Sono Motors bietet für sein kommendes Solar-Elektroauto Sion auch eine Ladestation an. Mit der Unternehmensangaben nach ersten bidirektionalen AC-Wallbox am Markt erfülle man den Wunsch der Community nach einer bezahlbaren Wandladestation, die sich sowohl für das Laden zu Hause als auch für Vehicle-to-Grid (V2G) und Vehicle-to-Home (V2H) eignet.
Die Wallbox werde es ermöglichen, den Sion als „mobiles Kraftwerk“ zu nutzen und gespeicherten Strom entweder zurück ins Haus oder ans öffentliche Stromnetz abzugeben, kündigte Sono Motors an. Vor allem Haus-Eigentümer mit Photovoltaik-Anlagen könnten damit Geld sparen, da sie selbst ohne Anschaffung eines teuren Heimspeichers mehr von ihrem eigen erzeugten Strom nutzen können. Die Wallbox lade und entlade den Sion mit einer Leistung von bis zu 11 kW AC über das integrierte Typ-2-Ladekabel und werde bis zu 70 Prozent preiswerter sein als die bisher verfügbaren bidirektionalen DC-Wallboxen. Die neue Wallbox kann ab sofort kostenlos reserviert werden, die Auslieferung soll „voraussichtlich mit dem Sion-Produktionsstart 2023“ erfolgen.
„Wir wollen die Zukunft der Energieerzeugung vorantreiben und bidirektionales Laden für alle ermöglichen“, sagt Laurin Hahn, CEO und Mitgründer von Sono Motors. „In Kombination mit der integrierten Solartechnologie des Sion bedeutet die neue Wallbox einen Durchbruch für die bidirektionale Ladetechnologie, da sich viele Eigenheimbesitzer:innen die Neuanschaffung eines teuren Heimspeichers sparen können. Sie ist für uns ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu 100 % erneuerbaren Energien.“
Jeder Sion ist serienmäßig mit einem bidirektionalen Ladesystem, dem „On-Board-Charger“ (OBC), ausgestattet. Neben dem Betreiben von Haushaltsgeräten und der Stromübertragung an andere Elektroautos könne mit der bidirektionalen Sono Wallbox auch das Eigenheim mit der im Sion gespeicherten Energie versorgt werden, wirbt Sono Motors. Anders als bei den bisher verfügbaren DC-Wallboxen setze man dabei bewusst auf eine AC-Wallbox und könne damit eine deutlich preiswertere Lösung anbieten. Möglich sei dies, da die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom (DC/AC) im Sion selbst erfolgt und nicht in der Wallbox, was deren Kosten stark senke. Der finale Preis soll vor der Markteinführung in etwa zwei Jahren bekannt gegeben werden, aber „im unteren 4-stelligen Euro-Bereich“ liegen.
Entwickelt hat Sono Motors seine Wallbox zusammen mit dem deutschen Hersteller Kostal. Die Steuerung, wann der Sion geladen und entladen wird, übernimmt ein Heim-Energiemanagement-System (HEMS). Die Wallbox kommuniziert mit dem HEMS über verschiedene Protokolle. Eine Empfehlung, welche HEMS mit der Sono Wallbox kompatibel sind, soll es zeitnah zum Verkaufsstart geben. Über die Sono App für Smartphones und das Infotainment des Sion werde sich einstellen lassen, bei welchem Ladestand der Fahrzeugbatterie das Entladen in jedem Fall beendet werden soll. Dadurch sei sichergestellt, dass immer genügend Reichweite zur Abdeckung der Mobilitätsbedürfnisse verfügbar ist.

Über das Design der Sono Wallbox soll die Community des bisher vor allem durch Crowdfunding finanzierten E-Auto-Startups entscheiden. Den Reservierenden stehen drei verschiedene Entwürfe zur Auswahl. Abgestimmt wird bis zum 13. September auf der Website von Sono Motors oder vom 5. bis 12. September im „Sono House“. Letzteres ist ein Presse- und Community-Event und findet zeitgleich zur Messe IAA Mobility in der Münchner Firmenzentrale von Sono Motors statt.
14.000+ Reservierungen
Sono Motors hat Anfang September über 14.000 Reservierungen mit einer durchschnittlichen Anzahlung von rund 3000 Euro für den Sion gemeldet. Das entspreche bei vollständiger Bezahlung und Auslieferung des Fahrzeugs einem Nettoumsatz von rund 300 Millionen Euro, so das Start-up. Neben vielen Reservierungen aus Deutschland habe man auch weitere internationale Reservierungen erhalten. Dazu dürfte beigetragen haben, dass Sono Motors im Juni über eine neue Batterie für den Sion mit Lithium-Eisenphosphat-Technologie und mehr Speicherkapazität informiert hat. Die Reichweite steigt damit von 255 auf 305 Kilometer gemäß WLTP-Norm, zudem erhöht sich die maximale Ladeleistung auf 75 kW.
