Mit der Ausrichtung auf Batterie-Autos geht bei Volkswagen auch im Vertrieb ein Umbruch einher. Ihre Elektroautos verkaufen die Wolfsburger künftig über das sogenannte Agenturmodell, bei dem die Händler nur noch als Vermittler auftreten. Der Autobauer betont aber, dass seine Vertriebspartner weiter eine wichtige Rolle spielen. Um das digitale und stationäre Kundenerlebnis zu verbessern, investiert Volkswagen auf dem Heimatmarkt nun Millionen in eine Vertriebsoffensive.
Man wolle in Deutschland die gute Position in einem starken Wettbewerbsumfeld mit einem „3-Jahres-Boost-Programm“ dauerhaft verbessern, erklärte das Unternehmen. Dafür werde in den hiesigen Markt ein dreistelliger Millionen-Euro-Betrag in den Ausbau des digitalen und stationären Vertriebs investiert. „Deutschland ist unser Heimatmarkt. Wir werden den Vertrieb hier noch einmal deutlich stärken und ihn auch beim Thema Digitalisierung zum Vorbild für andere Märkte machen“, sagte Vertriebsvorstand Klaus Zellmer. „Wir wollen Volkswagen mit Accelerate zur begehrenswertesten Marke für nachhaltige Mobilität machen. Dazu gehört auch ein exzellentes Kundenerlebnis beim Kauf, Leasing oder Service eines Volkswagens. Hier wollen wir Maßstäbe setzen.“
Nie zuvor habe man zusätzliche Mittel dieser Größenordnung in Vertrieb und Handel in Deutschland investiert, betont Volkswagen. Die geplanten Investitionen des Programms fließen laut einer Mitteilung unter anderem in die Aufwertung der Autohäuser und Showrooms, eine breit angelegte Trainings-Offensive für die Händler zu Produkten und Services sowie Markteinführungen neuer Fahrzeuge, nochmals erweiterte Schulungen rund um die E-Mobilität, mehr Ersatzmobilität für Kunden bei Service-Terminen sowie einen Digitalisierungsschub im Handel und Online-Verkauf. Volkswagen will zudem seinen Marken-Auftritt in Deutschland „attraktiver, innovativer und emotionaler“ gestalten. Die beschlossenen Mittel fließen zusätzlich zu bereits mit dem Handel vereinbarten Corona-Hilfen durch Volkswagen.
Als einen ersten Meilenstein des Programms will Volkswagen ab Sommer gemeinsam mit dem Handel den Online-Verkauf starten. Im Fokus stehen hier vor allem die Modelle der Elektroauto-Familie ID. im Agenturgeschäft. Später soll sukzessive die Online-Vermarktung von neuen und gebrauchten Bestandsfahrzeugen des Handels folgen. Das Feedback von bei Pilotprojekten eingebundenen Händlern sei „sehr positiv“.
„Eine starke Marke braucht ein starkes Gesicht“, so Zellmer. „Wir brauchen Kundennähe und die lokale Präsenz. Kundenorientierung heißt gleichzeitig, dass wir dem stark veränderten Kaufverhalten Rechnung tragen. Selbstverständlich muss unser Vertriebssystem deshalb Kunden online und offline zur Verfügung stehen. So realisieren wir gemeinsam mit unserem Handel den digitalen Marktplatz – zuerst für die ID. Flotte, danach folgen auch Lagerfahrzeuge, Neu- und Gebrauchtwagen.“
Michael meint
Dazu sollte dann aber auch der Konfigurator etwas verständlicher und fehlerfreier werden. Das ist ja der Horror. Ständig muss man was abwählen wenn man etwas neues will. Zum Schluss weiß man nicht mehr was man eigentlich gewählt hat.
hu.ms meint
Zum schluss kommt eine übersicht, die man auch wieder korrigieren kann.
Offenstichtlich nicht so weit vorgedrungen ?
Rolf meint
Schade, ein Satz Winterreifen habe ich immer zum Schluss der Verhandlung noch Gratis bekommen…
hu.ms meint
Ich musste im nov. auch den vollen preis an VW überweisen. Aber der agent hat mir ein go-e ladegerät mit adaptern und 5 gummimatten ins auto gelegt. Weiter hat er sämitliche zulassungskosten + wege und die ummontage auf winterreifen übernommen. Diese kamen widerum kostenlos von VW für die damals felhlenden software-features.
Sebastian meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Peter meint
Von meiner Seite gibt es mehrere rechtliche Bedenken! Zu einem ist plötzlich nicht mehr der Händler der direkte Haftungsansprecher sondern irgendeine VW Zentrale. Noch dazu kommt es zu einer Monopolbildung – besser gesagt Oligopol, da VW ja nicht gerade zu den kleinsten gehört können sie den Markt damit steuern. Mich wundert dass da die Wettbewerbsbehörde ihren Sanktus dazu abgibt. Jetzt werden viele sagen, Tesla macht das ja auch, nur Tesla ist klein… Klar die Händler wird es freuen. Sie haben rechtlich dann nichts mehr zu tun, die Preise sind einheitlich und sie bekommen immer den gesicherten Anteil. Da jammert man immer man muss den lokalen Handel schützen, kritisiert Amazon und dort schaut man weg. Super Politik!
Darum habe ich bedenken mir noch einen VW zu kaufen….
DerÄlbler meint
Amazon wird kritisiert weil sie keine Steuern zahlen und keine Tariflöhne, also genau das Gegenteil von VW
Die US Regierung zahlt jetzt sogar 5000 Dollar extra Prämie an jeden der bei einem heimischen Hersteller kauft der dazu noch Gewerkschaftlich organisiert ist.
Ich mache das auch ohne Prämie, eigentlich selbstverständlich.
Herbs meint
„ Zu einem ist plötzlich nicht mehr der Händler der direkte Haftungsansprecher sondern irgendeine VW Zentrale.“
Übernimmt nun jemand anderes die Haftung?
Ruft man bei einem Problem jetzt in Wolfsburg an, oder ist der Händler weiter Ansprechpartner?
Freddy K meint
Weiterhin der Händler…
Flo meint
Es wird kommen wie bei den Banken, immer weniger Filialen und immer mehr über Web-Services.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
EMfan meint
Dann ziehe ich mein neues Auto eben aus dem Automaten, hat beim Kaugummi auch immer super geklappt
AlBundy meint
YMMD – best comment ever ????????