Teslas erste Europa-Fabrik in Brandenburg nahe Berlin wird später fertig, als es der US-Hersteller erhofft hatte. Statt diesen Sommer werden die ersten Elektroautos nach aktuellem Stand frühestens im Oktober die Werkshallen in der Gemeinde Grünheide verlassen. Der Grund dafür sind zum einen regelmäßige Änderungsanträge von Tesla, aber auch Einwände von Anwohnern und Umweltschützern. Ein zentraler Vorwurf der letzteren wurde nun von den Grünen entkräftet.
Der Bundestagsfraktionschef der Umweltpartei Anton Hofreiter wies Befürchtungen von Umweltverbänden zurück, dass durch Teslas deutsche „Gigafactory“ für Elektroautos in der Region das Wasser knapp werden könnte. „Der Genehmigungsprozess läuft sauber nach Recht und Gesetz“, sagte Hofreiter dem Tagesspiegel nach einem Besuch der Großbaustelle. Die Wasserversorgung der Fabrik sei nach seinen Erkundigungen „darstellbar“, der Wasserverbrauch werde „optimiert“.
Das Areal sei schon seit fast 15 Jahren eine ausgewiesene Industriefläche, betonte Hofreiter. Zuvor hatte er sich gemeinsam mit Brandenburgs Co-Spitzenkandidaten der Grünen für die Bundestagswahl Michael Kellner von Tesla-Verantwortlichen über das Fabrikgelände führen lassen. Keller erklärte, dass es legitim sei, Fragen zu stellen und Kritik zu äußern. Jedoch sei bei allen bisherigen Gerichtsentscheidungen das Regierungshandeln bestätigt worden.
Er „finde es super“, dass in Brandenburg in Zukunft Null-Emissions-Autos gebaut werden, so Hofreiter. Neben mehr Bussen, Bahnen und einer größeren Radfahrer- und Fußgängerfreundlichkeit sei in Deutschland für den Klimaschutz auch eine „echte Antriebswende“ nötig. Gerade im ländlichen Raum, und Brandenburg habe viel ländlichen Raum, werde das Auto immer eine große Rolle spielen – und das künftig elektrisch. Die von Tesla in Aussicht gestellten 12.000 nachhaltigen Jobs seien auch ein Beitrag gegen die Klimakrise.
Schnellere Planungsverfahren nötig
Tesla hat wiederholt die deutsche Bürokratie kritisiert. Gerade Projekte für nachhaltige Technologie müssten schneller entstehen können. Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet hatte bei einem Vor-Ort-Besuch mit Tesla-Chef Musk vor zwei Wochen eingeräumt, dass in Deutschland mitunter Bürokratismus herrscht. Der CDU-Politiker sprach sich bei dem Treffen vor Journalisten für eine Veränderung des Verbandsklagerechts in Deutschland aus, um Planungsverfahren zu beschleunigen.
„Daran merkt man, dass der CDU–Kanzlerkandidat keine Ahnung von modernem Genehmigungsrecht hat“, sagte Hofreiter. „Das ist EU-Recht bzw. Völkerrecht“. Die CDU baue „nicht umsetzbare Pappkameraden“ auf, kritisierte der Grünen-Politiker. Auch er ist aber der Meinung, dass Planungsverfahren deutlich schneller ablaufen müssten. Dazu brauche es etwa mehr Personal in den Behörden oder die Zusammenlegung von Raum- und Planfeststellungsverfahren.
Laschet hatte neben Musk das Thema Wasserstoff erwähnt und den Tesla-Chef damit zum Lachen gebracht. Musk hat sich wiederholt gegen wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge ausgesprochen. Laschet dagegen will sich noch nicht auf reine Batterie-Mobilität als Antriebstechnik der Zukunft für Pkw festlegen. Bei den Grünen sieht man das anders: Tesla habe einen Ausbau der erneuerbaren Energien angemahnt und mit auf den Weg gegeben, „dass die Zukunft des Autos batterieelektrisch ist“, berichtete Hofreiter dem Tagesspiegel. „Das ist für uns keine Überraschung.“ Der Grünen-Politiker verwies auf die wesentlich höhere Effizienz von nur mit Batterie arbeitenden Fahrzeugen. Bei den ebenfalls von der CDU unterstützen synthetischen Kraftstoffen („E-Fuels“) sei das Verhältnis noch ungünstiger als bei Wasserstoff.
