Wasserstoffbasierte Brennstoffe sollten laut einer Analyse des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) vor allem in Sektoren wie der Luftfahrt oder industriellen Prozessen eingesetzt werden, die nicht elektrifiziert werden können. Ihre Herstellung ist demnach zu ineffizient, zu kostspielig, und ihre Verfügbarkeit zu unsicher, um damit fossile Brennstoffe auf breiter Front zu ersetzen – etwa in Autos oder beim Heizen von Gebäuden.
Für die meisten Sektoren ist die direkte Nutzung von Elektrizität, zum Beispiel in Elektroautos oder Wärmepumpen, den Studienautoren zufolge wirtschaftlich sinnvoller. Setze man stattdessen in erster Linie auf Brennstoffe auf Wasserstoffbasis statt Elektrifizierung und behalte Verbrennungstechnologien bei, könnte eine Verlängerung der Abhängigkeit von fossilen Energien drohen – und weiterer Ausstoß von Treibhausgasen.
„Wasserstoffbasierte Brennstoffe sind ein beeindruckend vielseitiger Energieträger – doch beeindruckend sind auch ihre Kosten und die damit verbundenen Risiken“, sagt Falko Ueckerdt vom PIK, Leitautor der Studie. „Solche Brennstoffe als universelle Klimalösung sind ein bisschen ein falsches Versprechen. Sie sind zwar wunderbar vielseitig, aber es ist nicht zu erwarten, dass sie fossile Brennstoffe auf breiter Front ersetzen können. Das gelingt nur mit direkter Elektrifizierung. Wasserstoffbasierte Kraftstoffe werden wahrscheinlich für mindestens ein weiteres Jahrzehnt sehr knapp und nicht wettbewerbsfähig sein.“
„Auf ihren großflächigen Einsatz zu setzen, könnte letztlich sogar die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verlängern“, so Ueckerdt weiter. „Wenn wir an Verbrennungstechnologien festhalten – in der Hoffnung, sie mit wasserstoffbasierten Brennstoffen weiter betreiben zu können und sich dann die neuen Brennstoffe als zu teuer und knapp erweisen, werden wir am Ende weiter auf Öl und Gas zurückgreifen. Das gefährdet die kurzfristigen und langfristigen Klimaziele.“
Die wertvollen wasserstoffbasierten Brennstoffe sollten prioritär für diejenigen Anwendungen eingesetzt werden, für die sie unverzichtbar seien: Langstreckenflüge, Teile der chemischen Produktion, Stahlerzeugung und möglicherweise einige industrielle Hochtemperaturprozesse, rät Ueckerdt. „Das sind Sektoren und Anwendungen, die wir kaum direkt elektrifizieren können.“
Effiziente Nutzung sauberer Energie wichtig
„Wir sind derzeit weit entfernt von 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen – daher ist eine effiziente Nutzung dieser sauberen Energie wichtig. Wenn wir jedoch wasserstoffbasierte Kraftstoffe anstelle von direkter Elektrifizierung verwenden, wird je nach Anwendung und den jeweiligen Technologien die zwei- bis vierzehnfache Menge an Strom benötigt“, sagt Studien-Co-Autor Romain Sacchi vom Paul Scherrer Institut. „Effizienzverluste entstehen sowohl in den Produktionsprozessen der wasserstoffbasierten Kraftstoffe, als auch bei deren Verbrauch – ein Verbrennungsmotor verschwendet viel mehr Energie als ein elektrischer.“
Niedrige Energieeffizienzen führten zu einem fragilen Nutzen fürs Klima, mahnt Sacchi. „Wenn wasserstoffbasierte Brennstoffe mit dem aktuellen Strom-Mix erzeugt würden, würden sie die Treibhausgasemissionen leider erhöhen – und nicht senken. Beim deutschen Strom-Mix des Jahres 2018 würde die Verwendung von wasserstoffbasierten Kraftstoffen in Autos, Lastwagen oder Flugzeugen etwa drei- bis viermal mehr Ausstoß von Treibhausgasen verursachen als die Verwendung fossiler Kraftstoffe.“ Im Gegensatz dazu verursachten Elektroautos oder strombetriebene Lastwagen Treibhausgas-Emissionen, die in den meisten Ländern bereits mit dem heutigen Strom-Mix vergleichbar oder geringer seien als die von Diesel- oder Benzinfahrzeugen.
