Das Münchner Start-up Sono Motors will 2023 sein Solar-Elektroauto Sion auf den Markt bringen. Für den Anlauf der Serienproduktion sind Unternehmensangaben nach noch mindestens 200 Millionen Euro nötig. Berichte, dass durch einen Gang an die Börse in den USA weiters Kapital beschafft werden soll, wurden nun bestätigt.
Sono Group N.V., die Muttergesellschaft von Sono Motors, gab bekannt, dass das Unternehmen bei der US-Aufsichtsbehörde SEC ein Registrierungsformular für den geplanten Börsengang seiner Stammaktien eingereicht hat. Die Anzahl der angebotenen Aktien und die Preisspanne für das „potenzielle“ Angebot seien noch nicht bestimmt worden. Sono Motors strebe die Notierung am Nasdaq Global Market unter dem Symbol „SEV“ an.
Das Angebot unterliege den Marktbedingungen, es könne nicht gewährleistet werden, ob oder wann es abgeschlossen werden kann oder in welchem Umfang oder zu welchen Bedingungen es tatsächlich erfolgt, heißt es in einer Mitteilung. Darin sind weitere rechtliche Hinweise zu dem Vorhaben zu finden, jedoch keine Informationen zu den weiteren Plänen von Sono Motors.
Bislang hat sich Sono Motors insbesondere durch Crowdfunding finanziert. Zuletzt konnten so Anfang 2020 in der größten Finanzierungsrunde des Unternehmens rund 50 Millionen Euro eingesammelt werden. Die weltweiten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie stellten damit für das Start-up bisher keine Bedrohung dar. Um von den aktuellen Prototypen zur Serienreife und dem Verkaufs- sowie Lieferstart zu kommen, zieht es Sono Motors nun an die Börse.
Neben dem Minivan Sion bietet Sono Motors interessierten Investoren die Aussicht auf die lukrative Lizenzierung seiner in die Karosserie integrierten Solartechnik. Erste Partnerschaften mit möglichen Kunden bestehen schon, unter anderem mit den Nutzfahrzeugherstellern MAN und ARI.
Sono Motors will mit dem Sion das weltweit erste Solar Electric Vehicle (SEV) für die breite Masse einführen. Für das Modell liegen laut dem Unternehmen bisher mehr als 14.000 angezahlte Reservierungen vor. Die Auslieferung an die Kunden soll in der ersten Hälfte des Jahres 2023 beginnen, eigentlich sollte es schon 2020 losgehen. Sono Motors will den Sion nicht selbst in Serie produzieren, sondern von dem Auftragsfertiger NEVS in Schweden bauen lassen. Allerdings sucht der ausgewählte Produktionspartner derzeit einen Käufer, da der bisherige Eigentümer Evergrande aus China massive Geldprobleme hat. Ob und wie sich das konkret auf die Pläne mit Sono Motors auswirkt, bleibt abzuwarten.
Andy meint
(((o))) (((o))) SONO (((o))) (((o)))
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Tanken mit Licht ☀️
einfach nur sinnvoll ! ????
Marc-Andre Bernart meint
Richtig, jetzt kommt Kapital in den Laden! Dann wirds auch was mit der Massenfertigung. Ich werde auf jedenfall einen Anteilsschein kaufen.
Elektroheinz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Eugen P. meint
Wie passt das zum Narrativ der Firma, einen anderen, sozialen, weniger marktwirtschaftlichen Weg zu gehen als die geschmähte Konkurrenz der „kapitalistischen Großhersteller“. Nun geht man selbst an die Börse und wird selbst zum Kapitalisten für den unwahrscheinlichen Fall, dass man je Fahrzeuge in Serie fertigt. Mit der chinesischen KP hätte man sich quasi auch ins Bett gelegt, wenn das mit Evergrande/NEVS geklappt hätte. Ein „fair-trade“ Auto stelle ich mir anders vor.
benQ meint
Nun ja, irgendwo muss man ja wohl mal anfangen.
1) Die 14000 Vorbesteller können nun mal nicht die 200 Mio. auf den Tresen legen, um eine Serienproduktion zu starten.
