Daimler-Chef Ola Källenius stellt den Konzern auf Elektroantrieb um. Ab dem nächsten Jahr soll es in allen Segmenten der Kernmarke Mercedes-Benz Elektroautos geben. Bis zum Ende des Jahrzehnts könnte das Angebot der Schwaben dann in Abhängigkeit der Marktverhältnisse vollelektrisch werden. Die Transformation des Traditionsherstellers weg von Verbrennern hin zu Stromern wird nach Einschätzung des Managements Arbeitsplätze kosten.
„Man muss auch ehrlich mit den Menschen sein: Die Montage eines Verbrennungsmotors bringt mehr Arbeit mit sich als der Bau einer Elektroachse“, sagte Källenius der Welt am Sonntag. Selbst wenn Daimler den kompletten elektrischen Antriebsstrang selbst bauen würde, würde der Konzern Ende der Dekade weniger Menschen beschäftigen. Källenius merkte an, dass es auch neue, hochwertige Jobs im Zuge der Umstellung gebe. Dazu gehören Stellen im Bereich des Antriebs und der Batterie, bei beiden will Mercedes in den kommenden Jahren selbst aktiver werden.
Källenius hatte im Juli erklärt, unter dem Leitbegriff „Electric only“ künftig das ganze Mercedes-Geschäft auf elektrisches Fahren auszurichten. Die Investitionen in Verbrennungsmotoren und Technologien für Plug-in-Hybride sollen zwischen 2019 und 2026 um 80 Prozent sinken. Schon zur Mitte des Jahrzehnts will der süddeutsche Premium-Anbieter rund 50 Prozent seiner Neuverkäufe mit vollelektrischen oder Plug-in-Hybridautos erzielen – doppelt so viel wie bisher geplant.
Auch nach Einschätzung des Daimler-Betriebsrats gibt es keine Alternative zum batterieelektrischen Antrieb. „Man kann nicht gegen den Strom schwimmen, wenn die ganze Welt gerade den batterieelektrischen Antrieb vorantreibt“, sagte der oberste Arbeitnehmervertreter im Konzern Michael Brecht. Allerdings gebe es in der Belegschaft auch Zweifel am eingeschlagenen reinen Elektro-Kurs und dem geplanten Aus des Verbrennungsmotors. „Einige Kollegen hängen schon noch dem Glauben an, dass wir noch eine Weile so weitermachen könnten“, so Brecht.
Das Geschäftsergebnis soll die Umstellung auf E-Mobilität nicht verschlechtern, seine 2020 ausgegebenen Margenziele will Mercedes weiter erreichen. Ein wichtiger Stellhebel dafür ist Unternehmensangaben nach die Erhöhung des Nettoumsatzes pro Fahrzeug – zum Beispiel durch einen höheren Anteil von „High-End-Elektrofahrzeugen“, etwa von Mercedes-Maybach und Mercedes-AMG. Außerdem wird eine noch direktere Kontrolle über Preise und Verkäufe angestrebt. Höhere Umsätze durch digitale Dienstleistungen sollen einen weiteren positiven Beitrag leisten. Mercedes arbeitet zudem an der weiteren Reduzierung der fixen und variablen Kosten sowie an der Verringerung des Anteils der Sachinvestitionen an den Gesamtinvestitionen. Standardisierte Batterie- und skalierbare Fahrzeugplattformen sollen ebenfalls zur Kostenreduzierung beitragen.
AMG Power meint
Natürlich ist es für einige hier einfach über die Anderen zu schreiben, es betrifft ja nicht einen selber. Arbeitsplatzverlust ist nie schön und auch nicht einfach mal über einen neuen Job zu kompensieren, da helfen den Betroffenen keine neunmalkluge Sprüche hier auf der Seite oder sonst wo her. Es geht um Schicksale, Familien usw., da holt man sich nicht einfach mal einen neuen Job irgendwo und gut ist. Also Leute, bitte respektvoll bleiben und weitermachen.
Stdwanze meint
Die Frage ist wie viel davon nicht einfach durch nicht wieder Besetzung nach Renteneintritt erreicht wird. Die Beschäftigungslevel zu halten ist eh Illusion, da es nicht genug Menschen gibt für diese Stellen.
