Das Projekt „i-rEzEPT“ zur Integration von Elektroautos in öffentliche und private Stromnetze liefert überzeugende Zwischenergebnisse, berichtet der Initiator Nissan. Seit rund einem Jahr decken die Projektteilnehmer mit dem Kompaktwagen Nissan LEAF ihre Mobilitätsbedürfnisse, sie nutzen das E-Auto zudem als Zwischenspeicher für den über eine Photovoltaik-Anlage eigenerzeugten Strom. In einem Kurzfilm ziehen die Projektpartner eine erste Zwischenbilanz.
Im Rahmen des Feldversuchs hat Nissan 13 Eigenheimbesitzer aus ganz Deutschland, die über eine Photovoltaik-Anlage verfügen, mit einem LEAF und einer passenden Ladestation ausgestattet. Ziel ist es, die Versorgung des Haushalts mit eigens erzeugtem Solarstrom optimal auszuschöpfen, das öffentliche Stromnetz zu entlasten und zugleich die Betriebskosten des E-Pkw zu senken.
Der Nissan LEAF verfügt über die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden, oft auch bezeichnet als Vehicle-to-Grid-Technologie (kurz V2G): Die Fahrzeuge können überschüssige Solarenergie, die auf den Hausdächern gewonnen wird, in ihrer Batterie speichern und bei Bedarf an den Haushalt abgeben oder in das öffentliche Netz einspeisen. Ins Leben gerufen wurde „i-rEzEPT“ von Nissan gemeinsam mit Bosch und den Fraunhofer-Instituten IAO und IFAM. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt mit einer Förderung von knapp 2,4 Millionen Euro.
https://www.youtube.com/watch?v=mw4Ul7PZG7g
„Elektroautos sollten dann geladen werden, wenn Strom aus Wind- oder Sonnenenergie zur Verfügung steht“, so Stefan Sonntag von der NOW GmbH, einer Tochtergesellschaft des Bundesverkehrsministeriums. „i-rEzEPT testet genau das aus und ermöglicht es, diese Energie nicht nur als grünen Fahrstrom zu verwenden, sondern auch für die Versorgung des Eigenheims.“
Das Zusammenspiel zwischen dem LEAF und dem heimischen Stromnetz koordiniert ein lokaler Energiemanager des Projektpartners Bosch. Dabei wird beispielsweise sichergestellt, dass die Reichweite des Elektroautos nur geringfügig beeinträchtigt wird, da maximal zehn bis 30 Prozent der Batteriekapazität für die Stromversorgung des Haushalts genutzt werden. Bei Bedarf kann eine Vollladung des Fahrzeugs priorisiert werden, etwa vor dem Antritt einer längeren Fahrt. Die gewonnenen Daten zur Stromnutzung werden von den Fraunhofer-Instituten IFAM in Bremen und IAO in Stuttgart ausgewertet.
„Gerade vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen häufiger von Zuhause aus arbeiten, bietet sich hier ein großes Potenzial, erneuerbare Energien effizient zu nutzen und Emissionen im Verkehr zu senken“, sagt Vincent Ricoux von Nissan Europe. „Wir erwarten daher, dass das Interesse an dieser Technologie in Zukunft weiter steigt.“
Der Projektname i-rEzEPT steht für „Intelligente Rückspeisefähige Elektrofahrzeuge zur Eigenstrommaximierung und Primärregelleistungsmarkt-Teilnahme“. Bis zur Realisierung eines bezahlbaren V2G-Systems für Endverbraucher steht unter anderem die rechtliche Grundlage aus.
Steve meint
Nach meiner Kenntnis ist die Grundlage für diesen Bericht kaum mehr als heiße Luft. Ich bin mit einem Projektteilnehmer gut bekannt.
Die Leaf sind im März 2020 ausgeliefert worden.
Die bidirektionale Wallbox im September, die „Digitalisierungsbox“ von Bosch/Fraunhofer im Oktober, Installation im November/Dezember. Da hat es dann auch einen Austauch der Leafs gegeben, 40 kWh-Autos raus, 50 kWh funkelnagelneue Autos rein ins Projekt.
Die Wallbox war seither (im Projektsinn) fast unnutzbar. Lediglich Laden/Rückspeisen mit 10 kW war möglich, manuell.
Vorgestern haben einige Teilnehmer dann die Info bekommen, dass man die Box nun über die nächsten drei Wochen scharf schalten wolle.
Die angesprochenen „Ergebnisse“ können also bisher kaum im Feld erzielt worden sein.