„Nur für wirklich erneuerbare Stromsysteme werden wasserstoffbasierte Kraftstoffe zu einem effektiven Mittel, um zur Stabilisierung unseres Klimas beizutragen“, so Co-Autor Jordan Everall. „Wasserstoffbasierte Kraftstoffe erfordern also ganz klar den Aufbau zusätzlicher Anlagen erneuerbarer Energieerzeugung.“
Starkstrompilot meint
Wird für solche Trivialitäten eigentlich jemand bezahlt?
Frank meint
Interressant dabei ist, dass der Vergleich jetzt schon zutrifft, wo der Großteil des Wasserstoffes also über 90 Prozent aus fossilen Energien hergestellt wird (weil billiger) und trotzdem dass er vom Staat im Verkaufspreis bezuschusst wird sind die Energiekosten pro Kilometer für den FCEV – fahrer höher als für den BEV- Fahrer (der über Steuern und Abgaben auf den Strompreis dem Staat reichlich Einnahmen bringt)
Jede Entscheidung für ein FCEV statt für ein BEV belastet nicht nur den eigenen Geldbeutel immens auch das Staatssäckel wird langfristig bluten.
FCEVS sind also sowohl betriebswirtschaftlich als auch volkswirtschaftlich kathastrophal.
NiLa meint
Wenn ein Anbieter in erneuerbare (!) Energien investiert, um daraus e-fuels für PKW zu produzieren, ist das sein gutes Recht. Und wenn es nur für Oldtimer ist…
Sind wir wirklich schon soweit gekommen, dass selbst klimaschonende Technologien boykottiert werden sollen, nur weil andere ebenfalls klimaschonende Technologien effizienter sind? E-fuels/H2 werden BEV doch nicht verhindern, sie werden sie ergänzen. Kein Verfechter von e-fuels im PKW bestreitet das.
Der effizienteste Klimaschutz kann nicht funktionieren, wenn ihm ständig der Makel des Aufoktroyierens anhaftet. Selbst diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass e-fuels bis 2040 preislich konkurrenzfähig sein können. Ich für meinen Teil bin gerne bereit, schon jetzt einen Aufpreis für e-fuels zu zahlen, wenn ich dadurch (zumindest in der Freizeit) meine Young- und Oldtimer weiterhin fahren kann. Die Alternative heißt, bis 2050 oder länger fossil fahren. Komme ich auch mit klar, wenn saubere Alternativen weiterhin blockiert werden.
Peter W meint
Das Betreiben eines Oldtimers als Beispiel für e-fuels zu nehmen ist albern. Es geht beim Umweltschutz immer um die Masse, und nicht um ein paar Prozent die in der Gesamtbetrachtung gar nicht relevant sind. E-fuels wird es geben, aber für die große Mehrheit der Autofahrer kommt das aus Kostrngründen gar nicht in Frage.
Yogi meint
Randgruppen die ihre Mitbürger vorsätzlich mit Lärm und Gestank belästigen sind natürlich volldemokratisch legitimiert. Speziell die Generation 2040 wird sie bewundern…lol
Jürgen W. meint
Erstaunlich, dass einige immer noch nicht verstanden habe um was es geht. Zuerst müssen die Emissionen in den Innenstädten runter, da die Menschen ein einklagbares Recht auf saubere Luft bekommen werden. Ansonsten wird es für die Kommunen verdammt teuer. Da helfen doch keine e-fuels. Und Wasserstoff ist ineffizient. Was bleibt ist einzig und allein das BEV. Was dann später kommt, wird sich zeigen.
Peter W meint
Traurig, dass man eine Studie für etwas braucht, das man ohne Taschenrechner selbst ausrechnen kann. Wasserstoff ist für die produzierende Industrie wichtig um Gas, Kohle und Öl zu ersetzen. Die Stahindustrie, so habe ich gelesen, braucht noch 10 Jahre um den Prozess im Hochofen komplett auf Wasserstoff umzustellen. Da sind noch viele Probleme zu lösen, bei deren Lösung man Subventionen vom Staat braucht. Auch andere Industrien müssen neue Prozesse erarbeiten und Milliarden investieren um auf Wasserstoff umzustellen. Allerdings werden wir nicht dazu in der Lage sein, diese Energie mit EE selbst zu erzeugen. Deshalb muss so viel wie möglich ohne diesen Umweg gemacht werden. Autos, LKW und auch Flugzeuge werden wohl eher sehr selten mit Wasserstoff unterwegs sein, weil das viel zu teuer wird und innerhalb der nächsten 20 Jahre wird es nicht genug grünen Wasserstoff geben.