2) Wenn Aktien „böse“ sind, dann weiß ich auch nicht mehr … Aktien sind tatsächlich eine Möglichkeit für jeden, an einer Firma teilzuhaben. Eine AG ist außerdem auch noch verpflichtet, in regelmäßigen Abständen seinen Haushalt offenzulegen. Ein Privatinvestor, der dann das Sagen hat, ist da ja wohl die schlechtere Alternative.
3) NEVS mag chinesische Investoren haben, hat offiziell seinen Sitz aber in Schweden. Schweden war deshalb interessant als Produktionsstandort, weil es eben in Europa liegt und zur Produktion auf überwiegend Ökostrom gesetzt werden kann. Aber schlagen Sie doch einfach eine bessere Alternative vor.
Ist schon schön einfach auf dem hohen moralischen Ross zu sitzen und Fairtradekaffee zu schlürfen, statt einfach mal zu überlegen WAS kann man denn ganz realistisch tun und hat am Ende ein SEV für die Masse, dass ggf. auch noch als Pufferspeicher in zukünftige Stromnetze integriert werden kann, und sogar ggf. überhaupt noch ein paar Autos insgesamt einsparen könnte, weil von mir aus 10 Sions 12 Golfs ersetzen?
Eugen P. meint
Ich habe nichts gegen Aktien und verfolge die Sono Geschichte mit großer Schadenfreude.
alupo meint
Schadenfreude ist die größte Freude, von geistig kleinen Menschen.
Das hat vor Jahrzehnten ein Lehrer gesagt und ich gebe ihm, auf Basis meiner Lebenserfahrung, absolut Recht.
Wenn man selbst im Leben nichts erreicht hat, dann hilft vielleicht Schadenfreude aus der Depression.
Jan meint
Gut zusammengefasst.
Ich find es auch immer merkwürdig das sich Leute beschweren das Sono zu langsam voran kommt weil sie nicht genug Kapital haben und weltfremd denken weil sie es nicht wie alle anderen sammeln.
Und wenn mit der größten Crowd funding Kampagne Europas erfogreich auf anderem Weg Kapital eingeholt wird wird gelästert das die Investoren alle dumm sind.
(Man könnte ja auch davon ableiten das es viele Leute gibt die Interesse an diesem Auto haben).
Nun brauchen sie das Kapital das hier von vielen vorhergesagt wurde und versuchen es sich zu holen. Aber auch das ist ja nicht richtig weil nun verraten sie sich ja angeblich selber. Nur was wäre denn der größere Verrat. Das Projekt aufgeben oder den Finanzmarkt fragen ob er (auf Grund der bisher erfolgten Resonanz der Investoren, der vorliegenden Patente und der Partner wie ARI, Frauenhofer Institut usw.) Interesse hat auch zu investieren.
Wie gesagt ich bin gespannt auf das Ergebnis der Prüfung und auf die ev. Kursentwicklung.
alupo meint
Dass die Investoren dumm wären haben sehr viele auch bezüglich Tesla in der Vergangenheit immer gebetsmühlenartig gesagt.
Inzwischen dürfte auch dem allerletzten Stammtischmichel klargeworden sein, dass es sein größter Fehler war, nicht wenigstens das Geld für einen Stammtischbesuch in Teslaaktien investiert zu haben. Der allergrößte Teil meiner Teslaaktien hat sich mehr als nur verzwanzigfacht.
Es fällt schon schwer, keine Schadenfreude darüber zu empfinden, aber Mitleid haben die, die draußen bleiben mussten, nun auch nicht verdient. Ich habe es oft genug geschrieben ;-)….
Andy meint
Danke. Auch meine Worte ????
Jan meint
Ich bin ja kein Experte in Sachen Aktien meine aber mich zu erinnern das man als Firma bestimmen kann wie viele Aktien man ausgiebt. Nur weil man Aktien ausgibt verliert man nicht utomatisch die Kontrolle über die Firma.
Sono also als Scam zu bezeichnen nur weil sie auf dem Weg zum Ziel nun auch Aktienverkäufe in Betracht ziehen ist für mich daher sehr weit hergeholt.