Peter Dieterich meint
Einfach die neuesten Umweltberichte lesen- und umsetzen.
Von Bedenkenträger und Nörgler Abstand nehmen
und den Elon Musk arbeiten lassen.
In spätestens einem Jahr werden alle oben schreibende sagen:
Gut dass diese Fabrik in Deutschland gebaut wurde.
Und manch einer wird sogar einen >Tesla fahren.
Leute schaut nach vorne und freut Euch endlich.
DerÄlbler meint
Wasserverbrauch “ darstellbar“, wird “ optimiert“
Sorry, aber das sind doch die gleichen hohlen Manager Phrasen. Wieder ein Politiker der sich von der Autoindustrie hat kaufen lassen..
Jörg2 meint
Gleichlautend sagt der örtliche Wasserverband.
DerÄlbler meint
Also auch nichts greifbares. Später ist der Katzenjammer groß und niemand will die Verantwortung übernehmen.
Jörg2 meint
Der Älber,
und was ist, wenn das von Dir offenbar bermutete Szenario nicht eintritt?
Ist das dann Zufall oder hatten die anderen einfacht Recht?
DerÄlbler meint
Es geht nicht darum wer recht hat, sondern wer den Preis dafür zahlt. Die Natur und die Anwohner haben jetzt schon verloren.
Daniel meint
Wieso kommt man denn auf das schmale Brett, dass die dort produzierten E-Fahrzeuge „Null-Emissions-Fahrzeuge“ seien ?
Ist es nicht so, dass der Strommix während des Betriebs darüber entscheidet ? Angemerkt werden darf auch, dass die Produktion und natürlich auch der LKW Verkehr durch Zulieferer ebenfalls nicht emissionsfrei geschieht.
Von einem grünen Politiker hätte ich mir eher gewünscht zu hinterfragen, ob eine weitere Autofabrik egal welcher Art überhaupt gebraucht wird – gerade die Marke Tesla ist doch eher ein Spielzeug für Wohlhabende und Technikverliebte, mit Nachhaltigkeit hat das doch wenig zu tun, wenn nun x-tausende weitere Fahrzeuge, welche maximal 4 Personen befördern auf die Straßen kommen und auch Verkehrsraum beanspruchen.
Aber es passt halt gerade so schön in die Zeit. Grünes Fähnchen im Wind und unwählbar für mich.
Jörg2 meint
Daniel,
Dein „schmales Brett“ ist eher einem geringem Textverständnis geschuldet.
Im Text steht, dass er sich darüber freut, dass solche Autos dort hergestellt werden, nicht, dass der Herstellungsprozess so wäre.
Andi EE meint
@Daniel
„Ist es nicht so, dass der Strommix während des Betriebs darüber entscheidet ?“
Das ist ja das Tolle am BEV, je weiter man in die Zukunft blickt, desto besser wird auch ein jetzt produziertes BEV abschneiden. Sobald genügend Ökostrom vorhanden ist, werden sich die CO2-Emissionen stark verringern … Aber nur wenn jetzt die Leute mitziehen und schon bevor wir die EE in der benötigten Menge haben, die BEVs anschaffen. Ob die EE erst in 5 Jahren zur 100% Versorgung zugebaut werden, spielt keine Rolle. Die restlichen 15 Autolebensjahre, werden dann umso emissionsfreier.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Wieso kommt man denn auf das schmale Brett, dass die dort produzierten E-Fahrzeuge „Null-Emissions-Fahrzeuge“ seien ?“
Stell dich nicht so an! Jedes Kindergartenkind lernt heute, dass E-Autos mit 0 g/km CO2 in den Flottenverbrauch eingehen. Aus dieser Mathematik kann man sich die logische Schlussfolgerung herleiten, dass E-Autos emissionsfrei sind.
