Konzernchef Luca de Meo hat Rahmen des „Renault Talk #1“ die Neuausrichtung der Marke Renault bekräftigt. Anfang 2021 hatte De Meo mit der „Renaulution“ die neue Strategie für Renault vorgestellt. Neben einer umfassenden Modelloffensive mit dem Schwerpunkt Elektromobilität positioniert sich das Unternehmen künftig stark in Richtung Technologie, Service und saubere Energie.
Man wolle neue Maßstäbe in der Automobilindustrie setzen, so De Meo. Ziel sei eine Führungsrolle bei der Energiewende durch Elektro- und Wasserstofflösungen und der grünste Antriebsmix aller Hersteller in Europa. Bis 2025 wolle Renault 14 neue Modelle einführen, sieben davon vollelektrisch. Exemplarisch für die neue Ausrichtung stehe der Anfang des Jahres vorgestellte elektrische Renault 5 Prototype. Ein neues Logo und ein neuer visueller Stil sollen die Neuausrichtung konzernweit zum Ausdruck bringen.
Renault will ab 2030 „die grünste Marke in Europa“ sein. Dann sollen 9 von 10 verkauften Autos elektrifiziert sein, sagte De Meo. Als Vorreiter in Sachen Technologie und Dienstleistungen werde Renault die Zukunft der urbanen Mobilität gestalten, vor allem über die „Software Republique“: In das Ökosystem sollen mehr als 2000 Ingenieure aus fünf branchenführenden Unternehmen ihre Kompetenz in den Bereichen Cybersicherheit, künstliche Intelligenz, Datenverarbeitung, Software und Mikroelektronik einbringen. Das Ergebnis sollen schlüsselfertige Mobilitätslösungen für Städte und Gemeinden sein.
Mit der als Europas erstes Zentrum für Kreislaufwirtschaft ausgelegten Renault „Re-Factory“ sollen jährlich bis zu 120.000 Fahrzeuge recycelt oder aufbereitet werden. Etwa 80 Prozent der recycelten Materialien sollen in neuen Batterien wiederverwendet werden. Bis 2030 will Renault führend sein in Bezug auf den Anteil an recycelten Materialien in neuen Fahrzeugen.
Neue voll- & teilelektrische Autos
Bis 2025 will Renault sieben elektrifizierte Modelle im C- und D-Segment auf den Markt bringen. Den Beginn markiert der Crossover Arkana. Als weiteres Highlight nannte De Meo den 2022 kommenden vollelektrischen Mégane E-Tech Electric – der Ende 2020 enthüllte Mégane eVision gibt einen Ausblick auf das Modell. Flankierend zu reinen Stromern will Renault seine E-Tech-Hybridtechnologie weiterentwickeln, im Fokus stünden insbesondere Effizienz und Fahrspaß bei den Fahrzeugen des C- und D-Segments.
Ab kommendem Jahr erhalten erste Modelle eine aktualisierte Interpretation der Renault-Raute. Bis 2024 soll die gesamte Produktpalette das neue Logo tragen. Beim Renault Talk #1 wurde die Darstellung des Logos am Heck des Mégane E-Tech Electric gezeigt. Ein weiterer geplanter reiner Stromer ist die 2022 kommende Elektro-Version der nächsten Generation des Hochdachkombis Renault Kangoo. Hinzu kommen weitere Elektroautos sowie mehrere neue Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge.

Derzeit sind laut Renault 25 Prozent der verkauften Modelle elektrifiziert. Auf Basis der erneuerten Produktpalette will die Marke in Europa ihre Marktanteile im C-Segment steigern und die Qualität der Verkäufe sowie die Preispositionierung verbessern. Ein Beispiel dafür sei der neue Arkana: hier liege der Umsatz pro verkaufter Einheit bei über 30.000 Euro und damit deutlich über dem durchschnittlichen Umsatz der Renault-Modelle.
„Modell für Modell, Markt für Markt hat die Marke Renault ihr Geschäftsmodell überarbeitet“, hieß es abschließend zum Renault Talk #1. Ziel sei es, die Rentabilität der Fahrzeuge zu steigern und gleichzeitig eine neue Produktgeneration vorzubereiten. In Europa setze Renault weiter auf seine Schlüsselmärkte Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und Großbritannien mit einem klaren Fahrplan: „Nutzung von E-Tech zur Stärkung der führenden Position im Bereich Elektromobilität und verstärkte Anstrengungen zur Erhöhung der Marktanteile sowohl im C-Segment als auch bei Nutzfahrzeugen.“
Sebastian meint
Halten wir mal fest…
2012 gab es von Renault den Fluence… okay, kein Verkaufsblockbuster, aber ein super Mittelklasse Auto.
