Audi nimmt am 20. Dezember am Messegelände in Nürnberg den Betrieb des ersten „Audi charging hub“ auf. Für Kunden öffnet das neue Ladekonzept am 23. Dezember. Die Schnellladestation mit reservierbaren HPC-Ladeplätzen (High-Power-Charging) richtet sich laut dem Autobauer unter anderem an E-Auto-Besitzer, denen zu Hause keine Lademöglichkeit zur Verfügung steht. Darüber hinaus solle das Konzept perspektivisch Spitzennachfragen beim Laden im urbanen Umfeld bedienen.
Ein angeschlossener Loungebereich soll beim Audi charging hub „für ein premiumgerechtes Ladeerlebnis“ sorgen. Mit dem Pilotstandort erprobt die Marke ihr neues Ladekonzept erstmals in der Praxis. „Damit wollen wir eine flexible und premiumgerechte Schnellladeinfrastruktur im städtischen Raum testen“, sagt Projektleiter Ralph Hollmig. „Wir gehen dorthin, wo unsere Kundinnen und Kunden nicht unbedingt morgens mit einem voll geladenen E-Auto aufwachen, und denken gleichzeitig an den zukünftig steigenden Ladebedarf.“
Als Basis für den Audi charging hub dienen sogenannte Cubes. Die flexiblen Containerwürfel lassen sich in wenigen Tagen auf bestehenden Flächen auf- und wieder abbauen. Die Cubes bieten je Einheit zwei Schnellladepunkte und lassen sich in unterschiedlichen Konstellationen kombinieren. Als Stromspeicher dienen gebrauchte und aufbereitete Lithium-Ionen-Batterien, die aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen stammen. Eine aufwändige Infrastruktur mit Hochspannungszuleitung und teuren Transformatoren sei damit genauso überflüssig wie zeitraubende Planungsverfahren, erklärt Audi. Der Audi charging hub bringe Schnellladeinfrastruktur über die Batteriespeicherlösung dorthin, wo das Stromnetz dafür nicht ausreicht.
Mi dem rund 2,45 Megawattstunden (MWh) großen Zwischenspeicher benötigen die Ladepunkte in Nürnberg nur einen Grünstrom-Anschluss mit 200 Kilowatt (kW) an das ohnehin verfügbare Niederspannungsnetz. „Die 200 kW genügen, um die Speichermodule kontinuierlich zu füllen. Photovoltaikmodule auf dem Dach liefern zusätzlich bis zu 30 kW grüne Energie. An den sechs Ladepunkten können Kund_innen Elektroautos mit bis zu 320 kW Leistung laden“, so Audi. Insgesamt sollen in Nürnberg pro Tag rund 80 Fahrzeuge laden können, ohne dass die Kapazität des Stromspeichers zusammen mit der 200-kW-Anschlussleistung des Hubs an ihre Grenzen kommt. Die Batterie-Sportlimousine Audi e-tron GT erreicht in der Spitze bis zu 270 kW Ladeleistung. Damit kann das viertürige Coupé in gut fünf Minuten Energie für bis zu 100 Kilometer Strecke nachladen. Eine Ladung von fünf auf 80 Prozent dauert rund 23 Minuten.
Schnelles & unkompliziertes Laden
Wer die schnellen Ladesäulen am Audi charging hub in Nürnberg nutzt und über einen Vertrag für den „e-tron Charging Service“ der Marke verfügt, lädt unabhängig vom Tarif für derzeit 31 Cent pro Kilowattstunde (kWh). „Wir bieten das Laden für Menschen im urbanen Raum zu dem Preis an, der auch für das Laden an der heimischen Wallbox fällig wird“, sagt Hollmig.
Der Audi charging hub in Nürnberg ist ein offener Ladestandort, auch der Eingangsbereich ist für Fahrer anderer Elektroauto-Fabrikate zugänglich. Kunden von Audi steht eine Reservierungsfunktion in der myAudi-App zur Verfügung. Darüber können sie einen der sechs Ladeplätze buchen. Mit der Funktion „Plug-and-Charge“ ist das Laden mit kompatiblen Modellen auch ohne RFID-Karte an zwei der sechs Ladepunkte während der Pilotphase möglich. Die Authentifizierung über eine verschlüsselte Kommunikation erfolgt automatisch, sobald das Ladekabel mit dem Fahrzeug verbunden ist.
