Kia bringt in diesem Jahr sein erstes Modell auf der gemeinsam mit der Konzernschwester Hyundai genutzten neuen Elektroauto-Plattform E-GMP auf den Markt. Während Hyundai bereits drei mit der Architektur vorgesehene Baureihen angekündigt hat, schweigt sich Kia zu den weiteren Plänen noch aus. Einem Bericht zufolge arbeiten die Südkoreaner an mindestens zwei zusätzlichen Fahrzeugen auf der E-GMP.
Auf den Crossover EV6 sollen zwei elektrische SUV-Modelle folgen, berichtet Auto Express. Laut Europa-Produktchef Sjoerd Knipping werde das zweite E-Auto der Marke ein großes SUV, das auf die USA abzielt. Anschließend soll ein für den europäischen Markt entwickeltes SUV-Crossover-Modell folgen.
Kia hat sich bereits die Bezeichnungen EV1 bis EV9 schützen lassen. Das große SUV könnte EV7 oder EV8 heißen und sieben Sitze bieten, ähnlich wie Hyundais 2024 kommendes Elektro-SUV Ioniq 7. Ihm werde ein SUV-Crossover folgen, der als EV4 angeboten werden könnte und als Konkurrent für die kompakten SUV Volvo C40 und Mercedes EQA gedacht sei, so Auto Express. Von dem Autoportal erstellte Entwürfe sollen einen Ausblick auf dieses Modell geben. Zu den vom EV6 inspirierten Designmerkmalen gehören demnach die Scheinwerfer und ein über die gesamte Breite verlaufendes LED-Rücklicht sowie der insgesamt muskulöse Look der Karosserie und das neue Kia-Logo.
Der EV4 wird dem Bericht zufolge im Vergleich zum EV6 einen leicht verkürzten Radstand von 2900 mm aufweisen und seine Abmessungen näher an denen des neuen Verbrenner-SUV Sportage der fünften Generation von Kia in Europa liegen. Dank der reinen E-Auto-Technik der E-GMP soll es im Inneren deutlich mehr Platz als in Modellen mit aufwendigerer Verbrenner-Technik geben. Obwohl unter dem EV6 angesiedelt, könnte der EV4 die Batteriepakte des größeren Modells nutzen, heißt es weiter. Das würde 58 und 77,4 kWh Speicherkapazität bedeuten, die maximale Reichweite soll damit bei um die 500 Kilometer liegen. Als Antrieb sollen zwei Elektromotoren für Allradantrieb und bis 236 kW (321 PS) geboten werden. Günstigere Modelle mit einem E-Motor und weniger Leistung dürfte es aber auch geben.
Die E-GMP mit 800-Volt-Technik erlaubt besonders schnelles Strom ziehen mit 350 kW Ladeleistung. Davon wird auch der EV4 profitieren. Das Akkupaket des EV6 lässt sich in der Spitze in 18 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufladen. In weniger als viereinhalb Minuten kann Strom für 100 Kilometer Reichweite gezapft werden.
Die E-GMP-Plattform ist laut Knipping als Grundlage für mehrere zukünftige Kia-Elektroautos gedacht, wird aber nicht alle Segmente bedienen, insbesondere nicht einige kleinere Bereiche. „Nicht alle Autos brauchen 800-V-Technik, also könnten wir unsere 400-V-Technik an einigen Stellen einsetzen. Wir müssen sehen, ob wir für Marktsegmente, die wir bedienen, abgeleiteten Plattform nutzen können, oder ob es eine neue Plattform geben wird“, so der Kia-Manager.
Früheren Aussagen nach will der südkoreanische Autobauer seine E-Auto-Palette bis 2026 um elf neue Modelle erweitern, sieben davon sollen Elektroautos auf der E-GMP sein, vier E-Versionen bestehender Modelle mit Verbrennungsmotor. „Wir müssen herausfinden, was Priorität hat, in welchen Sektoren wir Elektroautos vorantreiben sollten und wo wir uns auf Verbrenner-Plattformen stützen können“, erklärte Knipping.
Im Zuge der Elektrifizierung von Kia wird es Auto Express zufolge wahrscheinlich im nächsten Jahr einen Blick auf das große SUV EV7 beziehungsweise EV8 geben. Der EV4 könnte 2022 oder zu Beginn des darauffolgenden Jahres sein Debüt feiern, der Verkauf später im Jahr 2023 starten.