Ab 2013 gab es den e Kangoo
den twizy
die Zoe
…
den E Master.
demnächst den e Megane
und bis 2025 weitere 7 BEVs.
über Renö kann man mecker wie man will, aber Fakten sollte man schon anerkennen.
Ottmar Allger meint
Fluence: Wenig Sichtbarkeit und Markterfolg
Twizzy: Nische
E-Master: Gewerblich
Da läuft‘s also doch im Wesentlichen für Otto und Ottilie Normalverbraucher bisher nur auf Zoé und e-Twingo hinaus.
Aber ich bin positiv gestimmt und werde einer der ersten R5 Reservierer sein 2022.
Volker Hermann Adamietz meint
Warum sich Renault mit dem neuen Kangoo soooo viel Zeit lassen, versteh ich nicht. Der ist doch schon längst fertig und die Nachfrage nach elektrischen Nutzfahrzeugen steigt enorm – dann bis 2022 warten. Der jetzige Kangoo ZE ist schon so was von Old School.
… Schade – etwas mehr Tempo wäre schon noch gut.
Axel P. meint
Derartige Bekundungen von Renault las man des öfteren in letzter Zeit. Allein mir fehlt der Glaube. Prompt nimmt man beim ohnehin längst verspäteten neuen Kangoo die Markteinführung der Verbrennerversionen mindestens ein halbes Jahr vor den elektrischen Brüdern vor. Konsequentes Handeln geht anders!
Egon Meier II meint
Das hört sich schon klasse an. Neue Modelle müssen jetzt aber zügig auf dem Markt gebracht werden und auch die Zoe muss mit einem neuen Modell nächstes, spätestens übernächstes Jahr wieder „up to date“ sein, dann kann das was gutes werden. ☺️????
Sebastian meint
Aus sicherer Quelle kann ich sagen das an der Zoe nix bis kaum etwas verändert wird. Für ein Kleinwagen ist das mehr als genug drin. Der eMegane wird aber alles erdenkliche drin haben.
Bernd Baldersch meint
Plus weitere Modelle müssen zügig her: R5 e, R4 e, dann natürlich auch Größere, wo Renault sich ja ebenfalls wieder einen Platz am Markt erobern will.
Hoffentlich bekommt man das gestemmt in Anbetracht der etwa 2020 doch schwierigen Finanzlage des Konzerns.
Egon Meier II meint
Na, ein bisschen am Design wird sich bestimmt ändern und auch innen drin ein bisschen was. Schneller laden und ne größere Batterie dürfte auch mit dabei sein. ☺️
Stefan Bartos meint
Es kommt ja einiges (Mégane e, R5 e,..), aber ob das Tempo so ok ist, ist in der Tat fraglich: 2022, 2023, 2024.
Da veranstalten die Großen wie VW, Mercedes, Hyundai/Kia ein anderes Modellfeuerwerk mit hoher Sichtbarkeit und können es sich natürlich auch eher finanziell leisten.
Andi EE meint
Finde ich nicht, grad im unteren Segment mit Twizzy, Twingo, Zoe und dem Ami hat man ein toll abgestuftes Portfolio. Der Aufbau der Palette ist halt ungewöhnlich, weil man zuerst die Kleinen auflegt. Kommt noch der Megane, hat man das breitgestreuteste Sortiment aller OEMs.
Detlev Tabler meint
Und bitte schnell die avisierten elektrischen R5 und R4 nachschieben, nicht erst in 3 Jahren.
Gerade die Zusammenarbeit mit Nissan muss hier doch technologisch in der gemeinsamen Plattform von Vorteil sein. Das elektrische Pendant zum Nissan Micra etwa würde sich ebenfalls gut verkaufen. Auf geht‘s.
Gerta Zwaros meint
Ich drücke auch die Daumen.
Vor einer Hand voll Jahren war Renault noch Vorreiter im reinelektrischen Bereich und nannte seine 6 Mrd. Euro Investitionen in dem Sektor, als von den meisten anderen Großen noch gar nichts zu dem Thema zu vernehmen war.
Leider hat Renault aus diesem anerkennenswerten Vorsprung anschließend nicht wirklich sehr viel gemacht (jenseits von Zoé und e-Twingo). Ich hoffe, man „reißt es noch raus“ nun.
Eurostar meint
Renault als Vorreiter zu bezeichnen ist doch extrem übertrieben…..
Zur Erinnerung : Tesla war schon vor 10 Jahren auf dem Markt.
Da hat die hiesige Autoindustrie – auch Renault – noch fest geschlafen…!
Klaus Carius meint
Tesla nahm doch keiner Ernst.
Sebastian meint
oha… und das ich 2012 im Fluence gefahren bin, war wohl nur Einbildung?