Bevor Toyota von Grund auf als Elektroautos konzipierte Modelle einführt, starten 2021 die ersten rein batteriebetriebenen Fahrzeuge der Marke auf Basis flexibler Plattformen des Wettbewerbers Stellantis: der Transporter Proace Electric und die Kleinbus-Variante Proace Verso Electric auf Basis von . Während der ab 41.947,50 Euro kostende Proace Electric fast 1,3 Tonnen Nutzlast befördern kann, bietet der ab 58.530,00 Euro zu habende Proace Verso Electric Platz für bis zu neun Personen.
Für die Stromversorgung des Frontmotors von Proace Electric und Proace Verso Electric stehen zwei unterschiedlich große Lithium-Ionen-Batteriepakete zur Wahl. Das kleinere Akkupack speichert 50 kWh Energie für eine Reichweite von 230 Kilometer gemäß WLTP-Norm. Die größere Batterie stellt 75 kWh bereit, was voll aufgeladen 330 Kilometer ermöglicht. Auf die Traktionsbatterie gibt es eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 Kilometer.
Alle Modelle besitzen ein integriertes Einphasen-Ladegerät mit 7,4 kW und ein Kabel mit Typ-2-Anschluss für das Aufladen an Haushalts-Steckdosen. Wahlweise können Kunden ein schnelleres Bordladegerät mit 11 kW starker Dreiphasen-Technik ordern. Der Ladeanschluss im linken vorderen Kotflügel der Proace-Electric-Modelle erlaubt noch schnelleres Strom zapfen an CCS-Ladepunkten. Schnellladesäulen mit 100 kW füllen die 50-kWh-Batterie in 32 Minuten zu 80 Prozent auf. Die größere 75-kWh-Variante benötigt für 80 Prozent 48 Minuten.
Der Antriebsstrang des Proace Electric und Proace Verso Electric unterstützt drei Fahrprogramme: Eco, Normal und Power. Im Power-Modus mobilisieren beide Batteriegrößen eine Spitzenleistung von 100 kW/136 PS, aus dem Stand heraus steht ein maximales Drehmoment von 260 Nm zur Verfügung. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 130 km/h begrenzt, von 0 auf 100 km/h vergehen 13,1 Sekunden. Der Eco-Modus begrenzt die Leistungsabgabe auf 60 kW/82 PS und 190 Nm Drehmoment. Im Normal-Modus liefert das elektrische System 80 kW/109 PS bei 210 Nm Drehmoment.

Statt eines konventionellen Schaltknaufs benutzt der Fahrer im Proace Electric einen Wahlhebel auf der Mittelkonsole, um die Automatik-Positionen P (Parken), D (Fahren), N (Leerlauf) und R (Rückwärts) zu wählen. Ein zusätzlicher „B“-Schalter erhöht das Level der Bremsenergierückgewinnung: Wird er aktiviert, setzt das regenerative Bremsen zur Energierückgewinnung sofort ein, sobald der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal nimmt. Über einen Schalter neben dem Wahlhebel können die unterschiedlichen Fahrmodi ausgewählt werden.
Da die Antriebsbatterie unterhalb des Fahrzeugbodens verbaut ist, schränkt sie die Ladekapazität des Proace Electric nicht ein. Die Standard-Version kommt auf eine Gesamtlänge von 4959 Millimeter und 3275 Millimeter Radstand. Hier erhöht das „Smart-Cargo“-Durchladesystem die Ladelänge auf 3674 Millimeter, während das Volumen des Frachtabteils von 5,3 auf 5,8 m³ steigt. Die Langversion übernimmt den Radstand von 3275 Millimeter, der längere hintere Karosserieüberhang führt jedoch zu einer Fahrzeuglänge von 5309 Millimeter. Das Ladeabteil erstreckt sich auf 2862 Millimeter bei einer Breite von 1628 Millimeter. Das Transportvolumen beträgt 6,1 m³. In dieser Version erlaubt das Smart-Cargo-System Ladelängen bis zu 4,03 Meter und steigert die Kapazität des Frachtraums auf 6,6 m³.
