Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel hält für den Umbruch hin zu einer klimafreundlicheren Wirtschaft riesige Investitionen sowie Reformen für notwendig. „Wir werden in den nächsten Jahren gigantische Summen ausgeben müssen“, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag beim Tag der Industrie in Berlin. „Wir leben in einer Zeit des Umbruchs.“
Investitionen seien von entscheidender Bedeutung, sagte Merkel. Dies sei einerseits die Aufgabe der Wirtschaft. Es gebe aber Bereiche, in denen es nicht ohne staatliche Unterstützung gehe. Sie nannte hier den Ausbau einer europäischen Mikrochipfertigung oder einer Produktion von Batteriezellen für Elektroautos. Letzteres wird unter der Führung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gemeinsam mit der EU bereits umfangreich gefördert.
Zu den geplanten höheren Klimazielen sagte Merkel, diese seien noch nicht „ausbuchstabiert“. So sei dringend eine neue Prognose über den Strombedarf bis 2030 nötig. Es sei anzunehmen, dass mehr Strom gebraucht werde, sagte Merkel etwa mit Blick auf die Elektromobilität. Man brauche sehr wahrscheinlich mehr neue Stromleitungen. Altmaier hatte vor Kurzem eingeräumt, dass sein Ressort bisher unterschätzt habe, wie stark der Strombedarf in Deutschland im Zuge der Energiewende steigen dürfte. Sein Ministerium werde neue Berechnungen vorlegen.
Merkel sagte außerdem, beim Ausbau der erneuerbaren Energien sowie von Stromleitungen müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Das Planungsmanagement müsse besser werden.
Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland verlaufe nach der Pandemie zügiger als in anderen Ländern Europas, so Merkel. Ein Vorteil sei die solide Haushaltslage der vergangenen Jahre gewesen, die nun Hilfen in der Krise ermögliche. In den kommenden Jahren müssten die öffentlichen Haushalte „wieder in Ordnung“ gebracht werden, forderte sie. Das sei allerdings eine „sehr, sehr schwierige Aufgabe“.
Die deutsche Industrie verlangt derweil, die Rahmenbedingungen für mehr Klimaschutz in den Unternehmen deutlich zu verbessern. Dringend notwendige Richtungsentscheidungen seien bisher ausgeblieben, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. „Es reicht nicht, Klimaneutralität per Gesetz vorzuschreiben.“ Der Staat müsse schneller werden, zum Beispiel beim Ausbau der Infrastruktur. Derzeit dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren oft viele Jahre. In der öffentlichen Verwaltung gebe es „haarsträubende“ Defizite bei der Digitalisierung, sagte Russwurm. Grundlegende Standortschwächen müssten beseitigt werden. Russwurm forderte außerdem mehr öffentliche Investitionen – Deutschland sei hier „unter den Schlusslichtern in Europa“.
Andreas meint
„Altmaier hatte vor Kurzem eingeräumt, dass sein Ressort bisher unterschätzt habe, wie stark der Strombedarf in Deutschland im Zuge der Energiewende steigen dürfte.“
Altmaier&Co sind wohl die Einzigen, die dies unterschätzt haben. Ein Schelm, der Böse unterstellt.
Anton Gsandtner meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Frank meint
Ja wir werden gigantische Summen ausgeben müssen.
Fossile Energieträger zu verbrennen ist immer wie ein scheinbar billiger Kredit gewesen, bei dem zukünftige Generationen Zins und Tilgung übernehmen.
Das CO2 aus der Luft wieder rauszuholen wird teurer als der zügige Umbau zum nachhaltigen System. Wir sparen nix durch ein aufschieben – nein dadurch wird es teurer. Das ist eine Wahrheit die dem Wahlvolk von den Politiker verheimlicht wird.
EVrules meint
+1 … oder anders gesagt, wir müssen nun all das in Teilen reinvestieren, was wir die letzten 70 Jahre durch unser Wachstum erwirtschaftet haben. Was alt ist und wird, muss erneuert werden.
Das ist die Krux in einem virtuellen Wirtschaftssystem, welches sich an ganz realen Naturgesetzen orientieren muss.
