Siemens will durch Automatisierung elektrisches Laden zugänglicher machen. Im September stellte der Technologiekonzern dazu das „Siemens Autonomous Charging System“ vor, das das komplett automatisierte Laden von Elektrofahrzeugen vom Pkw bis hin zum auf der Langstrecke eingesetzten Lkw erlaubt.
Mit dem bei der Messe IAA Mobility präsentierten Prototyp ist eine Ladeleistung von bis zu 300 Kilowatt (kW) möglich, die in einem weiteren Entwicklungsschritt auf über ein Megawatt ausgebaut werden soll. Mit dieser Leistung könnten elektrische Lkw innerhalb der verpflichtenden Pausenzeit der Fahrer geladen werden. Entsprechende Kabel sind laut Siemens jedoch zu schwer für Personen, der konzipierte Roboter werde die Last beim Laden des Schwerlastverkehrs übernehmen.
Um das Siemens Autonomous Charging System in der Realität zu erproben und zur Produktreife zu bringen, arbeitet das Unternehmen mit dem schwedischen Start-up Einride zusammen, das autonom-elektrische Lkw vorantreibt. Im Rahmen der Entwicklung wurde hier laut Siemens bereits ein autonomer Lkw von einem autonomen Schnellladesystem mit Strom versorgt. Daneben seien weitere Anwendungsfelder denkbar, so könne das Siemens Autonomous Charging System auch das Laden für Personen mit körperlichen Einschränkungen übernehmen.
„Der Wandel zur E-Mobilität ist bereits in vollem Gange – mit unserem Know-How helfen wir der Automobilindustrie, diese Transformation noch zu beschleunigen“, so Siemens-Vorstandsmitglied Cedrik Neike. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Elektroautos schneller, effizienter und nachhaltiger auf die Straße zu bringen. Das lässt sich nur mit hochmodernen Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen erreichen.“
nilsbär meint
Praktisch, so ein Laderoboter. Falls mein Robotaxi auf meinem Weg zum Friseur (mit Haarschneideroboter) nachladen muss. Dann brauche ich nur mehr einen Trageroboter, der mich aus dem Bett hebt und zum Robotaxi bringt. Damit ich meinen VR Helm nicht abnehmen muss. Schöne neue Roboterwelt!
EVrules meint
Den Kommentaren zu entnehmen, wird hier nicht für einen zukünftigen Anwendungsfall gedacht: (teil-) autonome Flotten.
Sebastian meint
nach 2,9 Mio. KM in meinem Leben versuche ich deinen Einwurf irgend wie einzuordnen. Elektirsch davn 1,5. Aber deine Antwort wird sicher vielversprechend sein.
EVrules meint
Für den Privatanwender ist das System schlicht zu teuer, das wurde soweit richtig beschrieben. Aber wo machen teure Anlagen Sinn: dort wo ein hoher Durchsatz ist. Da das System flexibel auf das Fzg reagieren kann, brauche ich wiederum nicht viele davon, sondern nur einige, wenige.
Im Artikel wurde auch schon von autonomen LKW gesprochen, was ich mir auch vorstellen kann, Busse, Ride-Sharing Flotten, o.ä. ist hier vorstellbar.
Es werden am Betriebshof ein-zwei dieser Laderoboter aufgestellt, die Fahrzeuge haben einen Lade- und Abstellspot , ähnlich dem von Bosch vorgestellten, automatischen Parkhaus, fahren entsprechend den Ladepunkt an und so baut sich eine im Idealfall kontinuierliche Nutzung des Ladeautomaten auf.
Das benötigt aber mehere, erfüllte Veraussetzungen: Die Fzg können dies autonom ansteuern und sammeln sich zur Wartung/Reinigung/etc. oder einfach als Sammelpunkt auf einem Betriebsgelände.
Von Herbert Diess gibt es eine zur IAA auf linkedin aufgezeichnete Talkrunde, wo er darauf einging, dass VW Europcar (war mir bis dato nicht bewusst) zurückkaufte, eben weil VW hier bei Flottenbetreibern die größte Zukunft oder das größte Potential autonomer Fahrzeuge sieht. Diess führte weiter aus, dass autonomes Fahren ab 2030 greifbar wird.
