Volvo Cars und Geely gründen wie angekündigt ein neues Gemeinschaftsunternehmen: Unter dem Namen Aurobay werden zukünftig komplette Antriebsstränge inklusive Verbrennungsmotoren, Getriebe und Hybridlösungen der nächsten Generation entwickelt. Der schwedische Premium-Autobauer und sein chinesischer Mutterkonzern führen damit ihre unternehmerischen Aktivitäten im Bereich Fahrzeugantriebe in einem eigenständigen Joint Venture zusammen.
Aurobay ist zunächst im gemeinschaftlichen Besitz von Volvo Cars und der Geely Holding. Im Zuge der Gründung soll Volvo Cars dann alle Vermögenswerte seiner 100-prozentigen Tochtergesellschaft Powertrain Engineering Sweden, darunter auch das Motorenwerk im schwedischen Skövde und alle zugehörigen Forschungs- und Entwicklungsteams, sowie sein Motorenwerk in China und andere relevante Vermögenswerte in das Joint Venture einbringen.
Durch die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens und der Übertragung der Vermögenswerte könne sich Volvo in den kommenden Jahren voll und ganz auf die Entwicklung neuer vollelektrischer Premium-Modelle konzentrieren, so die Schweden. 2025 soll die Hälfte des weltweiten Absatzes der Marke mit reinen Elektrofahrzeugen erzielt werden, der Rest entfällt auf Hybride. Deren Antriebsstränge liefert künftig Aurobay. Ab 2030 plant Volvo dann ausschließlich den Verkauf vollelektrischer Fahrzeuge.
„Die Geely Holding profitiert von einem starken Forschungs- und Entwicklungsteam sowie ebenso modernen wie effizienten Verbrennungsmotoren und Hybridantrieben, die dem kompletten Markenportfolio zugutekommen. Damit wird der Grundstein für erhebliche operative, industrielle und finanzielle Synergien gelegt“, erklärte Volvo. Und weiter: „Das neue eigenständige Unternehmen will ein führender Anbieter hochwertiger, emissionsarmer und kosteneffizienter Antriebslösungen werden – und diese dann auch Marken außerhalb des zur Geely Holding Gruppe gehörenden Konzerns anbieten.“
ZastaCrocket meint
Soviel zu dem damaligen Versprechen des Geely Konzerns, sie würden keine Technologie aus dem Volvo Konzern für Geely abziehen. Ich lach mich tot.
Demnächst heißt das Ganze Polestar, ist ja schließlich eine neue Automarke und hat nix mit Volvo zu tun. Die Autos werden in China gebaut, das Design kommt aus Schweden und der europäische Konsument meint er würde ein hochwertiges europäisches Fahrzeug kaufen. Klasse gemacht! Hohe Fahrzeugpreise, Ausbeuterlöhne in China und eine dicke Marge! Und dann wird hier immer auf die bösen deutschen Autobauer geschimpft.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„… Ausbeuterlöhne in China …“
Nur weil die Chinesen weniger bekommen muss das doch auf deren Lohniveau kein Ausbeuterlohn sein. Oder wie ist die Bezahlung vor Ort im Verhältnis zum Rest des Landes?
Cristian meint
Im Vergleich zur Kaufkraft sind es schon Ausbeuterlöhne!
ZastaCrocket meint
Ich empfehle die Dokumentation „American Factory“. Da kann man sehen was uns in Zukunft erwartet… Nein danke!
andi_nün meint
„Und dann wird hier immer auf die bösen deutschen Autobauer geschimpft.“
Na zum Glück kommt der iX3 auch direkt aus China.
Anti-Brumm meint
Witzig, vor nicht allzu langer Zeit war es genau umgekehrt. Hersteller haben die Entwicklungstätigkeiten für den lästigen Elektroantrieb ausgelagert / in Kooperation unternommen.
Mich wundert ehrlich gesagt, dass der Vollhybrid sich nie im großen Maßstab durchsetzen konnte. Der bringt im Gegensatz zum lächerlichen Mildhybrid tatsächlich Verbrauchsvorteile. Das war für mich irgendwie die Spitze der Verbrenner-Entwicklung, denn den Motor selbst kann man fast gar nicht mehr optimieren. Die jetzige PHEV-Welle ist eher ein Rückschritt, mehr die Pferdekutsche mit elektrischer Beleuchtung.