Andreas meint
„Das CO2 aus der Luft wieder rauszuholen.“
Einmal in der Atmosphäre ist es bei 420 ppm, also 0,042 Vol% in der Tat technisch heute nicht machbar. Es müssen 99,958 % an Stickstoff, Sauerstoff etc. durch die Anlagen durchgejagt werden, um das dann sehr kostbare CO2 rauszuholen.
Ich habe die Befürchtung, dass einige Leute sich dies viel zu einfach vorstellen.
EVrules meint
Technisch ist das durchaus machbar, aber eben mit großem Aufwand.
Frank meint
Es existieren schon Versuchsanlagen.
Die Natur schafft das schon sehr lange, sie holt sich das CO2 über Spaltöffnungen an der Blattunterseite aus der Luft. Besonders Effektiv sind C4 Pflanzen.
Die Krone der Schöpfung wird das dann doch allemal schaffen.
…oder können wir nur zerstören und parasitieren?
Unser Projekt sollte sein: Vom Parasit zum Kommensale.
Sebastian meint
Ach Merkel, was werden wir dich vermissen… nicht.
Die Kohle könnten wir schon 2025 abschalten, als Backup Gas noch paar Jahre laufen lassen und massiv in PV und WKA machen….
Aber was wurde in den letzten 16 Jahren gemacht? Geschlafen und konträr.
Eine Schande das Merkel mal Physik studierte…
Und deine Worte als ehemalige Umweltministerin waren deutlicher als die von Luisa und Greta.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Sebastian meint
Bei der Polizei sagt man immer: haltet den Dieb.
erlaubt das ecomento ?
Gunarr meint
Was ist billiger? Eine klimafreundliche Energieversorgung für eine Fabrik in Deutschland aufzubauen, oder mit der Fabrik nach Afrika umzuziehen, wo die Sonne das ganze Jahr scheint?
ShullBit meint
Das ist pauschal nicht zu beantworten, sondern kann nur im konkreten Einzelfall abgewogen werden.
Grundsätzlich hat Afrika bekanntlich auch viele Rohstoffe und den meisten afrikanischen Politikern ist klar, dass sie eigentlich dringendst auch die Verarbeitung vor Ort ansiedeln müssten, also einen industriellen Kern für ihre Volkswirtschaften aufbauen müssen. Und sie scheitern seit Jahrzehnten fast überall daran. Es fehlt einfach zu viel:
– Verkehrs-Infrastruktur
– gesicherte Stromversorgung
– gesicherte Wasserversorgung
– Fachkräfte
– Rechtsstaatlichkeit/Investitionssicherheit
– funktionierende Behörden
Peter W meint
Wenn die Menschen in Afrika schlau wären, würden sie keine Kohlekraftwerke bauen, weil die Sonne den ganzen Tag scheint. Auch Australien setzt auf Kohle, obwohl dort auch den ganzen Tag die Sonne scheint. Australien kann sich sogar den größten Tesla-Akku leisten und macht trotzdem auf Kohlestrom.
So einfach schient es also nicht zu sein, denn die Kohle-Lobby ist überall, und sie ist erfolgreich.
Sebastian meint
Australien toppt sogar noch Indien mit dem co2 Ausstoß. Eine Schande ohne Worte
Andi EE meint
Indien? Beleg das mal mit dem Pro Kopf CO2-Ausstoss, alles andere macht ja keinen Sinn.
Sebastian meint
geht der Käse mit pro Kopf schon wieder los? Indien steht auf Platz 3 weltweit. ob da jetzt 20 Mio. Leute rum latschen oder 3 Mrd. juckt was bitte ?
es gibt kein pro Kopf, sondern nur eine Atmosphäre für alle.
Andi EE meint
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/
Du musst mehrfach ausklappen, bis du dann mal bei Indien unten angelangt bist.
1.71t pro Jahr, Faktor 9 gegenüber den USA, Faktor 5 gegenüber DE. Kann man so direkt nicht vergleichen, weil energieintensiver Rohstoffabbau und Schwerindustrie nicht im gleichen Mass vorhanden ist (Stichwort ausgelagerte Emissionen / CH auch wunderbar geschönt).
Trotzdem es gibt dir einen Hinweis, wer die Problemverursacher sind. Würde man die Inder mit dem Lebensstandard von DE, USA, CH versehen, würden die CO2-Emissionen mindestens verfünffacht werden. Du musst diesbezüglich dein Kopf durchlüften, du hast da überhaupt keinen Schimmer wie die Sachlage ist.
