General Motors hat Anfang des Jahres erklärt, mit Verbrennungsmotor betriebene Autos bis 2035 auslaufen zu lassen. Anschließend will der US-Konzern nur noch vollelektrische Neuwagen verkaufen. Dazu investiere man in die E-Mobilität sowie das Autonome Fahren in den nächsten fünf Jahren 27 Milliarden Dollar, vor der Pandemie waren noch 20 Milliarden Dollar vorgesehen gewesen, hieß es. Nun wurde die Summe abermals aufgestockt.
Das Unternehmen teilte Mitte Juni mit, die Aufwendungen für Elektrofahrzeuge und das Autonome Fahren im Planungszeitraum von 2020 bis 2025 auf 35 Milliarden Dollar (ca. 29,3 Mrd. Euro) zu erhöhen. Das Ziel sei die Marktführerschaft bei E-Fahrzeugen in Nordamerika. Bei neuer Batterie- und Wasserstoff-Technologie wolle man auch weltweit an der Spitze stehen. Und mit dem 2016 übernommenen Startup Cruise werde man als erster den sicheren kommerziellen Einsatz von Selbstfahr-Technologien hochfahren.
„Wir investieren aggressiv in einen umfassenden und hochintegrierten Plan, um sicherzustellen, dass GM in allen Bereichen der Transformation zu einer nachhaltigeren Zukunft führend ist“, sagte General-Motors-Chefin Mary Barra. „GM peilt für 2025 einen jährlichen Absatz von weltweit einer Million Elektrofahrzeugen an, und wir steigern unsere Investitionen, um schneller zu skalieren, weil wir in den USA eine zunehmende Dynamik bei der Elektromobilität sehen, flankiert von der Kundennachfrage nach unserem Portfolio.“
General Motors hatte im letzten Jahr erklärt, bis Mitte des Jahrzehnts weltweit 30 neue Elektrofahrzeuge einzuführen. Mit den jetzt verkündeten noch höheren Investitionen sollen insbesondere in den USA neue Elektro-Nutzfahrzeuge und andere Produkte auf der intern entwickelten Antriebs- und Batterietechnik der „Ultium“-Architektur hinzukommen. Darüber hinaus sind weitere Produktionskapazitäten für E-SUV vorgesehen.
Der US-Konzern hat lokal emissionsfreie Autos für zahlreiche Preissegmente angekündigt. Man wolle Elektroautos für jeden Kunden anbieten, von Crossovern und SUV bis zu Trucks und Limousinen. Zu General Motors gehören mehrere Marken, darunter Chevrolet, Buick, GMC und Cadillac sowie die neue E-Transporter-Marke Brightdrop. Aus Europa hat sich das Unternehmen nach dem Verkauf von Opel weitestgehend zurückgezogen, kommende Elektroautos wie etwa der Cadillac Lyriq (Titelbild) sollen aber auch hierzulande starten. Ob der im April offiziell vorgestellte neue Hummer mit reinem E-Antrieb nach Europa kommt, ist dagegen noch offen.
Dirk meint
Ja, ganz fein…die Lawine kommt voll ins Rollen und ist nicht mehr aufzuhalten. Genau wie erwartet.
Und genauso glaubt mir auch keiner, dass man in 5 Jahren keinen Fossilen mehr gebraucht verkaufen kann, die gehen dann alle billig zum Händler im Tausch und nach Osten.
Jetzt werden die anderen auch mächtig nachziehen, so eine Ansage lässt keiner auf sich sitzen.
Wie wär’s mit einem schicken Pickup, das man hinten für Nutzlast oder Passagiere nutzen kann? Wahlweise auch ein Wohnmobilaufbau oder verschiedene Kastenaufbauten für’s Handwerk? Aber nein, man will ja möglichst viele verschiedene Fahrzeuge bauen und verkaufen…
Anfangs hab ich mich ja noch über jedes beliebige neue Modell gefreut, aber mittlerweile kann ich das gefühlt tausendste Fliessheckgeraffel mit 1001 Schnickschnack und 25 Bildschirmen nicht mehr sehen.