Jeru meint
Aus meiner Sicht ist es ein Erfolg, dass das Thema Wasserstoff endlich differenziert betrachtet wird. Viel zu lange war Elon´s „Fool Cell“ in den Köpfen und das Thema Wasserstoff damit pauschal erledigt. So ist es natürlich nicht.
Wie Sie sagen, brauchen wir Wasserstoff als Energieträger dringend. Ob damit Pkw´s betrieben werden ist eine andere Frage, die ich persönlich auch eher mit „nein“ beantworten würde. Bei Schiffen, Lkw, und Zügen wird es auf den konkreten Fall ankommen. Es gibt genügend nicht-elektrifizierte Strecken in Deutschland, die wirtschaftlicher mit Wasserstoff zu betreiben sind.
stueberw meint
„Es gibt genügend nicht-elektrifizierte Strecken in Deutschland, die wirtschaftlicher mit Wasserstoff zu betreiben sind.“ Wer’s glauben mag.
Schon 1907 wurden die ersten Akkutriebwagen bei Deutschen Bahnen (zB. ETA 170 Preußen) in Betrieb genommen. In den 1950 und 1960 Jahren gab es hunderte davon auf Nebenstrecken (zB. ETA 150 / ETA 176; DB 515 / 517). Als Tunneltriebwagen waren auch welche im Einsatz um bei Wartungsarbeiten im Tunnel die Arbeiter nicht mit Abgasen zu belasten. Die nicht so lange haltbaren und schweren Bleiakkumulatoren machten den Einsatz auf Dauer aber Unwirtschaftlich. Das sieht ja heute wohl deutlich besser aus.
Jeru meint
„Wer’s glauben mag.“
Das ist zum Glück keine Glaubensfrage. Dazu gibt es gute Analysen.
Andreas meint
Wissenschaftler müssen sich nicht wundern, wenn Sie von der Bevölkerung nicht ernst genommen werden.
Das Relativieren und die freundlichen Floskeln verlieren gegen einfache Botschaften von populistischen Politiker und Lobbyverbänden.
Allein das Intro „Wasserstoffbasierte Brennstoffe sind ein beeindruckend vielseitiger Energieträge.. “ ist naiv, da es schnell aus dem Kontext gerissen wird.
Und dann das „ein bisschen ein falsches Versprechen“ und „wahrscheinlich“.. Grauenhaft. Es gibt entweder richtige oder falsche Versprechen.
Studie mag gut sein, aber als Entscheidungsvorbereitung ist das „mangelhaft“
Jeru meint
Die Formulierungen sind (teilweise) so gewählt, weil es eben Wissenschaft ist und keine Festtagsrede von Frau Baerbock.
Das populistische Ausschlachten übernehmen dann andere, keine Sorgen. Einige Beiträge hier im Forum zeigen ja wie das geht.
Ebi meint
Wie man da einen Zusammenhang zu Annalena herstellen kann, ist schon abenteuerlich und hier völlig OT.
Jeru meint
Ich glaube es ist angekommen, was ich sagen wollte.
Die Festtagsreden von Politiker*innen sind ein typisches für einfache und damit leicht verständliche Aussagen. Wissenschaft hat einen anderen Anspruch.
Warum Frau Baerbock nicht gleichberechtigt als Beispiel für Politiker*innen genannt werden darf, bleibt Ihnen überlassen.