Vanellus meint
Grundlage der Bewertung als Null-Emissionsauto ist eine „Tank-to-Wheel“-Betrachtung. Das gilt für Verbrenner genauso. Dort auch nicht die CO2-Emission der Treibstoffbereitstellung eingerechnet.
Jürgen W. meint
Seit Jahren immer wieder die gleicht Diskussion und immer wieder argumentieren Menschen pro Wasserstoff. Dafür kann es mittlererweile aber nur noch 2 gute Gründe geben. Erstens sie haben wirklich keine Ahnung und sind zu faul um sich richtig zu informieren oder zweitens sie verstehen es tatsächlich nicht und lassen sich instrumentalisieren. Nachdem was man sich alles an Fachwissen im Internet auf einfachste Art und Weise aneignen kann, ist dies der einzige Schluss den man noch ziehen kann. Dagegen helfen dann auch keine Argumente. Das mag vielleicht arrogant klingen, aber immer wieder bei Adam und Eva anzufangen ist halt irgenwann lästig.
xordinary meint
Es ist wirklich meistens erstens.
HaWe meint
Was für eine schmalspurhafte Kenntnis und das wie selbst bemerkt äußerst arrogant rausposaunt. Im Baumaschinengewerbe und auf temporären Großbaustellen gerade wenn sie etwas abgelegener sind werden batterieelektrische Maschinen und Fahrzeuge auf absehbare Zeit nicht dominieren. Deine Meinung steht Bestrebungen von vielen Unternehmen so wie u. a. Bosch, die gerade sehr viel Geld in die Hand nehmen und neue Geschäftsbereiche aufbauen mit Hundertschaften von Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern, um die polit. reingebrügelte Alternative zu Dieselantriebstechnik zu entwickeln. Da kann man nun nicht gerade sagen sie würden am Alten festhalten. Beim weniger anspruchsvollen PKW-Lastenheft mag das gelingen, aber überall dort wo entlegen gewaltige Energiemengen für längere Zeit gebraucht werden und nicht mal eben ein Hochspannungsmast angezapft werden kann oder ein Windrad oder paar Dutzent Hektar Solarpanels installiert werden können ist solch ein Ansinnen absurd.
Vanellus meint
Das ist ja grundsätzlich richtig. Aber Strom gibt es überall auf der Welt. Treibstoff nicht. Der muss erst überall aufwändig hintransportiert werden. Klappt inzwischen. Aber Strom ist schon da.
Jakob Sperling meint
Ob die Elektromobilität künftig rein batterieelektrisch oder auch mit Wasserstoff-Brennstoffzellen sein wird, hat weder mit dieser Fabrik etwas zu tun, noch sollte das Inhalt einer Politik sein.
Elon Musk ist bekannt dafür, dass er den Mund schnell mal etwa voll nimmt. In der Wasserstoff-Frage hat er sich wahrscheinlich verhauen, mindestens was elektrische LKW betrifft. Sicher mit ein Grund, warum der ursprünglich für 2018 angekündigte Tesla-Sattelschlepper noch heute nicht existiert und evt. gar nie produziert werden wird.
Wenn man sich in einer Frage so auf die Äste raus lässt, dann sollte man Personen mit anderen Meinungen nicht auch noch auslachen. Aber er ist so frech und kann es sich erlauben, weil er eine feste Anhängerschaft von Tesa-Fanboys hat, die ihm wie einem Sekten-Guru alles, aber auch gar alles abnehmen.
Gerry meint
Sorry, wenn der Herr Laschet über Emobilität spricht, da muss man einfach lachen ????. Kann glaub ich jeder nachvollziehen…
Ansonsten sollte man froh sein, dass sich Tesla in D angesiedelt hat und nicht einfach die Fahrzeuge von China oder sonst wo rüberschippert.
