Porsche will mittelfristig fast alle Modelle zu Elektroautos machen. Lediglich der 911er soll möglichst lange als Verbrenner, alternativ maximal als Hybrid angeboten werden. Auf das erste Elektroauto der Marke, die Sportlimousine Taycan, folgt bis 2023 als nächstes Batterie-Modell die neue Generation des bisher nur als Verbrenner erhältlichen Kompakt-SUV Macan. Anschließend wird laut einem Bericht der kleine Sportwagen 718 Cayman elektrifiziert.
Der Cayman werde 2024 neu aufgelegt, und zwar als Elektroauto, berichtet Focus Online. Der aktuelle Verbrenner soll nicht mehr angeboten werden. Damit würde Porsche anders als beim Macan vorgehen, den es ab 2023 parallel zur neuen E-Auto-Generation vorerst weiter in den bisherigen, aufgefrischten Verbrenner-Versionen geben wird.
Da der neue Cayman rein elektrisch fährt und damit ein anders Antriebskonzept als der 911er verfolgt, darf er den großen Sportwagen in etwa zwei Jahren erstmals leistungsmäßig überflügeln, heißt es in dem Bericht. Erste Hinweise, in welche Richtung sich der Cayman mit dem Wechsel zum Elektroantrieb orientieren wird, zeigt die im Herbst vergangenen Jahres präsentierte E-Rennwagen-Studie Mission R.
Der Mission R gewährt nicht nur einen Ausblick auf die Designsprache des elektrischen Cayman, sondern auch auf ein mögliches Elektroauto für den Kundenrennsport. Seine Leistungsdaten sind entsprechend eindrucksvoll: Die Allradflunder leistet 500 kW (680 PS) und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Im Qualifikationsmodus werden sogar 320 kW (435 PS) vorne und 480 kW (653 PS) an der Hinterachse generiert, dann geht es mit einer Systemleistung von bis zu 809 kW (1100 PS) vorwärts. Die Energie dafür stellt ein Akkupaket mit 80 kWh Speicherkapazität zur Verfügung. Wie viele Kilometer sich damit mit dem Boliden fahren lassen, spezifiziert Porsche nicht.
Der kommende Elektro-Cayman wird laut Focus Online in der Basisvariante rund 294 kW (400 PS) stark und allein über die Hinterachse angetrieben. Potentere Ausführungen sollen zusätzlich eine elektrische Vorderachse für über 478 kW (650 PS) bekommen. Damit könnten bis zu 300 km/h erreicht werden und der Sprint von 0 auf Tempo 100 in deutlich unter vier Sekunden gelingen. Als Reichweite werden 400 Kilometer erwartet.
Von der Zukunft des 718-Cabrios steht in dem Bericht nichts. Der Boxster dürfte aber wie aktuell als Schwestermodell des Cayman ganz ähnlich aufgestellt werden – also ebenfalls vollelektrisch und mit hoher Leistung sowie alltagstauglicher Reichweite.
Skodafahrer meint
Wird das Auto dann rundstreckentauglich?
Heute ist ein Tesla Model S Plaid über 30s auf dem Nürburgring langsamer als ein Porsche GT4, der ähnlich teuer ist.
EVrules meint
Die Mitbewerber kommen aus England (Lotus) und Frankreich (Alpine). Im Zuge von Renaults Strategieplan, wird Alpine zur BEV-Sportwagenmarke und die A110 wird vmtl. Mitte der 20er Jahre als BEV in der nächsten Generation erscheinen, wie auch die Lotus Elise.
Beide Sportwagenbauer kooperieren in der Entwicklung einer entsprechenden BEV-Plattform.
Ich denke, daher sieht sich auch Porsche in gewisser Weise getrieben, den 718er elektrisch anzutreiben, spielen alle drei Sportwagen in etwa der gleichen Größen-, Preis- und Leistungsklasse.
NiLa meint
Porsche macht’s halt richtig. Für jeden Geschmack, (wenn auch nicht jeden Geldbeutel) ist ein Angebot da bzw. wird bald da sein. SO macht auch die e-fuel-Strategie Sinn. 911 sind selten Alltagsautos und haben nur eine geringe jährliche Laufleistung.