Die seitlichen Schiebetüren geben eine Öffnung frei, die groß genug für Standard-Europaletten ist. Die Nutzlast beträgt bei allen Versionen mindestens 1 Tonne. Transporter mit der kleineren 50-kWh-Batterie können auf 1,275 Tonnen auflasten. Bei einem gebremsten Trailer darf der Proace Electric bis zu eine Tonne an den Haken nehmen, sofern im Laderaum nicht mehr als 50 Prozent der Nutzlast ausgenutzt werden. Der Personentransporter Proace Verso Electric bietet ein unverändertes Ladevermögen von 603 Liter bei der Länge L1 und 989 Liter in der längsten Karosserievariante L2.
Das Sicherheitspaket „Toyota Safety Sense“ umfasst bei Proace Electric und Proace Verso Electric aktive und passive Technologien wie das Pre-Collision System mit Fußgängererkennung. Hinzu kommen optionale Assistenzsysteme wie Verkehrsschilderkennung, Spurhalte- und Fernlicht-Assistent sowie Parksensoren vorn und hinten. Der Geschwindigkeitsbegrenzer, ein Toter-Winkel-Warner sowie ein digitaler Innenspiegel, der ein 180-Grad-Bild vom Geschehen hinter dem Fahrzeug abbildet, runden das Angebot ab.
Im Inneren weist die Instrumententafel spezifische Anzeigen für den Batterie-Ladezustand und die Elektromotorleistung auf. Zugleich umfasst sie eine Systemanzeige mit den Bereichen Laden, Eco, Power sowie eine Energieverbrauchsanzeige, die den Strombedarf der Klimaanlage visualisiert. Das mittige, 3,5 Zoll große Informations-Display liefert zusätzliche elektrospezifische Daten wie den Energiefluss in Echtzeit, den Batterie-Ladezustand und die verbleibende Restreichweite.
Dirk meint
Was mich interessiert: kann ich den 5-Sitzer auch als Handwerkerschleuder nutzen, also gibt es den mit Türen hinten?
Oder den Kastenwagen mit zusätzlichen Sitzen?
Der Konfigurator ist nicht nur nervig, sondern äusserst eingeschränkt: den elektrischen Proace gibt es nur in Länge 1, beim Kastenwagen kann man auch keine Doka auswählen und schon gar keine Türen oder Klappe, wenn ich das richtig sehe – also muss man sich entscheiden, ob man Geraffel oder Mitmenschen transportieren will.
Man kann noch nicht mal eine Schiebetür Fahrerseite auswählen, das ist echt schwach.
Der Verso ist dann auch gleich schw…teuer und hat jede Menge voluminöser Plastikverkleidungen.
Man will den also wohl nicht zu attraktiv machen, damit noch irgendwer die Dinosaurier kauft, bei denen mal alle möglichen Kombinationen auswählen kann.
Also bleiben wir erstmal bei unserem eNV200, der hat auch nicht viel Ausstattung aber ist deutlich günstiger. Und zwei Schiebetüren.
Dirk meint
Auch die Schiebetür gibt’s nicht verglast, das ist echt sch… zu fahren, hatten wir mal kurz. Riesiger toter Winkel. Dazu noch ziemlich fette A-Säulen, das haben wir jetzt auch, da übersieht man sogar komplette Autos, wenn man keine Gymnastik macht.
Wen’s interessiert:
https://www.toyota.de/automobile/proace-ev/professional/ausstattungen-und-spezifikationen
Tim meint
Schade hätte man mehr daraus machen können. Aber ein Familien-Van dieser Größe mit einem Motor und Akku eines Opel Corsa und dann zu Premium-Preisen? Wer bitte soll das kaufen? Insbesondere weil die ersten verfügbaren Tests der Brüder (z.B. Opel Zafira) mehr als ernüchternd sind was Reichweite und Ladeverhalten angeht. Und um mit der Family zum Discounter oder zu Schule/Kita zu fahren gibt es weitaus erschwinglichere Fahrzeuge…
Naja immerhin gibt es nun für gut betuchte einen in der Stadt praktikablen Zweitwagen.
