Die Menschen sehnen sich angesichts der aktuellen unsicheren Zeit stärker nach Altbewährtem und Bekanntem, darauf deuten die Ergebnisse der „Global Automotive Consumer Study 2021“ der Unternehmensberatung Deloitte hin.
War der Anteil der Befragten, die sich für ihr nächstes Auto einen alternativen Antrieb wünschen, 2019 noch deutlich gestiegen, fiel er bei der jüngsten Befragung im Herbst 2020 fast auf das Niveau von 2018. Bei der Befragung 2019 hatten 51 Prozent angegeben, beim nächsten Autokauf einen alternativen Antrieb zu bevorzugen – ein Plus von 14 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Jetzt sank der Anteil dieser Gruppe auf 41 Prozent.
„Die Tatsache, dass die Menschen dennoch mehr Elektroautos gekauft haben, zeigt, dass die Fördermaßnahmen der Bundesregierung aus dem vergangenen Jahr greifen“, so Harald Proff, Leiter Automobilindustrie bei Deloitte Deutschland. „Insbesondere die Innovationsprämie, die inzwischen bis Ende 2025 verlängert wurde, hat offensichtlich dazu geführt, dass viele Konsumenten schlussendlich doch ein elektrisch betriebenes Fahrzeug gewählt haben. Staatliche Kaufanreize werden neben Klimawandel und Benzinkosten von den Teilnehmern unserer Umfrage als wichtiger Faktor genannt, um sich für ein elektrifiziertes Fahrzeug zu entscheiden.“
Ein Zurück zum klassischen Benziner sieht Proff nicht: „Die CO2-Ziele im Rahmen des europäischen Green Deal sind ambitioniert und werden wohl noch weiter herabgesenkt. Der langfristige Trend geht auch bei den Konsumenten klar Richtung Nachhaltigkeit.“
Mit mehr Elektroautos auf deutschen Straßen nehmen laut der Auswertung die Bedenken der Verbraucher bezüglich der Lademöglichkeiten leicht zu. Auf die Frage nach der größten Sorge bei elektrischen Fahrzeugen nannten 22 Prozent (2018: 20 %) die fehlende Ladeinfrastruktur. 64 Prozent gaben an, dass sie ihr Fahrzeug am liebsten zu Hause laden möchten, gefolgt von öffentlichen Ladesäulen (25 %) und der Arbeitsstätte (10 %). Abgenommen haben die Bedenken in Bezug auf die Reichweite (von 35 % 2018 auf 28 %) und den Preis (von 22 % 2018 auf 16 %).
81 Prozent der Befragten würden inklusive staatlicher Zuschüsse und Rabatte nicht mehr als 50.000 Euro für ein batterieelektrisches Auto zahlen wollen. Nach der Vorstellung eines Großteils (35 %) sollte der Preis zwischen 30.000 und 50.000 Euro liegen. Ein Drittel gab an, dass sie für alternative Antriebe nicht mehr als für einen Verbrenner zahlen möchten.
Kritischer als noch 2018 sehen die Verbraucher Batterietechnologien. Der Anteil derjenigen, die die Sicherheit dieser Technologien hinterfragen, hat sich von 5 auf 12 Prozent mehr als verdoppelt. Auch offenbart die Umfrage Skepsis gegenüber vernetzten Fahrzeugen: 64 Prozent der befragten Deutschen stimmten der Aussage zu, dass ein vernetztes Auto gehackt und ihre persönliche Sicherheit damit gefährdet werden könnte. Abgesehen von der Türkei liegen die Werte für diese Frage in allen befragten EMEA-Ländern bei über 50 Prozent.
Social Distancing motiviert zum Autokauf
Die Corona-Pandemie und das daraus folgende „Social Distancing“ führen der Umfrage nach dazu, dass ein Teil der Verbraucher den Kauf ihres nächsten Autos früher angehen möchte. Das gilt insbesondere für die jüngere Generation: Rund ein Drittel der 18- bis 34-Jährigen gibt Social Distancing als Hauptgrund für den nächsten geplanten Autokauf an. Bei den 35- bis 54-Jährigen liegt die Zahl bei 22 Prozent. Dennoch möchte mit 76 Prozent ein Großteil der Verbraucher ihr Auto am liebsten nach einem persönlichen Gespräch erwerben. Nur 16 Prozent bevorzugen einen virtuellen Kaufprozess.