Jakob Sperling meint
Zitat: „Nur für wirklich erneuerbare Stromsysteme werden wasserstoffbasierte Kraftstoffe zu einem effektiven Mittel, um zur Stabilisierung unseres Klimas beizutragen“, so Co-Autor Jordan Everall. „Wasserstoffbasierte Kraftstoffe erfordern also ganz klar den Aufbau zusätzlicher Anlagen erneuerbarer Energieerzeugung.“
Da wir für die Energiewende sowieso subito zusätzliche CO2-freie Energieerzeugung brauchen, darunter in grossem Stil auch Strom aus Windkraft und Fotovoltaik, wird also H2 nach diesem Artikel schon bald sinnvoll. Je nach Szenario braucht es zur nachhaltigen Ablösung des Energieverbrauchs in Haushalten (Erdöl, Erdgas) und Industrie (Kohle, Erdgas), etwa das 3- bis 5-fache der heutigen Stromerzeugung.
Da neue Technologien eine gewisse Zeit für das Hochfahren brauchen, macht es Sinn, schon heute mit der Einführung von Wasserstoff-Technologien langsam zu beginnen. Mal abgesehen davon, dass in einigen Ländern, wie z.B. der Schweiz oder Norwegen, die Stromerzeugung heute schon weitestgehend CO2-frei ist.
Übrigens hätte man aus dem genau gleichen Grund wie im Artikel aufgeführt, die gewaltige Unterstützung der BEV besser für zusätzliche CO2-freie Stromerzeugung eingesetzt. Das hätte einen viel positiveren Einfluss auf den CO2-Verbrauch gehabt.
Yogi meint
Warum macht es nun Sinn, statt 10.000 Windrädern 30.000 zu bauen? Oder 10.000 zusätzliche WEAs sonstwo plus Wasserpipelines, Entsalzungsanlagen, Transportpiplines, neue CFK-Werke, Gastankerumrüstungen, alles bei höherem Zinssatz…?
(Und welche Studie sagt das?)
Jakob Sperling meint
In der Schweiz werden heute Windräder aufgestellt, die einen Drittel der Energie produzieren, die sie an idealen Orten produzieren würden. Bei der Photovoltaik ist es ähnlich, vielleicht 40% der Energieausbeute im Vergleich zu Süditalien, Spanien oder Nordafrika. Ich finde das nicht einmal falsch, habe selber seit 4 Jahren eine PV-Anlage auf dem Dach. Aber wir sollten es nicht dabei bewenden lassen.
Es ist eben auch nicht falsch, zusätzliche Windräder an diesen idealen Orten (Nordsee, Chile, Namibia, Australien) und grosse PV-Anlagen an idealen Orten (‚Süden‘, Wüste) aufzustellen, damit Wasserstoff zu produzieren und diesen mit den nicht mehr benötigten Erdgas-Pipelines (von Algerien nach Europa führen 3 Pipelines) und/oder H2-betriebenen Schiffen zu uns zu transportieren.
Windräder an menschenleeren Orten und PV in der Wüste stört weniger und ist sinnvoller als bei uns auf den Äckern. Die Menschen dort brauchen auch Job und Geld, um unsere Autos, Maschinen und Pharmazeutika zu kaufen. Mit dem H2 können wir bei uns je nach Bedarf dezentral in Blockheizkraftwerken sehr effizient Strom und Wärme gleichzeitig produzieren.
So kriegen wir die Energiewende hin. Ob dann auch noch PKWs mit dem sowieso vorhandenen Wasserstoff betrieben werden, ist eine interessante Frage, insgesamt aber nebensächlich. Ich persönlich glaube an das Elektroauto mit kleiner Batterie und H2-REX.
Yogi meint
Also ohne Studie einfach schönklingende Märchen erzählen kann wirklich jeder. Es ist so informativ wie sinnfrei.
Sie können gerne auf den marokanischen Wankelmut (Stichwort Westsahara/Ceuta) setzen und ihr Geld aktiv in dortige Unternehmen investieren. Hält sie keiner ab. (Ökoinstitut, Fraunhofer uvm. haben da fundierte Aussagen und Berechnungen, keine Illusionen)
Der Statistiker meint
Essenzielle Aussage ist für mich, dass mit einem druchschnittlichen Strom-Mix der europäischen und vielen anderen Ländern der Einsatz von H2-Technologie der CO2 Ausstoß vergrößert!!! wird. Hauptsächlich eben deswegen, weil diese Technologie (leider) sehr ineffizient ist, oder sagen wir viel ineffizienter als den Strom direkt (auch mit Zwischenspeicherung in Akkus) zu verwenden.
