Die neue Bundesregierung hat die hiesige Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ für dieses Jahr verlängert. Ab 2023 soll sie sinken, gegen Mitte des Jahrzehnts dürfte der aktuell bis zu 9000 Euro hohe Zuschuss abgeschafft werden. Anschließend könnte es eine Strafsteuer auf Verbrenner geben, schlägt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vor.
Der Direktor des CAR-Center Automotive Research regte im Gespräch mit dem Spiegel eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für Benzin- und Dieselautos von 19 auf 26 Prozent an. Diese Zusatzsteuer würde bei durchschnittlich gut 2500 Euro pro Benzin- und Dieselauto liegen. Hinzu käme, dass Verbrennerfahrzeuge durch CO2-Steuern ohnehin teurer würden und Stromer durch Fortschritte bei den Batterien günstiger. Die Besitzer der derzeit etwa 48 Millionen Pkw in Deutschland hätten davon keine Nachteile, lediglich Käufer neuer Verbrenner würden belastet.
Elektroautos boomen in Deutschland. Das liegt insbesondere an der 2020 auf 9000 Euro erhöhten maximalen Fördersumme. 6000 Euro davon überweist der Staat, den Rest gewähren die teilnehmenden Autohersteller als Netto-Rabatt. Die Höchstsumme gibt es für Modelle mit einem Nettolistenpreis unter 40.000 Euro. Elektroautos zum Preis von 40.000 bis 65.000 Euro werden mit insgesamt 7500 Euro bezuschusst. Auch für elektrische Gebrauchtwagen gibt es Prämien.
Die steigende Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland könnte abrupt enden, wenn die Koalition wie geplant schon zum kommenden Jahreswechsel Änderungen an der Prämie vornimmt und sie nach 2025 auslaufen lässt, warnte Dudenhöffer. Für die Autobauer und Ladenetzbetreiber ergäbe sich dadurch ein gesteigertes Investitionsrisiko. Aktuell setze die Kaufprämie einen entscheidenden Kaufanreiz, weil E-Autos in vielen Segmenten oft noch mindestens 8000 Euro teurer seien als vergleichbare Verbrenner.
Detlef meint
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Max meint
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Albrecht Schneider meint
Herr Dudenhöfer ist langsam in die Jahre gekommen und sollte seine „Staatsmeinung“ besser für sich behalten.
Ich glaube nicht, dass die Meinung von Herrn Dudenhöfer noch irgendeinen aus der werktätigen Bevölkerung interessiert.
Dudenhöfer verfolgt konsequent die SPD -Strategie und zwar die Teichen noch reicher zu machen und dem Rest alles zu nehmen. Das ist der Marx’sche Kapitalismus in Reinkultur. Vielen Dank.
Christian meint
Jahrzehnte lang vom/für den Verbrenner gelebt und nun plötzlich zum Umweltengel werden wollen. So haben wir es gern! Brav
Nostradamus meint
Herr Ferdinand Dudenhöffer ist „Direktor des CAR-Center Automotive Research“. Klingt „pompöööös“ bis geht nicht mehr, es wäre aber sehr interessant zu hören was für ein sinnvolles „Research“ hat er in den letzten zwei Jahrzenten gemacht?
Fritzchen meint
Dudenhöffer bewegt sich wie immer auf dem Niveau von Peter Hartz, Bert Rürup und Walter Riester. Wenngleich das Wort Niveau in diesem Zusammenhang wohl keine Verwendung hat.
„Nehmt es den Armen und gibt es den Reichen!“
Jegliche Steuerung über den Preis ist einer Demokratie unwürdig!
???? meint
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Allstar meint
Falsch! China ist mittlerweile Exportweltmeister, alleine 2021 nahmen die Exporte um 30% zu.
Der Binnenmarkt wächst weit weniger mit 8% im letzten Jahr. Selbst Chinas Chefökonom sagt, dass Export der einzige Wachstumstreiber für die chinesische Wirtschaft ist.
Allstar meint
Als Antwort auf Kasch
alupo meint
8%.
Von so einer Wachstumsrate werden die meisten Länder auch in 10 Jahren nur träumen. Aber erreichen werden sie 8% nie. Übrigens, Deutschland träumt mit….
Peter Schmidt meint
Schluss damit, dem Normalbürger durch Eingriffe des Staats immer tiefer in die Tasche zu greifen. Lasst das den Markt und die mündigen Bürger selbst regeln!
eBiker meint
Ohje:“ nur die Käufer neuer Fahrzeuge“.
Nein, eher anderes rum. Die meisten neuen PKW sind Firmenwagen – da interessiert die MwST nicht sonderlich. Den schwarzen Peter haben die Gebrauchtwagenkäufer. Also die Leute die sich eben keinen Neuwagen leisten können, und für die es momentan auch kein halbwegs brauchbares Angebot an gebraucht eAutos gibt.
Kasch meint
Genau so ist es, was für ein beknackter Vorschlag. Statt die Mineralölsteuer anzuheben und Dieselsubventionen zu reduzieren / streichen, lieber einen weiteren MwSt-Satz. Hauptsache immer alles komplexer und Kostenverlagerung auf Privatpersonen. Behalten Sie ihren Unsinn bitte für sich, Herr Dudenhöffer !
Oliver Riemer meint
Absolut. Ich frage mich schon lange, wie eine 4 köpfige Familie, die teuer in Miete wohnt, teuer Gas und Strom für die Wohnung aufbringen muss, auch noch das Geld für ein teures Elektroauto beiseite legt ? Leute, da tickt eine sozialpolitische Zeitbombe. Gebrauchte E Fahrzeuge sind unterinteressant ob der Folgekosten nach der 8 Jahres Garantie usw. Vielleicht sollte man sich auch darüber mal Gedanken machen.
