Renault gehört zu den Elektroauto-Pionieren und will diesen Weg künftig noch intensiver verfolgen. Die Franzosen setzen neuerdings aber auch verstärkt auf teilelektrische Versionen bestehender Baureihen. Bei Transportern treibt das Unternehmen zudem wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Stromer voran. Später könnte es auch Pkw mit Wasserstoff als Kraftstoff für den Antrieb geben.
Im Februar gab Renault mit einem ersten Foto einen Ausblick auf ein neues Konzeptauto, „das die Verpflichtungen der Renault Strategie zu einer nachhaltigen Entwicklung verkörpert“. Das mit Wasserstoff betriebene Fahrzeug stehe für den Weg der Renault Group und der Marke Renault zur Dekarbonisierung sowie der Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft und der Verwendung recycelter und wiederverwertbarer Materialien, hieß es.
Das Fahrzeug hat den Angaben nach neben dem lokal emissionsfreien Antrieb weitere technologische Innovationen, „die der Sicherheit von Fahrer und den Passagieren dienen“. Darüber hinaus stehe die Studie für das Thema Inklusion, da die Zugänglichkeit des Fahrzeugs ein zentrales Element sei.
Das Konzeptauto ist Teil des kürzlich verkündeten Unternehmensziels, bis 2030 ein zu 100 Prozent elektrisches Fahrzeugangebot zu realisieren. Offiziell vorgestellt werden soll es im Mai 2022. Konkretes zur Technik ist noch nicht bekannt. Bei Wasserstoff-Elektro-Transportern und dazugehöriger Tanktechnik kooperiert Renault im Rahmen des Joint Ventures HYVIA mit dem US-Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power.
Berichten zufolge könnte es sich beim Antrieb des neuen Konzeptwagens nicht um Technik handeln, bei der eine Brennstoffzelle mit Wasserstoff Energie für den E-Motor erzeugt. Stattdessen würde ein konventioneller Verbrenner mit Wasserstoff befeuert. Ist das der Fall, bedeutet das aber keine Abkehr von der E-Mobilitäts-Strategie des Konzerns. Renault-Nissan-Mitsubishi hat kürzlich bekannt gegeben, mit Milliardeninvestitionen das Tempo in Sachen Elektro- und vernetzte Mobilität zu erhöhen. Mit 35 neuen Modellen im Jahr 2030 will die Allianz das weltweit größte Angebot an Elektroautos bieten.
alupo meint
Für eine weltweit mittlere Menge an Brennstoffzellenfahrzeugen reicht das Platin auf der Erde nicht. Und bereits vorher wird es sehr teuer.
FCEVs werfen sich damit selbst aus dem Markt.
Hinzu kommt der fürchterlich hohe Energieverbrauch. Da war ja der Prius 1 aus 1997 noch effizienter als ein neues FCEV. Mit Synfuel wäre dieses 25 Jahre alte Auto vermutlich noch immer die bessere Alternative. Für 1 kg H2 werden bereits 55 kWh an elektrischer Energie benötigt. In der Realität kommt man damit aber keine 100 km weit und außerdem kommt noch einiges hinzu durch Kompression auf bis zu 850 bar in der Tankstelle (um im Auto dann 700 bar zu erreichen), für den Transport und außerdem benötigt man sogar Stickstoff aus einer Lufttrennanlage. Ohne N2 gibts an der Säule keinen H2, auch wenn die Flaschen voll sind. Übrigens, eine H2-Tankstelle braucht auch einen eigenen fetten Stromanschluss von 350 kW incl. Trafo, für eine Zapfsäule.
H2 in der Mobilität ist energetisch gesehen „Zurück in die Vergangenheit“.
Und das bedeutet, dass wir viel zu wenig erneuerbare Energien haben (und wir daher sehr sparsam und nivht verschwendungssüchtig damit umgehen sollten) extrem hohe Kosten pro Kilometer. Wenn in Zukunft die massiven Subventionen für H2 und die Tankstellen wegfallen bzw. wie beim Strom sogar eine Energiesteuer fällug wird, der Preis für H2 steigen wird. Völlig zurecht, denn der Steuerzahlet sollte nicht endlos für dumme Projekte einzelner Forschungsgeldabzocker geschröpft werden. Irgendwann muss auch mal Schluss sein.
Ein kleines bischen tun mir die zugegeben sehr wenigen FCEV Käufer weltweit schon leid, aber wirklich nur ein bischen. Sie hätten sich ja besser informieren können.