Deshalb, Finger weg von H2-basierten Straßenverkehr. Schade, dass man diese Studie überhaupt benötigt.
Jeru meint
„Essenzielle Aussage ist für mich, dass mit einem druchschnittlichen Strom-Mix der europäischen und vielen anderen Ländern der Einsatz von H2-Technologie der CO2 Ausstoß vergrößert!!! wird.“
Der Mehrwert einer solchen Aussage ist für mich nicht wirklich gegeben. Vor fünf Jahren war der Betrieb von BEV auf Grundlage des europäischen Strommixes wahrscheinlich auch CO2-intensiver, als einen Diesel zu fahren.
Die Beurteilung von Technologien sollte meiner Meinung nach nicht nur auf dem IST-Zustand aufbauen und natürlich ein dezentrales Energiesystem mit 100% Erneuerbaren als Basis haben. Und schon beim Weg dahin wird und muss Wasserstoff natürlich eine zentrale Rolle spielen.
Die hier präsentierten Ergebnisse gelten doch ausschließlich für Pkw mit Verbrennungsmotoren. Und beim Pkw ist der Einsatz von H2 auch aus meiner Sicht eher fraglich.
Ihre Aussage, dass der Einsatz von H2-Technologien den CO2-Ausstoß erhöht ist so nicht korrekt.
Jakob Sperling meint
Wenn das BEV und die Batterie dazu in China (mit Kohleenergie) produziert wurde und dann nach einem Jahr in Polen (mit Kohleenergie) gefahren wird, dann ist der CO2-Ausstoss auch heute noch schlechter, als wenn sie einen modernen Diesler fahren.
Trotzdem zahlt der deutsche Steuerzahler für solche Fahrzeuge 6’000.- Euro Unterstützung – auch an ausländische Produzenten. Diese Milliarden würde man ökologisch gesehen viel besser in die Unterstützung von CO2-freier Stromproduktion investieren.
Der Statistiker meint
„Die hier präsentierten Ergebnisse gelten doch ausschließlich für Pkw mit Verbrennungsmotoren.“
In der Studie wird doch die H2 Technologie und ihre Anwendung untersucht, aber nicht der Verbrennungsmotor!
„Ihre Aussage, dass der Einsatz von H2-Technologien den CO2-Ausstoß erhöht ist so nicht korrekt.“
Tja, als H2-Fan ist das hart. Aber das ist nicht meine Interpretation, das steht in der Studie!
Natürlich veringert sich der CO2 Ausstoß von H2-Straßenfahrzeugen mit einem höhere Erneuerbaren-Anteil. Aber das geht Hand in Hand mit dem niedrigeren CO2 Ausstoß von BEVs. Und der Unterschied zur notwendigen Strommenge BEV- versus H2-Fahrzeug bleibt gleich.
Die Aussage der Studie war ja, nutzen wir H2 dort wo es sonst keine gute Alternative gibt in den nächsten Jahrzehnten, da die Erzeugung von ausreichend erneuerbaren Strom für die Erde erst irgendwann in 30-40 Jahren erreicht werden kann. Und im Straßenverkehr ist H2 eigentlich die Alternative! Deswegen meine Aussage bezüglich Straßenverkehr. Große Schiffe und Langstreckenflugzeuge. Dort hin gehört wahrscheinlich H2, bis es noch bessere Stromspeicher gibt…
GhostRiderLion meint
„…Direkte Nutzung von Elektrizität in Autos ist wirtschaftlich sinnvoller…“
Dafür brauch ich keine Studie, aber um „Zweifler“ oder „Unwissende“ zu überzeugen ist es dann doch sinnvoll ;-)
Andi EE meint
Aber ganz bestimmt brauchen wir diese Studien, die den Irrweg des Wasserstoffs für die Breite immer wieder widerlegen … da braucht es noch hunderte dieser Meldungen. Die breite Bevölkerung ist überhaupt nicht aufgeklärt, denkt immer noch, dass es mit H2 eine Alternative gibt. Die Regierung hat ja auch alles getan, dass sich dieser Nonsens in den Köpfen hält.
HansJ meint
Sehr gut darbestellt. PKW-Antrieb mit Wasserstoff 15-18% Effizienz !