Svenja Brieger meint
Bitte weiter so, auch in den kleinen Sektor dann bitte bald (EV3..).
Ich hoffe, dass in 2-3 Jahren der kleine Sektor auch mit Angeboten von Renault (R5neu), VW (ID.2) und weiteren dann langsam mehr und mehr Schwung bekommt. Aus meinem Wunsch gar nicht so sehr des Preises wegen, sondern vor allem, weil ich eben einen Kompaktwagen möchte und „mehr“ nicht brauche (2 Personen).
Wilfried Racker meint
So etwas wie Tesla 2 wird dann ebenfalls verfügbar sein. Gut.
Ich bin aber leider kein Freund der Tesla-Cockpits und das wird mich wahrscheinlich weiter dort vom Kauf abhalten, schade. KIA u. a. ist diesbezüglich schon mehr mein Geschmack in Sachen Bedienung.
Wolfgang Werke meint
Ich glaube, dass dies vielen so geht.
Meine Frau und ich schauen ebenfalls gerne und positiv gestimmt auf Tesla und sind auch schon Probe gefahren, aber solch Cockpit ist nicht unser Ding. Sei der nächsten Käufergeneration überlassen. Z. B. Audi, Mercedes, Opel, aber auch KIA et al. machen das, für uns zumindest, ver- und erträglicher im Innenraum und Bedienung.
Karlheinz Völker meint
E- Autos schön und gut. Aber wo kommt der Strom her? Ich bin überzeugt, dass in 10 Jahren die Wasserstofftechnologie durchsetzt, die E Fzg werden dann wieder nach Südosteuropa verschleudert.
Vanellus meint
@ Karlheinz Völker: Die saubere Herstellung von Wasserstoff (ohne CO2-Emission) über die Elektrolyse von Wasser braucht sehr viel grünen Strom. Genau 55 kWh pro Kilogramm Wasserstoff. Damit fährt das „Wasserstoffauto“ knapp 100 km weit. Ein Batterieelektrisches Auto fährt mit 55 kWh gut 300 km.
Wenn Sie sich also fragen, „Wo soll er ganze Strom herkommen?“ dann sollten Sie diese Frage an die Freunde des „Wasserstoffautos“ richten.
M2P_2023 meint
Genau, SUV’s schön und gut für die’s „brauchen“, aber es gibt sie immer noch sehr zahlreich, die Kunden die etwas kompaktes brauchbares möchten. SUV’s gibts ja schon viele im Angebot und gefühlt täglich mehr, aber abseits davon siehts ziemlich mau aus. Ich erwarte eigentlich dringend mehr Angebot in der Golfklasse und kleiner. Wo bleiben Ableger von A3, Skoda Pendant zu ID.3, A-Klasse, etc? Und natürlich das Model 2, wovon ich hoffe dass der nicht zuuu klein und spartanisch ausfällt, sprich Grösse im Bereich einer A-Klasse/ID.3 aber eben mit ausgereifter Tesla-Technik ;-)
Andy meint
Wenn sie sich immer auf den ID3 beziehen, warum kaufen sie dann keinen? Den gibts nämlich schon..????
Bernhard meint
Weil es nicht darum geht. Wenn bei den Verbrennern von der Golfklasse die Rede ist, weiss jeder um welche Fahrzeugklasse es geht.
So ist das sicher auch mit dem Hinweis auf den ID.3 gemeint. In dieser Klasse ist der ID.3 im Moment fast alleine und damit Vorbild. Viele wollen keinen VW aus verschiedenen Gründen. Aber ein Fahrzeug ähnlich dem ID.3 wollen viele. Mal sehen wann die Konkurrenten dem ID.3 ein eigenes Fahrzeug dagegenstellen mit ihren herstellereigenen Vorstellungen, wie so ein Auto sein soll.
Steffen Targon meint
@Bernhard
Mir persönlich ist der ID.3 einen Tick zu groß für mein Nutzungsprofil. Also schaue ich eher auf 1-2 Größenordnungen darunter (ID.1?). Wobei ich fürchte, dass dort auch wieder aufgenagelte oder -getackerte Displays das Cockpit bestimmen werden, also muss vielleicht Audi als Lösung für uns herhalten in 2-3-4 Jahren.