Im Fokus der in Nürnberg startenden Erprobung stehen laut Audi die neue Reservierungsfunktion, die Erwartungen der Kunden an ein „Premiumladeerlebnis“ sowie technische Aspekte wie die Anforderungen an moderne Batteriespeicher. Zudem wolle das Unternehmen herausfinden, zu welchen Tageszeiten die Anlage besonders frequentiert wird. Ziel sei es, den Audi charging hub mit entsprechendem Mehrwert für die Kunden zu etablieren. Zu diesem Zweck biete man vor Ort über das Laden von E-Autos hinaus weitere Services an: eine Tauschstation für E-Fahrrad-Akkus, einen Leihservice für E-Scooter, Informationen zu Audi-Produkten sowie E-Auto-Probefahrten, die von Audi-Mitarbeitern betreut werden. Audi bietet außerdem einen „Just-in-time-Lieferservice“ für Lebensmittel und eine Automatengastronomie sowie mobile Autopflege.
In der rund 200 Quadratmeter großen barrierefreien Lounge, zu der auch eine 40 Quadratmeter große Terrasse über den Cubes gehört, stehe das Wohlbefinden der Nutzer im Mittelpunkt, erläutert Audi. Dort könnten sie arbeiten und entspannen. Auf einem 98 Zoll großen Screen lassen sich Audi-Modelle konfigurieren oder Informationen über die Funktionsweise des Audi charging hub sowie die aktuellen Ladezustände der Autos abrufen. Während des Pilotprojekts in Nürnberg kümmert sich zwischen 10 und 19 Uhr ein Mitarbeiter um die Besucher. Die Ladepunkte und Lounge sind rund um die Uhr verfügbar.
„Unsere Kundinnen und Kunden profitieren gleich mehrfach“, wirbt Projektleiter Hollmig. „Mit einer exklusiven Reservierungsmöglichkeit, einem Loungebereich, einer kurzen Standzeit dank hoher Ladeleistung und einem neuartigen Schwenkarm für eine vereinfachte Handhabung des Ladekabels.“
Priusfahrer meint
Am Dach des „Audi charging hub“ fehlt ein wichtiger Bestandteil für regeneratives Laden.
Die Solarzellen für wirklich grünen Strom. Jede gute Lade-Anlage hat ihre eigenen
Solarzellen.
Tom meint
Gibt es, sieht man auf dem ersten Bild und wird in einem Youtube-Video erklärt.
Dagobert meint
Solarzellen auf HPC-Parks sind nicht mehr als ein Werbegag. Wieviel des Bedarfs können die bei hoher Auslastung decken? Im Jahresmittel vielleicht 5%, und vermutlich ist das schon großzügig geschätzt.
David meint
Das Schlimme ist, dass man als Porschefahrer zusammen mit dem Audi-Pöbel sitzen muss. Ich möchte ein Séparée. Und ich möchte die Getränke vorordern können. Mit 800V ist die Ladepause nämlich nicht lang…
Günter meint
Pöbel? Die Audi-Fahrer/innen/dual/*** sind doch die selbsternannte Elite in Deutschland.
Elektroheinz meint
Sagt der Teslafahrer…
Mäx meint
Sorry David aber das ist ja mal wirklich einfach nur albern, wenn Ernst gemeint.
Du steckst an, gehst hoch, ziehst dir innerhalb von 1-2 Min einen Kaffee aus dem Automaten trinkst den in 15 Minuten gemütlich aus und dein Fahrzeug hat wieder 80%.
Und wenn du 2 Min länger brauchst hats Auto eben 85%.
Wenn tatsächlich Zeitnot herrschen würde, zieh dir eben kein Getränk oder ein Kaltgetränk.
Und dass ein e-tron GT RS mehr kostet als ein Taycan RWD muss ich dir glaube ich auch nicht beibringen oder? Darf dann der „Kassen-Porsche“-Fahrer auch nicht ins Séparée?
Jensen meint
Ein Messegelände ist natürlich prinzipiell ein interessanter und idealer Standort für Ladestationen. Sobald es wieder einen normalen Messebertrieb gibt, wäre es sicher eine gute Idee, die Parkhäuser mit reichlich Ladern aus- bzw. nachzurüsten. Bei den üblichen Besuchszeiten von 6 bis 8 Stunden würden 11 kW-Lader sicher einen guten Dienst leisten und auskömmlich sein. Obwohl ich nicht davon ausgehe, dass das Audi-Konzept funktioniert -zumal man beim Standort Nürnberg-Messe auch eher nicht von „stadtnah“ sprechen kann- gibt es so wenigstens 6 weitere Lademöglichkeiten am Ort.
Tom meint
Ich denke dieses System wird die „Tankstelle“ der Zukunft sein. Zwar nicht von Audi, aber er von Shell, Aral usw.