Frank meint
Dieses umgebaute Verbrennerzeugs. Wer liefert endlich einen konsequent als Elektrowagen konstruierten Transporter mit flachem Boden und Durchlademöglichkeit von der Front bis ans Heck, modernem Cockpit, drehbaren Vordersitzen (für Campingfreunde) und mit Frontkofferraum, sehr variabler Innenausstattung, großer Batterie, V2L und V2G sowie ordentlich Anhängelast? Zu viel verlangt?
Dirk meint
Jain…das Potential der Fahrzeuge wird aus strategischen Gründen noch nicht voll ausgeschöpft, damit man in 5 Jahren auch noch Fahrzeuge mit mehr Gimmicks verkaufen kann.
Da die vergleichsweise ewig halten und kaum Werkstatteinnahmen generieren, muss man den Umsatz anders erzeugen, indem man die Nachfrage streckt.
Ausserdem kostet die Entwicklung und die Fertigungsanlagen für Karosserie usw. ein Vermögen – da die alten Linien weiter zu nutzen ist je nachdem für den Kunden günstiger oder verspricht mehr Gewinn für den HErsteller.
Frank meint
Oder damit man parallel das Verbrennerzeug noch verkaufen kann? Zuviel Mehrwert wäre ja schädlich.
Dirk meint
Exakt. Genau das ist das Spiel. Grad genug dass es sich verkauft, aber bloss nicht die anderen Linien kannibalisieren.
Hinzu kommt, dass man mit den E-Fahrzeugen zumindest in Europa vorrangig die schmutzige Fossilflotte sauberrechnet. Mehr braucht man also nicht verkaufen bzw. bei den Händlern zuzulassen, als gerade die EU-Flottenverbrauchs-Vorgaben zu erreichen.
Zudem steht bei den Händlern und Auslieferungslagern noch jede Menge Altmetall rum, das noch weiter muss. Wenn die die E-Fahrzeuge jetzt so gut machen würden wie es mit dem Stand der Technik leicht möglich wäre ohne grosse Zusatzkosten, dann wären viele Händler allein schon deswegen bald pleite.
Vor dem Kipppunkt hatten alle Hersteller (abgesehen von Tesla natürlich) deswegen eine Höllenangst.
Jakob Sperling meint
Ich kann mir nicht vorstellen, wie der von Ihnen aufgeführte Campingfreund je mit einem reinen Batteriefahrzeug auskommen soll. Für einen Campingfreund ist die Energieversorgung immer ein Problem, bzw. mehr ist immer besser. Man will ja Aktionsradius, Kochen, Heizen, sowie Strom für Licht und Elektronik. Auch eine etwas grössere Batterie würde da nichts Entscheidendes ändern.
Ich habe im Moment eine moderne Diesel-Lösung (120 PS, 7 Liter/100km, Diesel-Standheizung) und ich warte darauf, dass ich auf ein elektrisches Gefährt wechseln kann. Aktuell kann ich mir nur eine Lösung mit Batterie für ca. 200 km und einem Wasserstoff-Range-Extender mit etwa 4-6 kg Wasserstoff vorstellen.
Die Bruder-Modelle des hier vorgestellten Toyota von PSA, bzw. Stellantis soll es ja noch dieses Jahr mit einer Wasserstoff-Versorgung geben, aber die dabei vorgesehene Batterie für nur etwa 50 km scheint mir zu klein konzipiert. Die Batterie sollte für den lokalen Verkehr und für Notlösungen ausreichen, damit man die Wasserstoff-Versorgung für die Langstrecken und den Camping-Aufenthalt einsetzen kann.
Der Diktator meint
Kein Transporter für mich, weil:
– zu wenig Rechweite, 330km WLTP bedeuten in der Realität 200 im Winter 260 im Sommer. Mein alter Tesla hat schon deutlich mehr Reichweite.
– Modi: Eco, Normal und Power. War braucht diesen Schwachsinn? Wenn ich lahmarschig fahren will dann drücke ich das Strompedal weniger durch.
– Ein zusätzlicher „B“-Schalter . Soetwas kommt auch nur heraus, wenn ein Erdölfahrzeugbauer sich an ein Elektroauto versucht
– Navi mit Winzigbildschirm: Wird eine Lupe mitgeliefert?
