Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat zusammen mit knapp 170 Kollegen der EU-Kommission in einem offenen Brief einen grundlegenden Rechenfehler beim Beitrag des Elektroautos fürs Klima vorgeworfen. Der Leiter des Instituts für Energiesysteme und Energieeffizienz der TU Dortmund Professor Christian Rehtanz kritisierte dies kurz darauf. Auch andere Forscher äußerten sich.
Der Brief sei „hochgradig peinlich“, sagte Rehtanz. Es sei „ein wissenschaftlich verbrämtes Lobbyistenschreiben, welches krampfhaft versucht, die Kolbenmaschinen (Lehrstuhldenomination von Prof. Koch des KIT) zu retten“.
Professor Martin Wietschel vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung schrieb in einem Beitrag für das Science Media Center, Koch stelle die Frage, ob für den von Elektroautos verbrauchten Strom der CO2-Ausstoß des Strommix insgesamt anzusetzen sei oder aber der CO2-Ausstoß des Grenzstrommix, also zusätzlich nötigen Stroms. Es gebe Argumente für beide Positionen, wissenschaftlicher Standard sei aber die Verwendung der Durchschnittsemissionen. Denn Grenzstromemissionen ließen sich nicht klar zuordnen. Zudem könnten E-Autos künftig als flexible Speicher für überschüssige Wind- und Sonnenenergie dienen.
Koch und andere Wissenschaftler hatten kritisiert, die CO2-Emissionen durch elektrische Verbraucher würden durch einen vereinfachten Mittelwertansatz viel zu niedrig berechnet. Patrick Jochem vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt schrieb: „Der Artikel greift einen validen Punkt auf“, greife aber an einer Stelle zu kurz. Denn Elektroautos könnten die Energiewende in der Stromerzeugung beschleunigen und zu negativen marginalen Emissionen führen, „insbesondere, wenn man die E-Pkw als mobile Speicher“ in das Energiesystem integriere.
Stefan meint
Ob wir z.B. 2050 kein (bezahlbares) Öl, keinen (bezahlbaren) Wasserstoff oder keinen (bezahlbaren) Strom mehr haben, dürfte egal sein. Die Frage ist, in welchem Feld wir JETZT eine mögliche Zukunft sehen. Leider verteidigen derzeit die einzelnen Interessensgruppen nur entweder das „was wir immer schon so gemacht haben“ oder „das was ich für besser halte“. Bei diesem Verhalten haben wir dann 2050 vermutlich keine (bezahlbare) Luft, kein (bezahlbares) Wasser und keinen (bezahlbaren) Lebensraum mehr.
Mit dem Klima ist nicht zu verhandeln, es ist auch nicht käuflich, es reagiert einfach auf unser Verhalten – und nur das könn(t)en wir ändern. Welcher Lobbyverband dann mal recht hatte ist nicht relevant.
KWD meint
Fakten sind mit Zahlen und physikalischen Gesetzen belegbar, und zwar solche die reproduzierbar sind (im Versuch oder durch Messung). @Peter: hier geht es weniger um Hypothesen.
Fakt ist, dass die Emmissionen in Deutschland seit 1990 insgesamt um gut 40% gesenkt werden konnten – siehe UBA). Ob die postulierten 100%-Lösungen mit zero-emmission zielführend sind darf bezweifelt werden, was nicht daran hindern kann, die Energiewende intensiv weiter voran zu treiben.
Den Verkehrs-Anteil an den CO2 Emmissionen so indoktiniert aufs Korn zu nehmen, wie es seit geraumer Zeit passiert, ist schon deshalb unverhältnismäßig, weil der Anteil an den Gesamt-Emmissionen bei rund 18% liegt. Der für PKW´s ist ein noch kleinerer Anteil. Dazu kommt, warum eigentlich der stationäre Energieverbrauch wie z.Bsp. Hausheizungen, wo das Transportproblem des „Energiespeichers“ entfällt, nicht stärker in den Focus gerückt wird.
Zahlen blitzen in dieser Diskussion nur selten auf, sie scheinen nicht jedermanns Sache zu sein, Physikalische Gesetzmäßigkeiten auch nicht. Schade.
Richardt meint
Es ist immer das Gleiche: Energiewende-Lobbyisten verunglimpfen die Leute, die ein Haar in der Suppe finden, als Lobbyisten, sind aber nicht in der Lage, die Aussage von Herrn Koch und anderen wissenschaftlich zu widerlegen. Dann wird man persönlich polemisch.
Tatsache ist, dass die Sonne nicht genug scheint, der Wind zu selten weht um E-Autos nur ‚erneuerbar‘ zu laden. Und mit Photovoltaik auf dem Dach dauert es zu lange bzw. ein Arbeitnehmer lädt sein Elektroauto über Nacht mit Photovoltaik??? Und dann noch der Quatsch mit den virtuellen Speichern der Autobatterien. Unabhängig vom Aufwand den man treiben muss um den Batteriegleichstrom wieder in Wechselstrom umzuwandeln und ihn ins Netz einspeisen zu können ist das Auto dann ja wohl zum Fahren nicht zu gebrauchen. Von den Lade- und Entladezyklen gar nicht zu reden, die die Batterie viel schneller altern lassen. Haben Sie denn schon mitbekommen, dass Pumpspeicherkraftwerke, die wirklich Windstrom speichern können, reihenweise wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt werden. Sie haben keine Priorität, weil sie nicht als erneuerbar eingestuft sind. Ich habe nichts gegen die Energiewende wenn sie funktioniert und dem Land kein wirtschaftliches Elend bringt. Das passiert nämlich jetzt gerade mit unerprobten Konzepten und der Nichtbeachtung der physikalischen Grundgesetze.
MichaelEV meint
Groß ausholen und dann selber mit sehr viel „Quatsch“ glänzen.