Also kurzgefasst, habe ich solche Flotten, können diese mittels einem solchen oder ähnlichen Laderoboter eigenständig versorgt werde, ohne den Stellplatz mit „einfachen“ Ladesäulen zuzupflastern.
Egon Meier meint
Siemens hat bisher den Geschäftsbereich BEV-Ladestation nicht effektiv bearbeitet. Das vorliegende Projekt ist wohl der Versuch, jetzt mit einer neuen Idee in den wachsenden Markt reinzukommen.
Für Lkw/busse kann ich mir die Anlage gut vorstellen – immerhin ist sie technisch sehr simpel gehalten (wenn auch etwas raumaufwändig)
Die Alterantive wäre einer dieser mehrachsigen Handhabungsroboter gewesen, die bei der Karosseriefertigung zum Einsatz kommen. DAS wäre aber etwas teurer gekommen ..
Anonymous meint
Siemens ist in dem Bereich eher Zulieferer, deren Automatisierungsportfolio liefert nahezu alle Komponenten die für den Bau einer Ladestationen benötigt werden, egal unter welchem Markennamen.
Die Komponenten sind Universell und kommen in vielen Anwendungen in der Industrie zum Einsatz, das auch sehr Erfolgreich. Siemens ist hier Marktführer.
Wie häufig und erfolgreich die speziell beim Bau von Ladestationen verwendet werden weiß ich nicht. Sicher ist hier ABB ein großer Wettbewerber die auch komplett Lösungen unter dem Markennamen anbieten, wahrscheinlich auch führend. Ob Siemens da aber überhaupt hin will weiß ich nicht. Bei solchen Anlagen geht es oft mehr darum, zu zeigen was mit den Komponenten aus dem eigenen Portfolie realisierbar ist, nicht zwingend darum es tatsächlich selbst in dieser Form anzubieten.
Ich weiß nicht ob man hier Links posten darf, wenn es dich interessiert, google einfach nach siemens ladestationen, dann landest du direkt auf „Ladecontroller und Komponenten für Ladestationen in der Elektromobilität“ mit Beispielen, das sind alles Standardkomponenten der Siemens Automatisierungstechnik die sich so kombinieren lassen um damit eine Ladestation zu realisieren.
Sebastian meint
Siemens hat ganz tolle Kantinen. sonst? Keine Ahnung. Technik von vorgestern.
Jürgen Baumann meint
Bin mir da nicht sicher mit „vorgestern“. Vielleicht irgendwas zwischen gestern und heute. Aber Siemens kann ja noch dazu lernen. Mit Cedrik haben sie einen ziemlich guten Lehrer an Bord.
Ein Frage bleibt offen. Kann das Teil auch Frontlader?
Thrawn meint
Da die Elektrostecker nicht wie Zapfhähne mit Benzin und Diesel verschmiert sind, erschließt sich für mich der Sinn eines automatischen Ladesystems für einen PKW nicht wirklich.
Was kommt als nächstes? Der elektrische Pisspage, der dem Fahrer während des Ladevorgangs die Bettpfanne reicht, dass der nicht mehr aussteigen muss?
BEV meint
Solang ich das Auto da hinfahren muss, macht das wenig Sinn, würde erst Sinn machen, wenn es in einem Parkhaus o.ä. automatisch abläuft oder für LKW und Busse.
Oder für irgendwelche Manager, die bisher ihr Auto nicht selbst getankt haben und jetzt auch zu schnieke sind um das Kabel anzustecken und deswegen weiterhin ihr Auto tanken lassen… ??
André meint
So eine teure und aufwendige Maschine, nur um den Stecker in die Buchse zu stecken. Die sollten lieber ein Dach oder einen anderen Wetterschutz an der Ladesäule installieren. Ist bestimmt auch einiges Preiswerter.
OpaTesla meint
Was für ein Schwachsinn.
Die einzig wahre Erleichterung wird induktives Laden auf vielen Parkplätzen und Warteplätzen für Bus-LKW-Taxi-PKW mit sich bringen.