Für die Global Automotive Consumer Study habe man von September bis Oktober 2020 mehr als 24.000 Konsumenten aus 23 Ländern weltweit zu Themen in der Automobilindustrie befragt, so Deloitte. In Deutschland hätten 1050 Menschen über 18 Jahren an der Befragung teilgenommen.
Railfriend meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Railfriend meint
@Alupo,
„Die BEV-Mengensteigerungen führen kontinuierlich zu sinkenden BEV-Vollkosten. Der umgekehrte Effekt zeigt sich, sicherlich etwas langsamer, bei den Verbrennern. Diese werden jetzt jedes Jahr kontinuierlich höhere Vollkosten pro produzierter Einheit haben.“
Die Gesamtkostenprognose TCO sieht nach Fraunhofer anders aus:
Biomethan-Pkw 2019: 45 T€, 2030: 47 T€
Strommix-BEV 2019: 51 T€, 2030 45 T€
Anmerkungen zu Kosten und THG-Emissionen:
– der Kohleausstieg ist erst 2038 vollzogen
– laut Wirtschaftsweisen steht die Stromwende auf wackeligen Füßen.
– die BioCNG-Antriebseffizienz nimmt zu, Beispiel Metamax, ORC, TEG
– die BioCNG-Kosten fallen laut bdew-Studie
Folglich fallen die TCO des BioCNG-Pkw und auch bezüglich THG-Emissionen ist dieser zumindest bis 2030 günstiger als das Strommix-BEV.
Alupo meint
Egal wie die Prozente in diversen Studien ausfallen, das Thema BEV ist doch bereits durch und damit abgehakt.
Die BEV-Mengensteigerungen führen kontinuierlich zu sinkenden BEV-Vollkosten. Der umgekehrte Effekt zeigt sich, sicherlich etwas langsamer, bei den Verbrennern. Diese werden jetzt jedes Jahr kontinuierlich höhere Vollkosten pro produzierter Einheit haben. Die Weiterentwicklung der Verbrenner wird oder wurde teilweise bereits eingestellt oder wird massiv zurückgefahren, einfach um Kosten zu sparen und die aktuelle CashCow noch richtig zu melken.
Hinzu kommt, dass dass in vielen Ländern die Politik hinter EVs steht, und damit defacto hinter BEV (FCEVs sind zu teuer und bleiben teuer, insbesondere wenn der überall hochsubventionierte Wasserstoffpreis auf ein kostendeckendes Preisniveau gebracht wird) .
Und gerade die großen Länder wie China spielen bei BEVs eine technologische Vorreiterrolle bzw das ist es wo China seine wirtschaftliche Chance sieht. Präsident Biden hat das erkannt und wird die USA auf einen klaren BEV Weg bringen um den Anschluß zurück zu erlangen. Ob das gelingt kann mir persönlich egal sein, wichtig ist nur, dass er es tut.
Auch wenn in diesen Umfragen heute nur 10% für BEV wären sehe ich absolut 0,0000 Risiko wie das Rennen ausgehen wird.
Was schwere Zugmaschinen betrifft, also Semi 8, auch da gibt es aus Gründen der Physik keine Alternative Lösung zum Akku. Einfach deshalb, weil Speditionen rechnen (können) müssen.
Hier ist ebenfalls Tiefenentspannung angesagt. Natürlich ist schneller besser, einfach wegen der giftigen Abgase und dem Klimawandel, aber der größte Engpass liegt eben in der Zellkapazität. Das hat Tesla bereits 2014 erkannt und die Gigafactory Nevada zusammen mit Panasonic gebaut, die derzeit größte ihrer Art auf der Welt.
Daher, nicht aufregen, es läuft doch gut. Natürlich könnte es immer noch besser laufen, aber das liegt jedenfalls nicht an zu wenigen Käufern sondern ausschließlich an der begrenzten Produktionskapazität.
Railfriend meint
Die Unternehmensberatung Deloitte hat für ihre Global Automotive Consumer Study im September und Oktober 2020 rund 24 000 Menschen in 23 Ländern befragt, darunter 1.050 in Deutschland:
Nur noch 41 Prozent der Befragten gaben an, beim nächsten Autokauf einen alternativen Antrieb zu bevorzugen. Grund dafür sind Bedenken über Lademöglichkeiten und Batteriesicherheit. Lediglich sieben Prozent der Befragten wünschen sich ein vollelektrisches Auto.