„Tatsache ist, dass die Sonne nicht genug scheint, der Wind zu selten weht um E-Autos nur ‚erneuerbar‘ zu laden.“
Tatsache ist das definitiv nicht. Zukünftige Elektroautos haben Akkukapazitäten, die bei vielen Anwendungsfällen mind. 1-2 Wochen ausreichen. Wie viele Zeiträume gibt es, in denen so lange weder ausreichend Wind noch Sonne verfügbar sind? Tatsache ist, dass es bei der Energiewende immer Überkapazitäten geben wird, die einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden müssen.
„Und mit Photovoltaik auf dem Dach dauert es zu lange bzw. ein Arbeitnehmer lädt sein Elektroauto über Nacht mit Photovoltaik“
Wo steht das Auto tagsüber? Beim Arbeitgeber oder an einem P+R-Parkplatz? Fällt ihnen dafür vielleicht eine Lösung ein?
„Unabhängig vom Aufwand den man treiben muss um den Batteriegleichstrom wieder in Wechselstrom umzuwandeln“
Wie groß ist denn der Aufwand im Vergleich zum Nutzen (Verfügbarkeit von großen Reservekapazitäten, die neben dem bidirektionalen Wechselrichter keine Zusatzkosten verursachen)? Und warum überhaupt wandeln, wenn das Elektroauto vielfach in ein System integriert wird, in dem PV und Speicher sowieso DC betreiben und es für den Speicher schon einen bidirektionalen Wechselrichter gibt?
„Von den Lade- und Entladezyklen gar nicht zu reden, die die Batterie viel schneller altern lassen.“
Mitbekommen, was z.B. LFP-Akkus heute schon leisten?
Richardt meint
Junger Mann, schauen Sie sich mal die Kapazitäten der Niederspannungsnetze an. Da können sie nicht überall laden. Und mit welchem Strom? Klar hält eine Autobatterie 2 Wochen, wenn man nicht damit fährt. Fragen Sie mal einen Geschäftsmann, der sein Auto täglich Hunderte von Kilometern bewegen muss. Der wird Ihnen sagen, was er von einer unausgereiften Technik hält.
MichaelEV meint
Junger Mann, schauen sie sich mal die Kapazitäten der Niederspannungsnetze an. Wenn jedes geeignete Dach/Fassade etc. zukünftig mit PV ausgestattet wird, was fängt man dann mit dem ganzen Strom an, wenn es gerade keinen regulären Bedarf dafür gibt? Elektroautos sind die Lösung, nicht das Problem!
Und da werden wieder die Geschichten ausgepackt von den Geschäftsmännern, die jeden Tag 1000km fahren. Die gehen im Grundrauschen unter bzw. werden schon dadurch gedeckt, was beim Verbrenner alles eingespart wird (Raffinerien, Transport, Tankstellen).
Bei einem heutigen Auto mit 500km Reichweite pro Ladung bedeutet das Jahresfahrleistungen von 13000km (alle 2 Wochen laden) oder 26000km (jede Woche). Mit 800km Reichweite 20000km bzw. 40000km.
Yogi meint
@Richardt
Also Fraunhofer, ifeu, SRU, Ökoinstitut, Lehrstühle der Energietechnik…..haben sie schon mal nicht gelesen. Aus welchen Studien zur Energiewende haben die denn ihre quere Weltsicht?
Richardt meint
Tja mein lieber Yogi, da haben Sie ein Problem. Ich kenne die Praxis aus 40 Jahren weltweiter Praxis in der Energiewirtschaft. Studien schreiben, bei denen praktische NACHWEISE fehlen ist einfach. Ich habe 40 Jahre dafür gesorgt, dass der Strom zum Verbraucher gekommen ist. Mein Wissen kommt aus eigener Erfahrung und Statistiken der Energieerzeugung. Mit Wind an Land kommen Sie z.B. nur auf 85 Volllasttage, das ist die Jahreserzeugung 2020 geteilt durch die installierte Leistung (Daten s. Windlobbyportal WINDGUARD). Schauen Sie sich mal in der Praxis um. Sie werden sich wundern.
Yogi meint
Sie meinen also, sie sind klüger als alle Professoren des SRU?
Eine wissenschaftliche Abhandlung/Gegendarstellung wollen sie aber nicht verlinken?
Allein an Punkt 1 sieht man ihre Ahnungslosigkeit. Seit 2 Jahren laufen mein eFirmenwagen und der eZweitwagen mit Überschusstrom der PV. (die sich allein mit Eigenstrom ohne Autos nach 9 Jahren rechnet) In 98% der Fälle netzunabhängig ohne Probleme, alle Spontanfahrten im Jahr möglich. 25.000km/Jahr. Die Wallboxen werden vom Programm koordiniert. Überhaupt kein Problem. Oft reicht schon ein sonnenreicher Wochenendtag und man kommt in der Woche überall hin. Nur alte Männer scheinen damit Probleme zu haben nicht mehr tanken zu dürfen. Gerade im Urlaub hat 28min bei Lidl während Einkauf gereicht mit 140 bis 150 km/h 300km wieder heimzufahren. Demnächst baut auch meine Firma PV und lädt Mitarbeiterfahrzeuge auf. Ist das alles zu komplex für ihren Jahrgang?
Richardt meint
Hallo Yogi, ich habe nicht behauptet, klüger als alle Professoren zu sein. Aber mehr praktische Erfahrung habe ich mit Sicherheit. Sie scheinen dagegen ja klüger zu sein als alle anderen. Was Ihnen nicht passt, wird einfach weggeleugnet. Und wer Sie sind weiß ich immer noch nicht. Wir müssen endlich dazu kommen, dass beide Seiten einander zuhören und mit offenem Visier Argumente austauschen. Von den Ökostromern hat noch nie einer Selbstzweifel geäußert, die haben in der Regel immer nur Recht. Übrigens, Recht haben: Albert Einstein wurde mit seinen Thesen lange angefeindet. Er sagte einen sehr weisen Satz: Natürlich habe ich viele Kritiker, die meine Thesen ablehnen. Bringen Sie mir aber einen, der sie wissenschaftlich widerlegen kann. Wissen Sie, wenn ein Herr Rehtanz sagt der Brief der 170 Wissenschaftler sei ‚hochgradig peinlich‘ dann ist das wie mit der Hand, die auf einen anderen zeigt: Von 5 Fingern zeigen immer 3 auf einen selbst zurück. Bringen Sie Fakten, Argumente und zeigen Sie, wer Sie sind. Diskutieren wir sachlich mit Zahlen. Das ist das, was diesem Land fehlt.