R. Alinge meint
„Tesa-Fanboys“ – vielleicht karosserieverstärkend verwendet? ;)
Harald Schenn meint
Sehr schön.
Kann mir in der Tat vorstellen, dass sich die Autokorrektur teils für „Tesa“ statt für „Tesla“ entscheidet ;)
alupo meint
3M produziert zwar auch gute Produkte zum Kleben, aber Tesa ist echt besser ;-). Beide kaufen ihre Klebrohstoffe bei BASF, vermute ich (stark).
MichaelEV meint
„dass er den Mund schnell mal etwa voll nimmt. In der Wasserstoff-Frage hat er sich wahrscheinlich verhauen“
Würden sie das jetzt noch auf sich selber beziehen, wäre das eine exzellente Selbsteinschätzung.
„Tesla-Sattelschlepper noch heute nicht existiert und evt. gar nie produziert werden wird.“
Existieren gar keine Semis? Und werden wirklich keine Semis produziert (vielleicht sieht es in der GF Nevada schon anders aus)?
Der Semi soll wohl in Texas gebaut werden. Die Fabrik ist noch nicht in Betrieb und generell fehlen noch Akkus. Also nicht überraschend, dass sich beim Semi noch nicht viel tut.
Bei der Wasserstoff-Sekte sieht natürlich alles viel besser aus. Nikola produziert und liefert, hält auf den Punkt alle Versprechen. Nicht umsonst kennt die Aktie nur eine Richtung: To the moon.
alupo meint
Aktuell werden die Tesla Semis in Nevada gebaut. Nur eine kleine Manufaktur, aber den handwerklichen Manufakturbetrieb kennen einige der Teslahater bekanntlich scho von ihrer Marke ;-).
Freddy K meint
Bisher wurden ausser den 3 Prototypen keiner gebaut.
MichaelEV meint
Auch wenn es drei sind, kann die Lage mit Nevada nicht beurteilen: 3 ist was anderes als „nicht existieren“.
Was ist bei Nikola oder Daimler an H2-Prototypen auf den Straßen unterwegs?
Jakob Sperling meint
Ein industrielles Produkt von dem es 3 Prototypen gibt, existiert nicht. Das war vor Jahren und die können auch aus Holz gewesen sein.
Hans Wertmann meint
Sind wir mal froh, dass es bisher einigermaßen friedlich abging.
Bei der Startbahn West damals gab’s bekanntlich Tote.
Bei Stuttgart 21 war‘s auch nah dran.
Bei dem Waldbesetzern in NRW auch Tote.
. . .
Ganz so durchgeknallt und eskaliert ging‘s in Grünheide zumindest nicht zu :(
alupo meint
Ob das an der AFD lag/liegt?????
Aber friedlich war Jule Neigel bei der ersten Anhörung dennoch nicht. Die ist ja total ausgeflippt.
Yogi meint
Habs mir jetzt doch mal auf gmaps angeschaut…..600m von der Baustelle fließt da ja die Spree vorbei? Bekannt auch als Wadi Spree…..lol
Und die Anwohner sind quasi auf drei Seiten für mehr als 1km Kiefern und nur südlich zwei kleine Weiler….lol…lustig….
alupo meint
Ich bin mir absolut sicher, dass die wenigen aber lauten Gegner von Teslas Gigafactory in Grünheide so einiges oder eher vieles ganz einfach nicht wissen oder gar wissen wollen. Angefangen von Jule Neigel, die wirklich gar keine Ahnung hat, sich aber weit weg von ihrer Heimat darüber echauffierte. Sie wollte wohl Publicity, wie man in ihrer Heimat hörte.