Für mich sieht es vielmehr nach einem äußerst schlampig gemanagedten Projekt aus, das auf der Grenze des Fördermittelbetruges entlangschrappt. In wenigen Wochen soll das Projekt enden und der Zauber abgebaut werden.
Der Statistiker meint
Interessanter Einblick. Das ist oft so bei Projekten. Bei einer PPT Präsentation muss ja auch alles glänzen, wie es dahinter aussieht kann man nur wissen wenn man jemanden kennt, der die Realität erzählt.
Ich selbst glaube aber an die Technologie. Es ist eine gute Möglichkeit den Überschüssigen Strom von Wind und Sonne zu „verbrauchen“, und bei Dunkelflaute wieder ins Netz zu speisen. Beim derzeitigen e-Auto Bestand noch nicht so wichtig, aber neue Autos sollten diese Technologie bereits haben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der Killersatz kommt am Ende:
„Bis zur Realisierung eines bezahlbaren V2G-Systems für Endverbraucher steht unter anderem die rechtliche Grundlage aus.“
Das sind bei der derzeitigen Groko-Entschdeidungsschleichgeschwindigkeit gleich mal 10 Jahre Verzug. Vielleicht bekommt das eine dynamischere Regierung ab September schneller hin. Aber ich glaube nicht, die müssen sich ja dann auch erst einmal einarbeiten und Dienstwagen etc. bestellen.
EV1 meint
Wir hatten uns auch bei iRezept beworben und sind sogar in die zweite Runde gekommen, um dann doch keine Zusage zu erhalten. Schäde, wäre liebend gerne mal Leaf gefahren.
Egal, das ist eine super interessante Studie. Hatte nur gehört, dass es zu Verzug bei der Lieferung der Bosch Manager gekommen sei. Diese sind anscheinend mittlewerweile im Einsatz und das Projekt läuft. Das Ergebnis würde mich brennend interessieren.
Wir haben uns mittlerweile ein Model 3 gekauft und sind deshalb garnicht so traurig über die Absage.
Sebastian meint
Den letzten Satz blicke ich nicht… welchen Sinn ergibt das? Ob Zoe, Opel Manta e oder Tesla… laden müssen alle Autos… und Sinn und Zweck des Projekts Lademanagement ist bei allen Autos das selbe.
Matthias meint
Die Arbeitgeber müssen endlich in die Pflicht genommen werden damit E-Autos auch am Arbeitsplatz geladen und ggf. netzdienlich eingebunden werden können, gemeinsame Steuerung für Haus und Arbeitsplatz.
Ein internationaler Konzern, der sich nach außen als „grün“ darstellt, ist seit über zwei Jahren nicht gewillt, für E-Fahrer wie mich die bestehenden Mietverträge für Parkhausstellplätze anzupassen, oder einfach kostenneutral die Zusatzkosten an den Fahrer durchzureichen. Der Parkhausbetreiber hat vor Jahren schon in PV und Ladeinfrastruktur (Dutzende Steckdosen) investiert, aber der Hauptkunde mauert weil erst mal „geklärt“ werden müsse. Endlos. Dank Homeoffice muss ich mich nicht täglich darüber ärgern. Ohne Druck des Gesetzgebers wird sich auch weitere Jahre nichts bewegen.
Tom meint
Sehe ich auch so.
Mein Arbeitgeber saniert gerade die Elektroinstallation in unserem Parkhaus das rund 150 Fahrzeuge fast. Leider wird hier überhaupt nichts vorgesehen in Sachen Steckdosen oder Ladesäulen. Hätte ich nur eine normale Schuko-Steckdose zur Verfügung an der ich mein Ladeziegel anschließen könnte wäre das Super.
Hier bedarf es wohl erst wieder an einem Gesetz oder einer Richtlinie….
Sebastian meint
Wahnsinn… was Arbeitgeber alles müssen sollen… Da sichert er die Arbeitsplätze, zahlt die Krankenkassen und und und und… Urlaub, Weihnachtsgeld… alles gibt es… dazu noch ein Parkhaus… und Strom muss es auch noch geben… was noch? was fehlt noch noch zur life time balance?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Naja, wenn ein Unternehmen gut ausgebildete engagierte Mitarbeiter haben will, müssen gewisse Faktoren einfach stimmen. Früher haben sich die Mitarbeiter lediglich Sozialräume gewünscht, heute sollten sie auch regelmäßig gereinigt werden und gut duften. Früher war es etwas Besonderes, eine Kantine zu haben. Heute sollten neben Schnitzel, Pommes und Curry-Wurst auch Vegetarisches angeboten werden. Und bei der Mobilität tut sich halt auch was, wer sollte es besser wissen als wir hier im Forum. Und so werden auch einfache Steckdosen oder gar „richtige“ Ladestationen in den MA-Parkhäusern zum Standard werden und beim den sozialen Bewertungen eines potentiellen Arbeitgebers bei Bewerbern eine Wertigkeit erhalten.