Insbesondere die schnelle Bauzeit dieser Module ist sicher für viele Intressant.
Leser meint
Da gibt es hoffentlich und wenigstens ein Cafe, Imbiss, Zeitung, sonstige Einkaufsmöglichkeit, Toiletten und z.B auch einen Ruheraum.
Kasch meint
Das Wichtigste fehlt: Gibt’s preiswert was tolles zu Essen ? Preiswert laden kann ich mein Fz wo anders, sogar ohne Schwenkarm ????
Kasch meint
Oh, sah jetzt das letzte Bild. Der Snackautomat macht eine Besichtigung nicht erfolderlich.
Günter meint
guck dir das CarManic Video an.
Jörg2 meint
Ich glaube da erst dran, wenn AUDI den 50sten Standort in dieser Art eröffnet hat.
Will meint
Woran genau glaubst du dann?
Randy meint
Oder den 100sten, den 200sten, usw. …
Manche finden immer was zum kritisieren.
Egon Meier meint
Ich als Nicht-Audi-fahrer (nicht meine Welt) werde das System bestimmt nicht für attraktive halten aber es eröffnet die Möglichkeit, in Ballungszentren leistungsfähige CCS-ladestationen vorzuhalten.
alles drin: CCS, Service, Unternehmens-Selbstdarstellung, Akku-Pufferung, Flexibilität ..
was in welchem Maße angenommen wird muss die Zukunft zeigen.
Auf jeden Fall mehr als das Nichtstun anderer Konzerne (was machen eigentlich Polestar/volvo, Renault, PSA in diesem Bereich aktuell?? – ich meine nicht wohlmeinende Worte sondern Taten!)
Axel P. meint
Ziemlich viel Aufwand um “leistungsfähige CCS-Ladestationen vorzuhalten”. 2-3 oder mehr CCS-Ladesäulen in der Stadt an geeigneten Orten aufgestellt sind schneller und vor allem preisgünstiger realisiert. Ansonsten ist das Konzept von Audi anderen Betreibern tunlichst zur Nachahmung empfohlen, aber nach meinem Verständnis eher für unterwegs auf der Langstrecke! Auf die Toilette gehen und am Laptop arbeiten kann ich auch zu Hause.
Steven B. meint
Es ist der erste Schritt in die Praxis, so etwas zu einem so frühen Zeitpunkt totzureden, ist nicht wirklich schlau. Man wird sehen, wie und wo sich diese Punkte mit dem Angebot lohnen. Zu den Mitarbeitern kann ich mir gut vorstellen, ist das ein Angebot eines Premiumhersteller. Sicher werden Dienstleistungen vor Ort auch verkauft, wenn nicht sogar Verkäude angekurbelt. Wer soll das auch Audi übel nehmen. Mit diesem Hub hat man im vorhinein genau auf das abgezielt und man wird das Händlernetz dementsprechend ausbauen und ergänzen, sicher mit dem Fokus auf die E-Mobilität. Vertrauen schafft man mit diesen Angebot auch die Hybridfahrer zu erreichen, die dann den nächsten Schritt auf die Verbrennerfreie E-Mobilität erfahren können. Kompliment gibt es jedenfalls von meiner Seite aus. Wird sicher für Firmen wie Nio ein zu beachtender Pilot werden.
Anti-Brumm meint
BMW arbeitet an einem ähnlichen Konzept. Da gibts dann das spezielle horizontale Service noch dazu. Geht sich mit der durchschnittlichen Ladedauer eigentlich ganz gut aus. :-)
Scherz beiseite. In wenigen Jahren ist dieses Konzept dank rasant steigender Ladeleistungen obsolet. Warum also in so eine Ressourcenverschwendung investieren?
eBiker meint
Ich denke mal dei Ladeleistung wird nicht mehr so rasant steigen.
Ist ein physik – irgendwann ist schluss – oder es wird irgendwann extrem schädlich für den Akku. Zusätzlich denke ich, dass in den Premiummarken auch die Akkukapazität steigt.
Und da kommt dann das Konzept – ist das selbe wie die Bussiness-Lounges.
Sind ja quasi auch Ressourcenverschwendung – und das selbe Konzept wird dann hier gefahren.
tim Baczkiewicz meint
Einziger Kritikpunkt.. Säulen reservieren? ja ganz nett wenn man nur 6 hat.
oder man baut einfach 20/40 oder mehr Stalls sowie Tesla oder Enbw, das jeder der kommt gleichzeitig laden kann ????????