– Style & Drive Paket für 2856€ hat sogar einen Start-Stop Knopf: Das braucht ein Elektroauto unbedingt! Wie sonst soll man den Elektromotor starten?
–
Der Diktator meint
Preis von ca. 50000€ ist ein weiterer Faktor.
Meinen Diesel Ducato habe ich für unter 30000€ mit mehr Platz und Hebebühne gekauft. Wann soll sich der Toyota rechnen?
Dirk meint
Erklären Sie mir mal, wie sich ein Autokauf überhaupt rechnet…kommt bei billigen Autos Geld aus dem Auspuff bzw. der Lüftung?
Max M. meint
Vielleicht liegt es ja im Frunk?
Wambo13 meint
Wenn er mich zur Arbeit bringt dann rechnet er sich. Weil ich dadurch Geldverdienen kann.
Und hoffentlich mehr als er kostet. ????
Stefan meint
Du willst eine 200 kWh-Batterie für hohe Reichweiten zu einem Preis von 5000 EUR? In fünf oder zehn Jahren vielleicht.
Transporter haben durch die hohe Front einen höheren Luftwiderstand als SUV.
Ein Design mit geringerem Luftwiderstand führt automatisch zu mehr Fahrzeuglänge ohne zusätzlich nutzbaren Raum.
Transporter sind auf Nutzvolumen optimiert und nicht auf geringen Verbrauch.
Sebastian meint
Mein 9 Sitzer, 7 Meter langer Ford Bus, inkl. allem hat 31.000 Euro gekostet. Brutto. Ein bischen an der Tankstelle und der Eimer fäht 900 Km weit. achso, 1,5t kann er auch noch ziehen.
Dirk meint
Klar, kann man machen. Aber ist halt sch…
Sebastian meint
sch*** finde ich es eher das doppelte für etwas zu bezahlen, das nicht mehr 20% von dem anderen liefert… und das nur weil der Motor zzzzzzhh macht, statt brum brum.
ID.alist meint
Cool, jetzt kann ich dieser Transporter als Peugeot, oder Opel/Vauxhall, oder Citroen und jetzt auch als Toyota.
Ich schätze mal, die Fiat wird auch gerade fertig Entwickelt, da deren Talento und der Opel Vivaro waren eigentlich ein Auto.
Toyota hat bis jetzt in 2021 in Norwegen mehr BEVs verkauft (931) als BMW, und es waren alles Proace Transporter.
Mike meint
Warum bietet Toyota auf dieses Modell in Holland 1 Mio km bzw. 15 Jahre Garantie?
GhostRiderLion meint
Gute Frage, würde mich auch interessieren?
Dachte das es am Anfang ein Kommunikations Fehler war, ABER steht noch aktuell im Prospekt:
5 Jahre / 200.000 km Garantie
15 Jahre / 1.000.000 km Garantie auf die Traktionsbatterie
Kann mir nicht vorstellen, dass für Holland etwas am Fahrzeug verändert wurde ;-)
Sebastian meint
weil Niederländer (Holland sagt man schon lange nicht mehr!!) sehr reiselustige Menschen sind.
ID.alist meint
Im Prospekt steht, 8 Jahre und 160.000km oder wenn der Transporter Jährlich bei Toyota zur Inspektion gebracht wird 15 Jahre und 1.000.000km. In beiden Fällen wird nur 75% der Ursprüngliche Batteriekapazität garantiert.
Wer fährt noch mit einem 10 Jahre+ alter Transporter zum Vertragshändler für eine Inspektion??
Wambo13 meint
Wow du hast den Plan durchschaut….
andi_nün meint
„“In beiden Fällen wird nur 75% der Ursprüngliche Batteriekapazität garantiert.““
Nur? Andere geben weniger.
Dirk meint
Firmen tun das. Hinbringen, Service, nutzen.
Privatleute tun das nicht, aber wenn sich abzeichnet, dass die Technik eh so lange hält, muss man das ja auch nicht. Nur die Batteriezellen muss man im Auge behalten, damit man die schwachen nicht völlig killt – sofern da was austauschbar ist.