BMW und Mercedes-Benz haben ihre Absatzzahlen von Januar bis September dieses Jahres veröffentlicht. Beide Unternehmen werden von dem weltweiten Mangel an Computerchips gebremst, der bayerische Premium-Anbieter hat seine Lieferkette aber offenbar deutlich besser als die Konkurrenz aus Schwaben im Griff. Beim Verkauf von Stromern meldeten die Traditionshersteller jeweils hohes Wachstum.
BMW
Die BMW Group hat per September 1.932.236 Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert und damit im Vergleich zum Vorjahr eine Absatzsteigerung von 17,9 Prozent erzielt. „Den Engpass in der Versorgung mit Halbleitern konnten wir bislang durch eine starke operative Leistung abfedern. Wir sind zuversichtlich, unsere ambitionierten Vertriebsziele zu erreichen und damit für das Gesamtjahr 2021 ein solides und profitables Wachstum zu erzielen“, sagte Vertriebsvorstand Pieter Nota. „Seit Jahresbeginn konnten wir den Absatz vollelektrischer Fahrzeuge mehr als verdoppeln und damit unsere eindrucksvolle E-Offensive unterstreichen.“
Von Januar bis September setzte der BMW-Konzern weltweit 231.576 elektrifizierte Fahrzeuge ab (+98,9 %). Mit 59.688 ausgelieferten rein elektrischen Fahrzeugen hat die BMW Group seit Jahresbeginn eine Absatzsteigerung von 121,4 Prozent erzielt. Besonders die seit Anfang des Jahres auch in Europa verfügbare Batterie-Version des Kompakt-SUV BMW iX3 habe mit insgesamt 20.887 abgesetzten Einheiten im Jahresverlauf für wichtige Absatzimpulse gesorgt.
„Mit dem BMW iX und dem BMW i4 bringen wir ab November zwei neue Fahrzeuge in den Markt, die den Hochlauf der Elektromobilität weiter beschleunigen werden. Die weltweiten Auftragseingänge spiegeln bereits heute die hohe Begeisterung unserer Kunden für diese neuen Modelle wider“, so Nota.
Mercedes-Benz
Mercedes-Benz Cars lieferte von Januar bis September 1.617.508 (+3,0 %) Fahrzeuge aus. Die Verkäufe waren Unternehmensangaben nach insbesondere geprägt durch die starke Nachfrage nach Modellen von Mercedes-Maybach und Mercedes-AMG sowie nach batterieelektrischen Fahrzeugen wie dem 2021 gestarteten Kompakt-SUV EQA und dem seit 2019 erhältlichen großen SUV EQC. Ein Rekordabsatz in China hat ebenfalls positiv zum Gesamtabsatz beigetragen. Der weltweite Absatz der S-Klasse stieg seit Jahresbeginn um 45 Prozent auf 62.306 Einheiten.
Der globale Versorgungsengpass bei bestimmten Halbleitern habe sich im dritten Quartal auf die Kunden-Auslieferungen ausgewirkt, vor allem im September, erklärte Mercedes-Benz. Man setze alles daran, die Kundenaufträge baldmöglichst zu erfüllen. Die Liefersituation bei Halbleitern bleibe jedoch volatil und werde sich voraussichtlich auch in den kommenden Quartalen auf die Produktion und den Absatz auswirken.
Der Absatz von Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeugen stieg bei Mercedes-Benz in den ersten drei Quartalen des Jahres auf einen Rekordwert von 184.369 Einheiten (+142,7 %). Der Absatz des EQC lag bei 17.938 Einheiten, vom EQA wurden 13.021 Einheiten ausgeliefert. Fast die Hälfte aller im Gesamtjahr abgesetzten Fahrzeuge der E-Auto-Marke Mercedes EQ wurden im dritten Quartal verkauft.
Das neue Elektroauto-Flaggschiff EQS als Alternative zur Mercedes S-Klasse kam erst im August in den Handel. „Beim EQS ist der Auftragseingang sehr erfreulich, obwohl wir erst im August mit dem Verkauf begonnen haben“, sagte Vertriebschefin Britta Seeger. Auch die im September vorgestellte, 2022 kommende Business-Limousine EQE sei bei Medien, Händlern und Kunden „auf sehr positive Resonanz“ gestoßen. „Die Nachfrage nach Mercedes-Benz Fahrzeugen bleibt auch im Elektrozeitalter ungebrochen hoch“, betonte Seeger.
