Audi verfolgt verschiedene Ansätze, um seine Elektroautos nachhaltiger zu machen. Dazu gehört die Weiterverwendung von in E-Pkw ausgedienten Batterien. Gemeinsam mit dem Sozialunternehmen Africa GreenTec will der Autobauer zeigen, wie Akkus aus dem SUV e-tron genutzt werden können, um ländliche Regionen in Afrika in der Nacht mit Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen.
Die Autobranche sucht nach sinnvollen „2nd-Life“ (zweites Leben) Anwendungen von Batterien aus Gebraucht- und Erprobungsfahrzeugen. Die erneute Verwendung vor dem Recycling soll den ökologischen Fußabdruck weiter verbessern. In den meisten Fällen sind für Elektroautos wie den e-tron nach längerer Einsatzzeit nicht mehr geeignete Batterien noch leistungsfähig und gut für eine stationäre Verwendung geeignet.
„Die globale Energiewende schaffen wir nur gemeinsam mit der Industrie. Mit der Audi AG haben wir einen hervorragenden Partner gewonnen, leistungsstarke und qualitativ hochwertige Batteriespeicher lange und sinnvoll einzusetzen. Wir freuen uns auf den Einsatz der Batteriemodule in unseren ImpactSites“, sagt Torsten Schreiber, Vorstand und Gründer von Africa GreenTec.

Der Zugang zu Strom sei der Anfang nachhaltiger Entwicklung und könne eine Wachstumsspirale mit vielen positiven Folgeeffekten in Gang setzen, so Africa GreenTec. Als Pionier nutze man bereits seit 2015 Lithium-Ionen-Speicher in seinem „Solartainer“, um Dörfer in Subsahara-Afrika mit Energie zu versorgen. Dabei verteilt ein intelligentes Stromnetz den Strom über ein PrePaid-Tarifsystem und ermöglicht Datenanalysen sowie Fernwartung. Künftig steuert auch Audi Batterien mit hoher Kapazität aus Elektrofahrzeugen für die Dorf-Elektrifizierung bei.
„Die Audi AG freut sich, gemeinsam mit Africa GreenTec einen weiteren spannenden Anwendungsfall für 2nd-Life Speicher zu testen. Durch die hohen Audi-Qualitätsstandards sind unsere Hochvolt-Batterien bestens für die besonderen klimatischen Bedingungen vor Ort geeignet. Neben Nachhaltigkeit und technischen Aspekten spielen bei dieser Kooperation aber auch soziale Aspekte eine wichtige Rolle“, sagt Hagen Seifert, Leiter Nachhaltige Produktkonzepte bei Audi.
Mittelfristig möchte Africa GreenTec die Partnerschaft mit Audi ausbauen und mindestens 50 Dörfer in der Sahelregion mit früheren E-Auto-Batterien ausrüsten. Die Akkupakete gebe man nach dem Einsatz für ein umfassendes Batterierecycling an Audi zurück, betonen die Initiatoren.
Neben der Nachhaltigkeits-Komponente in der Partnerschaft sieht Africa GreenTec großes Potenzial darin, die Produktionskosten der Solartainer zu senken und den Strom günstiger zu speichern. Das sei ein wichtiger Schritt, um die Wirkung und Skalierung des Sozialunternehmens voranzutreiben. Die Initiative verzichte seit ihrer Gründung komplett auf den Einsatz von Dieselgeneratoren in allen Projekten und setze auf Lithium-Ionen-Batterien für die Versorgung in der Nacht.
Sworksm5 meint
Die Akkus von Audi sind aber schnell hinüber…
Klaus meint
Danke, genau den selben Gedanken hatte ich auch sofort ????
Und warum in „Afrika“ die Nacht zum Tag machen ?
Will man die Sache studieren sollte man das bei uns machen und nicht 1000 Meilen weit weg.
Hans Meier meint
Schön wieder mal von denen zu hören… überraschend für mich allerdings, das sie scheinbar seit 2016 kaum weitergekommen sind. Ich mein, selbst 50 Dörfer sind in Afrika so viel wie ein Grasshalm auf einem Fussballfeld und da müsste schon in „Dimensionen“ mehr passieren, wenn man den Leuten in Afrika wirklich helfen wollte. Vielleicht ist CO2 neutraler „Sprit“ in der Zukunft aus afrikanischer Sonnenenergie da als Ausnahme eventuell doch mal eine „bessere“ Lösung um bestehende Infrastuktur weiterbetreiben zu können oder eine Art Salzwasserbatterie aus Lowtech-Budget-Material, wer weiss?
Ludwig Kastor meint
Ich finde es eine Interessante Idee!
Praktische Hilfe!
Werner Mauss meint
Als Nächstenliebe getarnter Sondermüll. Wie ökologisch, ein zu zwei Drittel verbrauchtes Produkt noch tausende Kilometer durch die Welt zu transportieren. Dachte VW/Audi hätten schon stationäre Speicher und ein Recyclingcenter.
Andreas meint
Schlimm wenn man in seinem Leben nur noch negativ denkt
Wolfgang meint
Das war auch mein erster Gedanke.
Und was passiert dann mit den Akkus wenn sie endgültig Defekt sind!
one.second meint
Blödsinn, Batterien werden fast vollständig recycelt, Audi wird die auf jeden Fall allein wegen der Rohstoffe zurückhaben wollen. Zuvor können die noch 15 Jahre sinnvolle Dienste leisten. Das ist einfach toll und zeigt einmal mehr die drastischen Vorteile der Elektromobilität.