W. Winkler meint
Jeder verteidigt seine Pfründe. Der Regierung fehlt leider jegliche technische Kompetenz und solange das Volk nicht aufschreit, wird es zur Kasse gebeten. Man vergleiche, wie lange hat es gedauert vom Start des Apolloprojekts bis zur ersten Mondlandung. Damals war allen von Beginn an klar, dass eine Systemlösung zu finden sei. Das einzige was heute klar zu sein scheint ist, dass jeder der laut „Öko“ schreit, mit Geldern bedacht wird. Unter dem Deckmantel der „lösungsoffenen Problemlösung“ wird so auf ein Wunder gewartet. Es reicht, um diese Abläufe zu erkennen, die 3 Berichte des Bundesrechnungshofs zur Energiewende zu lesen. Im Moment scheint das wichtigste zu sein, dass der Kurs der CO2 Emissionrechte steigt und diverse Futures zu Lithium ihre Abnehmer finden. Technische Lösungen eines neuen Energiesystems scheinen hierbei nicht wirklich gefragt zu sein. Dabei wären wir heute bei rationaler (lobbyistenfreier) Vorgehensweise und entsprechendem Projektmanagement ziemlich sicher in der Lage, stabile Netze, wirtschaftlich versorgte Industrien und moderne Verkehrskonzepte mit Individualverkehr zu realisieren. Am schlimmsten wäre dies wohl für die Grünen, denn dann hätten sie keinen Grund mehr, dem Rest der Bevölkerung zu erklären, was sie zu tun und zu lassen hätten.
nilsbär meint
Ein Gedankenexperiment:
Angenommen, ab 2050 dürfen in Deutschland nur mehr E-Autos fahren. Und angenommen, es fehlen Stand heute 100 TWh grüner Strom im Jahr, um diese E-Autos CO2-frei zu betreiben.
Fall 1: Die Regierung beschließt ein Gesetz namens ‚CO2-freier Verkehr 2050‘ und erreicht durch Förderungen, dass wirklich bis 2050 diese 100 TWh mit EE zugebaut werden. Dann kann man 2050 sagen, dass der Verkehr CO2 frei ist.
Fall 2: Die Regierung beschließt ein Gesetz namens ‚CO2-Reduktion in Deutschland‘ und erreicht durch Förderungen, dass bis 2050 ebenfalls 100 TWh zugebaut werden. Dann ist der Strommix 2050 besser als heute, aber nicht CO2-frei, ebenso der Verkehr.
Kann man also einfach durch Wahl eines Gesetzesnamens entscheiden, ob der Verkehr 2050 CO2-frei ist oder nicht?
Sebastian meint
bis 2050 hat sich der San Andreas Graben um 200 Meter verschoben.. was wir dann für Autos fahren dürfte keinen Menschen interessieren.
Dirk meint
Vor allem ignoriert das völlig die Realität: die Meisten, die elektrisch fahren, haben Solar auf dem Dach oder zumindest einen grünen Stromtarif. ODER ETWA NICHT???
Der allwissende Prof und seine Mitläufer unterstellen also allen E-FahrerInnen die gleiche Ignoranz und Unwissenheit bzw. Faulheit umzudenken bzgl. des Energiebezugs wie sie es vermutlich selbst leben?
Nur weil man ne Professur hat ist man noch nicht unbedingt in allen Bereichen intelligent – ich hab’s selbst ausreichend oft erlebt. Da gibt’s tolle Leute und auch ziemliche Zaunpfosten.
FahrradSchieber meint
„ODER ETWA NICHT???“
Ja, nicht.
„die Meisten, die elektrisch fahren, haben Solar auf dem Dach“
Eher unwahrscheinlich. Und selbst bei denen, die es haben, muss man schauen, was bei der typischen 10 kWp-Anlage für das BEV rausspringt, wenn das Auto am Abend zu Hause ist.
„oder zumindest einen grünen Stromtarif“
Genau darum geht es in der Studie:
Wenn die Bereiche Verkehr, Haushalte und Industrie auf grünen Strom umgestellt werden sollen, dann müssen sich diese Bereiche den vorhandenen grünen Strom teilen.
Man kann die Verteilung verändern (mehr „grün“ in Verkehr, mehr „böse“ in Haushalte oder Industrie. Oder umgekehrt).
Das ändert aber nichts am CO2-Wert der Gesamtmenge.
Und die Frage ist halt, welchen Wert man für die Berechnung nutzen möchte.
Wie Prof. Wietschel richtig sagt: „Es gebe Argumente für beide Positionen“.
MichaelEV meint
Das ist doch Unsinn. Das „böse“ wird zukünftig keiner bezahlen wollen (heute z.B. hübsche 12 Cent/KWh Marktpreis), während EE immer günstiger werden.
EE haben nur ein Problem: Überkapazitäten, die den Marktpreis drücken und die EE damit unwirtschaftlicher machen. Nur dieses Problem muss gelöst werden (variable Preise, Elektroautos) und die Energiewende kennt kein Halten mehr.
FahrradSchieber meint
Es ist schlicht die Menge, die fehlt:
Stromerzeugung aus regenerativen Quellen im Jahr 2020: ca. 251 TWh
Energiebedarf der drei o. g. Sektoren: ca. 2.000 TWh p. a.
Diese Differenz von über 1.700 TWH ist das Problem, welches gelöst werden muss.
