Dass Toyota deutlich später als die Konkurrenz und zunächst vor allem in Asien auch auf reine Elektroautos setzen will, halten viele für einen Fehler. Noch geht die Strategie der Japaner mit Fokus auf Hybridantriebe aber auf, das zeigen die jüngsten Ergebnisse auf dem europäischen Markt.
Im ersten Quartal 2021 verkaufte Toyota Motor Europe (TME) 287.678 Fahrzeuge der beiden Marken Toyota und Lexus – ein Zuwachs gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres um sechs Prozent. Der Marktanteil stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent, den höchsten Wert in einem ersten Quartal in der Unternehmensgeschichte. Einen Rekord feierte auch die Marke Toyota: 6,4 Prozent Marktanteil sind ein neuer Bestwert und sorgen für Platz zwei in der Rangliste der Marken mit den meisten Pkw-Verkäufen.
Insbesondere die Kundennachfrage nach der Hybridflotte von Toyota und Lexus ist weiter gestiegen: Der Hybridanteil an den Gesamtverkäufen erreichte mit 56 Prozent in Europa und 67 Prozent in Westeuropa neue Höhen. Auch in Osteuropa – unter anderem mit Russland, der Türkei und Israel – zog die Nachfrage an, hier kletterte der Anteil im Vergleich zum Vorjahresquartal um fünf Prozentpunkte auf 27 Prozent.
Die Marke Toyota konnte im ersten Quartal um sechs Prozent auf 268.607 Einheiten zulegen, der Marktanteil stieg so um 0,4 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Bei den Hybridfahrzeugen verzeichnete Toyota ein Plus von 15 Prozent auf 148.671 Einheiten – 55 Prozent des gesamten Fahrzeugabsatzes der Marke. Lexus konnte seine Verkäufe in den ersten drei Monaten des Jahres um 4,0 Prozent auf 19.071 Fahrzeuge steigern. Hier liegt der Hybrid-Mix noch höher: bei 93 Prozent in Westeuropa und bei 62 Prozent in Europa insgesamt.
„Wir blicken optimistisch in die Zukunft: Die Auftragslage ist sehr gut, und wir werden unser elektrifiziertes Modellprogramm in diesem Jahr weiter ausbauen“, sagte TME-Präsident und -CEO Matt Harrison. Toyota hat angekündigt, in wenigen Tagen die nächsten Schritte seiner Elektrifizierung vorzustellen. Es werden Details zu ersten vollelektrischen Großserien-Modellen der Kernmarke sowie dazugehörigen Angeboten erwartet. Der japanische Autoriese könnte zudem über den Stand der Entwicklung bei Akkus der neuesten Generation mit Festkörper-Technologie informieren.
Klaus Schürmann meint
Hat eigentlich jemand daran gedacht wie super für Toyota die Hybridförderung ist ? Die lachen sich doch kaputt, dass für diese Technik von uns Steuerzahlern ein Beitrag für den Geschäftsgewinn von Toyota geleistet wird ! Das ist ein Eigentor der deutschen Automobilhersteller. Zwar werden auch deutsche Pluginhybride mit meinen Steuern gefördert, aber der Technologievorsprung von Toyota bei der Hybridtechnik beträgt mehr als 20 Jahre. Wann werden die Käufer dieser Autos merken, dass sie weiterhin zu Ölwechsel usw. Wartungsarbeiten an ihrem ach so fortschrittlichen Hybrid in die Werkstatt fahren müssen, was sich über die Jahre im Vergleich zum BEV zu einem nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor entwickeln wird ! Mal ganz abgesehen vom gerade nicht mehr zeitgemässen Verbrennen von Erdöl und dem ständig steigenden Ölpreis….
MichaelEV meint
Toyota verkauft doch zum größten Teil Hybride ohne Stecker. Wo findet da die Förderung statt?
Nichtsdestotrotz hat Toyota einen großen Vorteil. Weil man der einzige Legacy-Hersteller ist, der die letzten zwei Jahrzehnte eine gute Arbeit abgeliefert hat und die Zielvorgaben vollständig mit Verbrennern packt (realistisch und frei von Skandalen). Wer gut gearbeitet hat, darf auch gerne davon profitieren!