Der Wartende meint
Mich wundert wirklich, warum der EQC so schlecht verkauft, zumindest im Vergleich zum e-tron. Für mich ist das dieselbe Liga aber der Audi verkauft mindestens doppelt soviel. Woran liegt das, doch nicht an der Ladeleistung?
Skodafahrer meint
Wenn man hinter dem EQC fährt, kann man das untere Ende der Batterie unter dem Fahrzeug sehen. Daher hat er weniger Bodenfreiheit als andere Fahrzeuge.
Wasco meint
Es sind ca. 35k e-Tron bis September und mittlerweile haben sich EQC und e-Tron fast angeglichen mit 2k zu 3k pro Monat.
Joe Schmidt meint
1. Die Karosserie des EQC basiert auf dem Verbrennermodel – inkl. sinnlosem Kardantunnel /schlechten Platzverhältnissen, bspw. kein Frunk.
2. Die Leistungsdaten des EQC im Jahr 2021 sind schlechter als die vom Model S im Jahr 2012;
3. Fehlende oder unambitionierte Vorbereitung auf Digitalisierung und hochautomatisiertes oder gar autonomes Fahren – schlicht veraltet.
Der Mercedes EQC ist ein Compliance Car von Merdedes. Man baute es, um gesetzliche Regulierungen zu erfüllen, nicht weil man Elektroautos mochte. Der EQC ist das ungeliebte Stiefkind. Man glaubte noch nicht daran, man war gezwungen es zu produzieren – das merkt man halt.
Beim EQS scheint sich dies geändert zu haben.
Sebastian meint
nebenbei ist heute die Produktion von E-Trucks offiziell angelaufen. Läuft bei Daimler.
Wasco meint
Für Daimler habe ich bis September ebenfalls ca. 60k BEV ausgerechnet.
Mercedes+Smart je 30k.
Flo meint
Nota bene: Dieser Weg wird kein einfacher sein. „Hochlauf der E-Mobilität“, der ist immer wieder gut bei BMW.
AK swiss meint
20.000 iX haben „für wichtige Absatzimpulse gesorgt“. Die restlichen 40.000 müssten demnach auf i3 entfallen, sind aber nicht erwähnenswert.
Das geht voll in die Hose.
BEV meint
den iX3 gibts auch noch
René H. meint
20.000 iX3, nicht IX. Der Rest sind neben i3 auch Mini.
AK swiss meint
Danke für Korrektur, natürlich iX3.
Ginggong meint
Der i3 sollte nochmal grundsätzlich aktualisiert und die Batteriekapazität auf 150Ah gesteigert werden. Dann könnte BMW das Modell noch jahrelang an den Mann bringen. Ist inzwischen schon ein zeitloser Klassiker, der sich immer noch gut verkauft. Bis jetzt hat BMW noch keinen Nachfolger am Start, der vergleichsweise attraktiv wäre. Das Design des i4 mit der großen Niere ist jedenfalls wirklich nicht jedermanns Geschmack. Das wird so nix mit großen Absatzzahlen.
BEV meint
vor allem die Türen müssen geändert werden :(
Aber das wird nicht mehr passieren
AK swiss meint
Gerade die Türen finde ich klasse und ikonisch. Ist eben Geschmackssache. Und erfordert Umdenken in manchen Situationen.
Ginggong meint
Das mit den Türen ist reine Gewohnheitssache. Der Zugang in den Fond wird durch die fehlende B-Säule jedenfalls nicht erschwert :-).
