Das Center of Automotive Management (CAM) der Fachhochschule Bergisch Gladbach hat die Ergebnisse der großen Automobilhersteller im zurückliegenden Jahr ausgewertet. Toyota bot demnach im Corona-Jahr 2020 mit den höchsten globalen Absätzen und Gewinnen die beste Performance im Vergleich der Autokonzerne. Elektroautobauer Tesla kam 2020 aufgrund hoher Absatzzugewinne und dem Verkauf von CO2-Zertifikaten auf die zweithöchste EBIT-Marge.
Bedingt durch die Corona-Pandemie entwickelte sich der globale Fahrzeugmarkt stark rückläufig und beendete das Jahr 2020 mit einem Minus von 14,5 Prozent auf nunmehr 70,8 Millionen Pkw/leichte Nutzfahrzeuge. Toyota überholte mit insgesamt 9,53 Millionen verkauften Fahrzeugen den Volkswagen-Konzern (9,12 Mio.) und ist damit erstmals seit 2015 wieder der absatzstärkste Automobilhersteller der Welt. Besser als der Weltmarkt schnitten neben Toyota vor allem die chinesischen Konzerne SAIC, Geely, BYD sowie der deutsche Hersteller BMW ab.
Die reinen Elektroautohersteller und die Branchenneulinge Tesla, NIO sowie Xpeng konnten 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Absatz zulegen. Die kürzlich zu „Stellantis“ fusionierten Automobilhersteller Fiat-Chrysler und PSA sowie die alliierten Konzerne Renault und Nissan sowie Ford gehörten mit einer stark unterdurchschnittlichen Absatzperformance zu den Verlierern.
Den höchsten EBIT-Gewinn erzielten 2020 Toyota und Volkswagen mit 15,5 beziehungsweise 9,7 Milliarden Euro, gefolgt von Daimler mit 6,6 Milliarden Euro und General Motors mit 5,8 Milliarden Euro. Tesla wies mit 1,75 Milliarden Euro erstmals überhaupt einen Gewinn für das Gesamtjahr aus, dieser stammte allerdings noch überwiegend aus dem Verkauf von sogenannten CO2-Zertifikaten. Daimler, General Motors und Tesla sind die einzigen Autobauer, die ihren Gewinn 2020 steigern konnten. Bei Ford brach der EBIT-Gewinn um 58 Prozent auf nur noch 2,4 Milliarden Euro ein. Renault und Nissan meldeten im Jahr 2020 mit -2,0 beziehungsweise -1,86 Milliarden Euro die höchsten Verluste.
Die durchschnittliche EBIT-Marge der vom CAM analysierten 13 Autohersteller lag 2020 mit 3,4 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (4,6 %). Die höchsten EBIT-Margen erreichten Toyota und Tesla mit 7,1 beziehungsweise 6,3 Prozent. Die deutschen Hersteller schnitten allesamt leicht überdurchschnittlich ab. Zu den Minderleistern zählte insbesondere der US-Hersteller Ford, der nur auf eine Rendite von 2,1 Prozent kam. Nissan und Renault verloren deutlich und waren mit einer negativen EBIT-Marge von -2,9 beziehungsweise -4,6 Prozent die Schlusslichter.
Für das Jahr 2021 erwartet das CAM im Vergleich zum Vorjahr einen leicht steigenden globalen Automobilabsatz. Negativ auf das automobile Konsumklima wirken demnach die vor allem in Europa weiter anhaltenden Corona-Einschränkungen. Dagegen wird in China und den USA mit einer leichten Erholung des Marktes gerechnet. Der Mangel an Halbleitern wirkt bei einer großen Anzahl von Automobilherstellern mindestens noch bis zum Sommer bremsend. Insgesamt wird für das Jahr 2021 im Schnitt mit höheren Renditen gerechnet, da sich Kosteneinsparungen positiv auf das Ergebnis auswirken dürften. Allerdings werden die Aufwendungen der etablierten Automobilhersteller für Forschung und Entwicklung insbesondere für die E-Mobilität und die Vernetzung weiterhin hoch sein.
„Einerseits müssen die etablierten Hersteller die aktuellen Krisen meistern und andererseits ihren Fokus auf die Zukunftsthemen wie Elektromobilität und Vernetzung richten, die enorme finanzielle Investments erfordern. Dies wird nicht jeder Automobilhersteller schaffen“, so Studienleiter Stefan Bratzel. „Die globale Automobilindustrie steht vielmehr vor einer Zeitenwende, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren von einer großen Konsolidierungswelle begleitet sein wird. Dabei gibt es keinen ‚Survival of the Fattest‘, d. h. Absatzgröße allein wird das Überleben nicht sichern. Vielmehr müssen die Unternehmen die relevanten Kernkompetenzen in den Zukunftsfeldern konsequent erlangen und diese in neue Geschäftsmodelle übersetzen.“
Thomas meint
Prognose TOP 4 für 2025 nach Absatzzahlen:
1. VW
2. Hyundai
3. GM
4. Toyota
Albert Deutschmann meint
@Thomas: Tauschen Sie Platz 1. mit 4. aus dann passt es.????
Wolfgang Pung meint
Sehe ich genauso.
Nur weil VW mit Ihren unfertigen E-Kisten vorgeprescht ist, sagt das noch nichts über die E-Zukunft aus.
Lasst Toyota bis 2025 Ihre E-Mobile mit Feststoffbatterien
auf dem Markt gebracht haben, dann wird Toyota immer noch oben stehen.
Trotz des E-Hypes sehe ich zurzeit immer noch die Hybridtechnologie von
Toyota als das Beste aus 2 Welten. Im Gegensatz zu den Plug-In-Hybriden
werden die Toyota Akkus niemals leer. Durch die Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h (reicht völlig, manche E-Autos sind langsamer) laden sich die Akkus immer wieder auf.
Solange die Infrastruktur und die Ladegeschwindigkeiten noch in den Kinderschuhen stecken, ist die Toyota-Hybrid-Technik für mich erste Wahl,
auch wenn das hier manche anders sehen.
David meint
Absolute Schwachsinnszahlen aus zugänglichen Quellen in einem Jahr mit extrem vielen Side-Effecten. Wer öffnet schon wirklich die Bücher für die beiden Branchenclowns mit ihren sogenannten Instituten? Alleine spannend wäre die internen Zahlen zur Effizienz der Produktion und zu den reinen Produktionskosten. Und wieso wird der Zwerg Tesla erwähnt?
toomi meint
Weil Tesla, zukünftig dem Möchtegern Elektroautobauer VW, kräftig in der Arsch treten wird.
AK swiss meint
Laut Dudenhöffer/CAR hat Tesla im letzten Quartal 1000 USD pro Auto Marge gemacht, während DB bei 5000 EUR pro Auto liegt. Das ohne den CO2-Handel.
Quelle: ntv 25.3.21