PKW-Antrieb mit Strom aus Batterie 70% !!!!!!
Was soll sich ändern an der Wasserstoff-Herstellung. Physikalisch/Chemischer Prozess !
Jakob Sperling meint
Bitte dem Artikel nicht nur das entnehmen, was Ihnen ins Konzept passt.
Wenn Sie die Studie genau lesen und verstehen, z.B. auch den letzten Absatz, dann wird Ihnen klar, dass Wasserstoff sinnvoll ist, sobald die Stromerzeugung CO2-frei ist. In einigen Ländern ist man übrigens schon so weit.
Alupo meint
Ob das auch für die Kosten gilt, steht auf einem anderen Blatt…
Es wird sich hoffentlich die beste und günstigste Technologie durchsetzen. Man kann ja nicht erwarten dass wir als große Fans der Geiz-ist-geil DieselBilligfahrer in Deutschland dann mittels BEV fahren und das teure FCEV den armen Afrikanern überlassen. So wird das nicht funktionieren.
Ich finde eine Energieverschwendung zwar immer schade, insbesondere wenn wir noch keine eE-Kapazität von 150% des Verbrauchs installiert haben, aber ich hoffe doch, dass die FCEV Fans sich dann auch wirklich ein FCEV zulegen und nicht länger Verbrenner fahren.
Ich erwarte ja auch von den Corona-Leugnern dass sie im Corona-Krankheitsfall den Nicht-Corona-Leugnern keine Betten in den Krankenhäusern wegnehmen. Sie sollten ihre Überzeugung dann gefällugst auch bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten (nicht so wie der jämmerliche Leipziger Coronaanführer und – leugner, der nach seiner Corona-Erkrankung in die Intensivstation kam, ohne dagegen Einspruch zu erheben. Jämmerlich erbärmlich sowas) . Genau so sollten überzeugende FCEV Fans nur FCEVs kaufen, ab sofort. Anstatt nur die Masse zu verunsichern mit dem H2-Heilsglauben.
Wasserstoff Transporte von Afrika nach Europa? Na klar doch. Einfach mal ein Physik Buch, das aus Klasse 11, durchlesen. Bevor aus Marokko H2 zu uns kommt, wird noch vorher eine Pipeline zum Mond gebaut (immerhin zeigt uns der Mond immer die gleiche Seite, das vereinfacht eine Pipeline zum Mond gewaltig) ;-) …. Warum man zum Mond eine Pipeline bauen sollte weiß ich auch nicht. Aber das spielt bei den H2-Fans ja auch keine Rolle. Ich denke, sie verstehen das und unterstützen meine Idee ;-).
Jakob Sperling meint
Dass die direkte Nutzung von Energie, bzw. Strom effizienter und sinnvoller ist als die indirekte, leuchtet jedem ein; das ist nicht die Frage.
Mittelfristig ist die Frage viel mehr, wie viel Speicherung, bzw. Pufferung von Energie wir brauchen, wenn die gesamte Energieproduktion auf CO2-frei umgestellt wird.
Wenn wir Kohle, Erdöl und Erdgas beim Wohnen und in der Industrie ablösen wollen/müssen, dann geht das zu einem grossen Teil nur über eine Vervielfachung der heutigen Stromproduktion, und zwar alles CO2-frei, sprich primär Wind und Sonne. Schon heute schwanken Verfügbarkeit und Preis von Energie während eines Tages und einer Woche laufend um mehrere 100 Prozent (z.B. zwischen 15 und 80 Euro die MWh) und der Preis geht auch immer wieder mal massiv ins Minus, weil zu viel Energie da ist. Wenn wir nun Wind- und PV-Strom noch z.B. Vervierfachen, wird das noch häufiger so sein. Daher brauchen wir alle verfügbaren Möglichkeiten für die Pufferung, wie Speicherseen, Batterien und eben Wasserstoff.
Beispiel: Für das Heizen der Wohnungen wird man so viel wie möglich direkt Strom verwenden (natürlich mit Wärmepumpen), da dieser aber zu gewissen Zeiten bei Weitem nicht reichen wird, muss ein Teil der Heizenergie aus Wasserstoff kommen. Da gibt es wenige Alternativen. Wenn man den Wasserstoff gleichzeitig für Strom- und Wärmeerzeugung einsetzt (‚Block-Heizkraftwerk‘), ist er sehr effizient.