Der ganze Roboter Quatsch ist so Wumpe… .
Vor allem wenn ich vorher noch manuell was öffnen muss…je nach Fahrzeug.
Die induktiven Ladepunkte machen jedes halbe Jahr einen Evolutionssprung in Sachen Effizienz und Geschwindigkeit. Da muss die Ladestruktur parallel zu Schnellladern hin.
Dann kann der Taxifahrer während der Wartezeit genauso profitieren wie der autonome Bus/LKW der Zukunft. Und der private Laternenparker hat gleich auch noch was davon.
Wenn nicht jeder Hersteller wieder ne eigene Suppe kocht…
Mäx meint
Mhh Luftspalt sehe ich da immer noch als sehr großes Problem.
Wenn das einfach in die Straße eingelassen ist halte ich das nicht für effizient genug.
Egon Meier meint
Induktives Laden ist ganz nett für Smartphones, da dort verluste keine Rolle spielen.
Wenn es um höchste Leistungen und geringe Verluste geht ist sowas nicht in Sicht.
Dahe ist die vorgestellte Lösung ein Schritt in die richtige Richtung .. aber wenn es (wegen Platzbedarf) noch nicht die ultimative Lösung darstellt.
IchAuchMal meint
„Die induktiven Ladepunkte machen jedes halbe Jahr einen Evolutionssprung in Sachen Effizienz und Geschwindigkeit.2“
Dann warten wir mal ab, wann die Evolution aus der Spielzeugphase heraus ist und wenn der Opa eine System vorzeigt, bei dem lkw-geignete Ströme verlustarm übertragen werden können, diskutieren wir seinen Ansatz weiter. Bis dahin laden wir brav Kabel.
Die induktiv-Hype erinnert mich irgendwie an das h2-Geschwätz.
Gunarr meint
In dem Video sieht es so aus, als wäre der Laderobotor nicht um die Z-Achse drehbar. Das heißt, man muss sehr präzise parallel parken, damit der Stecker nicht verkantet.
Jörg2 meint
Was fürein uneleganter Klopper! Was für ein Raumverbrauch!
Das wirkt wie das Recycling einer alten Idee zur automatisierten Munitionszuführung für die Dicke Berta…
Michael S. meint
Ja dann, mach’s nach, mach’s besser.
Jörg2 meint
Ich muss nicht wissen, wie man Wiener Schnitzel macht um einschätzen zu können, ob es gelungen ist und schmeckt. ;-))
Die „Ladeschlange“ fand ich als Entwurf besser.
Frank meint
Ganz meine Meinung. „Keep it simple“ ist da sowas von nicht beachtet. Das kann jeder erkennen. Nachhaltigkeit hat doch auch was mit sparsamen Materialeinsatzes zu tun, oder?
Bs meint
Gehe in youtube und suche „tesla charging robot. “
Finde den raumverbrauch auch schwachsinning.
Wenn der kabel zu schwer is dann hänge ihn an einer Schwenkarm oder so.
CaptainPicard meint
Bei fast allen Elektroautos müssen die Ladeklappe und die Schutzabdeckungen manuell geöffnet und geschlossen werden, ein Laderoboter der das nicht kann ist völlig sinnlos.
pantherung meint
Das Ding ist ja auch nicht für den Wald-und-Wiesen etron gedacht sondern wie im Artikel geschrieben für Busse und LKWs. Der Rest soll weiterhin selbst anstöpseln, ist an der Zapfsäule ja auch nicht anders.
Michael S. meint
Das wird dann vom Marketing so verkauft, dass es nur für Premiumkunden verfügbar ist. ;)
OpaTesla meint
Oder man verkauft zusätzlich den völlig autonomen Tankklappenöffner Roboter dazu… mit OTA Update für alle neuen Modelle. Für nen mittleren 6-stelligen Betrag + Monatsgebühr für die Updates….
David meint
Dein Lieblingshersteller hat an so etwas auch schon gearbeitet. Nur ist nichts bei rausgekommen.
Frank meint
Oh doch, der Prototyp war funktionstüchtig und um Welten eleganter.