Die überschaubaren Mengen e-fuels, die Haru Oni produzieren wird, sollten für den Porschebestand + neue 911er ausreichen. Welches Auto diese e-fuels am Ende tankt, ist egal. Ob es ein Porsche ist oder Oma Ernas Corsa B, die CO2-Ersparnis ist die gleiche und Porsches Bestand damit bilanziell nahezu klimaneutral. Würde jeder Hersteller von Liebhaberfahrzeugen so agieren, wäre schön viel gewonnen.
GE meint
Solange nicht erwartet wird das E-Fules steuerlich subventioniert werden, bzw. begünstigt ok. Leider nicht selbstverständlich.
NiLa meint
Zumindest während des Markthochlaufs spricht nichts dagegen. Machen wir bei anderen klimaschonenden Technologien doch auch.
Anoymous meint
Welch Ironie dass ausgerechnet Porsche, ein Sportwagenhersteller, bei dem die Emotionen der Petrolheads eine besondere Rolle einnehmen, aktuell durch den Erfolg des Taycan, prozentual den höchsten Anteil an BEV am Absatz hat unter den deutschen Herstellern. Wenn der Macan auch so erfolgreich wird sind sogar schon >25% BEV möglich.
Klar, einerseits ist Porsche natürlich kein Volumenhersteller, andererseits verkauft Porsche Emotionen und die wurden BEV ja lange abgesprochen. Vor wenigen Jahren noch war doch die Erwartung eher dass Firmen wie Porsche Probleme bekommen den Wandel zu stemmen, jetzt ist eher das Gegenteil der Fall. Wenn der 718 leicht genug bleibt, selbst auf Kosten der Reichweite, wird das Fahrzeug richtig Spaß machen und dann sicherlich auch ein Erfolg.
Mäx meint
An sich eine logische Strategie:
Den 718 elektrifizieren, und wer dann noch einen Verbrenner Sportwagen will, muss eben den 911 mit besserer Marge kaufen. Alternativ einen anderen Hersteller, aber die Verkaufszahlen sind nicht so hoch („nur“ 20k/a) und dadurch der Verlust für verlorene Käufer nicht so hoch.
Der Macan hingegen hat deutlich höhere Stückzahlen (fast 90k/a) und da wäre ein Abwandern der Käuferschaft zu anderen Herstellern deutlich eher spürbar.
Also biete ich den parallel mit Verbrenner an und kann so beide Kundschaften abgreifen.
Die vermuteten Leistungsdaten des elektrischen Cayman klingen erstmal ziemlich interessant.
Reichweite wäre auch okay wenn es so kommt.
Bleibt nur noch Preis…
Eigentlich dürfte der nicht höher sein als ein 911. Wenn man aber Leistungsmäßig auf gleicher Höhe ist ist auch ein Cayman nicht mehr günstiger, GT(S) 4.0 und GT4 RS zeigen das.
Na mal abwarten was da so kommt.
F. Rauleff meint
Preis nicht höher als ein 911??
Ich meine, der Cayman-e sollte im Preis 10-15K unter einem Taycan beginnen, also ab 70-75K -in der Basis- zu haben sein. Dann bin ich dabei, sonst eher nicht. Kann natürlich sein, dass sie die Basis nicht sofort, sondern erst 1-2 Jahre später anbieten werden.
Mäx meint
Ich bin da völlig bei dir.
So in die Richtung sollte es gehen.
Aber mit Elektrohype kann man vielleicht bisschen abcashen und mehr verlangen.
Das war mein Gedankengang hinter der Preisfindung. Mehr Rabatt geben kann man dann immer noch.
C. Philer meint
Habe mir Autokennzeichen xx CY 718 schon reservieren lassen ;) Bei uns im Landkreis geht das ohne Kosten. Man muss die Reservierung allerdings alle 3 Monate erneuern – das mache ich gerne.
Mäx meint
Cool ;)
Bei uns ists auch kostenlos und alle 3 Monate muss man es wiederholen, aber bei der Zulassung bezahlt man dann 10€ oder 20€ mehr für Wunschkennzeichnen.
ID.alist meint
Meine Schätzung zum Preis, ungefähr 20k unter dem Taycan was etwas mehr ist als der Einstiegspreis für den aktuellen 718.
Gerald Moos meint
Das wäre klasse und würde den Erfolg garantieren.