Nostradamus meint
Schon bis Ende dieses Jahrzehnt es ist zu erwarten, dass die Rohstoffe für die Batterie- und E-Motorenherstellung knapp werden und sehr, sehr teuer. Um dieses Problem zu überwinden, es muss entweder bei der Batterietechnologie etwas Radikales geändert werden oder der Wasserstoff als Energieträger endgültig akzeptiert werden. Bei der Wasserstoffverbrennung in einem konventionellen Motor entstehen kleine Menge von NOx Abgasen, und zwar durch Verbrennung von Schmieröl. Das ist aber unvergleichbar kleinere Menge als bei den Motoren mit Fossilen Brennstoffe. Also, man kann sagen, dass Renault alles richtig macht.
Thomas meint
Na klar, 5-8facher Energie- und damit Ressourcenaufwand um ein Ressourcenproblem zu lösen. Sehr intelligent. Wer nur bis zum Tellerrand (=das Fahrzeug) denkt und nicht danüber hinaus, könnte diesen Unsinn tatsächlich glauben.
BTW: wann gehen nochmal die Rohstoffe für die Na-Batterie aus?
Sepp meint
Ich hätte dich gerne als Finanzberater, weil ich ja versucht, solche Vorhersagen, wie deine in gewinnbringende Investitionen umzusetzen. Mir gelingt das oft nicht, weil die Vorhersagen nicht eintreffen
Cadrick Bauer meint
Es wird von knapp 70 Millionen Kilogramm Platinvorkommen auf der ganzen Welt ausgegagen.
Das Ziel der Brennstoffzellenforschung sind 5g Platin für einen Stack.
Das gesamte Platinvorkommen auf der Welt würde also für 14 Milliarden Brennstoffzellenstacks reichen.
Dummerweise „verbraucht“ sich das Platin in Brennstoffzellen – es geht mit dem entstehenden Abwasser weg, ist also nicht recyclebar.
Glaubst du WIRKLICH, daß Brennstoffzellen die Lösung für die quasi unendlichen Lithiumvorkommen wären? Oder überhaupt für die fast vollständig recycelbaren Rohstoffen von Batterien, deren bekannte Vorkommen reichen um den gesamten Welt-Fahrzeugbestand mehrfach mit Batterien zu versorgen – ganz von zukünftigen Batterietechniken abgesehen, die komplett andere Materialien verwenden?
elbflorenz meint
Jeder will jetzt auf einmal „der Größte in BEV“ werden. Und dann aber noch Entwicklungsgelder in solche schwachsinnigen Projekte versenken.
Was kommt jetzt von Renault?
Ein zwar optisch attraktiver eMegane – aber zu Mondpreisen.
40 kWh plus CCS für 37.000€ in der mageren Grundausstattung. Geht’s noch?
Dazu der unpraktischste Kofferraum der gesamten Kompaktklasse.
CaptainPicard meint
Auch bei der Wasserstoffverbrennung entsteht nOX und damit ist es NICHT lokal emissionsfrei. Vom unterirdischen Wirkungsgrad und der geringen Reichweite ganz zu schweigen.
Peter W meint
So lange die Leute die Werbelüge vom reinen Wasser glauben ist alles gut.
Holger H meint
Bei der Wasserstoffverbrennung entstehende NOx Emissionen können mit geeignetem Brennverfahren sehr gering gehalten werden und mit einer Abgasnachbehandlung soweit verringert werden, daß es schwierig wird, diese messtechnisch nachzuweisen.
Bitte auch mal überlegen was bei der Batterieproduktion und beim Recycling alles entsteht. Einzelne Faktoren der Gesamtumweltbilanz eines Antriebskonzeptes wie den „Wirkungsgrad“ (welchen meinen sie?) herauszugreifen ist nicht sinnvoll.
Thomas meint
Ja, Holger. Dann fangen SIe doch mal an und informieren sich über den Tellerrand hinaus:
– Ressourcenaufwand für Bau und Betrieb von 5mal so viel Wind+PV-Anlagen
– Ressorucenaufwand für Elektrolyseure und Kurzzeitspeicher (sind nur wirtschaftlich bei hohen Volllaststunden)
– Ressourcenaufwand für den Transport (Kryo-Tankschiffe, Straßentransporte zu den Tankstellen)
– Ressourcenaufwand und Energiebedarf(!) der Tankstellen
elbflorenz meint
Nur keine Fakten :-))
Das vertragen die H2 Fans gar ned …