CaptainPicard meint
Ob das im Autoland Deutschland politisch durchsetzbar ist ist natürlich eine andere Frage…
Ich würde allerdings auch nicht die Förderung ab 2025 komplett auslaufen lassen sondern noch ~2000 Euro für Elektroautos unter 20.000 Euro für einige Jahre beibehalten. Weil in dem Preissegment wird es extrem schwer Elektroautos anzubieten die halbwegs einen 20k Euro Verbrenner ersetzen können, selbst mit LFP-Akkus.
ID.alist meint
BEVS werden teurer, weil die Förderungen schrittweise gestrichen wird, und jetzt Verbrenner auch, mit so eine Art Strafsteuer.
Ich sehe, der alte Spruch „Bis der TÜV uns trennt.“ wird wieder in Mode kommen.
Selbst ein ID.Life für 20.000 € ist viel Geld für viele Leute, und nicht zu sprechen über das neue „Volksauto T“ ab 45.000 € (alles vor Förderung, die wird es ab 2025 mit eine gewisse Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben).
Gunnar meint
Wenn die Förderung für BEVs ab 2023 abschmilzt, wird sehr wahrscheinlich auch der Preis, den die Hersteller aufrufen, reduziert.
CaptainPicard meint
Nicht beim aktuellen Angebotsmangel mit teilweise über ein Jahr Lieferzeit.
wambo13 meint
„Bis der TÜV uns trennt.“
Guter Ansatz, hilft der Umwelt am meisten.
eBiker meint
Danke Wambo13,
das predige ich seit Jahren. Viele Leute glauben immer noch es wäre umweltfreundlich sich ein neues Auto zu kaufen. Nein ist es nicht! Denn das alte ist ja nicht weg – das fährt dann jemand anders. Sei es hier, im nahen Ausland – oder sogar in Afrika.
Wenn man das alte Auto solange fährt bis es auseinander fällt unterbricht man die Gebrauchtwagenkette – und nur das fürt zu weniger – und eben nicht mehr Autos.
Der Antrieb ist dabei total egal.
Peter meint
Sie habe natürlich Recht mit der Dritt-/Viert- und Fünftverwertung (etc.) Aber. Wenn hier kein neues Auto gekauft wird und dafür ein Altwagen von hier nach sonstwo schippert, fährt diese andere Person trotzdem Auto, nur eben was anderes. Insofern kann die Kaufentscheidung hier in D dafür sorgen, dass die Weiterverwertung wenigstens dann in 15-20 Jahren auch mal beginnt elektrisch zu werden und nicht noch ein Verbrenner und nocheiner und nocheiner….
Will sagen: der Bedarf ist auch im Viertverwerterland da und wird auch beliefert werden. Die Frage ist nur mit was.
EVrules meint
eBiker: Dankesehr, das wird zu selten beachtet!
Leasing ist die nächste Stufe, wo man alle 3 Jahre für Neufahrzeuge sorgt, eine pure CO2-Pumpe sozusagen.
Rolano meint
HR. Dudenhöfer redet seit geraumer Zeit viel Müll. Daß kann er sich natürlich bei seinem Gehalt locker erlauben. Statt sich für e- Autos stark zu machen, sollte er sich lieber für e- fuels stark machen. Wo soll denn der Strom für angestrebte 15.000.000 e- Autos herkommen? Aus regenerativeer stromerzeugung?? Oder lieber doch aus zugekauftem französischem Atomstrom? Alles etwas kurz gedacht
Andi meint
@Rolando
„Wo soll denn der Strom für angestrebte 15.000.000 e- Autos herkommen?“
Und wo soll der Strom für die E-fuels herkommen?
Der Artikel ist zwar von 2018 aber immer noch aktuell was den Stromverbrauch für e-fuels angeht: 27 kWh für einen Liter Diesel. Extrem uneffizient.
Damit fahre ich elektrisch fast 200 km weit.
Hier haben wohl Sie zu kurz gedacht!!!
https://www.zeit.de/mobilitaet/2018-03/synthetischer-kraftstoff-e-fuels-diesel-strom-verkehrswende
Mike meint
Die meisten Fahrzeuge werden als Firmenwagen gekauft, wo die Mehrwertsteuer ein durchlaufender Posten ist. Deshalb sollte man allerdings die 1%- in eine 2%-Regel wandeln, wenn der Verbrauch besonders hoch ist.
Gunarr meint
Da hast du Recht. Aber wenn man die Steuer nur von Privatleuten kassiert, schont man die deutschen Hersteller und macht den Importmarken das Leben schwer. Das ist ein Gesetz, das tatsächlich von der Lobby durchgewunken werden könnte.
Kasch meint
Vorausgesetzt die Einfuhrumsatzsteuer wird ebenfalls auf 26 % angehoben. China würde unverzüglich nachziehen und die USA würde dann doch endlich reagieren und massive Importstrafen, nach dem Vorbild Deutschland, einführen. Exporttechnisch wäre eher ein Schuss ins eigene Knie zu befürchten, wenn wir den Bogen überspannen. Nie vergessen: Unser Staat kassiert bereits jetzt rund 30% an jedem Importfahrzeug. Richtung 50% reagieren unsre wichtigen Exportländer garantiert mit Gegenmaßnahmen.
Kasch meint
Was man auch nicht vergessen sollte, China ist noch Jahrzehnte lang nicht in unserem Maße auf Export angewiesen. Der chinesische Binnenmarkt wird noch lange massiv wachsen und Export nicht überlebenswichtig machen. Bei uns ists leider genau andersrum. „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei“, wie der Volksmund so banal und doch so trefflich formuliert.