Sebastian meint
Andi
wenn die Menschen sich in Indien nochmal verdoppeln, wird die CO2 Menge sogar negativ. Ich hab deinen Einwand gut verstanden…
EMfan meint
Was uns AndiEE eigentlich sagen will: Um die Klimakrise noch abzuwenden muss der Lebensstandard aller Inder dauerhaft niedrig gehalten werden!
Andi EE meint
Eben nicht, das wäre ein armseliger Anspruch und könnte von @Sebastian stammen. Wir müssen unseren Lebensstandard mit der richtigen Technik so anpassen, dass unsere CO2-Emissionen zumindest mal auf das Niveau von einem Inder sinken. Das ist das Allermindeste was wir tun müssen. Und das Rumgemaule was von eurer Seite diesbezüglich kommt, ist wirklich nur noch peinlich.
Aber das ist in Demokratien so, dem Wähler wird permanent Honig ums Maul geschmiert, wie toll er doch ist und wie gut die Nation doch sei. Und man hat immer noch einen grösseren Sünder auf den man im Ausland zeigen kann = Evergreen. Man man will ja die Leuchte ja nicht vergraulen, weil die Stimme von ihm braucht man ja noch.
MichaelEV meint
Bezogen auf Afrika liegt der Hebel unter anderem in Deutschland. Man benötigt Strom in Afrika und das Kohlekraftwerk wird gleich im Paket mit einer höchst attraktiven Finanzierung angeboten, die es für PV nicht gibt. Und schon wird zugeschlagen. Es braucht mehr Bewegung in Richtung von grünen Investments.
Frank meint
Hier ein Interessanter Podcast von Prof. Quaschning und seiner Frau zu deiner Frage ob es sich lohnt, die Energieanlagen in Afrika aufzubauen und die Energie von dort zu importieren (sie beleuchten die Pros und Cons):
https://www.youtube.com/watch?v=CIoKrktzh-g
Flo meint
Ja Angela, Reden und Handeln passen halt seit 16 Jahren nicht ansatzweise zusammen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, da kann man auf die letzten verbalen Zuckungen der Nochkanzerlin wirklich getrost verzichten.
Ich befürchte aber, dass es nach der Wahl mit dem neuen Duo Laurel und Hardy genauso weiter gehen wird.
ShullBit meint
50% der PKW im Bestand parken vor Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern. Wenn sich diese Fahrzeughalter jeweils 8-10 KWp Photovoltaik auf das Dach packen, können sie ihre PKWs rechnerisch ganzjährig per Photovoltaik laden. Das nimmt ca. 60 TWh pro Jahr aus der Rechnung. Das ist die Größenordnung von 7 Atomkraftwerken.
Dabei gibt es eine Zwickmühle: Das alle 4 maßgeblichen Parteien die EEG-Umlage auf den Strompreis streichen bzw. stark senken wollen, ist richtig, wenn man die Menschen zum Umstieg vom Verbrenner auf E-Autos und von Öl-Heizungen auf Wärmepumpen bewegen will. Der Strompreis könnte dadurch von ca. 0,30 EUR/kWh auf 0,22 EUR/kWh sinken. In dem Zuge sinkt aber dann auch die Rentabilität von PV-Anlagen. Hier muss der Gesetzgeber tätig werden.
Das Problem ist konkret Folgendes: Will man sein Auto wirklich per PV laden, wird man einen PV-Pufferspeicher um die 10 kWh benötigen. Nun kann man sich die nötigen Komponenten (PV-Module, Hybrid-Wechselrichetr, PV-Speicher) als Markenware online kaufen. Die Anlagen kommen heute mit vorkonfektionierten Kabeln mit Schraubanschlüssen etc und sind im Prinzip durch Laien zu installieren. Dann wird man inkl. Pufferspeicher auf 20 Jahre gerechnet bei 0,12-0,13 EUR/kWh im Eigenverbrauch landen. Hochrentabel.