Andreas meint
Bei uns auf Arbeit bis 2020 ein BEV, seit 02/2021 zwei, seit 03/21 4, im Mai werdens 6 sein. Bei insgesamt 70 Leuten zwar auch nicht representativ…
Es geht nicht mehr lang, dann werden die Produktionskapazitäten der Hersteller die weitere Verbreitung der BEV begrenzen und nicht mehr die Nachfrage und die Verbrenner werden auf Halde stehen bleiben. Das wird noch ganz bitter (Arbeitsplätze Zulieferindu), da ist Corona noch gar nix dagegen.
Irgendwer braucht solche Umfrageergebnisse um sich weiter in Sicherheit vor dem gerade steil gehenden Wandel zu wiegen. Es gibt immer noch welche (zB Bareiß), die mit geschlossenen Augen, den Fingern in den Ohren, lauthals LALALA singend drauf warten, dass Sie von der guten Fee in einer lang zurückliegenden Vergangenheit wieder aus dem vermeintlichen Traum aufgeweckt werden…
MiguelS NL meint
Nachfrage hat es schon immer gegeben nur nicht das Angebot. Jeder hätte gerne ein Verbrenner haben wollen den man günstiger Tanken kann, ohne schädliche Abgase,, ohne Turboloch, ohne Schaltpausen, den man vor klimatisieren kann, super leise, volles Drehmoment zu jeder Drehzahl, ein Motor so groß wie eine Wassermelone, ohne Ölverbrauch oder Wartung, super effizient….
Marco1 meint
Es kommt immer darauf an, wie man die Sache verkauft. Wenn man es richtig angeht, dann wird auch eine 75-Jährige zur Firstmoverin E-Mobilität in ihrer Straße:
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/werner-knallhart-wie-ich-meine-mutter-75-zu-einem-elektroauto-ueberredet-habe/27092270.html
:-) :-) :-)
MiguelS NL meint
Sehr schöner Bericht, ????????
Andreas Ehrenfelder meint
In Deutschland 1.040 Leute befragt, na super. Und bei einer weltweiten Studie wären doch auch die Ergebnisse aus den anderen Ländern mal interessant. Nix da!
Typische Erhebung der Sozialstatistik die nicht viel wert ist. Die Leute sind bzgl. Kfz-Markt verunsichert, vorsichtig und beantworten solche Befragungen fast immer nach vermuteter Erwünschtheit. Wer von den Befragten hat denn schonmal in einem E-Auto gesessen oder ist eins selber gefahren oder über die Preissituation der Autos und Ladetarife im Klaren? Habe nebenbei einige Startups betreut, und der entscheidende Punkt ist immer wenn einem die Leute die definitive Bestellung reinreichen bzw. den Kaufvertrag unterschreiben. Alles andere ist nur dummes Geschwafel.
Peter meint
Viele Stammtischweisheiten aber wenig Ahnung zum Thema empirische Studien und Statistik. Und nebenbei persönliche Individualerfahrungen als repräsentativ erklären.
An den ermittelten Prozentwerten Studie wird was dran sein, aber die Schlussfolgerungen sind wahrscheinlich falsch. Schließlich haben wir z.B. eine umfangreiche „Wo soll ich blos Laden?“-Kampagne hinter uns.
Flo meint
Der Deutsche ist schon besonders konservativ, sich nur nicht mit etwas „Neuem“ beschäftigen müssen. Man könnte ja während der Pandemie mit leerer Batterie liegenbleiben und keine Ladesäule weit und breit…
Marco meint
Noch viel schlimmer – im liegengebliebenen BEV kein Klopapier weit und breit :))
Jürgen W. meint
Warum gibt’s denn überhaupt Elektroautos? Weil sich die Verbrenner aus vielerei Sicht eben nicht bewährt haben. Bei manchen Artikeln reicht es einfach die Überschrift zu lesen und man weiß wo die Reise hingeht.
StugiLife meint
1050 Personen wurden in D befragt, klingt für mich nicht besonders repräsentativ.
Peter meint
Es kann repräsentativ sein. Die Anzahl sagt gar nix. Im Extrem krassen Fall können sogar 10 Leute repräsentativ sein. Das ist jahrzehntelang erforscht und es gibt regalkilometer Literatur dazu.
