Das Marktforschungsunternehmen EUPD Research hatte im letzten Jahr bei einer Auswertung fast 300 mobile Tarife für Autostrom registriert. Die jüngste Analyse ergab bereits 383 mobile Ladestromtarife. Die Auswahl bleibt demnach vielfältig, sowohl überregionale als auch regionale Ladetarife stehen Kunden zur Verfügung. Angebote zum kostenlosen Laden bilden dabei mittlerweile die Ausnahme.
In der deutschlandweiten Vollerhebung aller verfügbaren mobilen Ladestromtarife habe man im dritten Jahr in Folge einen starken Zuwachs an Tarifen festgestellt, berichtet EUPD Research. Zwischen 2019 und 2021 habe sich die Tarifanzahl von 124 auf derzeit 383 erfasste Tarife mehr als verdreifacht. Im Jahresvergleich 2020 zu 2021 betrage der Anstieg noch immer 33 Prozent. Die Gründe dafür liegen laut Analystin Christine Koch bei der Umwandlung von kostenlosen zu kostenpflichtigen Ladeangeboten, den Tarifangeboten neuer Anbieter und spezifischeren Tarifen für einzelne Zielgruppen.

Die Analyse zeige, so EUPD Research, dass verschiedene Entwicklungen die Zunahme an Ladestromtarifen prägen: Nach Jahren des kostenlosen Ladens bestehe zum einen für Ladesäulentreiber ein zunehmender Druck zur Refinanzierung der Investitionen. Zum anderen führe das starke Marktwachstum an Elektroautos zu ebenso steigenden Ladeaufkommen und damit einhergehenden Ladekosten. Die Anzahl der Tarifangebote pro Anbieter steige ebenfalls.
Neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Ad-hoc Laden umfasst das Angebot laut EUPD Research zumeist noch mindestens einen zusätzlichen Ladetarif beziehungsweise mobilen Ladevertrag, um spezifische Nutzergruppen direkt anzusprechen – zum Beispiel Ladekartentarif, Vielladertarif, Gelegenheitsladertarif oder Bestandskundentarif. Darüber hinaus werde der Wettbewerb durch neue Tarifanbieter auf dem Markt erhöht.
Der Auswertung zufolge bilden weiter die Energieversorger oder regionalen Stadtwerke die größte Anbietergruppe für mobile Ladestromtarife. Diese betreiben meist eigene Ladesäulen und ermöglichen vor allem regionalen Kunden den Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur. Die diesjährige Analyse zeigt einen Anstieg an Tarifen in der Gruppe der „Automotives“, die Hersteller kombinieren den Verkauf eines Elektroautos vermehrt direkt mit der Bereitstellung öffentlicher Lademöglichkeiten.
Nicht nur das Feld der Tarifanbieter ist laut EUPD Research vielfältig, sondern auch die Gestaltung des jeweiligen Tarifangebots. Die Tarife zeigten Unterschiede in den Abrechnungsmodellen und Grundgebühren, dem Zugang zur Ladesäule, den Bezahlsystemen, der Ladenetzabdeckung und weiteren Aspekten.
Stevie meint
Nur so kann zukunftsorientierte Technik schnellstmöglich eingeführt werden. Staatliche Zuschüsse für neue Techniken, ohne konkrete Lösungsansätze zur Verbesserung der vorhandenen Lade- Infrastrukturen für alle. Die Bereitstellung der notwendigen Lade-Infrastrukturen wird im wesentlichen dem freien Wettbewerb überlassen. Nix neues. Mein Ansatz zur Abhilfe ist Autarkie in jeglicher Hinsicht: Eigene Stromerzeugung und Speicherung mit Eigennutzung für Haus und Auto, Abkehr von fossilen Brennstoffen wo möglich, Brunnenwassernutzung……
Schmitty meint
383 Tarife, nichts für ungut, aber EV Laden sollte so einfach sein wie es bei den Fossilen ist. Egal welche Ladesäule, einfach Stecker ???? rein und laden bzw. Im Anschluss zahlen!
Alles andere ist ein Tarifjungle und ist „DER“ Sache nicht dienlich!
Tom meint
Naja wenn man mal von Tarifen und Vertägen absieht, welche Preise haben den „Die Fossilen?
Mehrmals am Tag hoch und Runter, Preissprünge von 10cent in 5km Umkreis.