Dieter Schel meint
Also da muss ich komplett widersprechen, ja Toyota hat einen Vorteil bei den flottenwerten, allerdings dürfte das für die meisten Kunden ziemlich egal sein. Das große Problem bei Toyota ist, dass sich der e Antrieb immer mehr durchsetzt und man den Trend total verpennt hat, das einzige e auto auf dem Markt ist Lexus ux300e und der ist einfach erbärmlich, der kommt jetzt erst auf den Markt obwohl er schon vor 3 jahren veraltet gewesen wäre, selbst Fiat 500e lässt die Kiste hinter sich und sind wir mal ehrlich wassetstoffantrieb in Pkws war ne nette Idee ist aber auch rum ums eck
Berthold meint
Es sieht allerdings so aus, dass Toyota die ersten Feststoffbatterien in PKW’s einsetzen wird. Dann hätten sie sofort einen Vorsprung vor der Konkurrenz, auch vor Tesla!
Flo meint
Die Föderung war doch genau so konstruiert, dass nur „Steckerfahrzeuge“ begünstigt werden. Toyota sollte draussen bleiben, eben knallharte Industriepolitik.
Wasco meint
Besser HEV als Plug in Hybrid.
Greenwasher meint
Nun ja, Hybrid ist quasi das „modern“ aus den 90ern.
Wenn soviele Kunden das Verlangen haben so etwas zu kaufen und die Politik nur sehr vorsichtig gegensteuert, dann kommt es wie es kommt.
Dumm nur wenn der HEV Kunde von heute im Jahr 2022 merkt, dass ihm eine völlig veraltete Technik verkauft wurde.
Und genau das wird spätestens dann passieren, wenn auch beim freundlichen Toyota Händler dann im nächsten Jahr die (hoffentlich guten) Toyota BEV massiv beworben und angeboten werden.
Eugen P. meint
Was interessiert mich veraltet, Hauptsache eine Technik funktioniert zuverlässig über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Die Toyota Hybride werden jedes E-Auto überleben und können am Ende auch in den letzten Winkeln der Welt betrieben werden.
Christian Baumgarten meint
Der HSD ist sehr haltbar, aber Elektroautos sind es eben auch siehe z.b. die Statistik der ersten Teslafahrer. Einzig mit dem letzten Winkel der Erde ist objektiv so, aber vollkommen irrelevant. Oder fahren sie unter gerne mal für ein paar Monate nach Afrika oder machen öfter Weltreisen wo das relevant wäre?
Eugen P. meint
Wie viele Tesla sind denn 20 bis 30 Jahre alt, wenn nicht noch älter und können selbst im Busch noch am Leben erhalten werden? Etliche Tesla Fahrer der ersten Stunde haben schon zig Motoren (was eigentlich nicht sein dürfte) und etliche Akkus (dürfte die Regel werden) verschlissen.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Absolut richtig, Herr Eugen P. Nicht nur die Lebensdauer der Hybrids ist besser als v. Jedem E-Auto. Auch der Umweltwert ist erheblich grösser, weil auf die CO2 ‚Dreckschleuder‘ (2 T CO2 pro 30 kWh) Li-Ion Batterie verzichtet wird, ersetzt durch die saubere NiMH Batterie (deren Erfindung ich die Ehre habe). -Die NiMH Batterie-Technik geht auf die Entwicklung am Battelle F&E Center in Genf zurück, die in langjähriger Zusammenarbeit mit Daimler-Benz – und später mit BASF-OBC in USA zur Produktionsreife entwickelt wurde und auch im Bereich von AA-Zellen den Verkaufsrekord hält.
Alupo meint
Das ist doch der Wissensstand von vor gut 30 Jahren mit den damals existierenden Akkus.
NiMH Akkus, niemand heute würde diesen schlechten Wirkungsgrad akzeptieren außer in Kombination mit Verbrennerantrieben. Dort fällt es eben nicht weiter auf.
Sie sollten mal in der Gegenwart ankommen und da ist jedes BEV energetisch besser als ein letztlich von Rohöl angetriebener Verbrenner, mit seinem bekannt schlechten Wirkungsgrad und den Abgasproblemen. Die Abgasgrenzwerte wurden laut neueren Messungen „potentieller Euro 7 Kandidaten“ schon wieder um das bis zu 18- fache überschritten. Naja, wie blind muss man sein um noch an eine Zukunft des Verbrenner zu glauben?
Eine Ausnahme ist und bleibt sicherlich die Raumfahrt, zumindest für den ersten Teil des Weges bis ins All, danach gibt es auch schon erste Alternativen die mit Strom und Krypton, oder besser mit Xenon funktionieren.
Andreas meint
@Eugen P.
Das ist technisch unsinnig. Ein BEV ist vom System her deutlich verschleißärmer als ein Verbrenner oder Hybrid. Der Akku macht deutlich weniger Ladezyklen pro Jahr und der Verbrennerteil ist technologisch anfälliger.