Und: der Arbeitgeber kann den Strom in vielen Fällen günstiger einkaufen als Privathaushalte und ihn dann auch noch für den MA steuerfrei abgeben. Also ich glaube, da wird sich einiges tun und es gibt leider immer auch Einheiten, die Trends verschlafen.
Tom meint
Weil mein Arbeitgeber der Bund ist und der möchte das ich ein Elektroauto fahre, oder nicht?
Könnte ich auf der Arbeit laden, natürlich mit Abrechnung, hätte mein Arbeitgeber die 900€ Wallbox-Förderung bei mir gespart.
Also: Was ist nun billiger?
Und wer sagt das ich Urlaub und/oder Weihnachtsgeld bekomme?
Sebastian meint
Pferd
als erstes sollte Sie mal ihren Lebensraum überdenken.. sich ein E-Auto zu kaufen und dann dem Chef anmeckern, das er Ihnen kein Kabel anbieten kann… wer sind Sie bitte? Kümmern Sie sich um ihre basics selbst… bei mir stehen übrigens 8 BEVs am Hof… die MA dürften diese sogar mitnehmen… aber das sind Laternenparker… und während der Arbeit sind die Autos im EINSATZ….
Sie aber kommen ihre „wichtige“ 18 KM zum Büro und wollen dann noch laden.. vermutlich 100 andere MA auch… klar… logo,,, kauft der Chef eben noch einen Umspannungstrafo… warum denn nicht..
vermutlich könnten Sie.. wie vermutlich 98% aller Deutschen, einfach mit dem Fahrrad zu Arbeit kommen.
Tom meint
@Pferd, völligst Richtig!
Es geht vielleicht um ein Image der Firma. Und in Zeiten von Facharbeitermangel sicherlich auch ein Pluspunkt für den Arbeitgeber.
@Sebastian, Eine Frechheit auf den völlig Korrekten Kommentar von Pferd so eine Sinnlose und Dumme Antwort zu geben!
Und wieso „dürfen“ ihre Mitarbeiter die Fahrzeuge mit nach Hause nehmen? Wenn diese Diwnstwagen ordentlich versteuert sind ist dieses völlig normal.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Tom: vielen Dank. Ich glaube auch, dass ich relativ neutral die möglichen Veränderungen für Arbeitgeber geschildert habe. Vielleicht kommt Sebastian aus einer Welt, in der qualifiziertes Personal nicht für den Unternehmenserfolg entscheidend ist.
Ich finde auch, dass in ganz vielen Fällen bereits eine 230 Volt-Steckdose ausreichen würde, das Thema E-Mobilität zu unterstützen. Aber in 10 Jahren ist das Thema ohnehin durch. Früher gab es Diskussionen darüber, ob ein Arbeitnehmer sein Handy im Dienst laden darf oder nicht, heute spricht kein Mensch mehr darüber
Und: Beim virusbedingten Homeoffice haben die meisten Arbeitnehmer auch nicht einen erhöhten Strom- oder Heizungsbedarf dem AG in Rechnung gestellt, habe ich jedenfalls noch nicht gehört.
Sebastian meint
Tom
Du musst jetzt stark sein und dich erstmal setzen… wir arbeiten mit den Autos! Bekommst das in den Kopf rein! Am Abend ist der Akku leer… und es macht wenig Sinn das der MA das Auto mit 18 KM Restakku nach Hause nimmt, wo er eh nicht laden kann, um am nächsten Tag wieder 100 bis 200 KM zu machen…
Bleiben Sie einfach weiter im homeoffice… aber eine Bitte: hören Sie auf anderen die automobile Zukunft erklären zu wollen… die wenigsten machen „etwas mit Medien“… 98,9 Prozent der Leute im Land müssten echte Arbeit machen.
Tom meint
Und noch ein Sinnloser Kommentar.
Sie sollten mal aufhören sich irgendwelche Dinge über einige Teilnehmer dieser Runde auszudenken und hier zu verbreiten.
Ich kann mir sonst nicht erklären wieso sie darauf kommen das ich im Homeoffice „Irgendwas mit Medien“ arbeite. Und falls doch kann Ihnen das völligst Bums sein!
Mehr als Neid auf Homeoffice kann ich Ihrem Post nicht entnehmen.
