohl keine 50km
VestersNico meint
Der „People-Mover“ mit schönen Aussichten der Bretagne im Hintergrund. Hoffentlich hält der Akku, plus Ladesäulen-Intrastruktur bis nach Westfrankreich…
Wilhelm Zoller meint
Via „Intra“ kann das gerade so klappen ;)
EdgarW meint
Abetterrouteplanner ist da optimistisch:
Fahrzeug: „ID.7 – Buzz (alpha)“
SoC bei Abfahrt: 100%, Vmax 130 km/h
von Köln nach „Brest, Finistère, Brittany, France“
Route über Paris, 1078 km, 11h41m, 10h5m Fahrt, 1h35m Laden
Ladepunkte: Ionity, Allego (vielleicht Alternative vorsehen, letzter Ladepunkt bis 79% geladen, Ankunft mit 10%, also masig Luft, sich was anderes zu suchen), Ionity, Ionity, Ziel erreicht.
Berechnungsgrundlage Referenzverbrauch bei 110 km/h (GPS, konstantfahrt) 23,2 kWh/100km, trockene Straßen, 20°C
ABRP / ?plan_uuid=7be54c54-131f-414a-ab3e-2497fcb25777
Passt!
Jakob Sperling meint
Sorry, so möchte ich nicht reisen.
Mäx meint
Wie möchtest du denn bitte reisen?
Mehr Pausen? Kein Problem…hängt doch von dir ab, ob du anhalten möchtest oder nicht. Du hältst mit dem Verbrenner ja auch nicht unbedingt nur dann an, wenn du auftanken musst.
Nur weil er es kann, ist es ja kein muss.
Weniger Pausen?
Das wird in naher Zukunft mit Elektro + Van-Form wohl eher nicht möglich sein.
Jakob Sperling meint
Ich habe ehrlich gesagt bei einer Ferienfahrt einfach sonst schon genug Probleme (Kinder, Sicherheit, Frau, Essen, Tageszeit, Navigation, Gepäck, Fahrradträger, …), ich möchte mich nicht dauernd um die Energie kümmern müssen.
Wännä meint
@sperling
wer Frau und Kinder als Problem beim Reisen sieht, sollte sich besser um seine mentale Energie kümmern als um Sprit oder Strom…
ID.alist meint
Wenn ich mir die Route anschaue, das klingt nach 6 Uhr abfahrt, und am späten Nachmittag ist man da mit dem Diesel-Kombi. Gegessen wird unterwegs, die Brötchen den Kaffee hat man ja am Morgen vorbereitet und das Wasser und die Cola warten kühl in der Kühltasche. Pausen gibt es höchstens von 2,5 Minuten um den Kaffee los zu werden.
Jetzt macht das mit einem Elektro-Van !!! ;-)
Es gibt Leute die brauchen etwas Stress um den Urlaub besser genießen zu können. :-)
McGybrush meint
Wenn sieht wie schnell die Ladesäulen aus dem Boden spriessen. Mag sein das andere Länder hinter sind aber die Autos sind allgemein so gut das viele Leute sie nun endlich haben wollen und kaufen. Der Markt lässt Ladesäulen jetzt einfach schneller wachsen da jetzt das Henne Ei Problem vom Tisch ist. Jetzt geht es nicht mehr um das „was kommt zu erst“ sondern nur um „wie viel macht aktuell und kurzfristig Sinn“. Und später wird dann entsprechend immer weiter ausgebaut.
Also +100kWh für ein Bus ist ähnliches Reisen wie mit einem 60kWh PKW schätze ich mal. Noch nicht Kompromisslos aber für Fan’s die schon die Reise selbst als Urlaub betrachten die erste Hürde.