„14.000 Reservierungen mit einer durchschnittlichen Anzahlung von rund 3.000 Euro sind ein eindeutiger Beweis dafür, dass der Sion sowohl gewünscht als auch gebraucht wird“, sagt Mitgründer Hahn. „Praktisch jedes Auto, das wir im ersten Produktionsjahr herstellen werden, ist bereits von Kunden reserviert. Wir wollen den Sion so schnell wie möglich auf die Straße bringen, um den Wunsch der Menschen nach einer ressourcenschonenden und erschwinglichen Mobilitätslösung zu erfüllen.“
Ende August hatte Sono Motors betont, dass die Restrukturierung bei seinem schwedischen Produktionspartner NEVS keinen Einfluss auf den aktuellen Zeitplan für den Sion haben soll. Der Elektro-Van mit Solartechnik in der Karosserie sollte eigentlich nach mehreren Verzögerungen ab 2020 an Kunden übergeben werden, verspätete sich aber weiter. Der zuletzt geäußerte Zeitplan für den Beginn der Serienproduktion im ersten Halbjahr 2023 ist nach Angaben des Unternehmens auf Kurs. Für den Serienstart werden noch mindestens 200 Millionen Euro benötigt, die laut Medienberichten an der US-Börse eingesammelt werden sollen.
nilsbär meint
Anstatt dieses ganzen Geschwurbels sollte Sono mal einige serienreife Prototypen vorstellen und gründlich testen lassen. Ein Börsengang scheint mir die einzige Möglichkeit zu sein, genügend Geld fürs Weiterwursteln zu bekommen. Sofern Sono genug Naivlinge als Investoren findet.
Andy meint
Der Sion ist das einzige ernstzunehmende deutsche Autoprojekt, das sich außerhalb etablierter Autokonzerne abspielt.
150 Experten sind mittlerweile versammelt bei diesem Auto-Start-up. Darunter eben auch alte Hasen, die begeistert sind von der Zähigkeit der Gründer, das hört man immer wieder, und die wissen, dass nun die besonders schwierigen Monate bevorstehen: Letzte Fehler abstellen, Verträge mit Zulieferern schliessen, eine behördliche Zulassung beantragen und dann den millionenteuren Start der Serienfabrikation finanzieren.
Andreas meint
Eine Bi-direktionale Wallbox passt perfekt in das Profil eines Sion-Kunden.
Das sinnlose Bashen von Sono-Motors, wie etwa von Hans, ist sehr befremdlich. Erinnert an die ganzen Hasskommentare bei allem, was Greta so macht.
Freddy K meint
Sion Kunden warten halt ewig…..
Da muss man viel Enthusiasmus und Glauben haben das es was wird…..
Andy meint
Ein sehr gutes SEV (Solar Electric Vehicle) !
Ein E-Auto als Mini-Van gibt es bisher nirgends, an dieser nicht zu unterschätzenden Fan- und Zielgruppe baut die etablierte Industrie bisher leider konsequent vorbei. Der Markt wird entweder mit Luxuslimousinen, Kleinst- und Kleinwagen, oder frech überteuerten SUV und Kompakt-SUV geflutet. Praktische, bezahlbare, unprätentiöse Alltagsautos mit gut nutzbaren Innenräumen in E-Version tendieren angebotsmässig aktuell gegen Null. Der Sion stößt auf perfekte Weise in diese Lücke, zu einem mehr als fairen Preis: 900.000 Kilometer Haltbarkeit oder 3000 Ladezyklen mit der neuen Batterie erscheinen mir nachhaltig und in wirtschaftlicher Hinsicht sehr lukrativ. Die integrierten Solarzellen und die selbst generierte zusätzliche Energie (im Stehen und im Fahrbetrieb, nach Aussage von Sono Motors), sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Es gibt kein anderes Auto in dieser Preisklasse, das über die gesamte Karosserie mit Solarzellen versehen ist.
Freddy K meint
Ist Klar das es in dieser Klasse noch keines gibt. Den Sion gibt es auch nicht. Somit kann man vieles annehmen
Andy meint
Bei welcher anderen Automarke bekommst du denn einen frühzeitigen Einblick in die Forschung und Entwicklung? Dort bekommt du alles erst wenn es fertig ist, vorher herrscht einfach nur Stille. Dass ist halt nun hier für dich offensichtlich ungewöhnlich, aber diese Begleitung macht eben auch Spass.
