Kia hat ein Update seiner Anfang 2020 vorgestellten künftigen Geschäftsstrategie „Plan S“ mit einer Aktualisierung des mittel- bis langfristigen Fahrplans bekannt gegeben. „Kia wird im Jahr 2021 mit neuem Logo, neuem Design und neuem Firmennamen wiedergeboren“, sagte Unternehmenschef Ho Sung Song. „Kia wird sich in eine Marke verwandeln, die Kunden mit innovativen Mobilitätserfahrungen begeistert und inspiriert.“
Die aktualisierte „Plan S“-Strategie fußt auf drei Säulen: Vorantreiben des Übergangs zum Elektrofahrzeug (EV), Stärkung des Geschäfts mit Spezialfahrzeugen (Purpose-built Vehicle, kurz PBV) und Ausbau zukünftiger Mobilitätsdienste.
Bis 2030 sollen 40 Prozent des Absatzes von Kia auf umweltfreundliche Fahrzeuge wie Elektro-, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle entfallen, wobei in diesem Bereich ein Jahresabsatz von 1,6 Millionen Einheiten angestrebt wird. „In dem Zusammenhang plant Kia seinen Absatz von Elektrofahrzeugen bis 2030 auf 880.000 Einheiten zu steigern und damit zu einem globalen Topseller zu werden“, heißt es. Beginnend mit der Markteinführung des ersten von Grund auf für E-Antrieb entwickelten Modells in diesem Jahr will Kia seine EV-Palette bis 2026 um 11 neue Modelle erweitern – sieben davon sollen Elektroautos auf der neuen Plattform E-GMP (Electric-Global Modular Platform) sein, vier E-Versionen bestehender Modelle mit Verbrennungsmotor.
Die Elektroautos auf E-GMP werden laut Kia bei Reichweite, Fahrleistungen, Raumangebot und der technischen Umsetzung neue Maßstäbe setzen. Als „Smart Devices“ sollen die neuen E-Mobile fortschrittliche Audio-Video-Navigation und Software-Aktualisierungen über das Netz sowie auf Abruf buchbare Funktionalitäten bieten. Darüber hinaus steht Technik für automatisiertes Fahren im Mittelpunkt. Kia peilt an, mit seinen neuen Elektroautos die Rentabilität dieser Fahrzeuge „auf ein neues Niveau“ zu heben. Das Unternehmen rechnet damit, dass sie im Jahr 2025 so rentabel sein werden wie die heutigen Modelle mit Verbrennungsmotor.
Sein erstes PBV will Kia im kommenden Jahr vorstellen, weitere Spezialfahrzeuge sollen je nach Marktbedarf eingeführt werden. Das Unternehmen strebt bis 2030 mit einem Jahresabsatz von einer Million Einheiten eine führende Position im PBV-Markt an. Zu diesem Zweck soll auf Basis seiner speziellen „Skateboard“-Plattformen eine Vielfalt an Fahrzeugen entstehen. Kia will sein PBV-Geschäft in Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen weiter ausbauen, sowohl mit Mikro- als auch Großplattformen für die Bereiche unbemannte Zustellung und E-Commerce. Auch die eigenen „Small Board“-Plattformen und -Technologien sollen weiterentwickelt werden.
Ausbau von Mobilitätsdiensten
Bei Mobilitätsdiensten will Kia sich durch deren zielgenaue Ausrichtung und die Fokussierung auf Kernbereiche einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Im Endkundengeschäft sollen bestehende Dienste ausgebaut werden, etwa der Carsharing-Service WiBLE in Spanien. Der im September letzten Jahres als Pilotprojekt in Italien und Russland gestartete Fahrzeugnutzungsservice „KiaMobility“ soll in weiteren europäischen Märkten eingeführt werden.
Im Geschäft mit staatlichen Institutionen und Unternehmen plant Kia einen E-Auto-basierten Service, der Abonnement- und Carsharing-Elemente kombiniert. Bei dem neuen Mobilitätsdienstkonzept werden die Fahrzeuge werktags geschäftlich genutzt und an den Wochenenden von Privatpersonen gemietet.
Vom 2019 in Südkorea eingeführten Abonnement-Programm „Kia Flex“ soll in diesem Jahr eine globale Version unter dem Namen „Kia Subscription“ eingeführt werden. Der Service wird von Sixt Leasing betrieben, das im vergangenen Jahr vom Kia-Mutterkonzern Hyundai Motor übernommen wurde. Die Fahrzeuge sollen von den regionalen Tochtergesellschaften und Händlern des Unternehmens bereitgestellt werden.
JH meint
Immer dieses „S“. Das steht eigentlich nur Mercedes zu :D.
Niroaner meint
2018 hätte man den e-niro und den Soul. Beide waren zu d m Zeitpunkt sehr gute und fast konkurrenzlose BEV.
Geliefert hat man weltweit sehr sehr (zu) wenig.
Auch jetzt und in Zukunft ist man offensichtlich wenig ambitioniert, wenn man sich die hier geschilderten Pläne durchliest.
VW sollte dankbar sein, dass Kia es so langsam angeht.
Kia sollte sich warm anziehen.Mit diesen mutlosen Plänen wird man scheitern.
Ebi meint
40% e-Anteil bis 2030 klingt nicht übermäßig ambitioniert. Die aktuelle Plattform hat zu wenig Marge, die neue muss erst noch aufgebaut und etabliert werden, man ist spät dran bei Kia.
Thomas Claus meint
2030 bei 40%. Da zählen dann auch die Hybriden mit rein. Da haben ja die Deutschen höhere Ziele würde ich meinen.
stdwanze meint
Interessanter finde ich wie sich die Zahlen in den Ankündigungen verändern. Da wird nach und nach aus 2040, 2030, aus 20%, 40% und so weiter. Denke wir werden solche Ankündigungen ende des Jahres mit 2025 und 60% sehen. Eins A Salami Taktik.
Der Batteriepreis als Hürde ist Geschichte (die OEM wissen ja denke ich mal was sie 2022 für diese bezahlen werden) und damit ist der Zug abgefahren. Jetzt geht es den OEMs darum die Transition ohne zu große Einschnitte über die Bühne zu kommen.