Die Steigerung bei Grün-Strom im letzten Jahr betrug 9 TWh, bei derzeitiger Geschwindigkeit würde es also fast 190 Jahre dauern, um die Diffenrenz abzu bauen.
Man muss an beide Seiten ran:
Die Sektoren müssen weniger verbrauchen, die Produktion von Grün-Strom muss steigen. Und man sollte offen und ehrlich sagen, was das bedeutet, z. B.:
-massive Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (ja, auch BEVs!)
-Verkleinerung, Verteuerung und Verdichtung vom Wohnbereich
-Photovoltaikpflicht auch auf Bestandsbauten (außer bei Nordausrichtung)
-Eine Vervielfachung der Windräder (also auch in Naturschutzgebieten und nah an Wohngebiete) mit gleichzeitger Beschneidung von Einspruchsrechten der Bevölkerung
-etc…
Kann man alles wollen oder nicht. Aber ehrlich sollte man sich schon machen.
PS: Haben Sie was gemerkt? Ich habe Ihnen geantwortet, ohne Ihren Beitrag z. B. als „Unsinn“ abzuwerten. Cool, dass sowas geht, oder? ;-)
MichaelEV meint
Die Menge ist erstmal nebensächlich. Fossiler Strom ist teuer und wenn zu viel Verbrauch den Preis steigen lässt, werden neue EE-Erzeuger gebaut. Verlangsamt werden kann dieser Prozess temporär durch fehlende Produktionskapazitäten oder Fachkräftemangel. Abgebremst erst, wenn wirklich Flächen knapp werden und es dafür keine technischen Lösungen mehr gibt (noch lange entfernt). Die Marktwirtschaft wird Kohle keinen und Gas nicht viel Platz lassen (bzw. hat Gas das Potential selber erneuerbar zu sein).
Die meiste Einsparung lässt sich erstmal durch Technologie abbilden, nicht durch Verzicht, Verbote und Zwang: Elektroauto statt Verbrenner, Wärmepumpe statt konventioneller Heizung. Funktionierende Mobilitätskonzepte.
Bzgl. dem Unsinn: Die Marktwirtschaft lässt für ihre Behauptungen keinen Platz, auch bei der x-ten Wiederholung. Mit Übertreten der Schwelle, dass EE günstiger als fossile Energien sind, gibt es vollkommen andere Spielregeln und ein ganz anderes Tempo der Entwicklung.
Vanellus meint
@ Fahrradschieber: bei dem Energiebedarf von rund 2000 TWh der Sektoren Verkehr, Haushalt und Industrie ist ein sehr großer Anteil dabei, der aus fossilen Energieträgern gedeckt wird. Und der soll decarbonisiert werden. Bei Heizung in Haushalten geht es gerade in Richtung elektrische Wärmepumpen und weg vom Heizöl oder Erdgas. Dadurch wird der Gesamtenergiebedarf enorm reduziert. Beim Verkehr passiert Ähnliches: weg von Benzin und Diesel, hin zu Strom. Auch dabei reduziert sich der Gesamtenergiebedarf enorm, wegen der hohen Effizienz des Elektromotors gegenüber allen Verbrennungsmotoren (dem Hauptforschungsfeld von Prof. Koch). Man muss also in diesen drei Sektoren keineswegs 2000 TWh Kohle, Öl, Strom durch 2000 TWh EE-Strom ersetzen, sondern deutlich weniger.
Klappt natürlich nur, wenn man auf BEV setzt. Setzt man auf FCEV oder gar e-Fuels reduziert sich der Gesamtenergiebedarf nicht, sondern wächst sogar.
Wenn alle 48 Mio. Pkw in Deutschland auf BEV umgestellt würden, würde der Import an Rohöl nach Deutschland um 56 % sinken (PIK Potsdam).
FahrradSchieber meint
„Die Menge ist erstmal nebensächlich.“
Das werden die, denen dann Strom fehlt, vermutlich anders sehen.
„Die Marktwirtschaft wird Kohle keinen und Gas nicht viel Platz lassen“
Sehe ich genauso. Es dauert halt bei aktuellem Tempo nur knapp 190 Jahre…
Es ist naiv zu glauben, dass, wenn der Preis stimmt, eine Vervielfachung der Grün-Strom-Menge innerhalb weniger Jahre möglich wäre. Die Grenzen einer beliebigen Beschleunigung des Ausbaus haben Sie ja schon selbst aufgezeigt.
Übrigens ist der Produktionspreis in einer Marktwirtschaft nur eine Komponente von vielen zur Preisbildung. Angebot und Nachfrage sind die Zauberworte. Und wenn der Strommarkt von einer Nachfrageorientierung zu einer Angebotsorientierung wechselt (Aussage der Grünen), dann bekommen die Abnehmer den knappen Strom, die am meisten dafür zahlen. Egal, was der Strom in der Erzeugung gekostet hat. Und in solchen Phasen wird dann auch (importierter) Kohlestrom hohe Gewinne abwerfen
MichaelEV meint
Das ist ja echt anstrengend. Nichts bekommt Knappheit besser in den Griff als Marktwirtschaft. Wenn Knappheit herrscht, steigt der Preis. Wenn der Preis steigt, wird neues Angebot geschaffen. Funktioniert sehr gut, wenn da keiner reinfuscht. Ihre 190 Jahre können sie sich da sparen. Bisher wurde das Angebot geplant und gefördert. Dieses Jahr ist der Wendepunkt, ab dem sich das marktwirtschaftlich regelt. Und z.B. Elektroautos erhöhen den Strombedarf in den nächsten Jahren weit geringer als sie hier glauben machen wollen und werden zu großen Teilen Überkapazitäten verwenden, die der Energiewende sonst im Weg stehen würden.