So verbraucht das VW Werk in Wolfsburg doppelt soviel Wasser pro Auto wie sich aus dem geplanten Spitzenverbrauch über 8760 Stunden im Jahr bei Tesla ergibt. Wenn man berücksichtigt, dass der Spitzenverbrauch aber nur selten abgerufen wird, ist das nochmal weniger. Dagegen sollte VW mal etwas unternehmen finde ich.
Außerdem hat kürzlich sogar die Bild Zeitung den Spitzenverbrauch von Tesla mit dem realen Wasserverbrauch von einigen Großverbrauchern der Region verglichen um das Thema in den richtigen Kontext zu stellen. Dabei kam heraus, dass der umweltschädliche Kohlebergbau fast den 100-fachen Wasserverbrauch hat. Wenn nur dieser Verschwender nur 1 % seines Verbrauches einsparen würde, könnte damit sogar der Spitzenverbrauch von Tesla des gesamten Jahres gedeckt werden. Auch BASF in Schwarzheide verbraucht mit deutlich weniger Arbeitsplätzen schon gut das doppelte von Tesla. Und die Raffinerie in Schwendt ist auch ein ganz schlimmes Unternehmen, aber das wundert auch nur Unwissende Zeitgenossen.
Ach ja, warum ist der pro Kopf Wasserverbrauch der Bevölkerung in und um Schwarzheide eigentlich fast 50 % höher als im Durchschnitt von Deutschland? Wenn diese Region wirklich so an Wassermangel leiden würde wäre es doch sinnvoll, wenn damit sparsam umgegangen werden würde. Die Beduinen in der echten Wüste machen das. Vermutlich weil die dort wirklich ein echtes Wasserproblem haben und nicht nur uninformiert über den Braunkohlebergbau vor Ort sind.
Danke nochmal an Bild, die diese Zahlen veröffentlicht haben. Ich hätte niemals gedacht, solch einen Satz zu schreiben. Aber wenn sie etwas zur Richtigstellung von Falschaussagen sagen, dann darf man sie dafür (nur dafür, nicht generell) durchaus loben.
Realist meint
Kannst du für deinen Vergleich mit dem VW Werk in Wolfsburg auch Zahlen liefern? Was ich so gefunden habe wiederspricht deiner Aussage.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Zahlen für Tesla aktuell sind. Falls nicht kannst du mich gerne korrigieren.
Grünheide maximal ca 1,4 Millionen qm bei 500000 Fahrzeugen und 12000 Mitarbeiter. Ergibt einen max Verbrauch von 2,8qm pro Fahrzeug. Wie hoch der tatsächliche Verbrauch ist weiß bisher noch keiner, oder? Gehen wir Mal von 50% aus. Dann landen wir bei 1,4qm.
Tatsächlicher Verbrauch in Wolfsburg mit ca 60000 Mitarbeitern aus dem veröffentlichten Umweltbericht im Jahr 2016 1,1qm und 2017 1,15qm pro Fahrzeug.
Ich würde also gerne wissen mit welchen Zahlen du einen doppelt so hohen Verbrauch siehst.
Realist meint
Sollten natürlich Kubikmeter sein und keine Quadratmeter.
Jörg2 meint
Was ich zunehmend nicht verstehe:
Es gibt ja hier viele, die gegen diese Industrieansiedlung sind. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Oft von mir nicht nachvollziehbar….
Aber müsste da nicht langsam mal etwas Realitätssinn einziehen?
Die (klageberechtigten) Umweltverbände beschreiten den Rechtsweg nicht weiter. Offenbar ist ihnen das „Prozessrisiko“ (sprich: man wird verlieren) zu hoch. Möglicher Weise sieht man auch auf die Außenwirkung, die solche Klagen innerhalb und außerhalb der eigenen Mitglieder hat (und deren Beitrags- und Spendenfreudigkeit).