EVrules meint
Warum völlig veraltet? Die Motoren haben keine Stickoxid oder Feinstaubproblematik, arbeiten sparsam durch den Atkinson-Zyklus und bspw. beim Yaris erhält man einen guten, sehr sparsamen (WLTP 3,7l/100km) und haltbaren Kleinwagen.
BEVs sind noch nicht für alle nutzbar, wenn Ladeinfrastruktur daheim oder auf der Arbeit nicht gegeben ist, eine AHK notwendig wird oder vorallem auch im Hinblick auf den Fahrzeugpreis.
Wartung und Unterhalt ist bei HEV nicht sonderlich groß und da nimmt es sich nicht sonderlich viel zu BEV.
Christian Baumgarten meint
Natürlich ist ein HEV deutlich wartungsintensiver. Klar, er hat keine Kupplung, OK. Aber eben alles andere was ein Verbrenner so hat: Ölwechsel mit Filter, Auspuffe die Durchrosten, Lambdasonden die ausfallen, Kats die irgendwann defekt sind, prinzipbedingt Dichtungen durch die Motoröl dringt welches dann verbrannt wird oder tropft und halt generell Verschleiß eben durch die Verbrennung. Never ever können da die Wartungskosten auch nur annähernd ähnlich sein wenn man keine zwei linken Hände hat.
Stocki meint
Ich bin meine Toyotas jeweils mindestens 400.000km gefahren. Das müssen diverse Elektroautos erst mal beweisen, daß sie das hinkriegen. Ich bin sehr Zuversichtlich, daß sie das tun werden. Die Batterie sehe ich noch nicht mal als limitierenden Faktor. Es ist eher die „sonstige“ mechanische Qualität des Fahrzeugs des jeweiligen Herstellers. Und das wiederum hat ja nichts mit Elektromobilität an sich zu tun. Bei den allermeisten Verbrennern sind ja solche Kilometerstände auch eher die Ausnahme denn die Regel.
Eugen P. meint
Auspuffe und Kats sind Billigware im Vergleich zu einer halben Tonne Akku die irgendwann ersetzt werden müssen oder das Auto ist nach 10 bis 15 Jahren ein Totalschaden, das gab es beim Verbrenner so nicht vor dem Downsizing-Wahn, ein zeitgenössischer 1.0 Turbo hält natürlich auch keine 300k KM, ist beides Müll, der Vollhybrid ist hier der Königsweg, inzwischen auch im Renault Clio verfügbar. Ich hoffe die Auswahl wird größer, Verbrauch ist mir egal, aber ein 4 Zylinder Sauger muss es sein.
Andreas meint
Sparsam ist relativ: Für den einen sind 3,7l/ 100 km (WLTP) sparsam, für den anderen sind das 30 kWh/100 km für eine Kleinstwagen und damit viel zu viel.
Wer den Yaris im Geiste der 80iger Jahre Spritfresser sieht, vergleicht mit alter Technik.
Jeder Motor erzeugt Stickoxide. das liegt in der Natur der Verbrennung von Luft. Jede Art von nachgeschalteter Reinigung arbeitet nicht 100% und hat auch Zeiten (Winter, kalter Motor) wo sie nicht arbeitet.
LiPo meint
3,7l im yaris hybrid? Wir hatten so eine Krücke in unserer Fahrgemeinschaft, der Verbrauch lag bei 6 Liter, und wir sind keine Autobahn, max. Bundesstraße gefahren. Der Antrieb jault wie ein getretener Hund, zieht keine Wurst vom Teller.
Die gleiche Strecke im Golf 1.0, weit komfortabler, Verbrauch um 5,5 liter/100km. Preis-Leistung miserabel bei Toyota Hybriden.
Name ist Egal meint
@LiPo
„Der Antrieb jault wie ein getretener Hund, zieht keine Wurst vom Teller.“
Wenn man kein Auto fahren kann, sollte man es sein lassen. Wenn ein Auto nur getreten wird, dann kann es nicht funktionieren. Dann braucht man sich nicht über einen höheren Verbrauch zu beschweren.
bock meint
hybride technik wurde seit den 1970 er jahren entwickelt. zur marktreife kam sie anfang der 1990 er jahre. die hybrid toyotas halten 500000 bis 1 mio km
und bei lexus hybrid über 1 mio. km. auch der ux e lexus hat 1 mio km garantie. lieber eine ausgetestete als mit heisser nadel gestrickte e technik mit brennenden golfs bmws…