EE lassen sich bekanntlich zu großen Teilen nicht planen. Das Angebot kommt wie es kommt. Das sich die Nachfrage danach ausrichtet ist alternativlos. Und VIELLEICHT könnten die Preise auch mal (sehr selten, sonst würde es neues Angebot dafür geben) höher sein, das ist zwingend notwendig, damit gesamtheitlich der niedrigste Preis und auch die geringste CO2-Intesität erzielt werden.
Was stellen sie sich denn vor wie es mit dem Status Quo weiterlaufen soll? Z.B. mehr Windkraft bauen, die in erster Linie dann einspeist, wenn es heute schon Überkapazitäten gibt und der Strom gar nicht gebraucht wird; im besten Fall mit Marktpreisen von 2 Cent/KWh (wo der Strom unter Gestehungskosten ins Ausland geht und dort die Energiewende blockiert) oder im schlechtesten Fall werden die negativen Preise noch mehr ausweitet. Das bisherige Vorgehen ist jetzt schon gescheitert, was sich in den hohen Strompreisen widerspiegelt. Nur mit einer anderen Herangehensweise (variable Preise) wären die Strompreise heute sehr viel niedriger, die CO2-Intensität sehr viel geringer und die Sektorenkopplung sehr viel weiter. Und das wichtigste: EE hätten schon mehrere Jahre früher den Punkt überschritten, wo sie ökonomisch die einzige Option sind.
Richardt meint
Dirk würde bestimmt anders reden, wenn er einen Smartmeter hätte, der abschaltet, wenn kein Ökostrom verfügbar ist. Lieber Mann: Schauen Sie mal auf smard.de nach, dem offiziellen Portal der Bundesnetzagentur, wann es wirklich Ökostrom gibt. Es ist ehrenwert ökologisch zu denken, keine Frage, aber man muss es auch realisieren können. Allen Respekt vor Leuten, die etwas Gutes wollen. Aber bevor sie laut werden, sollten sie sich ein wenig über die Realität informieren. Und noch eines: Glauben Sie wirklich dass die Entwicklungsländer gleich E-Autos auf den Hof stellen? Die sind im ersten Moment froh, wenn sie für ihre Glühbirnen und das Radio im Dorf einen kleinen Diesel haben. Wenn wir die Verbrennerautos verschrotten und nicht mehr bauen, kann die unsere Industrie auch nicht mehr verkaufen. Wir haben 2019 20% weniger Pkws produziert, da gab es noch kein Corona, 2020 bereits, mit Corona 40% und wenn man die 5 Monate Produktion 2021 aufs ganze Jahr hochrechnet wird es bei 40% weniger Autoproduktion und Absatz bleiben. Das hat bereits 120 000 Arbeitsplätze gekostet und wird mehr, wenn wir alleine auf E-Autos umsteigen, die kaum einer will. Mit all den Förderungen bei uns für das E-Auto sind insgesamt, seit Verkaufsbeginn der E-Autos, ca. 870 000 e-Autos + Plug-In-Hybrid in Deutschland zugelassen, das ist ein Bruchteil der früheren Produktion (5,5 Mio) eines Jahres. Das wird schiefgehen, wenn wir nicht umsteuern. Übrigens: Stau bleibt Stau, das ändern Sie auch nicht mit E-Autos, da hilft nur der 50%-ige Umstieg auf eine (funktionierende) Staatsbahn.
MichaelEV meint
Eine unsinnige Aussage an die nächste gereiht. Noch nicht mal für Absätze hat es gereicht.
Vanellus meint
Wann der Strom aus dem Netz einen hohen Anteil an EE-Strom hat können Sie beinahe in Echtzeit hier sehen:
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/17.06.2021/24.06.2021/
Da können Sie auch sehen, wie sich dabei die CO2-Emissionen absenken.
caber meint
Über die CO2 Diskussion hinaus, E-Fahrzeuge bringen:
1. Weniger Lärm in der Stadt
2. Vermindern die Abgase in der Stadt .
Dirk meint
…und weniger Stress bei allen. E-FahrerInnen fahren relaxter – aus Zwang zum und Spass am Strom sparen, aber auch aus der entspannten Fahrzweise heraus: man muss keine Motoren hochdrehen und hektisch mit irgendeinem Hebel rumrühren, damit die Karre richtig fährt.
Selbst meiner Frau, die sonst Autofahren gehasst hat, macht das Spass.
MiguelS NL meint
“170 Kollegen”
Gestern hieß es noch “170 Wissenschaftlern”, von wegen.
EV1 meint
Es hieß sogar „170 internationale Wissenschaftler“. Wenn man sich die Namensliste dann angesehen hat, wusste man schnell woher der Wind weht.
Das letzte Gebrüll der Dinosaurier im Todeskampf.
MiguelS NL meint
Ich weiss. Schlimm das ganze.
Dirk meint
Das erinnert an dieses hochnotpeinliche Pamphlet vor ?2? Jahren mit dem angeblichen Lungenfacharzt bzgl. Stickoxide usw., dem auch etwa so viele „Kollegen“ hechelnd hinterhergelaufen sind. Was dann auch in sich zusammenbrach und nach hinten losging.
Richardt meint
Typisch dass solche Kommentare anonym sind. Dann kann man sich besser austoben. Peinlich ist, dass man sich nicht mit der Sache auseinandersetzt. Das ist das Peinliche. Jeder schwätzt irgendetwas mit Null Ahnung von der Sache.
Aber hier passt ein Zitat von Karl May:
Lieber Leser, weißt du, was das Wort Greenhorn bedeutet? Eine höchst ärgerliche und geringschätzige Bezeichnung für jeden, auf den sie angewendet wird!
,Green‘ heißt grün und unter ,horn‘ ist Fühlhorn gemeint. Ein Greenhorn ist demnach ein Mensch, der noch grün, also neu und unerfahren im Land ist und seine Fühlhörner behutsam ausstrecken muss, wenn er sich nicht der Gefahr aussetzen will, unliebsam anzustoßen….Ein Greenhorn macht im Wilden Westen ein so starkes Lagerfeuer, dass es baumhoch emporlodert, und wundert sich dann, wenn er von den Indianern entdeckt und erschossen worden ist, darüber, dass sie ihn haben finden können. Ein Greenhorn ist eben ein Greenhorn –
Hier lodert kein Feuer. Aber die Greenhorns werden sich noch wundern, wenn demnächst das Licht ausgeht, weil ‚erneuerbar‘ nicht funktioniert!