Andy meint
Bei welcher anderen Automarke bekommst du denn einen frühzeitigen Einblick in die Forschung und Entwicklung? Dort bekommt du alles erst wenn es fertig ist, vorher herrscht einfach nur Stille. Dass ist halt nun hier für dich offensichtlich ungewöhnlich, aber diese Begleitung macht eben auch Spass.
Daniel S meint
Sion macht – vorläufig auf dem Papier – Nägel mit Köpfen. Die integrale Idee des Systems E-Auto, Stromversorgung und Nutzer wird hoffentlich bald auch von grossen OEM übernommen und in die Tat umgesetzt.
Rolf Reinhart meint
Sono Motors produziert seit Jahren nur Ankündigungen und heiße Luft. Daran wird sich wenig ändern.
Andy meint
Bei anderen Automarken herrscht dafür Null (Zero) Transparenz und Information während der Entwicklungszeit. Ist halt hier bei Sono Motors ein anderes Vorgehen, diese parallele Begleitung macht offensichtlich viele nervös. Mich nicht. Das ist total spannend so dabei zu sein bei der Entstehung.
Hansi3000 meint
Bin ja mal wirklich gespannt auf den Preis. Ich glaube von Mitsubishi gab es mal eine vergleichbare Wallbox für ca. 5000€. Die von Sion müsste dann ja ca. 1500€ kosten. Das wäre durchaus ein interessanter Preis.
Ein Freund meint
… sehr gute Ideen, sehr gutes Konzept, nur nicht wirklich gewollt!
Das viele verschieben der Produktionstermine und die ewige Suche nach Geld, sicher nötig, aber schaffen kein wirkliches Vertrauen.
Ich denke, das das ganze Geld inkl. der guten Ideen spätestens 2023 der Vergangenheit angehört.
….. 2023….. Sorry, bis dahin haben die Platzhirsche den guten „Sono“! platt gemacht!
Auch wenn die Großen sich bisher, mit ihrer Enthaltsamkeit keine Freunde gemacht haben!
Aber jetzt sind sie aufgewacht!
VG
Thomas meint
V2H und insbesondere V2G sind Schlüsselfunktionen für die Integration von großen Wind- und Solarkapazitäten (ein weiterer Nachteil von FCEVs, hier ist das nicht möglich). Und umweltfreundlich ist es auch noch, da vorhandene Akkus genutzt werden.
Zum Glück ist hier KOSTAL mit an Bord, dann wird das Produkt hoffentlich auch irgendwann ohne Sion am Markt landen. Nur für den extrem unwahrscheinlichen Fall, dass das mit dem Sion nichts werden sollte ;-)
Swissli meint
Spät. 2023 wird VW u.a. sowas auch haben. Im Unterschied dazu haben die dann auch realexistierende käufliche BEV im Angebot.
Shullbit meint
Für Solar braucht es in unseren Breitengraden eigentlich zwingend einen Saisonspeicher, denn das Erzeugungsprofil von PV-Strom im Jahresverlauf ist gegensätzlich zum Verbrauchsprofil. Dann, wenn es den größten Strombedarf gibt (nämlich im Winter), liefert PV am wenigsten Strom. Im Winter sinkt der PV-Ertrag auf ca.15% der Sommerwerte. Leider haben wir im Winter auch nicht das 6fache Windangebot wie im Sommer, so dass sich das PV-Defizit im Winter nicht durch Windstrom kompensieren lässt.
Dafür gibt es nur 3 Lösungsansätze.
1. Man dimensioniert PV so, dass es auch im Winter reicht. Dann hat man aber groteske Überschüsse im Sommer und verteuert PV-Strom ungefähr um den Faktor 5. Das geht nicht.
2. Man hält für PV-Kapazitäten Backup-Kapazitäten vor. Auch das verteuert etwas den Strompreis, aber nicht um den Faktor 5. Aber das ist langfristig inakzeptabel, wenn die Backupkapazitäten auf Kohle und Gas basieren und somit CO2 aus fossilen Quellen freisetzen. Das geht auch nicht.
3. Man baut Saisonspeicher. Batterieelektrisch geht das nicht, weil die KWh PV-Strom damit um den Faktor 50-100 verteuert wird (z.B. 3000 Kwh Bateriepsiecher für ein EFH). Bleibt Wasserstoff. Es gibt bereits 3 Anbieter, die für Einfamilienhäuser Kombianlagen aus PV+Batteriespeicher+Elektrolyseur+Wasserstoffspeicher+Brennstoffzelle anbieten. Die Batterie fungiert als Kurzzeitspeicher und zur Deckung von Lastspitzen, die über der Ausgangsleistung der Brennstoffzelle liegen. Wasserstoff fungiert als Saisonspeicher. Die Anlagen kosten 70.000-100.000 EUR und rechnen sich heute nur in geschönten Musterrechnungen. In ca. 5 Jahren könnten die Anlagen soweit verbessert und im Preis gesunken sein, dass sich das rechnet. Viele Haushalte könnten sich auf der technischen Basis das ganze Jahr mit PV-Strom versorgen und sich quasi vom Stromnetz abklemmen.