Wir haben vor 2 Jahren einen e-NV gekauft und auch wenn der mittlerweile ziemlich veraltet ist – es gibt KEINEN gleichwertigen Ersatz bis jetzt. Entweder schweineteuer und mit Plastik vollgestopft oder hinten ohne Fenster oder ohne AHK oder mit Sitzvollausstattung sauschwer (+500kg aufwärts!) und somit auch kaum mehr Reichweite.
Stefan meint
Was du möchtest, bringt keine Marge. Und GM muss (neben anderen auch) 35 Mrd. Dollar über die Marge refinanzieren.
Dirk meint
Ich bin sicher, dass Nissan an der e-NV-Blechkiste gut verdient, da ist nämlich nix dran, bis auf die Batteriekapaizität wurde nie was geändert und im Vergleich ist die jetzt ganz schön teuer.
Der Grund, warum nur wenig Handwerker-Fahrzeuge rauskommen, wird ein modellpolitischer sein: man will die alten Kisten noch so lange wie möglich verkaufen und spart deshalb dieses Segment aus. Was einem asiatischen Hersteller jedoch egal sein kann.
Dabei wäre gerade das Handwerk und Zustellbusiness für Kurz- und Mittelstreckenfahrzeuge ideal geeignet.
Stefan meint
allein diese Woche Mi und Do waren hier Meldungen zu Handwerkerkisten von Opel und Peugeot. Aber laut vieler Kommentare zu teuer und zu wenig Reichweite. Viele hätten wohl gern die angegebene Reichweite für um die 20.000 oder die doppelte Reichweite für 30.000 EUR. Das rechnet sich aber derzeit nicht.
Dirk meint
Schon die ersten Reaktionen?
https://www.zeit.de/mobilitaet/2021-06/elektromobilitaet-audi-daimler-verbrenner-ausstieg-elektroautos
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Und genauso glaubt mir auch keiner, dass man in 5 Jahren keinen Fossilen mehr gebraucht verkaufen kann, die gehen dann alle billig zum Händler im Tausch und nach Osten.“
Logisch. Würde ich auch nicht. Man sollte solche Aussagen schon mit stichhaltigen Zahlen untermauern können, sonst wird man schnell als „Schwätzer“ abgestempelt. Eine kurze Suche lieferte mir, dass 2016 in Deutschland 7,4 Mio. und 2019 7,2 Mio. Gebrauchtwagen den Besitzer wechselten, bei einem Durchschnittsalter von 6,2 Jahren. Grob gesagt müssten alle heute verfügbare E-Autos (plus die die noch kommen) den Gebrauchtwagenmarkt in 5 Jahren bedienen können. Wir haben derzeit noch nicht einmal 1 Mio. E-Autos in DE auf den Straßen. Wir müssten also vorsichtig geschätzt in 5 Jahren ca. 5 bis 6 Mio. Gebrauchtwagen aus dem E-Auto-Pool abdecken. Wie das geschehen soll musst du mir erläutern.
NiLa meint
Wäre schön, wenn mal anständige elektrische Muscle Cars von GM kommen würden, statt immer mehr SUVs und autonome Langweilmobile.
Egon Meier meint
es sollten überhaupt mal Fahrzeuge kommen …
Sebastian meint
GM ist ja nicht gerade dafür bekannt, in old europe groß Interesse zu zeigen.. zu was auch?
Stefan meint
Du meinst Corvette oder Camaro, die nicht so SUV-Mäßig ausehen wie der elektrische Ford Mustang?
Gab es bisher nur als Konzeptauto oder externer Umbau.
NiLa meint
Zum Beispiel.
Stellantis hat einen elektrischen Challenger zumindest schon mal angekündigt.