MichaelEV meint
„Aber die Greenhorns werden sich noch wundern, wenn demnächst das Licht ausgeht, weil ‚erneuerbar‘ nicht funktioniert!“
Nur weil sie nicht verstehen, wie es funktionieren wird, müssen sie ihre Unkenntnis hier nicht Kund tun. Dazu passt ihre folgende Aussage:
„Dann kann man sich besser austoben. Peinlich ist, dass man sich nicht mit der Sache auseinandersetzt.“
Längsdenker meint
KIT sollte auf seinen guten Ruf achten.
Diese 170 „Wissenschaftler“ sehen nicht, dass die Zunahme von erneuerbarer Energie dem Bedarf von E-Mobility weit voraus ist und bleiben wird.
Erinnern Sie sich noch an die Meldung vor 2 Jahren: 113 deutsche Lungenfachärzte haben die Gesundheitsgefahr durch Stickstoffdioxid (NO2) angezweifelt. Das waren auch solche Wissenschaftler.
Frank meint
An diese Lungenärzte musste ich auch sofort denken, ähnlich peinlich.
Marco meint
Mails schreiben! Jetzt und alle.
Dirk meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Thrawn meint
Das waren nicht nur Lungenärzte, sondern auch ein paar Ingenieure, da war auch Prof Koch dabei.
Der versucht’s halt immer mal wieder und greift nach jedem Strohhalm, um seinen Lehrstuhl (Kolbenmaschinen) vor der Bedeutungslosigkeit zu retten. Da kann man wohl auf die eigene wissenschaftliche Reputation wenig Rücksicht nehmen.
Duesendaniel meint
Professor Köhler und seine Fans, ist dann genau so schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht ist, nachdem auffiel, dass er sich um Faktor 1000 verrechnet hatte.
Skodafahrer meint
Ohne einen jährlichen Sonderzubau der regenerativen Stromerzeugung, für die Elektromobilität, wird es nicht funktionieren.
Da der Zuwachs an Elektroautos begrenzt ist, könnte man relativ einfach 100% des zusätzlichen Strombedarfes der Elektromobilität durch zusätzliche regenerative Erzeuger gewährleisten.
Dann könnte man auch nicht mehr mit weniger als 100% regenerativen Strom im Netz argumentieren.
Andreas meint
Die Rechnung wäre dann nur genauso falsch in der anderen Richtung.
Wir haben nun mal einen Mix aus verschiedenen Stromerzeugern.
Wichtig wäre mit dem Netzdienlichen Laden der Fahrzeuge dran zu bleiben, heisst Parkplätze der Arbeitnehmerfahrzeuge mit Ladeinfrastruktur ausbauen. Dann tagsüber die PV-spitze wegladen und abends aus dem Fahrzeug zurück ins Netz.
Der EE Ausbau muss natürlich brennen wie nie.
ShullBit meint
Autos als Pufferspeicher haben aber auch nur begrenztes Potential. Wenn ich ein Auto mit NCM-Akkus hätte, würde ich das garantiert nicht als Pufferspeicher im Stromnetz zur Verfügung stellen. Diese Akkus sind für um die 1000 volle Ladezyklen gut. Selbst wenn man dann nur einen Akkubereich von 50-80% als Pufferspeicher zur Verfügung stellt, ergeben sich in 10 Jahren wahrscheinlich über 3000 Teilladezyklen. Das Ergebnis dürfte eine starke vorzeitige Degradation des Autoakkus sein.
Angenommen man bekommt das Puffern mit 0,03 EUR/kWh vergütet, so wird man in 10 Jahren damit nur 1.500-2.000 EUR verdienen. Nicht ansatzweise genug, um einen ruinierten Akkusatz für 8.000-10.000 EUR zu refinanzieren.
Entweder wird das Bereitstellen des Autoakkus als Pufferspeicher für das Stromnetz also ein großes Verlustgeschäft für den Fahrzeughalter oder man müsste die Vergütung so hoch ansetzen (ca. 0,20 EUR/kWh), dass es wirtschaftlich keinen Sinn mehr ergibt, E-Autos mit NCM-Speicher als Pufferspeicher zu nutzen.
Anders schaut es bei LFP-Akkus aus. Diese sind für ca. 10.000 volle Ladezyklen gut, also theoretisch für 3-5 Millionen Kilometer im Auto. Das ist weit mehr, als für ein Fahrzeugleben realistisch ist. Diese Auto kann man recht problemlos als Pufferspeicher im Stromnetz zur Verfügung stellen.
MichaelEV meint
In 10 Jahren wird der Akku 8000-10000 € kosten? Wohl kaum.
ShullBit meint
Du machst den Fehler, mit den Produktionskosten von 2030 zu rechnen. Die sind hier aber komplett irrelevant. Es zählt nur, was Audi, Tesla und Co. dann für einen komplett neuen Akkusatz bei einem 10 Jahre alten Modell verlangen. Zum einen funktioniert Wirtschaft nicht so, dass man Dinge zum Selbstkostenpreis abgibt. Gerade bei Ersatzteilen wird traditionell abgezockt. Zum anderen wird man eben nicht so einfach in ein Auto aus 2021 ein Batterieprodukt mit der Zellchemie und den Produktionskosten von 2031 einbauen können.
Und selbst wenn die kWh auf Zellebene dann meinetwegen nur 50 EUR kostet, hat ein brutto 70 kWh großer Akkublock bereits Zellen für 3.500 EUR verbaut. Das sind nur die Zellen. Strukturen, Kühlung, Leistungselektronik kommen teilweise noch dazu. Dazu Arbeitslohn und Mehrwertsteuer. Illusorisch das für unter 8.000 EUR zu erwarten.
