Hyundai-Chef Jaehoon Chang treibt die Elektrifizierung des südkoreanischen Autoherstellers voran. Er erwartet, dass die Kernmarke und die Edel-Tochter Genesis im nächsten Jahr weltweit 220.000 Elektroautos verkaufen werden – ein Plus von etwa 60 Prozent gegenüber dem aktuellen Jahr. 2026 sollen dann zusammen mit der Konzernschwester Kia 1,7 Millionen Elektroautos abgesetzt werden – 700.000 mehr als das letzte, für 2025 formulierte mittelfristige E-Auto-Ziel.
Für die Expansion mit Stromern investiert Hyundai Milliarden. Das Unternehmen wird auf eigens dafür entwickelten Plattformen neue Elektroautos einführen und bestehende Baureihen auch rein batteriebetrieben anbieten. Bis 2026 sollen insgesamt 13 Voll-Stromer im Programm sein. Die Investitionen in Verbrennertechnik werden sukzessive zurückgefahren, komplett neue Benzin- oder Dieselaggregate spielen keine zentrale Rolle mehr.
„Das ist der Übergang, den wir gerne verfolgen würden. So schnell wie möglich“, sagte Chang dem Branchenportal Automotive News. „Wir werden die Elektrifizierung sehr aggressiv vorantreiben.“ Im Fokus stehen dabei drei neue Elektroautos der Ioniq-Reihe, die als erste auf der von Grund auf für Batterie-Antrieb konzipierten Plattform E-GMP fahren. Der kompakte Crossover Ioniq 5 ist bereits auf dem Markt, 2022 wird die Limousine Ioniq 6 erwartet. Für 2024 ist dann mit dem Ioniq 7 ein großes SUV vorgesehen.
Konkretes zu den weiteren geplanten neuen Elektroautos verriet Chang nicht. Auch zu einer zweiten in Arbeit befindlichen Elektroauto-Plattform wollte er nichts Näheres mitteilten. „Wir bauen unser Volumen für E-Fahrzeuge aus. Und wir haben einen Plan, wie wir das erreichen können“, sagte der Manager lediglich. Das umfasst, dass Genesis ab dem Jahr 2025 neue Modelle nur noch mit elektrischem Antrieb einführt. 2030 soll die Edelmarke dann ein reiner Elektroauto-Anbieter sein.
„Ich glaube, es gibt eine große Dynamik in der Einstellung der Kunden zu E-Fahrzeugen“, sagte Chang. „Wir sehen ein klares Signal vom Markt, dass die Nachfrage steigen wird.“ Um die Erwartungen der Kunden erfüllen zu können, arbeitet das Unternehmen auch an Festkörper-Batterien. Chang merkte an, dass es noch zu früh sei, um eine Kommerzialisierung der neuen Akku-Technologie bis 2030 zu versprechen. Andere Autobauer hoffen allerdings, schon ab Mitte des Jahrzehnts Energiespeicher mit festem statt flüssigem Elektrolyt einsetzen zu können. Die neuen Akkus gelten als sicherer und insgesamt leistungsfähiger, an ihrer Großserienproduktion wird aber noch gearbeitet.
Hyundai hat die Entwicklung komplett neuer Verbrennungsmotoren laut Automotive News fast vollständig eingestellt. Das Unternehmen werde die bestehenden Aggregate so weit wie möglich aufrüsten, um die neuen Abgasnormen zu erfüllen, und benzin-elektrische Hybridsysteme als Überbrückung einführen, bis die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen groß genug ist. „Wir werden unsere Produkte für den Antriebsstrang so ausrichten, dass sie die neuen Vorschriften erfüllen“, sagte Chang. Das bedeute nicht, dass Hyundai neue Verbrennungsmotoren entwickeln muss. „Wir konzentrieren uns von nun an auf Elektrofahrzeuge“, so der Firmenchef.
Marco meint
Es ist echt erstaunlich gewisse Beiträge/Kommentare hier zu lesen.
Ich finde das ganze Bashing unnötig.
Last doch euren Frust auf einem Waldspaziergang aus :-)
Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins 2022.
P.S. freue mich auf jedes neue auch nicht so perfekte BEV das noch kommt.