Indiana meint
Sie dürfen hier im Bereich nicht mit Tatsachen argumentieren. Das ist passt bei vielen Lesern nicht in die Batterieblase. Aber eventuell liegen wir alle falsch und lachen über unsere Kommentare in 20 Jahren.
Andi EE meint
@Indiana
Da hast insbesondere du eine sehr grosse Wahrscheinlichkeit drauf. Wie kann man etwas was mindestens den 2-3 fachen Verlust aufweist so toll finden. Es ist doch völlig klar, dass man die Zwischenspeicherungen und Umwandlungen nur dann macht, wenn es nötig ist.
Aber das ist halt bei Leuten so, wo die Speicherung, die nehrfache Weiterverarbeitung, die problematische Verteilung, alles gratis ist …
NiLa meint
Lieber Andi, jede kWh die in e-fuels umgewandelt wird, ist für das Klima jedenfalls hilfreicher, als 20x pro Monat zu posten, dass e-fuels unsinnig sind.
Yogi meint
Lieber NiLa, wo ist ihre Studie, die keine GmbH angefertigt hat?
Alupo meint
Die Frage ist doch was es heute kostet, eine MWh zu speichern.
Neuere Akkus haben heute schon mit Pumpspeicherkraftwerken, was die Kosten betrifft, gleichgezogen. In anderen Dingen wie schnelle Regelbarkeit waren sie schon seit es sie gibt haushoch überlegen.
Weltweit werden von der Industrie Wasserstoff Speicher verschrottet. Wo das passierte hatte ich schon mehrmals geschrieben. Die Speicherung von Wasserstoff ist für ein grosses Industrieunternehmen einfach zu teuer bzw das Geld was es kostet nicht wert. Auch Firmen wie Air Liquide bauen für ihre Großabnehmer keine Speicher zwecks Versorgungssicherheit sondern lösen das Problem mit der Verfügbarkeit ihrer Anlagen auf dem Grundstück ihrer Kunden.
So wird es gemacht, zuverlässig und kostengünstig. Nur so bleibt man wettbewerbsfähig und geht nicht pleite.
CaptainPicard meint
Aber Lindner schwärmt doch so von synthetischen Kraftstoffen…
Yogi meint
….und weiss auch, wo er die ohne Steuererhöhung, postkolonial korrekt, für Industrie, Luftfahrt, Wärme und Schifffahrt gleichzeitig anbaut und transportiert. Einfach „genius“, wenn man von den paar Milliarden Litern pro Tag ausgeht….;-)
NiLa meint
Das hat nichts mit postkolonial zu tun, sondern allein mit dem Erkennen der – Tatsache – , dass die heutigen OPEC-Länder eine wirtschaftliche Perspektive für die Zeit nach dem Öl brauchen. Wenn wir davon profitieren können, umso besser.
Yogi meint
Doch das ist die Fortführung von Ausbeutung was sie hier fordern. Ohne Skrupel stützen sie hier undemokratische Regimes die Menschen verschwinden lassen.
Lesen sie sich doch bitte in die Menschenrechtssituationen in Marokko, Algerien, Saudi Arabien, Irak, Iran, Golfstaaten, Libyen, Nigeria, Angola, Russland ….ein.
Das ist purer Zynismus, was sie hier verbreiten.
Alupo meint
Ja, ich bin auch für eine Begrünung der Wüste….
Dann muss ich mangels Saharastaub nie mehr Auto Wäsche, echtes winwin.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Da könnte ihm doch unsere Noch-Kanzlerin als ausgebildete Physikerin mal Nachhilfe geben. Aber das passiert nicht, denn alles in unserer Regierung wirkt nur noch mut- und kraftlos. Da muss der Souverän mal neu entscheiden …
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Flo meint
Angie hat den Resturlaub genommen, vermute ich.
Stocki meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Horst meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Peter meint
Linder ist ein lobbygläubiger Apparatschik, der noch nie in seinem Leben echt gearbeitet hat (Halt, hat er doch nach eigener Aussage: Er hat mal einen Parteitag mitorganisiert!).