Auch die örtlichen Verantwortlichen für das Thema „Wasser“ sind so langsam auf dem Stand, dass diese Industrieansiedlung das Land Brandenburg nicht leer trinkt (das machen andere Industrieansiedlungen viel „besser“ und seit Jahrzehnten); dass diese Industrieansiedlung für die künstliche Absenkung und starke Reduzierung der Grundwasserbestände nicht verantwortlich ist; dass diese Industrieansiedlung für die schleppende, Grundwasser auffüllende Renaturierung der Braunkohelnflächen keiner Verantwortung trägt und, letztendlich, dass die Bereitstellung der benötigten Wassermengen möglich ist und ein reines technisches Problem darstellt.
Möglicher Weise hat sich auch die Erkenntnis langsam durchgesetzt, dass die Wiederaufforstungsersatzflächen mit standortgerechten, Klimaveränderungen besser ertragenden Waldpflanzen bepflanzt werden. Die Vielfalt an Pflanzen und Tieren wird in diesen Anpflanzungen weit oberhalb deren liegen, die in der Minderholzplantage vorhanden waren. Möglicher Weise hat sich auch die Erkenntnis bei einigen durchgesetzt, dass die Hölzer aus der Minderholzplantage ihr gespeichertes CO2 recht zügig wieder an die Umwelt abgeben. Der Baumbewuchs auf den Ersatzflächen, durch höhere Güte des Holzes, eher als zukünftiges Bauholz, noch Jahrzehnte nach dem Schlagen, sein CO2 halten wird.
Nun gibt es eine nächste Bürgerbeteiligungsrunde. Und einige sind der Meinung, diese Runde würde rechtlich angreifbar sein, da sie nicht mündlich stattfindet. Hier scheint die Meinung zu existieren, dass sowohl das Land als auch der Bauherr so blöd sind, und sich auf der Zielgeraden per Formfehler in die eigenen Knie schießt.
Vielleicht wird es mal Zeit, etwas Realitätssinn walten zu lassen.
Oder ist tatsächlich jemand der Meinung (bitte Hand hoch), dass diese Baustelle komplett beräumt wird und da wieder eine Minderholzplantage hinkommt? Also worauf zielt das immer noch vorhandene Bestreben, Meckern, Verunglimpfen…?
stdwanze meint
Ich denke die Entitäten die gegen die Ansiedlung sind verwenden Umweltschutzgründe nur als Vorwand. Ihnen geht es eher um Publicity und Stimmungsmache um eigene Anhänger zu gewinnen oder bestehende zu aktivieren.
David meint
Diese Argumentation ist einfach zu simpel. Du wirst nicht freigesprochen, wenn du auflistest, wer sonst noch schlimme Sachen gemacht hat. Hier geht es um Tesla. Erst haben sie mit einem schlauen Projektbüro als Unterstützung alles richtig gemacht und kam rasch in einen Baubeginn. Dann wurden sie aber wieder das alte überhebliche Tesla und haben eine Reihe dummer und unnötiger Fehler begangen. Weil sie nicht verstehen wollten, wie unser Verwaltungsrecht funktioniert.
Jörg2 meint
David,
mir ging es nicht darum, was andere so treiben oder was der Bauherr eventuell anders hätte machen können.
Mir geht es um die aktuelle Zielsetzung derer, die noch immer auf den Tisch springen und nicht wahr haben wollen, dass da eine Industrieansiedlung im Rahmen deutschen Rechts Realität wird.
Was wollen die erreichen? Das da Abriss und Plantagenanpflanzung erfolgt? Das ist doch völlig unrealistisch.
EMfan meint
Abriss und mit Mischwald aufforsten. Aber auf die teure Art, nicht diese Micro Setzlinge, sondern gestandene Bäume. Dafür reichen die Subventionen an Tesla dicke!
Jörg2 meint
EMfan,
und dachte ich, die Abholzungsgegner hätten Ahnung von der Waldbewirtschaftung….
Du willst tatsächlich einen selbstfunktionierenden Wald aus (voll?) ausgewachsenen Bäumen zusammenbauen?
Das lässt tief blicken.