Aber wir sind ja in Deutschland: Selbst wenn man gar nicht einspeisen will, muss die Anlage beim Netzbereiber registriert werden. Es müssen Prüfprotokolle etc. eingereicht werden, die nicht mal eine normale Elektro-Fachfirma erstellen darf, sondern nur speziell beim Netzbetreiber registrierte PV-Fach-Firmen. Man muss die Anlage also von einem Solateur bauen lassen. Die haben typischerweise auch kein Interesse, gegen Bezahlung eine selbst gebaute PV-Anlage abzunehmen sondern verkaufen lieber Komplettpakete. Dann kauft man also die Komponenten im „Fachhandel“, was sie deutlich teurer macht. Dazu kommt der Arbeitslohn des Solateurs. Und dann kostet der selbst verbrauchte PV-Strom auf 20 Jahre gerechnet 0,20-0,24 EUR/kWh. Es wird fraglich, ob sich das gegenüber einem Strompreis ohne EEG-Umlage noch rechnet. Und dann werden die Menschen kein PV installieren.
Lösung: Entweder Bürokratie abbauen. Wer nicht einspeisen will, muss auch nicht das volle Brimborium bei der Registrierung erfüllen. Oder Dekra, Solateure o.ä. dazu verpflichten, zu einem Fixpreis Anlagen abzunehmen. Meinetwegen 500 EUR oder auch 800 EUR. Genauso wie es eine Fachrzeug-Hauptuntersuchung (sogenannter TÜV) bei TÜV oder Dekra heute auch zum Festpreis gibt.
Peter W meint
Das hört sich klug an, aber ganz ehrlich, die vielen Toten die da beim Anschließen einer 800 V-PV vom Dach fallen und die anschließenden Hausbrände möchte wohl niemend verantworten müssen. So einfach ist es dann doch nicht!
Das größte Hindernis ist die Bürokratie. Wenn man wirklich die privaten PV-Anlagen fördern will, senkt man die Einspeisevergütung auf 5 Cent, schafft die MWSt für die Anlagen ab und lässt die Leute einfach in Ruhe. Die Einnahmen sind dann so gering, dass man das gar nicht mehr steuerlich berücksichtigen muss. Die paar Euro die ihm da entgehen kann der Staat verschmerzen.
ShullBit meint
So wie die Kabelsätze heute üblicherweise ausgeführt werden, ist es kaum möglich, bei PV-Anlagen mit spannungsführenden Teilen in Berührung zu kommen. Die spannungsführenden Teile sind in der Regel tiefer in den Gehäusen von Steckern und Buchsen versenkt.
Und wenn ich mir eine neue 230V- oder 400V-Steckdose irgendwo hinbaue, habe ich garantiert mit blanken Kabelenden zu tun und diese Spannungen sind potentiell auch tödlich. Interessiert doch auch keinen. Kann jedermann jederzeit im Baumarkt kaufen. Erkläre mir mal den Unterschied, warum das eine effektiv verboten werden muss und das andere zulässig ist!
Sebastian meint
Diese 10 kWp Mickey Mouse Hausanlagen bringen uns nichts, pro Ort ne fette 10 MW Freiland Anlage. Ist 10x günstiger. Und noch 2 WKA dazu.
Florian meint
Klar wäre es günstiger, nur dann hat man noch mehr Flächen zugebaut als eh schon. Daher ist es sinnvoller sonst ungenutzte Dachflächen dafür zu nutzen.
Sebastian meint
Die eigene PV Anlage ist ganz toll, ich spreche die Dinge aber lieber global an. Eine Ortsverbund PV Anlage auf Agrarfläche, darunter schöne Blumenwiese… immer noch nachhaltiger als dort Gülle zu verteilen. Vom Landwirt zum Energiewirt.
Florian meint
@Sebastian, nur verschlechterst du damit auf lange Sicht die Quote an regional produzierten Nahrungsmitteln noch weiter. Schon heute stammt annähernd ein drittel des deutschen Bedarfs an landwirtschaftlichen Erzeugnissen von ausländischen Agrarflächen.
