Sono Motors hat gemeinsam mit der Leipziger Firma ARI Motors auf der Solarmesse Intersolar seinen neuesten Prototyp vorgestellt. Das Münchner Elektroauto-Start-up installierte Photovoltaik-Technologie auf dem Elektro-Leichtfahrzeug ARI 458, das für die Beförderung auf der letzten Meile sowie in Parks, Industriegebieten oder Flughäfen konzipiert wurde.
Fünf Photovoltaik-Module aus „ultradünnem“, chemisch gehärtetem Frontglas liefern bei einer Spitzenleistung von bis zu 450 Watt Energie für die Versorgung des Elektro-Kleintransporters, erklärte Sono Motors. Die Solar-Integration würde dem Fahrzeug bei normalen Wetterbedingungen in München eine zusätzliche Reichweite von durchschnittlich 20 Kilometern pro Tag verschaffen, bei optimalen Wetterbedingungen in den Sommermonaten von bis zu 48 Kilometern. Regulär bietet ARI den 458 mit Akkus für 150 bis 495 Kilometer Reichweite pro Ladung an.
„Sono Solar – die B2B-Sparte von Sono Motors – ist ein One-Stop-Shop für fahrzeugintegrierte Photovoltaik Lösungen. Unser Ziel ist es, jedes Fahrzeug zu einem Solarfahrzeug zu machen“, sagte Mathieu Baudrit, der bei Sono Motors den Bereich Solar verantwortet. „Das ist besonders spannend für uns, da dieser Prototyp eines der ersten Nutzfahrzeuge mit unserer Solar-Integration im Segment der Elektroleichtfahrzeuge auf der Straße ist.“
Sono Motors bietet sowohl fahrzeugintegrierte Photovoltaik (ViPV) als auch fahrzeugangewandte Photovoltaik-Lösungen (VaPV) für verschiedene Verkehrsmittel an. Bei ViPV handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Solarenergieerzeugung in die Karosserie eines Fahrzeugs integriert wird – wie beim für 2023 geplanten Minivan Sono Sion. Die Photovoltaik-Module werden in Teile des Fahrzeugs integriert, zum Beispiel in die Seitenwände, Karosserieteile und Fenster.
Bei der Kooperation mit ARI Motors wurde bei der Konstruktion des ersten Prototyps die Photovoltaik-Technologie auf ein bereits existierendes Fahrzeug angewendet. Somit kommt das VaPV-Verfahren zum Einsatz und die Solarenergieerzeugung wird auf bestehende Elemente des Fahrzeugs aufgebracht. Die fünf Photovoltaik-Module mit 54 Solarzellen und 90 Halbzellen sind auf dem Dach und an den Seiten des E-Kleintransporters angebracht. Die Integration ist laut Sono Motors auf hohe Effizienz ausgelegt. Das Unternehmen setze daher maßgeschneiderte Photovoltaik-Module ein, entwerfe das Integrations-Layout, führe die mechanische sowie elektrische Integration mit seinem Team in München durch und biete zusätzlich die Wartung der Komponenten an.
Neben der Kooperation mit ARI Motors gab Sono Motors Anfang Oktober eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit mit der Wallaby Boats GmbH an. Dabei sollen Photovoltaik-Anlagen auf dem Bootsmodell „Wallaby 18“ installiert werden. Mit diesem Modell transportiert der kommerzielle Bootshersteller Personal und Material für Offshore-Windparks. Es werden Photovoltaik-Module installiert, die das Schiff mit einer Leistung von bis zu 5200 Wp versorgen. „Diese Zusammenarbeit treibt Sono Motors’ Ziel, Solar in jedes Fahrzeug zu integrieren, weiter voran. Sie ist ein klarer Beweis für die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der firmeneigenen Solartechnologie“, so Baudrit.
Sono Motors arbeitet im Bereich Solar auch mit MAN Truck & Bus sowie EasyMile zusammen.
Andi meint
PV Integration ist kein „Öko-Feigenblatt“, sondern eine sinvolle Maßnahme. die mit sinkenden PV-Kosten und steigender Effizienz zunehmend eine Ergänzung zur Versorgung von E-Fahrzeugen darstellt. Auch mit den jetzt noch geringen Solarerträgen ist eine Intrgration in ein Fahrzeg sinnvoller, als die Investition in Alufelgen, Leder oder Pupsabsaugung in den Sitzen.
Franz mueller meint
Nein, die Integration ist nicht sinnvoll. Es kostet mehr Geld als man spart. Vergleiche mit Alufelgen sind natürlich sinnlos. Mit der Argumentation könnte man ja auch mit dem Fahrrad fahren und das Geld in eine externe PV stecken.
Jan meint
Nein es kostet nicht mehr als man spart. Wäre dem so hätten die ARI Kunden und ARI sicher nicht entschieden das bisherige Solar System durch ein stärkeres zu ersätzen sondern die Sache fallen gelassen. ARI und deren Kunden werden ihre Hausaufgaben gemacht haben.
Franz Mueller meint
doch, es wird für den normalen Kunden sogar wesentlich mehr kosten als er spart. solche Fahrzeuge stehen ja fast immer in irgendwelchen Hallen wenn sie nicht gebraucht werden. Aber die Kunden (meist Firmen oder öffentlich) sind in der heutigen Zeit gerne bereit, sinnlos Geld für ein Öko-Feigenblatt auszugeben. Darum bietet Sono diese Produkte an und Ari integriert sie. Das ist auch der Grund, warum VW kein PV anbietet – hier sind die Kunden sehr preisbewusst und würden nie Geld investieren wenn es nicht in wenigen Jahren wieder drin ist.
Jan meint
Falsch.
Derartige Fahrzeuge werden meist tagsüber bewegt. Keine Firma kauft soetwas um es in der halle rumstehen zu lassen.