Und ja: Musk hat irgendwann mal getrötet, dass es 3000-7000 USD kosten soll, den Akku des M3 zu tauschen. Das erscheint nun überall, wenn man zu dem Thema googelt. Tatsächlich berechnet Tesla USA derzeit knapp 16.000 USD für den Austausch des größeren Akkus bei M3. Das mal so als Zahl zur Erdung.
Andreas meint
Deshalb wird man auch nur einen kleinen Teil der Kapazität des Akku freigeben. 10KWh würden schon viel bringen.
1 Mio Fahrzeuge mit 10KWh sind schon mal 10 GWh. Die niedrigen Zyklen addieren sich auch nicht 1:1 zu Vollzyklen. Untersuchungen zeigen, dass durch niedrige Entladetiefe ein vielfaches an theoretischen Vollzyklen erreich werden kann. Da schlägt aber bei den meisten Fahrzeugen die Kalendarische Alterung vorher zu.
Peter W meint
Dass sich Akkus weiter entwickeln und billiger werden ist bei Dir wohl noch nicht angekommen. Außerdem wird wahrscheinlich niemand gezwungen den Autoakku dafür zur Verfügung zu stellen. Du darfst das also für Dich dann selbst entscheiden.
Außerdem wird das in Deutschland ohnehin kaum was werden, denn man müsste den Strom 2 mal versteuern. Beim Laden zahlt man Steuern, und beim Entladen ins Netz zahlt man wieder als würde man den Strom produzieren. An dieser bürokratischen Fußangel sind schon Speicherentwickler gescheitert.
Andreas meint
Ja das wird derzeit durch die Regulatorik aktiv verhindert. Eines der Bretter an denen bereits gesägt wird.
Herbst abwarten, dann ist Altmeier hoffentlich Geschichte und wenn wir Glück haben kommt was besseres nach.
VW will das nächstes Jahr ausrollen – dann wird das Wirtschaftsministerium was tun müssen.
Tommi meint
Im Prinzip sehe ich das genauso. Ladezyklen dafür zu verschwenden finde ich nicht sinnvoll.
Das Auto sollte eher als Nettopufferspeicher dienen. Wenn zu wenig Strom zur Verfügung steht, dann kann die Ladeleistung reduziert werden um das Netz zu entlasten. Das wirkt wie ein Pufferspeicher und schadet dem Akku nicht. Eher sogar umgekehrt.
Florian meint
Sehe ich genauso, solange die Degradation bei Akkus ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist wird eine Vielzahl der E-Autofahrer nicht gewillt sein als Puffer zur Netzeinspeisung zu dienen.
Beim reinen Aufladen dürfte das anders aussehen, so könnten durch ein angestecktes Auto durchaus Spitzen nach oben im Stromnetz ausgeglichen werden.
Alupo meint
In der BASF lief ein Versuch mit NCA Akkus (Tesla mal wieder…) der schon über 10.000 Vollladezyklen hinter sich hatte und dabei gerade die 80% – Marke bei der Kapazität unterschritten hatte.
Akkus sind besser als ihr Ruf. Ich denke, NCM sind dabei auch nicht schlechter.. .
Dirk meint
„Nicht ansatzweise genug, um einen ruinierten Akkusatz für 8.000-10.000 EUR zu refinanzieren. “
Wie schaurig…niemand bezahlt mir mein E-Auto…wo das doch bei den Fossilen immer so schön funktioniert hat? Da hat man doch auch immer einen nagelneuen Motor bekommen, wenn der alte Schrott war?
So kann das ja nix werden mit der E-Mobilität. Da muss schon Geld hinten rauskommen, so wie sich Fossile ja auch immer „rechnen“!
Daniel meint
Ich war immer stolz auf meine Uni (damals noch Fridericiana), seit Gestern bin ich am Fremdschämen.
ID.alist meint
Die Umbenennung in KIT, angelehnt an den amerikanischen MIT, sagt schon vieles. ;-)
andi_nün meint
Manche Leute beim KIT verbreiten denselben Unsinn, wie Hr. Sinn damals beim Ifo. Leider haben diese Leute Kraft ihrer Positione eine gewisse Glaubwürdigkeit und entsprechend werden solche Infos von vielen Leuten übernommen, die Infos kommen schließlich von „Experten“
ID.alist meint
Ich schätze mal in einigen Lehrstühlen für Verbrennungskraftmaschinen oder Kolbenmaschinen wirst Du ähnlichen Argumentationen hören.
Aber man muss auch verstehen, dass solche Leute ihr ganzes leben der VKMs gewidmet haben, und Abschied nehmen ist nie leicht.
Jürgen V meint
Genau da liegt das Problem. Ich bekomme solche Aussagen regelmäßig von meinen Kollegen um die Ohren gehauen. Werde regelmäßig als „Umweltsau“ betitelt. Leider fallen diese Tölpel immer und immer wieder auf solche „Scharlatane“ rein. Dabei versuche ich nichtmal sie zu bekehren, oder die E- Mobilität als den Heilsbringer darzustellen. Die Leute sind bei dem Thema genauso verbohrt, wie andere beim leugnen der Coronapandemie.
Leider
FahrradSchieber meint
„Die Leute sind bei dem Thema genauso verbohrt….“
So ist der Mensch nun mal: Was nicht ins eigene Weltbild passt wird gerne diskreditiert. Ist einfach und spart Zeit und Arbeit. Ansonsten müsste man sich mit Inhalten auseinandersetzen. Voll anstrengend…
Sieht man hier doch auch:
Da werden den 170 Wissenschaftlern, sorry, natürlich Scharlatanen, Aussagen unterstellt, die sie nie getätigt haben.
