Der neue Geländewagen Grenadier 4×4 des britischen Chemieriesen Ineos wird zuerst als klassischer Verbrenner mit Benzin- oder Dieselantrieb gebaut. Später könnte er auch als wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Stromer angeboten werden. Ebenfalls im Gespräch ist eine rein batteriebetriebene Version.
Ineos will im Juli mit der Produktion des fossil betriebenen Grenadier 4×4 beginnen. Die Fahrzeuge werden im früheren Werk der Marke Smart im französischen Hambach produziert, das Ineos 2020 von Daimler gekauft hat. Der Grenadier 4×4 wurde vom Zulieferer und Auftragsfertiger Magna Steyr in Österreich entwickelt und kommt zunächst mit Verbrennungsmotoren von BMW auf die Straßen beziehungsweise ins Gelände.
Ineos werde bis Ende des Jahres einen vollelektrischen Prototyp testen, kündigte der kaufmännische Direktor Mark Tennant bei einem Besuch im Werk gegenüber Automotive News Europe an. „Im Moment wird das wahrscheinlich eine Tonne zusätzliches Gewicht bedeuten, aber die Batterietechnologie ändert sich. Wir wissen nicht, wohin sich der Markt entwickeln wird“, so Tennant.
Das Unternehmen hat vor, bis Ende des Jahres auch mit der Erprobung einer Wasserstoff-Brennstoffzellen-Version seines Erstlingswerks zu beginnen. „Für den Grenadier ist die Wasserstoff-Brennstoffzelle aufgrund ihres geringeren Gewichts und ihrer größeren Leistungsfähigkeit der bessere Weg, um ein Elektrofahrzeug zu betreiben“, sagte Dirk Heilmann, CEO von Ineos Automotive, Automotive News Europe. Das Gewicht der Batterien reduziere die Nutzlast für die kommerziellen Varianten. „Wenn man Lasten transportieren will, ist das ein kleines Problem“, erklärte Heilmann.
Ineos setzt auf zweisitzige und fünfsitzige Transporter-Varianten des Grenadier 4×4, um seinen Absatz in Europa zu steigern. Mit dem Verkauf dieser Varianten zusammen mit dem fünfsitzigen Pkw könnte die Marke laut Automotive News Europe immer noch als Kleinserienhersteller eingestuft werden. Damit würde das Unternehmen in der EU den CO2-Grenzwert von durchschnittlich 95 g/km umgehen.
Den Einsatz von Plug-in-Hybrid-Technik sieht Ineos nicht vor. Der reine Strom-Antrieb reicht nach Ansicht des Unternehmens für bestimmte Einsatzzwecke aus. Ein vollelektrisches SUV werde einige spezielle Kunden ansprechen, so Heilmann. „Es wird spezielle Anwendungen abseits der Straße geben, bei denen die Reichweite keine Rolle spielt, zum Beispiel im Bergbau, aber das ist sehr spezifisch.“ Wann genau es eine Batterie-Version geben könnte, ist offen. Eine Brennstoffzellen-Variante soll frühestens 2027 kommen.
Zu den weiteren Plänen von Ineos Automotive gehören ein längerer Pick-up mit Doppelkabine. Das Unternehmen denkt zudem über einen Offroader mit kurzem Radstand nach. Dieses Modell könnte exklusiv als E-Auto kommen, da für die Verbrenner-Antriebstechnik von BMW mit einem Getriebe von ZF nicht genügend Bauraum vorhanden ist.
Dirk meint
„Niemand braucht einen Comp…äh, Elektroautos.“
So klingt das für mich.
In elektrisch würde der Grenadier sofort in die sehr enge Wahl fallen.