Daniel S meint
„ 81 Prozent der Befragten würden inklusive staatlicher Zuschüsse und Rabatte nicht mehr als 50.000 Euro für ein batterieelektrisches Auto zahlen wollen.“
Also da gibt es kaum Probleme mit der Auswahl an guten BEV.
MiguelS meint
Smart ForTwo
Smart ForFoUr
Renault Twingo
Renault Zoe
DS 3
Citroën e-C4
Opel Corsa-e
Opel Mokka-e
VW e-Up
VW ID.3
VW ID.4
Seat Mii
Seat Cupra Born
Skoda Enyaq
Skoda Ciitigo
Mercedes EQA
Tesla Model 3
Polestar 2
Audi Q4
Nissan Leaf
Nissan Ariya
Kia Niro
Kia EV6
Kia e-Soul
Hyundai Ioniq
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Kona
BMW i3
Ford Mustang Mach e
Aiways U5
Fiat 500e
Mini e
usw…
Ich schätze mindestens 80 Modelle für unter 50k
Die Liste verdoppelt sich in 2022
Ich schätze das Model Y wird es mit 600+ km für (rund) 50k zu haben sein.
Zudem werden viele Modelle günstiger und ebenfalls für 50k zu haben sein, dazu rechne ich z.B den
BMW i4
Volvo XC40
Volvo C40
…
Philipp meint
Bis 50.000? Es erstaunt mich immer wieder wie viel ihres Einkommens Deutsche für das Auto ausgeben möchten. Alle schwer vermögend diese Studienteilnehmer :D
MiguelS NL meint
Ich denke dass kommt in der Auswertung der Studie (bewusst?) falsch rüber. Wir wissen nicht wie die Fragestellung war und wie das Ergebnis ausgewertet wurde.
Daniel meint
Über 7ß% des Neuwagenmarktes in Deutschland sind Geschäftswagen. Wenn dir dein Arbeitgeber und der Staat dein Auto bezahlen, kann man leicht viel Geld ausgeben.
Peter W meint
Umfragen sind immer nur ein Stimmungsbild. Was heute gesagt wird kann innerhalb wemiger Wochen Schnee von gestern sein.
FahrradSchieber meint
Und was gesagt wird ist noch lange nicht das, was dann auch tatsächlich gemacht wird.
Jüngstes Beispiel war Lidl. Dort wurden die Fleischpreise erhöht um den Bauern mehr zu zahlen. In Umfragen war eine sehr großes Mehrheit bereit, einen Mehrpreis zum Wohle der Bauern zu zahlen. Im Markt dann aber nicht mehr. Die Kunden haben dann doch lieber bei z. B. Aldi gekauft, der Umsatz brach ein, das Projekt wurde beendet.
Der Mensch ist gerne bereit, Opfer für eine gute Sache zu bringen. Solange andere Menschen das Opfer bringen müssen…
MiguelS NL meint
Würde es aber Fleisch geben dass gesund ist und sogar viel besser schmeckt (ähnlich das Elektroauto), würde es schon Nachfrage geben. Je mehr Leute davon erfahren, je mehr Angebot, je günstiger die Preise desto mehr sie davon verkaufen werden
Peter W meint
Stimmt nicht. Wer Billigfleisch kauft, dem ist die Gesundheit weniger wichtig als der Preis. Und den Geschmack eines guten Fleisches erkennen ohnehin die Wenigsten, man muss das auch entsprechend zubereiten, was wiederum oft am Wissen und Können scheitert.
MiguelS NL meint
Beim Elektroauto muss man aber auf zig Sachen achten damit es einem schmeckt, es geht von alleine perfekt man braucht auf „Gas“ zu drücken.
Stell dich mal vor, immer ein gesundes, saftiges, malziges Stück Fleisch…
MiguelS NL meint
„ Beim Elektroauto muss man aber auf zig Sachen achten….“
Ich meinte beim Verbrenner ????
Sebastian meint
Laut Umfragen sind 90% der Deutschen für Umweltschutz.
max. 10% der Deutschen tun etwas für Umweltschutz.
StugiLife meint
Nicht bei uns im BW, da haben wir die Kehrwoche: 100% Umweltschutz, immer alles tiptop sauber!