Und da auch das Finden von Argumenten anstrengend ist, stellt man die Gegenseite einfach in eine möglichst unangenehme Ecke. Am besten was mit Coronaleugnern, Lungenfachscharlatanen oder Trump. Ach ne, Trump geht ja jetzt nicht mehr ;-)
Man sieht also: Egal ob ICE oder BEV: Mensch bleibt Mensch.
Richardt meint
Lieber andi_nün: Der Unterschied zwischen Ihren Aussagen und jenen der Professoren Sinn und Koch besteht darin, dass deren Aussagen auf Basis von recherchierten Fakten erarbeitet sind und nicht auf irgendwelchen Behauptungen basieren. Beschäftigen Sie sich einmal vertieft mit dem Thema Energiewende, schauen Sie sich auch mal die Nachteile an, bevor Sie einfach UNSINN behaupten (das kommt nicht von mir, das sind Ihre eigenen Worte). Beweisen Sie den Herren Sinn und Koch auf Basis von Fakten, dass diese falsch liegen. Nur ein Beispiel für Sie, das sogar CO2 neutral ist: Was bringt es dem Verkehr, wenn man vom Verbrenner auf das E-Auto umsteigt? Stau bleibt Stau. Man sollte erst einmal etwas von der Materie verstehen lernen, bevor man UNSINN sagt. Und auch mit seinem Namen dafür einstehen!
Anti-Brumm meint
Auszug aus Koch’s Website beim KIT:
„Die Vision lautet, dass der Verbrennungsmotor unter allen Betriebszuständen die typische Stadtluft von Immissionen reinigt.“
Danke für den morgendlichen Lacher! Der Typ hat echt Visionen …
Gerry meint
Bei solchen Visionen ist es wirklich höchste Zeit für einen Arztbesuch…(wie es ein Altbundeskanzler mal formuliert hat).
Aber es war schon immer so, für Geld kann man alles kaufen…
Frank meint
Um die Luft der Insassen zu verbessern sollte der Auspuff direkt in den Innenraum geleitet werden…..dann löst sich das Problem von selbst….wenn das Verursacherprinzip angewendet wird…. dann wächst die Verantwortungsbereitschaft irgendwie schneller….und die Nachfrage nach Problematischen Produkten sinkt
Dirk meint
Das ist die Sorte, die glaubt und vermittelt, dass ein Abgasfilter die Abgase filtert…permanent, ohne zu verstopfen…und dann kommt die ominöse Nachverbrennung zur Reinigung ins Spiel, die den Filter dann freibrennt auf der Autobahn oder so.
Die Realität ist aber, dass die Motoren mit höheren Einspritzmengen überhitzt werden, damit da was brennt – wobei es äusserst fraglich ist, wie die Filter überhaupt 1m hinter der Brennkammer plötzlich Partikel verbrennen sollen, die in der viel heisseren Brennkammer nicht verbrannt sind.
Ich hab mich da mal mit einem seriösen Tuner (weil er ehrlich war) unterhalten in einer ruhigen Ecke einer kleinen Veranstaltung, der meinte, das Zeug wird auf der AB dann einfach rausgehauen, da verbennt nix. Die Testzyklen sind aber optimal ausgelegt so dass das vielleicht im Labor funktioniert, aber niemals auf der Strasse.
Und den Betrug mit den Testzyklen kennen wir ja nun alle zur Genüge…
Cupra meint
Ich hoffe ja, dass diese Gegendarstellung noch schön lange in der Medienwelt rumgereicht wird, um solchen Lobbyisten wie dem vom KIT, unglaubwürdig zu machen. Solch ein Lobbyistentum und Einflussnahme gehört vor allem im Politikbereich endgültig ein Riegel vorgeschoben.
Peter meint
Die Gegendarstellung bringt zu wenig Klicks und passt nicht zur Kampagne von Springer. Also wird da nicht viel werden.
FahrradSchieber meint
Was für eine Gegendarstellung?
Im obigen Artikel gibt es drei Kernaussagen:
Prof. Rehtanz: „hochgradig peinlich“ – klingt nicht sehr fachlich fundiert…
Prof. Wietschel: „Es gebe Argumente für beide Positionen“
Patrick Jochem vom DZLR: „Der Artikel greift einen validen Punkt auf“
Max meint
Ich glaube, die breite Masse lässt sich noch viel zu viel von der Mineralölwirtschaft und der Verbrennungslobby beeinflussen.
Da wird mit allen Mitteln versucht zu diskreditieren und die Milliarden die in die Werbung gehen garantieren den Beistand der Medien…
Dabei ist es ganz einfach: Wenn es stinkt, ist es nicht gut für uns!
Peter W meint
Schön, dass das so schnell klar gestellt wurde.
Menschen die sich als Wissenschaftler bezeichnen, oder sonstwie öffentliches Interesse wecken, sollten sich erstens genau überlegen was sie sagen, und sie sollten sich zweitens an Fakten halten und diese nicht verdrehen oder falsch auslegen.
Peter meint
Ich find den Artikel von Koch unterirdisch, aber: Es ist ein Irrtum, dass Fakten per se irgendeine Wahrheit darstellen. Erst die Interpretation von Fakten ergibt Erkenntnis. Und Interpretation ist in vielen Bereichen auch von Ansichten beeinflusst.
Kurzer Ausflug ins philosophische: Alles Wissen ist letztlich eine begründete Hypothese. Und es ist die Frage wie lange es dauert, bis jemand kommt und die stichhaltig begründet widerlegt (und damit eine neue Hypothese aufstellt). Im Idealfall gelingt das niemandem, aber auch das weiß man erst hinterher. Wobei dieses „hinterher“ unendlich lange dauert.
FahrradSchieber meint
Danke Peter!!!
Leider geht diese grundlegende Erkenntnis sogar manchmal bei Professoren verloren.
Wenn ein Wissenschaftler eine abweichende Interpretation von Zahlen als „hochgradig peinlich“ bezeichnet, dann sagt das mehr über den Sender als über den Empfänger aus.