Der hiesige Markt für Batterien ist im letzten Jahr laut dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) abermals deutlich gewachsen. „Trotz der Corona-Pandemie befindet sich der deutsche Batteriemarkt im Aufwärtstrend. Vor allem das Volumen des Markts für Lithium-Ionen-Batterien hat enorm zugelegt“, sagte Christian Eckert, ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Batterien.
Der deutsche Batteriemarkt hat dem ZVEI zufolge im vergangenen Jahr insgesamt um 35 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zugelegt und damit sein Wachstum im Vergleich zu 2019 beschleunigt. Lithium-Ionen-Batterien hatten mit drei Milliarden Euro den größten Anteil am Markt. Das Segment wuchs um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das Marktvolumen bei Lithium-Ionen-Batterien sei unter anderem auf das hohe Wachstum der Importe von Batteriezellen nach Deutschland zurückzuführen, erklärte der Verband. Während der Großteil der Importe 2019 aus Asien gestammt habe, hole Europa gegenüber Asien als Importregion auf. So stünden die Europa-Batterie-Importe von knapp 3,8 Milliarden Euro – 79 Prozent über Vorjahr – für 52 Prozent des gesamten Importvolumens. Zwar werden die meisten Batteriezellen nach Deutschland importiert, die hiesigen E-Auto-Hersteller fertigen dann aber aus den einzelnen Akkus komplexe Batteriesysteme.
„Batterien zählen zu den Schlüsseltechnologien der Zukunft“, unterstrich Eckert. „Ohne Lithium-Ionen-Batterien fährt kein Elektrofahrzeug, kein E-Bike, funktioniert kein Smartphone und kein Defibrillator.“ Die E-Mobilität und der Ausbau der erneuerbaren Energien trieben besonders den Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien, die Bleibatterie bleibe aber für zahlreiche Anwendungen wichtig. Bleibatterien spielten eine große Rolle für die unterbrechungsfreie Stromversorgung in Krankenhäusern und Rechenzentren. Außerdem komme nach wie vor kaum ein Elektrofahrzeug ohne Bleibatterie als Bordnetzbatterie aus.
Die Batterie sei maßgeblich, um die EU-Klimaschutzziele zu erreichen. „Die Ziele des European Green Deal können wir nur mit den verschiedenen Batterietechnologien erreichen, denn sie sind die Voraussetzung für die Dekarbonisierung des Verkehrssektors sowie die Speicherung der erneuerbaren Energien“, sagte Eckert. Die laufende Überarbeitung der europäischen Batteriegesetzgebung werde die bestehende Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit von Batterien weiter stärken.
Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, sei zentral, dass Europa bei Schlüsseltechnologien wie Batterien technologisch souverän bleibe. Europäische Förderprogramme, wie die Important Projects for Common European Interest (IPCEI), können laut Eckert dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Mit einer starken europäischen Batterieindustrie könne Europa seine strategischen Interessen auf Basis einer multilateralen Weltwirtschaft wahren.
Kasch meint
Der Zellbedarf wird weltweit mehr und mehr die Herstellerkapazitäten und Rohstoffverfügbarkeit übersteigen. Für Kleinabnehmer Verbrennerhersteller höchste Zeit auf LFP umzustellen, sonst laufen die Kosten aus dem Ruder.
Kasch meint
… also für die HV-Batterien der paar BEVs, die sie verkaufen müssen. Das Bordnetzsystem am besten gleich mitumstellen auf LFP.
Verbrennerhersteller, die sich weitere Feldversuche sparen möchten, können demnächst das Gesamtpacket vom Profi BYD bestellen – kann viel Ärger und Investitionskosten sparen.
Andreas meint
Der Artikel drückt sich um die Zahl, wieviel Zellen denn aus der EU kommen.
Anscheinend verdient ZVEI gutes Geld mit dem Oldtimer Bleiakku.
Die Dinger gehen regelmäßig kaputt und werden durch große Verbraucher und der „Ampel-optimierung“ bei Verbrennern immer größer.
Wie sieht es denn mit der Ökobilanz des Blei-Akkus aus, anscheinend die Cash-cow der Industrie?
Erstmal muss Bleierz gefördert, dann wird es mit Luft bei 1000°C oxidiert und dann mit Koks reduziert. Also so gar nicht öko.
Kasch meint
Noch nix los in der EU – die paar Pilotprojekte Zellproduktion von Herrn Altmaier und VW verpuffen im riesigen Weltmarkt. Wie es nach September weitergeht, wer weiß ?
ExExperte meint
Der Taycan hat eine LFP Batterie für das 12V Bordnetz
Peter W meint
Dass ein PKW ohne Bleiakku als Bordnetzversorger nicht auskommt kann ich nicht unterschreiben. Ein 12 V Eisenphosphatakku (LiFePo) wäre leichet, kleiner und leistungsfähiger, aber der ist den Herstellern schlicht zu teuer.
CaptainPicard meint
Oder den Kunden…
Sebastian meint
spricht nix dagegen, deine 12Volt Batterie aus dem Auto zu schmeissen und dort ne LiFePo einzubauen…
Freddy K meint
Der Laderegler spricht dagegen…..
Sebastian meint
Auch wechseln ????
Andreas meint
Wieso spricht ein Regler dagegen? Den kann man ändern.
Herbert meint
Der neue 992 GT3 z.B. hat eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie verbaut um 10kg Gewicht zu sparen.
Da spielt Geld aber auch keine Rolle.
Kasch meint
Zugegeben, hab nur eine kleine LFP-Batterie für 110,- Euronen in meiner Ducati, lohnt sich aber allemal. Wärend der miserable Regler jeden Blei-, und selbst Gelakku in einer Saison schrottet, ist die LFP-Batterie selbst ohne Balancing und zwischendurch laden mit Ladegerät für Bleiakkus nicht tot zu kriegen. Irre, was die Zellen ab können.
ExExperte meint
Lithium Starterbatterien gibt es bei Porsche schon seit 2010 auf Wunsch für die Sportmodelle. Der Preis war mit 2000 Euro allerdings heftig, auch für damalige Verhältnisse.