Laut dem Marktanalysten Dataforce wurden im September in deutschen Fuhrparks erstmals mehr Benziner als Diesel zugelassen. Kumuliert für den Zeitraum Januar bis Oktober 2021 liege der Dieselanteil unterhalb der Marke von 40 Prozent, berichtet das Branchenportal Logistra. Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride seien derweil zwar „zum Mainstream geworden“ und machten in Summe 30 Prozent der Pkw-Neuzulassungen aus. Viele Fuhrparks nutzten aber zusätzlich oder ausschließlich Transporter mit Dieselantrieb.
Transporter-Flotten setzten aufgrund ihres Einsatzzweckes traditionell auf Fahrzeuge mit Dieselantrieb, so Dataforce. Zwischen 2010 und 2020 habe der Anteil der Selbstzünder nie unter 90 Prozent gelegen. Auch in diesem Jahr dominierte weiter Dieseltechnik. „Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2021 sind immer noch 9 von 10 neu zugelassenen Transporter mit einem Dieselaggregat ausgestattet und der Anteil sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum auch nur um weniger als einen Prozentpunkt“, erklärten die Analysten. „Die Welle der Elektrifizierung scheint also erst noch bevorzustehen. Hybride und Plug-In Hybride spielen bislang – genauso wie Gasfahrzeuge – noch keine echte Rolle mit einem Anteil von zusammengenommen nicht einmal einem Prozent.“
Immerhin liegen die Zulassungszahlen von Transporter-Modellen mit Elektroantrieb laut Dataforce seit Mai kontinuierlich höher als die der Benziner. Im Oktober hätten E-Transporter mit 9,4 Prozent ihren bislang höchsten Marktanteil erzielt. Kumuliert belaufe sich die Elektro-Quote in diesem Jahr auf 5,2 Prozent gegenüber 3,8 Prozent für die Modelle mit Benzinmotor.
Das Geschäft mit elektrischen Transportern dominiert weiter ein Hersteller, der keiner mehr sein will: Das zur Deutschen Post gehörende Aachener Unternehmen StreetScooter stellte laut Dataforce in diesem Jahr mit den Baureihen Work, Work L und Work XL 44 Prozent aller Elektro-Neuzulassungen. Mit einem Anteil von 19 Prozent folgt Mercedes auf Rang zwei. Die Stuttgarter bieten mit Sprinter, Vito und EQV derzeit drei reine E-Transporter an. Den dritten Platz im Ranking der Marken belegt Renault, auf das 10 Prozent entfallen, gefolgt von Opel, VW und Nissan.
Bei einer Umfrage von Dataforce unter 400 Fuhrparkleitern gab mehr als jeder Dritte an, dass er sich zukünftig den Einsatz von E-Transportern in der Flotte vorstellen kann. Es fehle nur noch das entsprechende Angebot an Modellen, wobei man hier Fortschritte sehe. Das betreffe etwa Volkswagen Nutzfahrzeuge oder vor allem auch den Stellantis-Konzern mit unter anderen den Marken Fiat, Opel, Citroën und Peugeot. Auch von Ford erwarten die Fuhrparkleiter im Bereich E-Transporter attraktive Angebote.