Der vor allem als Elektronik-Auftragsfertiger für Apple bekannte taiwanesische Konzern Foxconn Technology Group tritt künftig auch als internationaler Wettbewerber für etablierte Zulieferer der Automobilindustrie auf. Bereits 2020 hatte das Unternehmen eine eigene Plattform vorgestellt, nun wurden die ersten Autos darauf präsentiert.
Foxconn zeigte zwei Pkw und einen Bus. Es handelt sich um Konzeptfahrzeuge, die das Unternehmen nicht unter seiner eigenen Marke verkaufen, sondern für Kunden bauen wird. Die Stromer wurden von Foxtron hergestellt, einem Gemeinschaftsunternehmen von Foxconn und dem taiwanesischen Automobilhersteller Yulon Motor.
Die von Foxconn vorgestellten E-Fahrzeuge heißen Model E (Artikelbild), Model C und Model T – eine Limousine, ein SUV und ein Bus. Sie sind laut dem Unternehmen für die Massenproduktion konzipiert und sollen als Referenz für Firmenkunden dienen, die sich von Foxconn Modelle nach ihren eigenen Spezifikationen bauen lassen wollen. Das Model C soll bis 2023 auf den Markt kommen, anschließend das Model E. Letztere, gemeinsam mit der italienischen Designfirma Pininfarina entwickelte Limousine soll von einem nicht näher bezeichneten Automobilhersteller außerhalb Taiwans verkauft werden. Der E-Bus Model T soll bereits im nächsten Jahr im Süden Taiwans auf die Straße kommen.

Die drei Prototypen basieren auf der von Foxconn entwickelten Software- und Hardware-Plattform MIH, die laut den Entwicklern hohe Leistung und bis zu 750 Kilometer Reichweite ermöglicht. Das Ziel mit dem Plattform-Konzept sei es, „die traditionelle Lieferkette in der Automobilindustrie umzugestalten, indem es Industriestandards festlegt und ‚Kits‘ entwickelt, die Hard- und Software kombinieren, mit denen Hersteller von Elektrofahrzeugen Zeit und Kosten für die Entwicklung von Fahrzeugen reduzieren können“, berichtet die Wirtschaftszeitung Nikkei Asia.
„Wir sind nicht mehr das neue Kind in der Stadt“, sagte der Foxconn-Vorsitzende Young Liu. „Wir haben nach und nach eine Elektrofahrzeug-Lieferkette aufgebaut und unsere Elektrofahrzeug-Hardware vorgestellt.“ Foxconn will seine Autosparte in nur fünf Jahren zu einem Geschäft mit umgerechnet bis 30 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr ausbauen.

Die elektrische Limousine soll für umgerechnet unter knapp 31.000 Euro verkauft werden, ein für ein Elektroauto vergleichsweise erschwinglicher Preis. Von welcher Marke dieses Modell und das vorgestellte SUV eingeführt werden, bleibt abzuwarten. Foxconn hat auch schon westliche Kunden für seine E-Auto-Technologie – die US-Start-ups Fisker Inc. und Lordstown Motors. Einige spekulieren, dass Foxconn für seinen langjährigen Partner Apple auch Elektroautos bauen könnte. Der Erfinder des iPhones soll ebenfalls den Einstieg in die Automobilbranche vorantreiben.
Im September hatte Foxconn angekündigt, 2022 Elektroauto-Fabriken in den USA und Thailand zu bauen – Europa könnte folgen. Was und in welcher Größenordnung in der möglichen europäischen Fabrik von Foxconn produziert werden könnte, ist offen. Das Unternehmen hat vor, bald Einzelheiten zu seinen E-Auto-Produktionsplänen in Europa bekannt zu geben.
Wasco meint
In China gibt es ca. 40 Automobilhersteller (ca. 100 Marken) und ebensoviele Smartphone-Hersteller. Xiaomi, Huawei und Evergrande wollen auch mitspielen.
Wer blickt da noch ganz durch?
M2P_2023 meint
Model T… T-Model… ist der Begriff nicht (mehr) geschützt?
https://de.wikipedia.org/wiki/Ford_Modell_T
BEV meint
Namen sind wie Schall und Rauch .. wird kommen egal wie es heißt
Freddy K meint
Eigentlich ja…
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
In China bestimmt nicht.
Krautsteeler meint
Ist nicht in China sondern in Taiwan. Und Taiwan hält sich in der Regel sn Markenrechte.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Taiwan = Republik China. Von daher „nicht China“ zu sagen wäre falsch. Zudem ist es soweit ich weiß auch entscheidend wo eine Marke eingetragen wurde und wenn diese nur in Europa oder für die USA angemeldet ist, dann kann in China jeder diese Marke auch anmelden. Er muss sich dann nur für Europa oder die USA einen anderen Namen einfallen lassen.