Ich habe ein Tarif eines Großen Energieversorger. Kostet immer da selbe und Funktioniert.
kritGeist meint
Sehe ich genauso, 383 Tarife ist Täuschung und nicht der Versuch kundenorientiert zu denken, nach dem Motto „viel hift viel (viel Geld verdienen)“. Die Investitionskosten sollten natürlich abgedeckt werden. Man sollte es aber auch als Kundenbindung betrachten, wenn man attraktive Konditionen & Abrechnung anbietet, dann setzt man sich geg. Konkurrenz durch. Siehe Diskounter oder auch z.B. 1und1 vs. Telekom. Eplus ist auch vom Markt verschwunden, weil mal Kunden abgezockt hat.
Pillenpepi meint
Eine schande, dass es so viele tarife gibt. Punkt.
Kasch meint
Nützen aber allesamt nichts, wenn der Säulenbetreiber mehr und mehr Stationen als defekt deklariert, oder massiv drosselt, weil sich das Geschäft nicht mehr lohnt – so ist das halt im Land der Trolle !
Sebastian meint
Diese kostenlosen Säulen an Einkaufszentren gehören auf Abrechnung umgestellt. Da hockt einer im Auto und glotzt Netflix, laut Anzeige an der Säule 54 min. schon, ein anderer steckt ein, läuft aber nicht zum Eingang des Discounters, sondern gegenüber in den Wohnblock und die Vorführwagen vom Autohaus in Sichtweite sind auch nur reiner Zufall, 4x die Woche….
Ein rundes Konzept wären min. 2 eher 4 mehrfach CCS Säulen an jedem Einkaufscenter von bekannten Ladestrom Anbietern gegen die bekannten Tarife, und das bitte 24/7 !!!!!
Regional an jeden Bundesstraßen Kreuz Ladeparks mit min. 12 Säulen.
Im jedem Wohngebiet in Nähe des Trafos das selbe.
McGybrush meint
Jupp. Kostenlos sollte abgeschafft werden oder so viel Angebot danaben stehen das diese in Summe nicht blockiert werden.
Es sollte für Eigenheimbesitzer die eh zuhause laden könnten immer unattraktiv sein öffentlich kostenlos zu Laden. Denn ich hab diese Auswahl nicht. Ich muss öffentlich laden.
ID.alist meint
Es gibt mal Tankstellen an Einkaufszentren wo du günstiger Tanken kannst wenn Du einen Kassenbon vorzeigen kannst. Ich denke so einen ähnlichen System könnte man auch bei Ladesäulen einführen, auch abhängig von der Einkaufssumme, d.h. Wenn Du nur eine Dose Erfrischungsgetränk kaufst, zahlst Du mehr, als wenn Du deinen Wocheneinkauf tätigst.
Es gibt tausende Modelle, aber Kostenlos, funktioniert nicht. Früher mal waren es die PHEVs die als Säulenblockierer geschimpft worden sind, jetzt sind es die Netflix-Gucker.
Peter W meint
Genau. Für die Deutschlandkarte und ähnliche Bonussysteme lassen sich die Märkte alles mögliche einfallen. Dann gibts noch Treuepunkte und allen möglichen Unsinn um Kunden zu binden. Da wäre doch ein Gutscheinbon für die Ladesäule auch ne gute Möglichkeit um den elektrisch fahrenden Kunden zum nächsten Einkauf zu locken.
kritGeist meint
Bonussysteme dienen dem Abgreifen von Kundendaten & deren Verkauf, eine gewisse Kundenbindung auch. Das hat wenig mit eigentlichen Abrechnungen bei deren Produkten zu tun!
Auch mir wäre lieber, eher die bezahlbare Masse, anstatt kostenlos & dafür das Verscherbeln von meinen persönlichen Daten.
Aldi hat doch gezeigt wie es funktionieren kann, eigene Energieerzeugung, das was übrig bliebt als kostenloser echter (max. 1 Std.) Service an potenzielle Kunden. Wenn ein Lidl daneben ist, der auch eine Lade hat, wird man nicht deswegen wechseln, sondern bei Aldi bleiben. Die eigentlichen Verkaufsprodukte sind ja ähnlich.
Sebastian meint
Ich will nix geschenkt haben, nur die Gewissheit beim parken laden zu können. Auch sollte es ermöglicht werden, dass man beim Discounter auch abends oder nachts laden könnte. Wie ich schon sagte, gegen Entgelt. Discounter stehen ja fast immer laufnah zum Wohngebiet. Auf meinen Reisen ins tiefste Osteuropa, war ich immer froh das die Kaufland Säulen auch nachts um 3 Uhr Strom lieferten.