WC geil! Überdachung geil!snack und kaffe geil! alles andere ist nix für mich. für die 25 Minuten ..sry bis ich da oben bin, den Laptop ausgepackt habe ist das Auto voll. da chill ich lieber bei netflix im Auto.
zumal die ladezeiten ja eh Richtung noch schneller tendieren ,verstehe ich das ganze nicht.
das wirkt wie früher als ein Model S ,50 Minuten Laden musste.
die Idee einer Lounge halte ich für große Grütze.(auch bei Tesla, nur die Lounge nicht die Wcs und Snacks)
die Sachen mit dem Niederspannungsnetz und den Batterie Containern halte ich für entlegene Gegenden sinnvoll wo man nicht so einfach sich ans Mittelspannungsnetz anschließen kann.
Günter meint
Es soll echt Leute geben, die bleiben länger als das Auto braucht. Parkt man eben um, oder blockiert – je nach persönlicher Neigung, bleibt aber noch in der Lounge.
Andi EE meint
Die kubische, moderne Architektur gefällt mir. Aber wie soll sich das rechnen, ein Mitarbeiter kostet ja alleine so viel, wie rund um die Uhr mit Laden verdient werden kann. Der muss sauber machen, Toilette putzen, Staubsaugen, den Kunden hinter kehren, … . Das scheinen Verkaufsräume zu werden, weil mit Laden und 6 Säulen eine solche Infrastruktur zu verbauen, ist sinnlos. Im Text ist es ja noch erwähnt, dass sich auf den 98 Zoll TV-Screens Audi-Modelle konfigurieren lassen. Ich denke das die Strategie, wie man die Händler entsorgt und das dann selber macht.
Günter meint
absurder Platzverbrauch um dann 6 lustige Autoleins laden zu können. Audi geht konsequent den Weg der Ignoranz weiter. Respekt.
Optisch ist die Lounge super, auch das mit dem ringsherum teilüberdachten Dach auch super. Die Bügelgeschichte ist Blödsinn, man kann bis zum oben stehenden Bügel fahren und dann das super lange Ladekabel ja trotzdem nutzen. *gg
Robert meint
Neid ist die beste Anerkennung ;-)
Günter meint
Neid aufn Audi? ????????????
Elektroheinz meint
Das sagt soch alles, Herr Teslafahrer ????
THeRacer meint
… bei guter optischer ( Bildschirm am Lader ) und digitaler Information ( in der Reservierungsapp ) kann man auf den beschädigungsgefährde(n)t(d)en analogen Bügel verzichten.
Strom gibt‘s dann nur innerhalb des gebuchten Ladefensters für den Reservierer(*) … ;-)
Daniel S meint
Sechs Ladepunkte… soll das alles sein? Wie will man so zukünftige Mengen von BEV-Fahrern bedienen?
Bär (NL) meint
„Mit dem Pilotstandort erprobt die Marke ihr neues Ladekonzept erstmals in der Praxis“.
Daniel S meint
Ein Designkonzept das unvollständig ist da zur Skalierung neue Komponenten ausserhalb des Konzeptes nötig werden. Bravo ;)
Dark Erebos meint
Warum? Man kann ja einfach mehr container hinstellen.
Insider meint
Da sollen ja auch keine Geringverdiener vorbeikommen mit ihren VW´s,Dacia´s, Hyundai´s und wie Sie alle heißen :-)
Günter meint
Der Ladeplatz ist frei für alle CCS Fahrer/innen/de/* zugänglich.
Insider meint
was versteht man an ,, :-) ´´ nicht
Allstar meint
Ich hoffe der Kaffee kostet anständig, so hält man auch die Tesla Schnorrer ab, die wollen ja immer alles gratis!
MichaelEV meint
Ein peinlicher Kommentar nach dem anderen!
Elektroheinz meint
Einfach mal bei Lidl, Kaufland, Ikea und Aldi vorbeifahren. Dann muss man nicht mehr diskutieren
MichaelEV meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
DerÄlbler meint
Auf meinem täglichen Weg zur Arbeit komme ich an zwei Aldi mit Ladesäulen vorbei, da stehen schon vor 8h morgens die Tesla und warten. Nachmittags dann das gleiche Spiel. Neben den Ladesäulen sind Mutter/Kind Parkplätze, auch die belegt von wartenden Tesla bis sie am die Reihe kommen. Haben die das echt nötig? Früher warteten nur Parkraumüberwacher und potentielle Markträuber in ihren Autos, jetzt sind es die Tesla Fahrer.
Allstar meint
Und schon fühlt sich einer angesprochen! :-)
Futureman meint
Wer sagt denn, dass Audi viele E-Autos verkaufen will? Für die geplante Menge scheint es zu reichen…