Jörg2 meint
Shulbit,
ich halte kleinteilige, privat betriebene Saisonspeicher für ressourcenfressender und uneffektiver als großtechnische Anlagen im allgemeinen Stromnetz.
Wenn hohe Effizienz ein wichtiger Baustein beim Klimaschutz ist, dann sollte auch beim Thema „Saisonspeicher“ die effizienteste Lösung angestrebt werden.
Ein Weg dahin wäre auch die Kopplung der Ungleichmäßigkeit des PV-Stromes mit der des Windstromes. Hier sind Schwankungen bereits ausgleichbar. Diesen Weg wird der Privatnutzer auf seinem Gehöft nicht gehen (können).
Thomas meint
@Jörg2
Absolut, Saisonspeicher beim Endkunden dürften die schlechteste aller Möglichkeiten sein. Saisonaler Ausgleich und Dunkelflauten lassen sich am günstigsten mit zentralen Großkraftwerken überbrücken, zum Beispiel GuD mit H2. GuD sind pro kW sehr günstig, H2 lässt sich energieeffizient mit wenig Druck in Kavernen speichern.
Dagobert meint
Effiziente zentralisierte Lösungen in die jede Solaranlage im Sommer einzahlen könnte um im Winter abzubuchen wären z.B. Pumpspeicherkraftwerke. Aber versuchen Sie doch mal in Deutschland eins zu bauen: Irgendein Umweltverband steigt ihnen aufs Dach, garantiert.
Klaus meint
Du hast es auf den Punkt gebracht
nilsbär meint
Shullbit, ich finde, du hast die sinnvollste Möglichkeit nicht erwähnt: Den Ausbau der europäischen Stromnetze. Dann könnte unser Solarstrom z.B. in norwegischen Pumpspeicherkraftwerken für den Winter gespeichert werden. Oder Solaranlagen in Spanien, Italien, Griechenland könnten auch im Winter Strom nach Deutschland liefern. Aber es scheint mir, dass diese gesamteuropäische Lösung bei den Regierungen nicht gewollt ist. Auch noch das kleinste Land will energieautark werden, mit immensen Kosten. Keiner will ein paar Leitungen verlegen. LIeber mit Windstrom im Norden Wasserstoff erzeugen und nach Bayern und BW karren, anstatt Südlink voranzutreiben. Ein Trauerspiel.
Bauer meint
Ich bin auch für eine europäische Lösung.
Soweit ich weiß wurde Nordlink (Zur Stromspeicherung ihn norwegischen Pumpspeicherwerken) in diesem Jahr in Betrieb genommen.
Markus Lornz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Martin G meint
Das Geld für einen kleinen Hausakku von ca. 10kWh und geringer Ladeleistung/entladeleistung kann man sich sparen und lieber direkt in den Sion stecken.
5x so großer mobiler Speicher steht dann vor der Tür und kann mit 11kW geladen und entladen werden.
Genwu aus dem Grund habe ich mir meine PV Anlage ohne Speicher installieren lassen und das Geld dann in die Anzahlung vom Sion gesteckt.
Sebastian meint
Was bringt das bei 3,x kW Ausgangsleistung?
Meine zwei 90 kWh Powerbanks liefern je 36kW
Peter meint
Wieso 3,x kW? Der Sion soll eine Ausgansleistung von 11kW haben. Das dürfte für einen normalen Haushalt ausreichend sein.
Hans meint
@Martin G
So wie es aktuell bei Sion läuft, wäre es wohl doch sinnvoller gewesen einen Speicher mit zu bestellen, dann wäre das Geld wenigstens Materiell schon sichtbar, und nicht bald komplett weg.
Sion ist Geschichte, die werden nix sinnvolles mehr auf die Straße bringen, die Konkurrenz ist viel zu groß, sie haben ihre zeit gehabt, und nicht sinnvoll genutzt. Also, Next
Jeff Healey meint
Welche Konkurrenz? Es gibt faktisch nichts vergleichbares zum Sion. Nicht nur zu dem Preis-Leistungverhältnis, sondern insbesondere als technisches Gesamtkonzept gesehen.
Da ist in absehbarer Zeit nichts gleichartiges am Horizont, nicht von VW, Hyundai oder sonst einem der etablierten Hersteller, nada, niente, nothing.