Sebastian meint
Ginggong
vor allem sollte BMW endlich Akkus in kWh bezeichnen…
Taschenlampenakkus bezeichnet man in Ah
Werner Mauss meint
Gestern VW und heute die Nachzügler. Ganz nach dem Motto, was mein Mittbewerber macht, kann ich auch. Ja, die Absatzzahlen der E Autos der deutschen OEM sind wieder weltweit am höchsten, wenn man besonders zählt.
dan11 meint
ja genauso ist es – mit dem Q3 Ende und das jetzt Anfang Oktober ist hat es null zu tun ;-)
David meint
Der EQE wird ganz spannend, weil mit ihm das Zeitalter der elektrischen Firmenwagen gehobenen Managements beginnen wird. Der BMW i4 ist irgendwie zu verquast, die Optik mit der Niere geht einfach nicht und vielleicht ist er auch etwas zu früh auf dem Markt. Aber chancenlos ist er nicht.
Bei EQS und dem kommenden EQG ist der Charme, dass der Preis keine Rolle spielt. EQS AMG und Maybach sind angekündigt, beim EQG ist das Produkt noch nicht ganz fertig, aber schon der Preis. Das ist eben Premium! Wie bei Porsche. Du kannst einen hohen Preis nehmen ohne dass Menschen stöhnen, eher freuen sie sich.
MichaelEV meint
Für die paar Kunden, die ohne vernünftige Ladeinfrastruktur auskommen, wird der EQE bestimmt der Hit.
David meint
Ich fahre rein elektrisch auf Langstrecke und kann dir in deine Blase hereinrufen, das ist in der Praxis völlig easy. Aber demnächst wird ja das Superchargernetz geöffnet und dann wirst auch du zugeben müssen, dass das dann geht, weil du ja dieses mittelschnelle und gar nicht mal so dichte Netz über alles stellst.
MichaelEV meint
Ihre Blase ist zu dicht, ich höre nichts. Was sie zu erzählen haben, interessiert keinen. Was manche Youtuber gerade kommunizieren erreicht sehr viel mehr mögliche Kunden.
Wie sie immer die Öffnung anführen ohne auch nur ein einziges Detail dazu zu wissen. Wie ich mal meinte, vielleicht ist es nur ein Gag. Und Lemminge wie sie schüren Erwartungen und wenn es doch keine Öffnung gibt, ist die Fallhöhe nur um so höher.
Und eine Öffnung kann so viele unterschiedliche Facetten haben, dass sie sich auch deutlich negativ auf andere Hersteller auswirken kann.
David meint
Ist das die neueste Verschwörungstheorie des harten Kerns der Tesla-Gläubigen? Das Netz wird gar nicht geöffnet, es ist nur ein Gag….das wäre dann schon Realitätsverlust.
MichaelEV meint
Realitätsverlust ist, aus den bisherigen Informationen irgendwas konkretes abzuleiten und hier immer zu wiederholen, so wie sie es hier tun. Wann, wo, was und wie; alles unklar. Nur sie erzählen hier irgendwelche Geschichten.
Sebastian meint
Michael
in meiner EnBW App sieht man die Deutschland Karte kaum noch, vor lauter HPCs…
MichaelEV meint
Sie haben sich doch selber noch vor kurzem negativ über die kleinen Standorte geäußert. Glauben sie wirklich, die winzigen Standorte reißen etwas im starken Berufsverkehr, wenn bald immer mehr Firmenwagen elektrisch sein würden? Gehen Unternehmen das Risiko ein, dass ihre Mitarbeiter Zeit im Ladechaos verlieren und evtl. Termine nicht mehr halten können? Oder glauben sie ernsthaft, Unternehmen denken, der aktuelle Status würde ausreichen?
Sebastian meint
michael
da sprach ich von Ionity… solche lustige 4er Standorte alle 170 KM… EnBW hat den Vorteil das ich auch mal raus von der Autobahn kann und an einem schöneren Ladeort auch mal mit 50 kW eine schicke Mittagspause haben kann.
Gunnar meint
Wow, vor zwei Tagen war das Ladenetz wohl noch richtig blöd. Bei Aldi ist alles besetzt. Mit einem Taycan bleibt man ständig liegen. Und nun ist alles perfekt. Da hat die Ladeinfrastruktur in den letzten zwei Tagen aber mächtig aufs Tempo gedrückt und alle Probleme beseitigt.
Ja sehr fein. Das gibt ein Leckerli.