Günter meint
mit dem ersten IONIQ hat Hyundai wirklich eine Rakete gebaut… und jetzt? Saufende SUVs. Will man wirklich den BEV Markt mit Autos aufrollen die fast 30 kWh brauchen? Das schafft mein Model S Bj. 2015 nicht mal bei über 180 km/h. Geht schlafen Hyundai
Moritz meint
30kwh? Das hab ich im Ioniq 5 noch nie geschafft. Fahre Dreiviertel Langstrecke auf der Autobahn und hab mit 8.000km im November und Dezember einen Verbrauch von 23kwh.
Ich finde das kann sich im Vergleich durchaus sehen lassen.
Gerd meint
Es ist aberwitzig, dass selbst die Koreaner nicht irgendwas im ID.3-Segment (oder auch kleiner) anbieten. Selbst der angekündigte EV4 soll über 4,5m lang werden. Das Positive daran: VW kann eine Marktlücke füllen.
Und den Ioniq5 als „kompakt“ zu beschreiben grenzt an Realitätsentfremdung. Letztlich muss man in Europa aber wohl akzeptieren, dass China und die USA die Modellpaletten bestimmen und nicht die Frankfurter Parkhäuser. Der Cybertruck wird ja auch eher kommen als der von mir ersehnte Tesla Hatchback.
Peter W meint
Der Ioniq ohne die 5 ist in ID.3 Segment.
Thomas_aus_Marl meint
Unter dem Ioniq 5 bietet Hyundai doch noch den kleineren Kona mit 2 unterschiedlichen Motorisierungen und unterschiedlichen Batteriegrößen sowie den Ioniq electric an, für den wir uns entschieden haben, weil er derzeit eines der sparsamsten E- Autos ist.
Peter W meint
Manche suchen in ihrer Verzweiflung nach Fehlern, wo es kaum welche gibt. hyundai und Kia, die ja zu einem Kontern gehören, bieten derzeit die größte Modellpalette im mittleren Preissegment. VW versucht jetzt hinter her zu kommen und dabei ständig auf Tesla verweist, obwohl Tesla und VW bisher vollkommen unterschiedliche Fahrzeuge gebaut haben.
Florian meint
Keine Fraqe der Niro oder der Kona sind tolle Autos, aber dennoch alles andere als kompakt. Klar riesig sind sie deshalb nicht. Das kompakteste ist jedoch der Soul und der gefällt mit seiner etwas außergewöhnlichen Designsprache eben nicht jedem, wobei das Design auch bei den anderen Modellen gewöhnungsbedürftig ist.
Interessante Kleinwagen gibt es aktuell nur sehr wenige, was aber in meinen Augen auch daran liegt, dass die PSA Zwillinge durch ihre „Verbrennerplattform“ einen kleinen Akku haben und zusammen mit der schlechten Effizienz eine geringe Reichweite haben.
Gerd meint
Kona, Niro, Soul (und der Ur-Ioniq) sind absolut anerkennungswürdige Erstlingswerke, aber als Frontantriebler und umgebaute Verbrenner inzwischen technisch überholt. Ladekurve, OTA, Raumökonomie etc. sind nicht mehr zeitgemäß oder zumindest nicht mehr technisch führend. Darum verschwinden sie aktuell ja auch zunehmend aus den Neuzulassungen. Und es gibt leider keine Nachfolger in dieser Größe.
klaus meint
„Es ist aberwitzig, dass selbst die Koreaner nicht irgendwas im ID.3-Segment (oder auch kleiner) anbieten“ ?? :-)
Hyundai Kona hat Golf Masse und ist sogar von maßen her kleiner als ein ID3! Wenn man die VW Fan Brille an hat, sieht man eben nicht was drum herum passiert! :-) Immer das selbe…… :-)
EdgarW meint
Der Kona ist kein Kompakter, sondern eine Klasse kleiner: Ein Kleinwagen. Und für einen solchen bietet er trotz nur 10 cm weniger Länge als der ID.3 innen auf den Rücksitzen kaum mehr Platz als ein VW Up / Seat Mii / Skoda Citigo – welche Kleinstwagen / Minis sind, also nochmal eine Klasse kleiner.
Kein gutes Angebot, der Kona wurde längst von echten Kleinwagen wie dem Opel Corsa-e und Pegueot e-208 überholt: Sie sind kleiner und bieten dennoch hinten mehr Platz. Und deutlich höhere Ladegeschwindigkeiten. Immerhin hat der Kona 64 aber noch deutlich mehr Reichweite zu bieten.