EMfan meint
@Jörg2
Mit der richtigen Pflanztechnik gelingt auch der Anwuchs von Großpflanzen problemlos. Natürlich ist es teurer, aber man spart danach Geld weil Pflege und Schutz der Bäume geringere Kosten verursachen.
alupo meint
Ich denke, der NABU dache er könnte sich damit profilieren und somit profitieren.
Was er schaffte war aber nur, dass er mit AFDlern zusammen dagegen war und vermutlich viele seiner zahlungskräftigen Mitglieder verlor. Gut so, aber dennoch schade, dass der NABU von verbohrten Leuten geführt wird.
Auch ich hatte z.B. meine jahrzehntelange Mitgliedschaft beim VCD gekündigt weil der Verein gegen Tesla war. Inzwischen ist das unter der aktuellen Führung zwar nicht mehr so, aber der Zug ist eben abgefahren. Geld bekommen sie jetzt hoffentlich von anderer Seite…
EMfan meint
Ein Verein der gegen Tesla ist? Genial! Wo und wie kann ich dort eintreten?
Christian Derbs meint
Der Toni isst natürlich auch ein bisschen Kreide jetzt so unmittelbar vor der Wahl und außerdem will und wird er ja ein Ministeramt dann übernehmen ab Winter und will sich entsprechend als umsichtig und moderat empfehlen. Schon ok.
TheMan meint
Hofreiter kämpft für die BEV Industrie und gegen die Anwohner dieser irren Gigafactory eines Weltraum Verschmutzers. Das waren die Grünen schon immer gegen die Anwohner zu kämpfen!!! Hofreiters Politik ist auch nicht gerade fachlich logisch.
ZastaCrocket meint
Was hat jetzt der Weltraum mit einer Autofabrik in Brandenburg zu tun? Ich finde es ziemlich gut, dass sich die Grünen hier klar positionieren. Irgendeinen Tod muss man schließlich sterben. Man kann nicht gegen alles sein. Es gibt Regionen in Deutschland, (außerhalb größerer Städte) in denen ist man eben auf Individualverkehr angewiesen.
Peter meint
Gar kein Problem, als Pensionist kann man selbstverständlich gegen alles sein. Denn die Pension ist sicher, das Häuschen abbezahlt und nach mir die Sintflut. Und überhaupt, es herrscht Egomanie und Langeweile.
Frank Prostaller meint
Auch Nichtpensionisten kriegen das leider teils hin.
Gegen motorisierten Individualverkehr,
gegen Windkraft,
gegen Stromfernleitungen,
gegen Speicherkraftwerke,
gegen Umgehungsstraßen (gefährden Naturschutzgebiete),
gegen Neubaugebiete (versiegeln Boden),
gegen Photovoltaikparks (verschandeln Landschaft),
gegen Industrieansiedlungen,
. . .
Ließe sich lange fortsetzen.
Fabian Birgental meint
@Frank
Ich bin 2016 aus Überzeugung Grün beigetreten – und 2018 wieder aus.
Weil ich merkte, dass es zumindest für die kleine grüne Fraktion in unserem Gemeinderat immer nur um ein (1) Thema ging: Umweltaspekte beachten, Umweltaspekte beachten, Umweltaspekte beachten, Umweltaspekte beachten, Umweltaspekte beachten.. So eindimensional kann man kein Gemeinwesen leiten und begleiten.
Dirk Bicher meint
@Fabian
Das war bei euch aber nicht jene saarländische Gemeinde, in der Irina Gaydukova ihre politischen Erfahrungen bis zur Bundestagskandidatur gesammelt hatte? ;)
David meint
Wenn es nur Anwohner wären, dann wäre vieles einfacher gewesen. Das Problem ist aber, dass jeder Nichtleister und jeder Nichtleister-Verband sich dort einmischt und einmischen darf.
stdwanze meint
Ach wie schön ist es in einer Demokratie zu leben. Jeder darf seine Meinung haben, ernst nehmen muss man dann diese nicht. Die Ansiedlung der GigaFactory ist für die Region und Deutschland ein großer Gewinn.
alupo meint
Hofreiter hat eben schon in der Grundschule rechnen gelernt. Mancher Teslahater weiss bis heute nicht, dass ein jährlicher Wasserverbrauch von nur 1,4 Mio m3 als Spitzenwert eben deutlich weniger ist als 120+ als Durchschnittsverbrauch (Braunkohle, aber auch die Raffinerie…).