Zudem man sich so einer Buchprüfung durch externe Prüfer unterziehen muss.
Was zur Transparenz beitragen sollte.
Größere Investoren wie die Svedbank hat Sono übrigens schon länger.
Was PV Zellen auf Fahrzeugen angeht so wurde deren Sinnhaftigkeit mittlerweile mehrfach bestätigt.
ARI z.b. verkauft schon seit einiger Zeit Fahrzeuge mit integrierten Solarzellen. Die Kunden haben ihre Erfahrungen gemacht und wollen mehr Solarzellen an den Fahrzeugen. ARI bietet das nun an und zwar mit Sono als Lieferant der Technik.
Auch das Fraunhofer Institut hat bestätigt das es eben nicht nutzlos ist.
Hier mal der Link zum Beitrag.
https://www.google.de/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://ecomento.de/2020/10/22/sono-motors-solar-technologie-kooperation-fraunhofer-institut-ise/amp/&ved=2ahUKEwi9ie_2l-XzAhVSNOwKHSLVB1oQFnoECAwQAQ&usg=AOvVaw15HdTHyEoGURvXTVrv5mhz&cf=1
Da ARI schon seit einiger Zeit Elektrofahrzeuge verkauft werden die wohl ihre Hausaufgaben in Sachen Lieferanten gemacht haben.
Patente auf Technologien sind ein guter Hinweis auf Alleinstellungsmerkmale und Sono hat welche die genau die Solartechnik am Fahrzeug betreffen.
Ich bin jedenfalls gespannt wie es weitergeht. Was die Prüfung durch den Antrag ergibt. Und wie sich der Kurs, wenn denn Aktien verkauft werden dürfen, entwickelt.
Shullbit meint
Strategisch ist der Börsengang ja sinnvoll, um an Geld zu kommen. Gleichzeitig ist das für mich ein weiteres Indiz, dass Sono ein Scam ist. Die Gründer hatten ja sinngemäß argumentiert, dass sie auf Crowdfunding setzen und sich keine Finanzinvestoren ins Haus holen wollen, weil diese auf schnelle Rendite setzen und nicht die von den Gründern formulierten idealistischen Ziele unterstützen. Nun setzt man doch auf Finanzinvestoren – Hauptsache es gibt wieder Geld. Wenn man an die Börse geht, verliert man dabei auch noch jegliche Kontrolle, welche Finanzinvestoren in das Unternehmen investieren und was für Forderungen dann angemeldet werden.
Spezielles Knowhow, was die PV-Integration angeht, sehe ich bei Sono nach wie vor auch nicht und weiß deshalb nicht, welche Lizenzeinnahmen sprudeln sollen? Die Kombination Photovoltaik und Elektroauto ist überaus sinnvoll. Nur gehört die Photovoltaik nicht ans Auto sondern dahin, wo das Auto am häufigsten parkt und geladen werden kann. Teuer ins Auto integrierte PV-Flächen werden immer nur rund ein Drittel des PV-Ertrages erzielen, den die selbe PV-Fläche auf einem Hausdach erreicht (wegen suboptiomaler Ausrichtung nach Süden, suboptimalen Winkel und Verschattung durch Häuser, Bäume, Mauern, Hecken, Carports, andere Fahrzeuge etc. pp).
alupo meint
Man kann bei uns nicht über die Installation anderer Leute bestimmen, glücklicherweise. PV gehört fast überall hin, auch auf ein Auto.
Mir würden die gut 5.000 km durch autointerne Solarzellen reichen (nicht für meine gesamten Kilometer). Ich würde dazu auch außerhalb der Garage parken.
Und das obwohl ich meinen Autostrom vom Hersteller autolebenslang kostenlos bekomme. Daher haben mich meine ersten 100.000 km BEV auch nur ca. 5,73 € gekostet (absolut, NICHT pro 100km!). Ich wollte selbstverständlich die Schukosteckdose in der Garage ausprobieren. Könnte ja sein, dass ich sie doch einmal echt benötigen würde.