Anhand der Vielzahl von Kommentaren von Ihnen, Teilweise in der besten Arbeitszeit, Frage ich mich überhaupt wer hier was von uns Arbeitet….
LM@B meint
Über die schnellere Alterung der Akkus, bei höherer Ent-/Lade-Kadenz habe ich noch nichts gelesen. Ist das denn unerheblich?
andi_nün meint
Ist definitiv nicht unerheblich, speziell bei aktuellen Akkus, ich gehe davon aus, dass in 2-3 Jahren die Zyklenfestigkeit so hoch ist, dass es wirklich keine Große Rolle mehr spielt.
FahrradSchieber meint
Aktuelle LFP-Akkus sollen ja angeblich für eine Laufleistung von Kilometern im Millionenbereich geeignet sein, da fällt eine zusätzliche Abnutzung nicht so ins Gewicht.
Zumal die Ent- und Ladeleistung sehr moderat sein dürfte.
hu.ms meint
Der knackpunkt bei der sache ist, dass die BEV zum laden zuhause stehen müssen wenn die sonne scheint. Wenn sie tagsüber beim AG auf dem parkplatz stehen wird das schwierig.
DerHans meint
@hu.ms in Zukunft wird praktisch zu jedem Parkplatz eine Steckdose gehören. Dann ist es egal ob es dein eigener PV-Strom, der von der AG oder sonst wo ist. So entsteht ein riesiger virtueller und sogar mobiler Speicher.
hu.ms meint
Ja klar und morgen ist weihnachten und ostern am selben tag.
Meine entgangene einspreisevergütung ist 12,7ct/kwh Für diesen preis lade ich zuhause und werde ich NIEMALS irgendwo anders laden können. Da kommt auf jeden fall noch die netzgebühr und anderes drauf, der netzbetreiber will auch noch was verdienen und die mwst. Weiter werden sich die grossen stromkonzerne mit massiver lobbyarbeit gegen solche umsatz- und gewinnreduzierungen wehren.
Gurkenhobel meint
Ja, das stimmt zum Teil; aber es gibt auch positive Beispiele: Infineon hat auf seinen Parkplätzen zig Ladesäulen installiert und gibt den Strom zum „Selbstkostenpreis“ von etwa 18 ct/kWh incl. allem an Mitarbeiter ab; Freischaltung per infineon – Karte. 18 ct sind fast so günstig wie von der eigenen PV!
Oeyn@ktiv meint
…und wenn der Arbeitgeber den Mitarbeitern kostenlosen Ladestrom auf dem Firmenparkplatz anbietet, wie wird das dann verrechnet falls dieser überschüssige Fahrzeugstrom zu Hause dann via H2G ins öffentliche Netz eingespeist wird?
Aber grundsätzlich ist H2G ja eigentlich genau endlich das, was ich mir im Sinne von Unabhängigkeit erträume.
Freie Energie für freie Bürger.
Also bitte schnellstmöglich umsetzen.
BeatthePete meint
Sonne ist Sonne ,)
Post-Corona wird der Homeoffice Anteil massiv zunehmen.
Oeyn@ktiv meint
Ja, schon klar und das nutze ich heute ja auch schon. Sobald die Sonne scheint, wird angestöpselt. Doch die rechtlichen Hürden am „normalen“ Arbeitsplatz, wenn dort Ladestrom angeboten wird, bleiben. Siehe auch den Beitrag von Matthias weiter oben. Ob und inwieweit die rechtlichen, ggfs. auch steuerliche Hürden das Ganze dann scheitern lassen, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber wie hier schon von anderen Foristen erwähnt, bekommt die Geschichte ja eventuell Schub, sobald sich die heimischen Player, wie VW etc. da mit einbringen wollen.
hu.ms meint
Das kann man technisch sicherstellen, dass die entladung des BEV-akkus nur für den hausverbrauch möglich ist. Ist bei meinem stationären 10kwh-akku jetzt auch so.
Swissli meint
Wenn da VW einsteigt, vielleicht 2022, wird die rechtliche Grundlage schnell realisiert.
Marco meint
Jetzt kommt alles ins Rollen, das ist einer der wichtigsten Puzzlesteine, damit macht alles Sinn. Die Fossilindustrie kann schon mal kräftig in Erneuerbare+Speicher investieren, sonst sind die bald „weg vom Fenster“!
Oeyn@ktiv meint
Doch was machen dann die ganzen Lobbyisten? Ach ja, die tüfteln längst am Wasserstoffnetzwerk, wo dann letztlich doch wieder auf grauen, oder blauen Umwandlungsstrom zurück gegriffen wird.