Der weltweite Mangel an Computerchips führt dazu, dass viele Autohersteller teils deutlich weniger als geplant und nachgefragt produzieren können. Bei Volkswagen werden Elektroautos bevorzugt mit Halbleitern versorgt, die Bänder mussten daher zuletzt anders als bei einigen Verbrenner-Modellen nicht vorübergehend gestoppt werden. Nun treffen die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Verwerfungen in den Lieferketten aber auch die Stromer-Fertigung der Wolfsburger.
In dieser Woche werden in Zwickau und Dresden keine Autos gebaut, bestätigte ein Sprecher von Volkswagen Sachsen auf Anfrage der Automobilwoche. Dadurch fallen allerdings nur vier Produktionstage aus, da am Mittwoch in Sachsen Feiertag ist. Die verkürzte Woche habe man gezielt für die Produktionspause ausgewählt, erklärte Volkswagen.
Durch den Produktionsstopp dürften insgesamt knapp 5000 Autos nicht gebaut werden. In der Elektroauto-Fabrik Zwickau laufen sonst rund 1200 Fahrzeuge pro Tag vom Band, in Dresden 35. Betroffen sind neben der Marke VW auch die Konzerntöchter Audi und Cupra, deren kompakte Elektroautos in Zwickau hergestellt werden. Für den sächsischen Standort ist es der erste größere Ausfall seit zweieinhalb Monaten. Zuletzt hatten die Bänder dort Anfang September stillgestanden.
Der Grund für die Produktionspause ist laut der Automobilwoche, dass für wichtige Steuergeräte die Chipsätze fehlen. Für die betroffenen Mitarbeiter sei Kurzarbeit angemeldet worden. Auch im Motorenwerk in Chemnitz, wo Verbrennungsmotoren hergestellt werden, ruhe diese Woche die Produktion. Die Fertigung von Karosserien für Bentley und Lamborghini in Zwickau laufe dagegen weiter. Die E-Auto-Produktion soll in der kommenden Woche in den Werken wieder hochgefahren werden.
Die Produktionspause dürfte sich auf die ohnehin schon länger als sonst üblich ausfallenden Lieferzeiten für beliebte Modelle von Volkswagen auswirken. In Zwickau entstehen die Elektroautos ID.3 in ID.4 Serie sowie der neue ID.5 in Vorserie. Hinzu kommen die Audi-Stromer Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron sowie der elektrische Cupra Born. In der Gläsernen Manufaktur in Dresden wird der ID.3 montiert, zusätzlich zu Zwickau. In beiden Werken werde ausschließlich Elektroautos auf Basis von Volkswagens Modularem E-Antriebsbaukasten (MEB) gebaut.
OpaTesla meint
Schön,
ist der Flottenverbrauch endlich erreicht…
Elektroheinz meint
Na SmackOpa. Wieder am bashen? Schon gemerkt, dass es weltweit einen Chipmangel gibt? Tesla USA hat inzwischen ein Jahr Lieferzeit. Und hier werden die Autos schon teilweise unvollständig ausgeliefert.
alupo meint
Lieber ohne wireless Handychargen ausliefern als die Produktion komplett ausfallen zu lassen.
Was mich aber wirklich erstaunte ist die geringe Kapazität von nur 1200 BEVs pro Tag.
Tesla hat im Oktober (24 Produktionstage in Shanghai wegen nationaler Ferienwoche für alle Unternehmen in China) fast schon die doppelte Kapazität, mit der entsprechenden Kostenstruktur versteht sich. Und gerade wird wieder weiter ausgebaut…
tim Baczkiewicz meint
Stimmt nicht, Tesla liefert hier alle Autos komplett aus. es betrifft nur Autos in den USA
NickyOnline meint
Die jährliche Kapazität in Zwickau liegt bei bis zu 330.000 Fahrzeugen. Das sind bis zu 1.500 pro Tag. Für dieses Jahr waren ursprünglich 1.400 pro Tag anvisiert.
Allerdings muss man auch bedenken, dass die Lieferketten (Chipmangel, usw.) nicht abreißen dürfen. Ein weitere Punkt ist der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter (Abstände wegen Corona, usw.), weshalb die Arbeitsprozesse in der Fertigung nicht optimal funktionieren.
1.400 Fahrzeuge/Tag war ja auch ein Ziel. Bei den vielen Produktanläufen (ID3, ID4, ID5, Q4, Cupra) ist die Zielerreichung nicht immer ganz einfach…
Gunnar meint
„Lieber ohne wireless Handychargen ausliefern als die Produktion komplett ausfallen zu lassen.“
Aber das ohne Mitteilung an die Kunden zu entscheiden ist leider sehr dreist von Tesla.
eBiker meint
@ Tim.
Stimmt nicht auch in D steht bei Model S und X Auslieferung Ende 2022.
Also mehr als ein Jahr.
Kurz Gegencheck gemacht – auch in Australien ist es so. Und auch in Hong Kong. Also anscheinend werden Model S und X zurückgehalten.
Jochen meint
Stimmt leider nicht, im Gegenteil der Kunde wartet für uns Mitarbeiter gibt es keine Fahrzeuge zu leasen da wir 100% Kundenfahrzeuge produzieren aber zwecks Teilemangels zu wenig produzieren können und seit Sommer eine 3 Tage Woche fahren müssen.
Dieser Zustand hällt laut Betriebsrat noch mindestens bis Ende des Jahres, mit betonung auf mindestens.
MfG ein Mitarbeiter aus Zwickau
Dark Erebos meint
Bei uns sind auch alle Leasing und Kaufpools leer. Alle Fahrzeuge gehen raus an die Kunden.
Kollege aus Ingolstadt.
Andre meint
Bei uns in Wob das gleiche.
Andre meint
Mein ID4 ist fertig puh…. zum Glück.
Danke nach Zwickau.
Jürgen V meint
So in etwa habe ich mir das gedacht. Die halbherzigen Bekundungen sind einfach nur schlecht. Habe im April einen id4 bestellt. Angeblich hat er jetzt eine Fahrgestellnummer. Wann er dann kommt, steht in den Sternen. War beim id3 auch so.
Es wäre besser man würde das ehrlicher kommunizieren.
Von mir trotzdem ein Dankeschön nach Zwickau, die Arbeiter können schließlich nichts dafür.
FahrradSchieber meint
Dann drücke ich die Daumen für die 6.000 Euro…