BEV meint
Man hat kein Recht darauf, dass der Arbeitsplatz erhalten wird, etwa mehr Fexibilität wird man haben müssen und auch Einschnitte hinnehmen müssen. Sowas gabs schon immer und das wirds auch immer geben. Wer mein man hat einen Job fürs leben und kann sich zurücklehnen, der irrt.
Frank meint
es fehlt der 2. Satzteil in der Überschrift: …..aber kein aktiver Umstieg von Daimler kostet deutlich mehr Arbeitsplätze.
Yogi meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
tim Baczkiewicz meint
Es mag vielleicht bei Daimler Arbeitsplätze kosten, dafür entstehen gerade woanders in Brandenburg neue ????????
ich hab vor 2 Jahren meinen Job bei Vorwerk verloren .und..oh wait…habe direkt einen neuen gefunden.. Wahnsinn..kaum zu glauben aber wahr
BEV meint
Danke :)
Ich hab auch wenig Angst in München keinen Job zu finden, wenn eine Firma den Bach runter geht. Allerdings gibts wohl auch Einzelschicksale, die in der Verbrennertechnik nichts neues mehr finden werden. Man muss halt flexibel sein und vor allem müssen wir der nachfolgenden Generation sagen, dass sie was anderes studieren sollen.
Marco meint
Die Diskussion mit Arbeitsplätzen habe ich sowieso noch nie verstanden. Überall wird gejammert das keine qualifizierten Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und dann ist es das schlimmste, das bei Branchen die sowieso demnächst verschwinden werden, wenn irgendwo Stellen von nicht mehr zukunftsfähigen Berufen verschwinden.
Das ist doch ein vorgeschobenes Argument mit den Arbeitsplätzen.
BEV meint
Und gleichzeitig wurden jahrelang hochqualifizierte Menschen in „Arbeitnehmerüberlassung“ angestellt, anschließend in Werkverträge. Klar Fachkräftemangel? Die eigentliche Arbeit (egal ob der Maurer auf der Baustelle oder der Ingenieur oder Informatiker oder Techniker, der die Technik in die Tat umsetzt) ist nichts wert, die kann man ja einkaufen, schon klar, und der Schlippsträger, der keine Ahnung von der Technik hat, soll mehr wert sein.
Wenn das der Fall ist, dann geht die Branche zurecht zugrunde.
EMfan meint
Vorwerk ist doch Elektro? Also, der Staubsaugerantrieb. Komisch, dachte E Antriebe sind die Zukunft?
tim Schnabel meint
Vorwerk verdient sehr gut mit dem was sie tun. Staubsauger, Thermomix, usw.
nur seid sieht das Werk in Shanghai aufgebaut haben werden hier in Wuppertal vor Ort in der Produktion Stück für Stück die produktionskapazitäten zurückgebaut ???????? also waren wir überflüssig.
lauf der Welt.
und jetzt bin ich im öffentlichen Dienst ,habe mein lebtag lang ausgesorgt und zeige euch den Vogel ???? ???? tja hat sich die Handwerkslehre ausgezahlt
EMfan meint
Tim, herzlichen Glückwunsch zum neuen Job als Straßenkehrer. Find ich echt total wichtig was Du machst!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„und jetzt bin ich im öffentlichen Dienst ,habe mein lebtag lang ausgesorgt und zeige euch den Vogel“
Danke das du uns die Vorurteile zum öffentlichen Dienst, was die Einstellung zur Arbeit angeht, mal wieder bestätigst. Hab „ausgesorgt“ klingt nach ich brauch „nichts“ mehr machen und kann mir den A**** breitsitzen.
BEV meint
Ich denke auch Vorwerk wird von einigen Akteuren überholt, wenn man nicht mehr Schritt halten kann, dann wirds immer enger, dann versucht man Geld zu sparen aber verliert den Markt nicht nur weil es zu teuer ist, sondern weil die Konkurrenz stärker ist und man sich auf dem Erfolg ausgeruht hat und dachte man müsste nichts mehr tun um Erfolgreich zu bleiben.
Genau so wird es noch mehr Unternehmen treffen. Die mag es noch geben aber nicht mehr in der Form wie heute. Jetz kann man drüber weinen oder einfach mit der Zeit gehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
BEV meint
btw. ich kenne kaum noch jemanden, der einen Vorwerkstaubsauger hat, aber sehr viele, die einen xiaomi roborock haben.
SantoDomingo meint
Mein Staubsauger kommt aus Rumänien und heißt Felicia ;-)