Einige der Gegner sollten besser nochmal zurück in die Grundschule…
Kona64 meint
Vor Jahren war an gleicher Stelle schon eine BMW Fabrik im Gespräch. Da hätten viele gejubelt, bei Tesla ist alles ein Problem. Man muss der Realität schon ins Auge sehen. Es ist ein Waldplantage, die also zu Rodung vorgesehen war, und die Fläche war für eine Autofabrik vorgesehen. Genau dies macht Tesla und verbraucht weniger Wasser als andere deutsche Fabriken.
Doreen Waslader meint
BMW trat und tritt natürlich auch nicht so arrogant und überheblich vor die Kameras, wie Elon Musk das vor zwei Wochen leider wieder tat. Ich sage wirklich leider, weil man mit mehr Zurückhaltung und Demut bei der Bevölkerung jedenfalls besser punkten kann, als mit schallendem Auslachen.
Jedenfalls in Deutschland.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Kona64: „Vor Jahren war an gleicher Stelle schon eine BMW Fabrik im Gespräch. Da hätten viele gejubelt, bei Tesla ist alles ein Problem.“
Du stellst hier Vermutungen in den Raum die du erst mal näher beleuchten solltest bevor du dich äußerst. Ein anderer Nutzer schrub dazu letzten genau das Gegenteil, dass es bei BMW auch schon Widerstand gab und im Netz findet man dazu folgendes: „….. 2001 titelte Die Welt „Grünheide hofft noch auf BMW-Werk.“ „Allerdings regte sich in Grünheide schon bei den ersten Gesprächen ähnlich massiver Widerstand gegen eine Industrieansiedlung wie beim neuen Großflughafen oder beim Bau des neuen Chip-Werkes in Frankfurt/Oder“, schrieb die Zeitung damals ….“
Das Weltbild einiger Zeitgenossen hier verkraftet es scheinbar einfach nicht, dass es grüne Vereine gibt die gegen alles und jeden sind.
Frank Geier meint
Ich vergleiche es immer mit der CATL-Ansiedlung am Erfurter Kreuz. Da gibt’s auch manch Bürgersorgen. Etwa das Verkehrsaufkommen betreffend, den Zuzug von Personal und damit Einfluss auf die regionalen Gemeinden u. dgl. betreffend.
Aber CATL hat einen erfahrenen, umtriebigen und umsichtigen deutschen Mgr. da vorne dran gesetzt (M. Zentgraf). Der ist allgegenwärtig in der Presse. Und der ist zuständig von Beginn an. Man ist, diese Woche bekannt geworden, dem regionalen Industriebranchenverband beigetreten und solcherlei Dinge mehr.
Man bemerke den Unterschied.
Detlev Zerben meint
@Frank Geier
CATL arbeitet übrigens mit dem Fraunhofer-Institut in Hermsdorf und Dresden eng zusammen, also sozusagen fast regional. Finde ich ebenfalls gut und nachahmenswert.
EMfan meint
BMW ist in Deutschland fest verwurzelt, es hat einen Grund warum darauf verzichtet wurde diese wertvolle Landschaft nicht zu zerstören. Einen US Konzern wie Tesla schert das nicht, die bügeln alles platt was denen im Weg steht. Haben sie ja in bester Tradition mit den Natives auch gemacht.
Geld kann man nicht essen!
Walter Traeger meint
„.. verzichtet wurde diese wertvolle Landschaft nicht zu zerstören“ – ist hier argumentativ etwas schiefgegangen?