Und wenn sie dann nachts in einer Halle stehen ist das für die PV egal.
Wenn ARI die PV als Sonderausstattung für knapp unter 2000€ verkauft kann man natürlich davon ausgehen das Sono und ARI daran verdienen. Welche Margen da jeweils drinn stecken kann man nur vermuten. Aber vor dem Hintergrund halte ich es für nachvollziehbar das z.b. der Sion von Sono mit PV nicht viel teurer ist als er ohne wäre.
Sebastian meint
Jan
meine kastenwagen werden am Tag auch bewegt, somit stehen die eigentlich immer in der Sonne… sofern keine Wolken… wäre eigentlich super Sonnenstromausbeute.
aber in Hallen parken eigentlich nur Krankenwagen oder ähnliches.
alupo meint
Man kommt sich beim Thema Sono vor wie bei einem Fußballspiel. Plötzlich gibt es in Deutschland gefühlte 80 Millionen Schiedsrichter die alles besser zu wissen glauben als die Fachleute (=Ingenieure).
Echt lustig….
Uwe Julius meint
Seit vielen Jahren habe ich bei einem Golf-Car das Plastikdach durch PV Module ersetzt. Und seitdem nicht mehr an der Steckdose geladen.
Franz Mueller meint
PV Integration ist wirklich das neue Öko-Feigenblatt. Wenn hier endlich mal mit gemessenen statt gerechneten produzierten Wattstunden und der Wirkungsgradverlust beim Einspeisen in das HV Netz genannt würden, dann wäre es offensichtlich: Das bringt ja gar nichts.
Wenn man ohne Wirkungsgradverlust und mit unrealistisch hohen Ertrag und niedrigen Verbrauch rechnet, dann kommt man auf 48km. Ansonsten halt auf 5km/Tag im Jahresschnitt (aber nur, wenn man die Klimaanlage nicht einschaltet).
Eurostar meint
Richtig, auch meine Meinung. Es wird eben vieles schöngeredet…..
Jan meint
Hier der Link zu ARI
Laut ARI kostet die Solar Ausrüstung ab Werk knapp unter 2000€
und bringt bei diesem Fahrzeug zwischen 20 und 48 km Reichweite am Tag.
https://www.ari-motors.com/magazin/neuigkeiten/ari-motors-und-sono-praesentieren-den-ari-458-solar-prototyp
Daniel S meint
5 x 365 x 0.06 = 109.5 Liter Benzin im Jahr gespart. Oder, bei 30km ca. 600 Liter Benzin gespart. In 10 Jahren… bei z. B. 1 Mio. Autos…
Nicht so achlecht!
Jan meint
Und wenn wir annehmen das der Liter Benzin demnächst um die 1.80 liegt hat man nach ihrer Rechnung pro Jahr zwischen 200 und 1000€ gespart.
Kleinvieh macht bekanntlich ne Menge Mist.
Franz mueller meint
Und hätte man gar nichts integriert, hätte man 2000 Euro gespart. Bisschen was ist halt doch nicht ausreichend.
Jan meint
Kommt drauf an wie lange das Auto so lebt.
Ich nutze meine PKW normalerweise so 10 Jahre bevor ich zu einem anderen wechsel.
Da würde sich das dann in jedem Fall lohnen oder zumindest auf 0 ausgehen.
Andere holen sich für 2000€ extra Alufelgen oder echt Leder und haben dadurch wie viel jährliche Ersparnis???
David meint
Es ist wishful thinking. Schließlich wäre es zu schön, wenn sich ein Auto nur mit Sonnenenergie fahren ließe. Sono schlachtet diese Träume aus. Liefert aber nix. Von daher halte ich es für nicht schlau von ARI, sich mit denen zusammen zu tun.
Maik D. meint
Man kann ja gerne bezweifeln das Sono es schaft, aber zu behaupten das sie es gar nicht wollen und die Menschen nur über’s Ohr hauen wollen und an den Haaren herbei gezogen. Jeder der die Jungs mal gesprochen hat weiß das.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jan meint
ARI bietet schon länger ein Solarmodul für ihr Fahrzeug an. Das System von Sono ist aber deutlich umfangreicher und Leistungsstärker als das vorherige. Sowohl die Kunden von ARI als auch die Firma werde da wohl ihre Hausaufgaben gemacht haben.
Franz Mueller meint
Genau, Sono hat es den ganzen Sommer nicht geschafft nachzuweisen, dass ihre Rechnungen und Simulationen auch nur ansatzweise in der Theorie zu realem anheben des SOC der HV Batterie führt. In der Realität kommt kaum was davon in der Batterie an, geht im Ruhestrom der Steuergeräte verloren bzw. wird gar nicht erst aufgrund der aufgeheizten Module erzeugt.
Der Ioniq 5 scheint mir im Moment das einzige Fahrzeug mit Solarintegration zu sein. Das Feedback darüber ist eindeutig, es kommt nichts an. Manche haben in 3 Monate Sommer keine 25kWh produziert.
Ein PKW ist kein Dach, man kann die Werte nicht einfach übernehmen.
Jan meint
Ja genau und weil ARI überhaupt keine Ahnung hat und nicht über die Erfahrung aus dem bisher angebotenen pv system verfügt ( gelernt hat) wechseln sie zu einem anderen das teurer ist aber auch mehr liefert.
Ich glaube man kann davon ausgehen das ein Unternehmen das seit Jahren derartige Fahrzeuge verkauft genug über Elektrotechnik weiß um einschätzen zu können ob die Werte passen oder nicht und das vor dem vertraglichen auch prüft.
alupo meint
Deshalb haben sie mit ihren Prototypen sehr lange ausführliche Test gemacht. Aber was sind schon Fakten…