Duesendaniel meint
Als Kommentar getarnter Sondermüll. Und immer dagegen und negativ. Hoffen wir, dass diese Denke nicht in die Politik schwappt, oder sonst irgendwo Verantwortung übernehmen darf.
Axel38 meint
Bin der gleichen Meinung, Entsorgung unter dem Deckmantel der Wiederverwerzung. Was passiert nach dem „2ten“ Leben mit dem Rest ???
Duesendaniel meint
Axel: Ich empfehle, einfach mal den Text zu lesen, nicht immer nur die Überschriften!
Shullbit meint
Wenn man davon ausgeht, dass auch Elektroautos 20 Jahre genutzt werden, dann wird es bei NCM-Akkus, wie sie Audi bislang verbaut, wohl nicht allzu viel „2nd Life“ geben. Die Degration läuft nicht linear ab, sondern beschleunigt sich ab einem bestimmten Punkt dramatisch. Wo genau der Punkt liegt, hängt von Chemie und Umgang mit dem Akku ab. Ein typisches Szenario wäre, dass der Akku nach 1000 Zyklen bei 80% ist, nach weiteren 400 bei 60% und nach noch mal 200 bei nahe 0%. Da muss man aufpassen, dass man letztlich nicht – mal wieder – nur Müll in Afrika entsorgt.
Für ein zweites Leben als stationärer Speicher dürften vor allem LFP-Zellen und zukünftig Natriumzellen geeignet sein. Spezifiziert mit um die 10.000 Zyklen sind die für grob 4.000.000 km im Auto gut. Das Auto wird aber typischerweise nach etwa 300.000-400.000 km Schrott sein. Da sind 10% der Zyklen der Batterie „verbraucht“.
rsh meint
Ja, da machen wir es wie so oft mit unserem Müll, wir verkaufen das nach Afrika als Rohstoff und somit sparen wir uns die Entsorgung.
Randy meint
Das kommt davon wenn man mal wieder nur die Überschrift liest. Weder wird was verkauft, noch in Afrika entsorgt. Recycelt wird wieder in Deutschland.
Kasch meint
Endlich mal eine lobenswerte Nachricht. Da bald mehr von den Karren verschrottet als neu hergestellt werden, war zu befürchten, dass die HV-Akkus verstohlen irgendwo verräumt werden. Danke Audi, beide Daumen hoch !!!
Nur schade um das schöne Blechkleid und die Werkzeuge für deren Herstellung. Aber auch das wird man hoffentlich noch lernen – lieber ein gelungenes Design unverändert stehen lassen, bis es Kultstatus erreicht und dafür die Technik darunter laufend aktualisieren. Wie rentabel das sein kann, hat ein Konkurrent aus USA hoffentlich eindrucksvoll aufgezeigt.
Man wäre gut beraten Verbrennerpraktiken nicht bei BEVs anzuwenden, zumindest so lange diese noch keine 10% Absatz ausmachen und die rasenden BEV-Entwicklungen weltweit keine Zeit für konzernweite Entwicklung hoch skalierbarer Plattformen lassen.
Mit Trinity kann man vielleicht kurzfristig relativ weit vorne dabei sein und deutsche Kundschaft ansprechen, doch ruckzuck sind die Investitionen fürn A… und haben unterm Strich lediglich hohe Verluste eingefahren.
andi_nün meint
„“ Da bald mehr von den Karren verschrottet als neu hergestellt werden, war zu befürchten, dass die HV-Akkus verstohlen irgendwo verräumt werden.““
Ich verstehs nicht, bzw. auch nicht den möglichen Sarkasmus dahinter.
Kasch meint
Produktion des e-tron wird eingestellt, nicht weiterentwickelt und durch einen kpl neuen Q8 e-tron ersetzt, ganz anderes Auto, alles „Elektrische“ hat halt immer e-tron als Namenszusatz. Ist kein Sarkasmus, sondern Fakt.
150kW meint
„Wie rentabel das sein kann, hat ein Konkurrent aus USA hoffentlich eindrucksvoll aufgezeigt.“
Klar. VW hat von Plattform, Facelift, Aufwertung, Modelljahr noch nie was gehört…
Oh mann, wieder ein typischer Kasch.
Kasch meint
Ein 150kW hat wieder mal null Ahnung, welche Strategiekonflikte ich eigentlich ansprach.
In China gibts über 300 Autofirmen, die ausschließlich BEVs bauen und die Allermeisten konzentrieren sich ausschließlich auf Antrieb und KI – den uninteressanten Rest des Fz entwickelt man mit einem Massenhersteller, lässt es kpl von Diesem fertigen und ändert es nicht alle Nase lang, wärend sich Akku, Antrieb und KI laufend weiterentwickelt. Die zweite lukrative Strategie für BEVs in aktueller Entwicklungsphase. Macht nix, wenn du wieder nur Bahnhof verstehst, war mehr für technisch Versierte auf diesem Forum gedacht.
Tesla-Fan meint
Er hat den Sprung vom Ölwechsel zum Software-Update noch nicht verstanden.
150kW meint
Und du meist beim e-tron hätte sich seit Vorstellung weder die Software, noch Antrieb oder Akku geändert?
Du musst mal raus aus deiner Blase.
Rr meint
Ein höchst interessantes Start up, das außerdem über crowd-funding die Möglichkeit gibt sich an dieser Lösung zu beteiligen!