Aber: Für den e-Niro ist ein Facelift im Anrollen (Erlkönige wurden bereits gesichtet), hoffentlich mit aktualisierter Lade-/Akkutechnik und Infotainment. Der (aktuelle) Niro ist nur 6 cm länger als ein ID.3, hat so ziemlich die selbe Höhe und bietet auch hinten Platz (wenn auch weniger als der ID.3), ist also trotz SUViger Optik eigentlich im gleichen Markt unterwegs.
Wäre aber natürlich schön, wen Hyundai / Kia in dem Segment wirklich Neues zeigen würde, das ist offenbar noch ein Weilchen hin.
sw461236 meint
Schön wäre, wenn Hyundai sich etwas besser konzentrieren würde … Der Ioniq 5 lädt im Winter mit unter 50 KW, man steht also im Winter ewig an der Ladesäule weil Hyundai schlichtweg vergessen hat, dass es in Europa Temperaturen von unter 25 Grad gibt (insbesondere im Winter) – so wird das mit der E-mobilität nichts.
Moritz meint
Das stimmt nur halb.
Wer sich etwas mit der Ladestrategie auseinandersetzt schafft es auch ohne Voodoo im Winter von 5-80% in 30 Minuten mit peaks um etwa 180kw. Hab ich auf inzwischen 8.000km ausführlicher erprobt.
Man darf eben nicht morgens mit kalter Batterie und 50% soc 5km an den Schnellader fahren und sich dann wundern. Das darf man aber auch mit keinem anderen Auto. Nur so bekomme ich die Horrorberichte reproduziert.
Florian meint
„Wer sich etwas mit der Ladestrategie auseinandersetzt…“
Damit das E-Auto für alle interessant wird ist es aber notwendig, dass man sich damit nicht mehr auseinandersetzen muss. Beim Verbrenner schaue ich auch nur auf die Anzeige und sehe, dass ich wieder tanken muss. Da ist es egal, ob es von der Einfahrt bis zur Säule nur 3 Meter sind und das Auto noch zugeeist ist.
Ernesto meint
Zitat: “ Der kompakte Crossover Ioniq 5 ist bereits“ ich verstehe es wirklich nicht! Der Ioniq 5 wird hier als „kompakt Crossover“ dargestellt. Hallo, dass Ding ist echt groß… Was ist denn dann ein „normaler“ Crossover? Dieses Riesen Teil, welches sie als Studie präsentiert haben? Sry baut doch einfach mal normale Autos…
EdgarW meint
Das ist eine US-Kategorie (so ist der ID.4 in den USA ein „Compact SUV“), die die Motorpresse (nicht mit Journalsimus zu verwechseln, Journalismus bedeutet, Informationen zu hinterfragen, selbst zu recherchieren und im nötigen Fall zu korrigieren / adaptieren) oft unreflektiert übernimmt.
Peter W meint
Zur Zeit kann im Preissegment 40.000 bis 60.000 Euro Huyndai keiner das Wasser reichen. VW baut dagegen Krücken die nicht mal nen ordentlichen Spurassistenten haben, Polestar hat Stromfresser im Angebot, BMW, Audi und Daimler haben nur teure Kisten ohne Mehrwert.
Duesendaniel meint
Hyundai kann anscheinend immer nur eins: Entweder Reichweite oder schnell laden und Software können sie alle nicht.
Der Ioniq Elektro hat keine Reichweite, der potthässliche Kona lädt zu langsam und hat kein OTA und der Ioniq 5 ist ein Stromfresser und kann keine(!) Routenplanung. Irgendein dicker Hinkefuß ist immer dabei.
Powerwall Thorsten meint
Applaus Applaus – so not just China is coming ????
Cristian meint
Und was ist jetzt dein Problem bitte?
Powerwall Thorsten meint
Ich habe gar kein Problem – wieso?
Ich freue mich über jedes BEV, welches einen Verbrenner ersetzt.
Den deutschen OEMs gräbt aber nicht nur Tesla das Wasser ab (wofür Tesla ständig gebashed wird), sondern wahrscheinlich Korea und vor allem China künftig noch viel mehr.
Mateo meint
Die Geschichte mit dem Wasser abgraben höre ich schon 40 Jahre lang.
Allstar meint
Sein Problem ist schlechtes Englisch