MichaelEV meint
Ist wohl eher der Faktor 2. Und dann kommt noch der Faktor Netzentgelt dazu. Mal kann das eine und mal das andere sinnvoll sein. Eine P2P-Vermarktung würde das korrekt allokieren
Marco1 meint
„Der Strompreis könnte dadurch von ca. 0,30 EUR/kWh auf 0,22 EUR/kWh sinken. In dem Zuge sinkt aber dann auch die Rentabilität von PV-Anlagen. Hier muss der Gesetzgeber tätig werden.“
So ist es. Eine Senkung des Strompreises hilft der Sektorkoppelung schadet aber der Investitionsbereitschaft für neue Speicher, da es immer länger dauert bis sie sich amortisieren und führt daher teilweise zu gegenläufigen Effekten. Eine Senkung der Strompreise hilft beim Umstieg auf die Elektromobilität, führt aber eventuell zu höheren Stromverbräuchen, weil es dann aus rein finanzieller Sicht nicht mehr ganz so wichtig ist, ob das Auto 20 oder 25 kWh verbraucht oder ob man 15.000 oder 17.000 Kilometer im Jahr fährt. Bei den gefahrenen Kilometern könnte man dann vielleicht mit einer Maut entgegensteuern. Beim Verbrauch (wenn der Strompreis „günstig“ bleiben soll) geht das wohl am ehesten über eine WLTP-Verbrauch bezogene KfZ-Steuer auch für E-Autos. Denn bei der aktuellen KfZ-Steuerbefreiung dürfte sonst bei einem sinkenden Strompreis der Verbrauchswert beim Autokauf bei dem einen oder anderen noch weiter in den Hintergrund rücken. Das trifft natürlich alles nicht auf jeden zu. Aber die Masse macht es halt.
Florian meint
Ist schon verwunderlich, dass man auf einmal feststellt, dass es mit dem Strom eng wird wenn man alles auf E-Mobilität und Wärmepumpen etc. umstellen will. Zeitgleich will man dann noch aus Atom und Kohlestrom aussteigen, während der Ausbau an Windenergie ins Stocken gerät und neue Überlandtrassen an Bürgerprotesten scheitern.
Dazu wird die PV-Dachpflicht anscheinend wieder gekippt, was natürlich auch nicht zu mehr Strom führt. Wobei es zwar toll gewesen wäre, wenn man diese Flächen nutzt, aber in Hinblick auf das Bürokratiemonster von Anlagen über 10KwP bin ich froh, dass so manche davor verschont bleiben.
Olli meint
Es macht keinen Unterschied mehr, ob die Anlage 9,5kwp oder 15kwp hat. Diese Regelung wurde auf 30kwp erhöht.
Florian meint
Echt? Seit wann? Dann kann man den Teil meines Kommentars natürlich vergessen.
Olli meint
Mit der EEG Novelle 2021 kam die Änderung
Florian meint
Ah gut zu wissen, dann ist der Punkt wirklich hinfällig, denn mehr als 30kWp haben wohl die wenigsten auf ihrem Hausdach. Ok bei einer Freundin sind 44kWp installiert, aber da macht eh alles der Steuerberater.
Peter W meint
Vor kurzem habe ich hier mal angedeutet, dass wir einen Krieg gegen die Natur führen.
Was passiert, wenn ein Krieg endet? Es beginnt der Wiederaufbau. Was so eine Wiederaufbau bedeutet kennen unsere Eltern/Großeltern noch, die in den 50ern aufgewachsen sind.
Die Politik sollte vielleicht den Bürgern mal erklären, dass wir den Krieg gegen die Nautur beenden müssen, denn wir werden ihn verlieren. Das Ende dieses Krieges erfordert aber Anstrengungen, die wir leider irgendwie leisten müssen, und die werden mühsam und teuer.
Andi EE meint
„Klimafreundliche Wirtschaft erfordert gigantische Summen“
…
Solche Sprüche zielen auf die Grünen im Wahlkampf. Jetzt möglichst viele von den Dingern raushauen, damit die Leute Angst vor der Energiewende bekommen. Das Schema funktioniert eigentlich immer.
Dabei ist die Lösung einfach. Die Verursacher (fossile Brennstoffe) müssen den Wandel finanzieren. Es muss sich lohnen auf Elektrisch umzusteigen und zwar in allen Bereichen. Und das schafft man nicht, indem man alles Elektrische subventioniert, dann hat man am Schluss ein Riesenloch in der Kasse. Der fossile Anteil muss teurer werden, das was jetzt ist, erzeugt keine Differenz. Ich kann doch nicht etwas was derartige Probleme verursacht, auf Kostenparität belassen. Dass man das nicht dem Bürger verständlich erklären kann, das begreife ich nicht.
Cupra meint
Vieles würde wohl der Bürger selbst in die Hand nehmen (und auch bezahlen), wenn man ihm nicht so viele Knüppel zwischen die Beine werfen würde. Ich erlebe es ja gerade selbst bei dem Kauf und Installation einer PV-Anlage aufm Dach und den darauf folgenden Steuerlichen und behördlichen Schwachsinn. Und die Stromanbieter selber machen auch ordentlich mit, weil sie daran größtenteils auch kein interesse haben, dass die Leute sich unabhängig von ihnen machen.
Peter W meint
Ja, so ist es! Meine Tochter hat im März eine neue PV-Anlage installieren lassen und die Heizung auf eine Wärmepumpe umgestellt. Jetzt bezahlt sie für ihren eigenen Strom 4,8 Cent MWSt. Rechnet man die entgangene Einspeisevergütung für den Eigenverbrauch hinzu, kostet der selbst verbrauchte Strom 13 Cent je kWh.
Das mit der MWSt ist eine Frechheit, das ist so als müsste man die Erdbeeren aus dem eigenen Garten versteuern.
Sachlich bleiben meint
Dafür hat sie sicher die Vorsteuer gezogen, also keine Umsatzsteuer auf die Anlage gezahlt.
Man kann auch keine Vorsteuer abziehen, und dann fällt auch im Normalfall nicht die Umsatzsteuer an.
Andi EE meint
Ja stimmt, aber eine PV-Anlage wo du dann nur 20% selber nutzt, ist auch das Problem abschieben. Hier muss einfach der Batteriepuffer her, damit mehr selber nutzen kann und nicht das Speicher- und Verteilproblem einfach verallgeimeinert. Energie ernten ist nicht das einzige Problem bei der Energiewende.
Peter W meint
Ja, aber auch den Strom aus dem Batteriepuffer muss man versteuern. Man bezahlt einen Speicher der 10.000 Euro kostet und wird trotz aller Bemühungen möglichst viel selber zu verbrauchen bestraft.
Darüber hinaus wird man in den einschlägigen Foren wegen des Akkus noch als Umweltverschutzer und Lakai der Stromlobby bezeichnet, weil man mit dem Stromspeicher das Netz entlastet.
Andi EE meint
@Peter W
„Batteriepuffer versteuern. Speicher 10.000 Euro kostet … viel selber zu verbrauchen bestraft.“
Das ist wirklich verrückt. Wer denkt sich so was aus.
„Darüber hinaus wird man in den einschlägigen Foren wegen des Akkus noch als Umweltverschutzer und Lakai der Stromlobby bezeichnet, weil man mit dem Stromspeicher das Netz entlastet.“
Meiner Meinung nach ist das das Hauptproblem was wir haben. Diese Paranoia vor den Batterien. Ich bin ja kein grosser Freund von Subventionen, aber das Recycling könnte man z.B. mal an so einen Lehrstuhl vergeben, die scheinen sich ja sonst oft mit seltsamen Dingen zu beschäftigen. Dann machen sie mal was Gescheites. Hier der Weltmarktführer werden, wäre auch kein schlechtes Aushängeschild für Deutschland.
Gute Verfahren entwickeln die dann auch das positive Image für die BEVs und Hausspeicher fördern können, wäre wichtig. Im Moment hört man aus der freien Wirtschaft einfach zu wenig und deshalb ist die Skepsis auch da. Das ist für mich ein typische Staatsaufgabe, wo man was Positives anschieben kann, wo wir alle profitieren von. Grundlagen erarbeiten und dann dem Markt übergeben.
MichaelEV meint
„Klimafreundliche Wirtschaft erfordert gigantische Summen“
An sich ja nicht falsch: gigantische Investitionssummen in die Infrastrukturen und Technologien der Zukunft, die uns beispielsweise Strompreise bescheren werden, von denen man heute noch nicht einmal zu träumen vermag.
Bisher sind ebenfalls riesige Summen geflossen; in die Vergangenheit. In Dinge, die uns keinen Schritt weiter und nichts für unsere Zukunft bringen.